Steinkohlenwerk Oelsnitzer Vereinsglück AG

Allgemeines

FirmennameSteinkohlenwerk Oelsnitzer Vereinsglück AG
OrtssitzOelsnitz (Erzgeb)
Postleitzahl09376
Art des UnternehmensKohlebergwerk
Anmerkungen1876 genannt als "Steinkohlenbauverein Vereinsglück". 1905 Anschluß an die "Gewerkschaft Deutschland" (s.d.) als deren Betriebsabteilung; 1925 als deren Betriebsabteilung bezeichnet. Später: Albert-Funk-Schächte (um 1969), auch Seidelschächte genannt. Die Schäche werden mit 1 und 2 bezeichnet; auch die Bezeichnung Wilhelmschacht tritt auf. Vergl. auch "Vereinsglück" in Zwickau.
Quellenangaben[Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 43+45+71+178] [Reichs-Adreßbuch (1900) 3506] [Jahrbuch dt Braunkohlen ... (1913) 140] [Referenzliste Sächs Masch-Fabr Hartmann (1903)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
09.1871 Gründung mit einem zu geringen Gründungskapital
19.10.1871 Erster Spatenstich zum Bau des Wilhelm-Schachts (Vereinsglück-Schachts). - Die Arbeit geht ohne besondere Störungen vonstatten, die übertägigen Anlagen sind jedoch völlig unzureichend.
1872 Bernhard Turley (1831-1908) wird Bergverwalter für den Vereinsglück-Schacht
Anfang April 1875 Das Steinkohlengebirge wird bei 548 m Teufe erreicht. - Es folgen vier weitere Flöze mit einer Gesamtmächtigkeit von 8,5 m
1877 die Abteufarbeiten für den Wilhelm-Schacht werden eingestellt.
1877 Die Kohlenaufbereitung geht in Betrieb.
01.05.1877 Die Abteufarbeiten für Schacht II beginnen. Er befindet sich in 40 m Entferung von Schacht I.
1878 Fertigstellung der Anschlußbahn an die Strecke Stollberg - St. Egidien
1881 Der Wilhelm-Schacht wird umbenannt. Er wurde in der Bevölkerung immer "Seidel-Schacht" genannt, weil er auf der Flur des Bauern Seidel steht.
06.1881 Schacht II erreicht bei 542 m Teufe den vom Schacht I im Flöz vorangetriebenen Querschlag. Die Wetterführung wird verbessert, aber auch die Grubenbrand-Gefahr erhöht
1882 Ende der Amtszeit von Bernhard Turley als Bergverwalter
1884 Ankauf der Schenkenfelder
1892 Der Rückgang der Industrie zwingt zu Feierschichten.
01.04.1893 Karl Wurst (1859-1939) übernimmt das Amt des technischen Leiters der Gesellschaft mit Wirkung vom 1. April 1893
02./03.09.1894 Ein großer Schachtbruch auf Schacht II bis zur Teufe 262 m bedingt die Verfüllung des Schachts bis auf 160 m. Der Grubenbetrieb wird daraufhin eingestellt
1894 Nach dem Schachtbruch auf Schacht II wird in Schacht I ein Wetterscheider eingebaut und der Betrieb wieder aufgenommen.
1895/96 Schacht II wird nach seinem Bruch und Verfüllung von 1894 wieder aufgewältigt. Die größte Bruchstelle in 330 in Teufe hat einen Querschnitt von 113 qm
30.12.1897 Der Wiederaufbau des Schachtes II wird nach etwa drei Jahren und 3 Monaten mit der Ausmauerung der verbrochenen Teile des Schachtes beendet.
Anfang 1898 Der wiederhergestellte Schacht II kann wieder voll benutzt werden.
1905 Zur Verbesserung der Bewetterung wird mit dem Abteufen von Schacht III (1,5 km südlich von Schacht I) begonnen. Die Arbeit wird wegen Geldmangels bei 65 m Teufe eingestellt.
1906 Bei einem Grubenbrand ersticken zwei Steiger
22.09.1906 Die Generalversammlung beschließt den Anschluß der in Liquidation befindlichen Gesellschaft an die "Gewerkschaft Deutschland" und wird als selbständige Betriebsabteilung weitergeführt. Bisher wurden etwa 1,9 Millionen Tonnen Kohle gefördert.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1871 Beginn 1906 Anschluß an Gewerkschaft Deutschland  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1903 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampffördermaschine   unbekannt
Dampfpumpmaschine 1874 Zwickauer Maschinenfabrik AG
Dampffördermaschine um 1875 unbekannt
Dampffördermaschine um 1888 Königin-Marienhütte Actien-Gesellschaft
Dampfmaschine um 1890 Dampf- und Wollwäscherei-Maschinenfabrik Aktiengesellschaft, vorm. Richard Franz




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1878 Dampfkessel 1 Wilhelmschacht unbekannt Heizfläche 51 qm    
ab 1903 Dampfkessel 3   unbekannt Heizfläche je 105 qm Cornwallkessel mit 10 at Ãœberdruck, sowie ein Ãœberhitzer für eine Ãœberhitzung auf 350° C  
seit ca. 1885 Dampfkessel 1 Aufbereitungsbetrieb Dampfkesselfabrik Carl Sulzberger & Co. Heizfläche 60 qm Cornwallkessel  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1905 Anschluß (Namensverlust) danach Gewerkschaft Deutschland [Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 18]




Allgemeines

ZEIT1925
THEMAUmbauten
TEXTDie Fördermaschine des Schachtes I der wurde mit einer starken Dampfbremse ausgerüstet, die Abschließbremse wurde wesentlich verstärkt. Das Abteufen des 153-Schachtes bei der Betriebsabteilung Hedwig-Friedens-Schacht wurde bis zum erfolgten Durchschlag mit dem nach Schacht II der Betriebsabteilung Deutschland führenden 96-Querschlag fortgesetzt. Hierdurch ist ein Förderweg geschaffen, der die gesamten hereingewonnenen Kohlen vom Friedensschacht der neuen Zentralaufbereitung zuführt. Der bisher auf Heleneschacht der Betriebsabteilung Helene-Idaschacht stehende
Kompressor wurde nach Idaschacht gebracht und eine neue Preßluftleitung von 150 m/m I.W. durch den Idaschacht in die Grube eingebaut.
QUELLE[Jahrbuch Berg- und Hüttenwesen Sachsen (1925) B107]