Zeche Hasenwinkel

Allgemeines

FirmennameZeche Hasenwinkel
OrtssitzBochum
OrtsteilDahlhausen
StraßePolterberg 10
Postleitzahl44879
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenEine der ältesten Zechen im Ruhrgebiet (Sonnenscheiner Stollen schon vor 1698). 1855 entstanden durch Konsolidation von "Hasenwinkel-Himmelscroner Erbstolln" mit "Ver. Kirschbaum & Neumark". Auch: "Ver. Hasenwinkel". Zu: Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG. 1923: Angliederung der Außenanlage an "Friedlicher Nachbar" und 1926 nach Übernahme durch "Vereinigte Stahlwerke" geschlossen. Das Fördermaschinenhaus blieb erhalten und dient seither als Wohnhaus, seit 1997 und folgender denkmalgerechter Sanierung als Wohnung (400 qm Wohnfläche, eingezogene Zwischendecken, Fußboden- und Wandheizung) und Büro (dieses unter dem Dach, mit separatem Treppenhaus) für die Familie Leistenschneider-Anders (Hans-Peter Anders ist Architekt).
Quellenangaben[GHH Lieferverzeichnis Dampffördermaschinen] [Huske: Steinkohlenzechen Ruhrrevier (1998) 447] [FAZ, 03.08.2008, S. V9]
HinweiseSiehe auch Stadtteil-Rundgang unter http://www.bochum.de/C125708500379A31/vwContentByKey/W278VD4B703BOLDDE?open&MCL=77NBLM883BOLD




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
vor 1698 Beginn des Kohlebergbaus im Sonnenscheiner Stollen
1732 Inbetriebnahme des Hasenwinkeler Stollens
1772 Außerbetriebnahme des Hasenwinkeler Stollens
1772 In betriebnahme des Sonnenscheiner Erbstollens
1801 Außerbetriebnahme des Sonnenscheiner Erbstollens
1861 Teufbeginn für den seigeren Förderschacht "Julius Philipp", der nach dem um den
Ruhrbergbau verdienten Bergmeister Julius Philipp Heintzmann benannt wird. Damit beginnt der Tiefbau auf der Zeche.
1865/66 Die Förderung auf Schacht "Julius Philipp" beginnt
01.01.1890 Die Zeche geht in den Besitz des "Bochumer Vereins für Bergbau und Gussstahlfabrikation"
über
1890 Der Förderschacht "Julius Philipp" wird nach der Übernahme durch den "Bochumer Verein" bis zur 5. Sohle bei 355,6 Metern weitergeteuft.
1890/91 Einbau einer neuen Fördermaschine. Das im Malakowturm vorhandene hölzerne Seilscheibengerüst
wird durch ein Stahlgerüst ersetzt. Ein großer Teil der Tagesanlagen wird erneuert und für eine höhere Förderung erweitert.
1903 Da unterhalb von 500 m Teufe keine Fettkohlenlager vorhanden sind, entschließt sich der "Bochumer Verein", die Zeche Hasenwinkel wieder zu verkaufen.
01.04.1904 Die Gewerkschaft "Friedlicher Nachbar" (seit 1904 im Besitz der "Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten-A.G.") in Linden kauft die Zeche (bisher im Eigentum des Bochumer Vereins).
1907 Nach Übernahme durch Gewerkschaft "Friedlicher Nachbar" (1907) wird die Anlage vergrößert und erreicht 1907 eine Förderung von 393.218 t mit 1.514 Mann Belegschaft.
1907 Schacht "Julius Philipp" erreicht seine Endteufe auf der 7. Sohle mit 596,2 m
Anfang 1908 Durchschlag zur Zeche "Friedlicher Nachbar"
1919 Förderung nach übertage wird eingestellt und erfolgt seither über die 7. Sohle zur Zeche "Friedlicher
Nachbar"
04.1919 Die Kokerei wird außer Betrieb gesetzt.
1922 Die Kohlegewinnung der Zeche (Förderung über "Friedlicher Nachbar") sinkt auf 136.509 t.
01.03.1923 Die Zeche ist nur noch Nebenanlage der Zeche "Friedlicher Nachbar"
1926 Die Zeche geht in das Eigentum der "Vereinigte Stahlwerke A.G." über, die beschließt, die Zeche Hasenwinkel stillzulegen, da zu dieser Zeit der Absatz der auf Hasenwinkel abgebauten Esskohlen nicht mehr wirtschaftlich ist. Der Hauptquerschlag auf der 7. Sohle zur Zeche "Friedlicher Nachbar" abgedämmt.
1926 Die Zeche "Hasenwinkel" in Bochum-Dahlhausen geht in das Eigentum der Werke über, die beschließt, diese Zeche stillzulegen, da zu dieser Zeit der Absatz der auf Hasenwinkel abgebauten Esskohlen nicht mehr wirtschaftlich ist. Der Hauptquerschlag auf der 7. Sohle zur Zeche "Friedlicher Nachbar" abgedämmt.
23.12.1926 Die Wasserhaltung wird eingestellt, und der Schacht "Julius Philipp" wird mit Bergen verfüllt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Aromate 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 69] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 69]  
Koks 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 69] 1919 Ende (Stillegung der Kokerei)  
Kraftgas 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 69] 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 69]  
schwefelsaures Ammoniak 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 69] 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 69]  
Steinkohle 1855 Beginn (Konsolidation) 1923 Ende der Förderung Die Kohleförderung begann bereits vor 1698 im Sonnenscheiner Stollen. Seit 1923 zu "Friedlicher Nachbar"
Teer 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 69] 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 69]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine 1862 Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel und Huyssen
Dampffördermaschine 1889 Gutehoffnungshütte Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb
Dampfpumpmaschine 1856/66 Friedrich-Wilhelms-Hütte




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1902 1791       = größte Belegschaft (1901/02) überhaupt
1907 1514       nach Vergrößerung
1913 1411 1366 45   davon 1253 Vollarbeiter bzw. 40 technische und 5 kaufmännische Beamte
1922 822 785 37   davon 723 Vollarbeiter bzw. 32 technische und 5 kaufmännische Beamte




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1913 1913 Steinkohle 323231   t
1913 1913 Koks 94760   t
1913 1913 schwefelsaures Ammoniak 1175   t
1913 1913 Stickstoffinhalt 242   t
1913 1913 Teer 1624   t
1913 1913 Rohnaphthalin 40   t
1913 1913 Kraftgas 11900000   cbm
1922 1922 Steinkohle 136509   t




Allgemeines

ZEIT1925
THEMABetriebsbeschreibung
TEXTLage des Betriebs: Dahlhausen (Hattingen, Arnsberg). Briefanschrift: Vereinigte Stahlwerke, A. G., Gruppe II, Bochum. Direktion s. Vereinigte Stahlwerke A. G. Techn. Direktor: Bergrat Fuldner. Stückgut u. Wagenladungen: Dahlhausen (Ruhr). Kohlenart: Eßkohle. Beteiligung s. Vereinigte Stahlwerke. Bergrevier: Hattingen. Seit 1923 Schacht von "Friedlicher Nachbar"; die Kokerei wurde im April 1919 außer Betrieb gesetzt.
QUELLE[Bergwerke und Salinen im niederrh.-westf. Bergbaubezirk (1926) 69]