Oberschlesische Schmalspurbahn AG

Allgemeines

FirmennameOberschlesische Schmalspurbahn AG
OrtssitzRoßberg (Schlesien)
Internet-Seitehttp://www.gkw.pl
Art des UnternehmensKleinbahn
AnmerkungenSpurweite: 785 mm = 2 Preußische Fuß und 6 Zoll (auch Oberschlesische Spurweite genannt). Betriebsmittelpunkt in Beuthen. In Roßberg waren die Werkstätten der Bahn. Nicht in [Reichs-Adreßbuch (1900) 2902]. Hatten auch vier Lokomotiven Gattung T 36 mit Hagans-Gelenktriebwerk (Achsfolge CB'. in den [Statistischen Nachrichten von den preußischen Eisenbahnen 6 (1859) 218] bezeichnet als "Schmalspurige Zweigbahnen im Oberschlesischen Bergwerks- und Hütten-Revier". Zur Pachtzeit (1856 - 1904) von Pringsheim mit einer Verwaltungsstelle alss Transportkomptoir Beuthen.
Quellenangaben[Referenzliste Sächs Masch-Fabr Hartmann (1897)] http://www.gkw.pl [Reichsbahn 5 (1929) 490]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
24.03.1851 Genehemigungsurkunde vom 24. März und Baubeginn der Hauptstrecke Breslau – Kosel – Myslowitz, Spurweite: 785 mm, durch die "Oberschlesische Eisenbahn AG"
30.12.1852 Der preußische Handelsminister fordert ein kombiniertes System von Pferde- und Lokomotivbetrieb auf den neu zu erbauenden Strecken Taronowitz - Morgenroth - Antonienhütte und Carl-Gustav-Grube - Beuthen
1854-57 Bau der beiden Hauptstrecken Tarnowitz über Repten, Karb, Bobrek, Orzegów, Morgenroth (Chebzie), Nowy Bytom nach Antonienhütte (Wirek) (später Ortsteil von Ruda Sl.) ferner Karb - Beuten - Roßberg (Rozbark) - Maczeikowitz (Maciejkowice) - Siemianowitz (Siemianowice) - Bogutschütz (Bogucice) - Zawodzie - Janow (Janów) mit Abzweigung Szopienice nach Rosdzin (Rozdzien) (später: Stadtteile von Kattowitz)
1855/56 Einführung des Lokomotivbetriebs auf den Hauptstrecken mit 10 Lokomotiven Achsfolge 1'B1'n2t ohne Führerhaus, Hersteller: Günther (Wiener-Neustadt). - Sie werden unter dem Eigentümer Pringsheim wieder verkauft, und der Pferdebetrieb wird wieder eingeführt.
1856 Die Oberschlesische Eisenbahngesellschaft stößt den Frachttransport mit Pferden ab und vermietet den Rollbahnbetrieb an den Fuhrunternehmner Pringsheim
1857 Die Streckenlänge beträgt 113 km
15.07.1857 Einem Weichensteller wurde bei Bedienung der Wasserstation zu Carolinengrube (Zweigbahnen im Oberschlesischen Bergwerks- und Hütten-Revier) der linke Unterschenkel zwischen dem Wasserkran und dem Werkzeugkasten der anrückenden Maschine gequetscht.
1858 Umpbaupläne zur Umstellung von Schmalspur auf Normalspur
31.07.1858 Ein Hilfsbremser fiel auf dem Bahnhof Antonienhütte von dem Tritt des Gepäckwagens und wurde durch Überfahren an beiden Beinen verletzt.
16.08.1858 Ein Arbeiter fiel beim Antreiben der Pferde von dem Puffer, auf welchen er sich gestellt hatten wurde überfahren und starb bald darauf an den Folgen der erhaltenen Verletzungen.
07.10.1858 Der 5jährige Sohn eines Landmannes wurde auf freier Bahn überfahren und getötet.
27.10.1858 Bei seiner Entgleisung von Wagen auf der Weiche bei Dombrowa wurde ein Zugführer von dem Packwagen herabgeschleudert und erlitt mehrfache Verletzungen; ein Schaffner rettete sich durch einen Sprung und zog sich dabei unbedeutende Verletzungen im Gesicht zu.
23.12.1858 Ein Zugführer fiel bei Zawodzie infolge einer Ohnmacht von einem Wagen herab und erlitt einen Armbruch.
07.02.1859 Ein Arbeiter sprang bei Tarnowitz von einem in Bewegung befindlichen Rollwagen und wurde am Kopfe so bedeutend verletzt, daß er in der folgenden Nacht starb.
01.03.1859 Ein Schaffner sprang auf Carolinengrube von dem langsam sich bewegenden Zuge, fiel dabei hin und wurde überfahren, wobei ihm ein Arm zerbrochen wurde.
1860 Der Güterverkehr der oberschlesischen Schmalspurbahn wird durch den jüdischen Unternehmer Rudolf Pringsheim übernommen, der den Lokomotivbetrieb einstellt.
09.01.1860 Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe für einen Transportvertrag zwischen der Oberschlesischen Eisenbahngesellschaft und Pringsheim
28.06.1860 Ein Arbeiter wurde getötet, drei verwundet, als bei einem in voller Fahrt begriffenen Kieszuge zwischen Mariawunschhütte und Hubertushütte ein Wagen dadurch umfiel, daß seine geöffnete Tür gegen andere in einem Nebengeleise stehende Wagen stieß.
