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Van der Zypen-Charlier GmbH
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Firmenname | Van der Zypen-Charlier GmbH |
Ortssitz | Köln |
Ortsteil | Deutz |
Straße | Mülheimer Str. 135 |
Postleitzahl | 60679 |
Art des Unternehmens | Eisenbahnwagen- und Maschinenfabrik |
Anmerkungen | Besitzer (um 1892): Jul. van der Zypen, Eug. van der Zypen, Paul Charlier, Max Charlier u. Geheimer Baurat Franz Schultz; letztere beide wohnhaft Mülheimer Str. 13 bzw. 11. Franz Schultz war vmtl. Leiter der Anfertigung des eisernen Dachstuhls für den Kölner Dom in den Werkstätten der Kölnischen Maschinenbau-AG Bayenthal um 1862 [Zeitschr. für Bauwesen 12 (1862) 490]. 1911: Fabrikgelände 20 ha, davon die Hälfte mit Werkstätten bebaut; 53 Beamten- und Arbeiterhäuser, die 40.195 qm einnahmen; die Fabrik wurde durch die Eisenbahnlinie Deutz-Mülheim räumlich getrennt. |
Quellenangaben | [Akten Oberbergamt Dortmund Nr. 1192; Staatsarchiv Münster] [Eisenbahnwesen der Gegenwart (1911) II 203] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 233] [50 Jahre Kölner Bezirksverein des VDI (1911) 61] |
Zeit |
Ereignis |
15.02.1831 |
Geburt von Franz Schultz (Mitinhaber von "Zypen & Charlier") in Zerbst als einziges Kind von Ludwig Ferdinand Schultz (*1800 in Kermen +1893 in Zerbst) und Wilhelmine, geborene Werner (*1800 +1859 in Zerbst) |
1845 |
Gründung von den Herren Ferdinand van der Zypen und Albert Charlier mit geringen Mitteln. Die Fabrik bezweckt die Herstellung von Maschinen und Eisenbahnwagen |
Okt. 1848 |
Franz Schultz verläßt Zerbst, um in Berlin unter Aufsicht seines Onkels Gruson bei der Berlin-Hamburger Eisenbahn sieben Jahre zu einem vielseitigen Techniker und Ingenieur ausgebildet zu werden. |
1862 |
Franz Schultz heiratet eine Rheinländerin, mit der er fuenf Toechter hat. |
1863 |
Ingenieur Franz Schultz wird Mitinhaber der Waggonfabrik. |
1867 |
Auszeichnung durch eine Medaille in Paris |
1873 |
Auszeichnung durch eine Medaille in Wien |
1877 |
Auszeichnung durch eine Medaille in Moskau |
1879 |
Auszeichnung durch eine Medaille in Sidney |
1889 |
Franz Schultz fährt in Köln den ersten Daimler-Motorwagen. |
1893 |
Auszeichnung durch eine Medaille in Chicago |
um 1895 |
Zur Durchführung der Arbeiten und zum späteren Betrieb der Schwebebahn im Wuppertal gründen Eugen Langen, die E.A.G. und "van der Zypen & Charlier" ein Schwebebahnkonsortium. |
1896 |
Franz Schultz verkauft seine Anteile und unternimmt als wohlhabender Privatier zahlreiche Weltreisen. |
06.07.1900 |
Nachdem keine Leihe von meterspurigen Wagen nach Mannheim zustande kam, entschließt sich Löwit, acht in Mannheim vorhandene normalspurige Pferdebahnwagen umzuspuren und wendet sich zwecks Beschaffung meterspuriger Radsätze an die Waggonfabrik Van der Zypen in Köln-Deutz. Zypen kann nicht sofort liefern und verweist auf die "Bergische Stahlindustrie" |
bis 1911 |
Die Fabrikation von Maschinen und stationären Kranen wurde in den Jahren vor 1911 gänzlich eingestellt. |
ca. März 1911 |
Der Geheime Baurat Franz Schultz wird durch den Königlichen Kronen-Orden III. Klasse ausgezeichnet. |
04.03.1926 |
Tod von Franz Schultz (Mitinhaber von "Zypen & Charlier") in Köln |
1927 |
Schöndorff, Düsseldorf, gibt seine Mehrheitsbeteiligung an der Waggonfabrik Fuchs, Heidelberg, an Zypen & Charlier ab (um 1927, bei Gründung der "Westwaggon") |
01.12.1927 |
Fusion mit "Düsseldorfer Eisenbahnbedarf, vorm. Carl Weyer" zu "Westwaggon" |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Dampfmaschinen |
1859 |
in Solingen |
