Zeit |
Ereignis |
1540 |
Werwähnung eines ersten Schachts, der nach einigen Jahrzehnten wegen der Wasserzuflüsse wieder aufgegeben werden muß |
1568 |
Die Stadt Osnabrück übernimmt den Bergwerksbetrieb |
1577 |
Der Schacht wird wieder in Betrieb genommen, nachdem ein Wasserabfluß zum Wallenhorster Moor geschaffen wurde. |
1647 |
Das Piesberger Steinkohlenbergwerk wird von der Stadt Osnabrück für jeweils vier Jahre an Privatpersonen verpachtet. Die Heuer wird mit Kalklieferungen vergütet. |
1727 |
Die Steinkohlengruben werden durch Sachverständige untersucht. Nur ein großzügiges Stollenprojekt kann den dauernden Betrieb der Grube gewährleisten. |
1727 |
Der Rat der Stadt Osnabrück beschließt den Bau eines Stollens von der Nordseite des Piesbergs, mit dessen Bau im selben Jahr begonnen wird. |
30.06.1727 |
Erster Spatenstich für die Stollenrösche, die später den Namen "Lücker-Stollen" erhält. |
1728 |
Der Stollenvortrieb kommt nicht recht voran, und der frühere Bergmeister des Borgloher Bergwerks, der Belgier Huiskin, legt sein Amt als Bauleiter nieder. Ferner brennt die Schmiede ab, und die belgischen Bergleute verlassen die Baustellte |
Anfang 1730 |
Das unter dem Ingenieur-Kapitän Treu 7 Lachter höher angesetzte Stollenprojekt wird eingestellt. |
1730 |
Das Pachverhältnis mit Pagenstecher endet, und die Stadt Osnabrück übernimmt wieder die Kalköfen und die Steinkohlenzeche |
1765 |
Ein Gutachten der Mansfelder Bergleute Wohlgemuth und Huck weist auf den bedenklichen Zustand des Bergwerks hin. |
1780 |
Das Gutachten des Obergeschworenen Weichsel und des Bergbeamten Demuth bewirkt keine Verbesserung der Zustände im Bergwerk |
1792 |
Salzschreiber Rausch aus Rothenfelde, früher Markscheider im Oberharz, wird zum ständigen bergtechnischen Beirat gewählt. Er verbessert die Arbeit am Lücker Stollen und führt Akkordarbeit ein. |
1794 |
Der Lücker Stollen erreicht das Flöz Johannisstein, und Beirat Rausch versucht, einen rationellen Kohleabbau einzurichten. |
1799 |
Beirat Rausch verläßt Piesberg und wird Salineninspektor in Sülbeck |
1809 |
Das Bergwerk kommt unter die Leitung von Bergmeister Herold (vorher Steinkohlenzeche Böllhorst bei Minden) als Nachfolger von Wohlgemuth |
1833 |
Der Berggeschworene Pagenstecher tritt die Nachfolge von Bergmeister Herold an. Pagenstecher leitete schon vorher das östliche Revier |
1833 |
Pagenstecher befaßt sich mit der Einführung deutscher Förderwagen und hölzerner Schienen für den Lechtinger Stollen |
1833 |
Der Kohleabsatz beträgt 3.817 t |
1835 |
Die Steinkohlenförderung hat sich auf die Flöze Johannisstein, Mittel, Dreibänke und Zweibänke verlagert. |
1840/41 |
Der Kohleabsatz beträgt 12.432 t |
1848 |
Pagenstecher wird Bergmeister. Er führt zahlreiche Verbesserungen ein. |
1850 |
Beginn des Vortriebs des Lechtinger Tiefstollens, 20 m unter dem Oberstollen |
1852 |
Der Lechtinger Tiefstollen erreicht das Flöz Dreibänke |
1853 |
Der Kohleabsatz beträgt 27.733 t |
1853 |
Es wird mit dem Bau des Hasestollens begonnen. |
1856 |
Der Hasestollen, der seit 1853 mit vier Gegenörtern vorangetrieben wurde, wird durchgeschlagen. |
01.09.1857 |
Der Gleisanschluß an die Hannoversche Westbahn wird in Betrieb genommen. |
1867/68 |
Es werden 62.576 t Anthrazit abgesetzt |
1868 |
Teufbeginn des Schachts Nr. 4 von der Hasestollensohle als Tiefbau mit erforderlicher maschineller Wasserhaltung. - Der Schacht muß wegen der Wasserzuflüsse aufgegeben werden, und es beginnen Teufarbeiten am Fürstenauer Weg und am Horenhügel (beides am Haseschacht). |
1868 |
Bergassessor Meydam wird als zweiter Bergmeister eingestellt. |
1872 |
Bergassessor Meydam (zweiter Bergmeister) scheidet aus und wird Direktor beim "Eschweiler Bergwerksverein" in Kohlscheid. Sein Nachfolger wird Bergassessor Temme, der aus dem Saar-Bergbau kommt. |
1873 |
Der Haseschacht wird weitergeteuft. Zur Wasserhaltung dient eine 80-PS-Dampfmaschine, die über ein Kunstkreuz eine alte 15zöllige Abteufpumpe betreibt. Zur Förderung dient eine kleine Zwillingsmaschine. |
1876 |
Wassereinbruch auf dem Stüveschacht |
1879 |
Bergmeister Pagenstecher hat bis 1879 Sitz und Stimme bei der Bergkommission |
27.07.1889 |
Die Georgsmarienhütte entschließt sich zum Ankauf des Steinkohlenbergwerks. Die Forderung der Stadt beträgt rd. 5 Millionen Mark. |
22.08.1889 |
Abschluß des Kaufvertrags, durch welchen der Magistrat der Stadt Osnabrück das ganze städtische Bergwerkseigentum auf die Georgsmarienhütte überträgt. |
12.1889 |
Beginn der Sümpfung des Schachtes im Dezember |
01.1890 |
Weiteres Abteufen des Schachtes im Januar |
1892-1893 |
Die zweite oberirdische Wasserhaltungsmaschine wird 1892/93 aufgestellt und in Betrieb genommen |
01.04.1892 |
In einer Teufe von 103 m kann unter der ersten Tiefbausohle die zweite Bausohle angesetzt werden. |
02.1893 |
Die vollständig neue Aufbereitungsanlage wird im Februar in Betrieb genommen |
01.09.1893 |
Folgenschwerer Wassereinbruch auf der Mittelsohle, 55 m unter der 1. Tiefbausohle des Stüveschachts im Flöz Zweibänke. 9 Bergleute kommen ums Leben. |
Jan. 1894 |
Nach dem Wassereinbruch auf der Mittelsohle wird durch Aufstellen von Hilfspumpen mit dem Sümpfen begonnen. |
22.03.1894 |
Die Sümpfarbeiten ach dem Wassereinbruch auf der Mittelsohle am Stüveschacht sind beendet. |
Mitte 1897 |
Durch den Querschlagvortrieb zwischen dem Hase- und dem Stüveschacht beträgt die Grubenwassermenge 35 cbm/min. Die dabei anfallende Kohlensäure zwingt zur Einstellung des Vortriebs |
25.11.1897 |
Gewaltiger Wasserdurchbruch. Der Zufluß beträgt 47 cbm/min mit 4,3 bis 4,5 Gewichtsprozenten Salz. Weil die Wasserhaltungsmaschinen nicht ausreichen, wird der gesamte Nordflügel des Piesbergs im Bereich des Stüveschachts abgelmauert. Die Wasserzuflüsse gehen auf 35 cbm/min zurück, aber die Kohleförderung sinkt von 700 t/d auf 450 t/d. |