15.09.1860 Ein Wagenschieber geriet beim Bremsen schmalspuriger Wagen mit dem Fuß zwischen Puffer und ward an demselben gequetscht.
01.10.1860 Es wird ein Transportvertrag zwischen der Oberschlesischen Eisenbahngesellschaft und Pringsheim auf 12 Jahre abgeschlossen
1872 Dauerhafte Einführung des Lokomotivbetriebs mit 17 Maschinen der Bauart Bn2t mit überdachtem Führerstand, Hersteller: Krauss und Hagans
01.10.1872 Abschluß eines zweiten Pachtvertages zwischen der Oberschlesischen Eisenbahngesellschaft und Pringsheim auf erneut 12 Jahre
ab 1875 Für die Oberschlesische Schmalspurbahn werden 22 Lokomotiven mit drei Treibachsen und Allan-Trick-Steuerung, Gattung T 31, von Krauss und Hagans gekauft - gefolgt von 30 Lokomotiven der Gattung T 31.1 in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts.
1882 Einrichtung einer Werkstätte auf dem Bahnhof Roßberg. - Sie wird später zur Dombrowskaer Straße als moderne Anlage errichtet. Die Belegschaft beträgt 150 Mann und wird von Maschinenispektor Schauer geleitet.
1884-1904 Übernahme des oberschlesischen Schmalspurnetzes und des Schmalspurbetriebs durch den preußischen Staat. Pringsheim wird großzügig entschädigt
1884 Bei Verstaatlichung der Oberschlesischen Eisenbahngesellschaft wird der Pachtvertrag mit Pringsheim um 10 Jahre verlängert. Pringsheim zahlt einen Frachtanteil von 50 Prozent des traifmäßigen Frachsatzes nach ABzug einer Abfertigungsgebühr von 2,4 Pf. für 100 kg und aßerdem 10 Prozent von den Erträgnissen dieser Gebühr. Zur Kontrolle der beförderten Frachten werden fünf Kontrollstellen eingerichtet.
01.03.1884 Aufgrund des Gesetzes vom 24. Januar gehen die oberschlesischen Schmalspurbahnen am 1. März in das Eigentum des preußischen Staats über. Sie unterstehen als Nebenbahn dem preußischen Eisenbahngesetz vom 3. Nov. 1838 (und nicht dem Kleinbahngesetz von 1892). Die Verwaltung obliegt der Eisenbahndirektion Breslau bzw. bis 1895 dem Betriebsamt Kattowitz, welche die Bahn für den Pächter betriebsfähig zu unterhalten hat.
01.07.1894 Erneute Pachtverlängerung der oberschlesischen Schmalspurbahnen mit Pringsheim um letzmalig 10 Jahre. HIerin wird Pringsheim die Beförderung von Gütern aller Art gestattet.
1901 Die Betriebslänge beträgt 135,84 km. In den Hauptgleisen liegen 138,84 km, in den Nebengleisen 29,79 km, hiervon 6,46 km mit Pferdebetrieb. Vorhanden sind 427 Weichen, 16 Stellwerke mit 42 Hebeln. Der Oberbau besteht aus Schienen mit einem Gewicht von 17,65 kg/m und 1,50 m langen Schwellen. Größte Neigungen: 1 : 60, auf Zweiglinien sogar 1 : 30. Betriebsmittel (größtenteils im Eigentum von Pringsheim): 51 Lokomotiven und 3693 Wagen. Es sind 163 umfangreiche Gruben- und Hüttenbetriebe angeschlossen. Länge der Privatgleisanschlüsse: 205 km
30.06.1904 Ende des Pachtverhältnisses der oberschlesischen Schmalspurbahnen mit R. Pringsheim. Der Verkehr und Betrieb wird von der Eisenbahndirektion Kattowitz übernommen. Pringsheim erhält für die Betriebsmittel und Anlagen 3.270.000 Mark. Es werden Regierungsbaumeister Wypyrzczyk und 135 Betriebsbeamte übernommen. In der KED Kattowitz entsteht das Dezernat 17 (Oberregierungsrat Holze), dem die Gesamtleitung der Schmalspurbahn unterstellt ist.
1926 Gründung des Schmalspuramts Beuthen




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Kleinbahnbetrieb 1854 Bau der Hauptlinien 1904 an KED Kattowitz  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1897 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1955 1638        
1967 1344 83      
1970 1213        
1980 886        
1989 504 60      




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1860 1860 Gütertransport 520075   t
1865 1865 Gütertransport 735386   t
1870 1870 Gütertransport 1034125   t
1904 1904 Gütertransport 3783855   t
1916 1916 Gütertransport 4716614   t
1930 1930 Gütertransport 2865559   t
1955 1955 Gütertransport 6022113   t
1967 1967 Gütertransport 5000000   t
1980 1980 Gütertransport 4315625   t
1989 1989 Gütertransport 2322587   t