1859 |
in Solingen |
[Mit Energie für Köln (1997) 22] zeigt als Werksaufnahme eine oszillierende Maschine mit Aufschrift "1851" am Zylinder |
Eisenbahnwagen |
1845 |
Beginn ab Gründung |
1911 |
[Eisenbahnwesen der Gegenwart (1911)] |
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Maschinen |
1845 |
Beginn ab Gründung |
1900 |
Ende ca. |
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ortsfeste Krane |
1845 |
Beginn ab Gründung |
1900 |
Ende ca. |
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Zeit |
Objekt |
Anz. |
Betriebsteil |
Hersteller |
Kennwert |
Wert |
[...] |
Beschreibung |
Verwendung |
1888 |
Dampfhämmer |
11 |
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unbekannt |
Fallgewicht ges. |
4200 |
kg |
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1888 |
Dampfmaschinen |
17 |
|
unbekannt |
Leistung ges. |
390 |
PS |
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Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1888 |
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1000 |
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zu normalen Zeiten |
ZEIT | 1888 |
THEMA | Beschreibung |
TEXT | Die Werke "Gebr. van der Zypen" und "van der Zypen & Charlier" liegen beide an der Deutz-Mülheimer Straße sich gegenüber; beide Werke haben ein gemeinschaftliches Zentralbüro und gemeinsame Geleisanlagen und Bahnanschlüsse. Die Eisenbahnwagen- und Maschinenfabrik umfaßt ein Areal von nicht weniger als 25 ha. Die Fabrik ist aus kleinen Anfängen zu der Größe ihrer jetzigen Bedeutung gewachsen, denn mit der Zunahme der Eisenbahnen wuchs auch die Fabrik, so daß ihre Bauten nach Vollendung der jüngsten Werkstätten ungefähr 35.250 qm bebaute Fläche einnehmen. Das Werk wird durch die Bergisch-Märkische Eisenbahn quer durchschnitten. Auf dem Hauptterrain zwischen der Bahn und der Straße liegen die Gebäude für die Montierung und Betriebswerkstätten, die Gießerei nebst den mechanischen Werkstätten, die Schmiede und Schlosserei sowie die Magazine; auf der äußeren Seite der Bahn ist, wegen ihrer Feuergefährlichkeit getrennt vom Hauptetablissement, die mechanische Schreinerei mit den zugehörigen Holzschuppen angelegt. Die bauliche Einrichtung trägt einen durchaus einheitlichen Charakter: eingeschossige, große Räume, teils mit zweiseitigem Oberlicht, teils mit Sheddachbeleuchtung, in Ziegelrohbau und eiserner Innenkonstruktion. Zum Betrieb der Werkstätten dienen 17 Dampfmaschinen von zusammen 390 Pferdekräften; außerdem ist die Schmiede mit elf Dampfhämmern Amn zusammen 4.200kg Fallgewicht ausgestattet und Avird die Gießerei mit zwei Kupolöfen für eine Tagesleistung von 5000kg betrieben. In normalen Zeiten beschäftigt das Werk 1000 Arbeiter; die Jahresproduktion beträgt außer Guß- und Schmiedeeisenfabrikaten verschiedener Gattungen und Eisenbahnbetriebsmaterial 2000 bis 3000 Wagen (Eisenbahn-Personen- und Güterwagen, Sekundär- und Straßenbahnwagen für Dampf- und Pferdebetrieb). Ihr Absatzgebiet erstreckt sich auf die meisten zivilisierten Länder. Noch in jüngster Zeit hat das Werk eine südamerikanische neue Eisenbahn mit Wagen versorgt und für die Kölner Werftanlage fahrbare Dampfkrane geliefert. Auch auf dem Gebiete der Fürsorge für das Wohl ihrer Arbeiter haben beide Werke Erhebliches geleistet; nicht weniger als 91 Familien finden in ihren Arbeiterhäusern eine luftige und gesunde Wohnung, und ein Invalidenhaus sorgt für die Unterkunft der im Betriebe ergrauten oder verletzten Arbeiter. |
QUELLE | [Köln und seine Bauten (1888) 765] |
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