Zeche Concordia

Allgemeines

FirmennameZeche Concordia
OrtssitzOberhausen (Rheinl)
StraßeConcordiastr. 30
Postleitzahl46049
Art des UnternehmensKohlebergwerk
Anmerkungen1850 gegr. 1860 aus "Alstaden", "Jobst", "Lipperheide" und "Oberhausen" konsolidiert. Betreiber: "Bergbau-Aktiengesellschaft Concordia". Firmierung um 1943: "Concordia Bergbau A.-G.". 1968 stillgelegt. Um 1928 auch "Rombach Kohlenhandelsgesellschaft Mannheim m.b.H.", Otto-Beck-Str. 32-34.
Quellenangaben[GHH Lieferverzeichnis Dampffördermaschinen] [Huske: Steinkohlenzechen Ruhrrevier (1998) 192] [DEMAG-Kompressoren] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5681]
Hinweise[Mannheimer Hafenanlagen (1928) Anzeige]: Ansicht




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1850 Gründung
04.07.1888 Gründung unter der Firma "Rombacher Hüttenwerke" mit einem Grundkapital von M 2.600.000,00
1919 Die Gesellschaft hatte bis zum Jahre 1919 ihren Schwerpunkt in Lothringen, wo sie unter der Firma "Rombacher Hüttenwerke" ausgedehnte Erzgruben, Stahl- und Walzwerke betrieb. Die Werksanlagen der Gesellschaft in Lothringen werden zunächst unter Zwangsverwaltung gestellt, später erfolgt die Liquidation. Die Werks- und Grubenanlagen gehen für 125 Mill. Francs auf die "Société Lorraine des Acieries de Rombas" über. Ausgenommen bleiben die in Lothringen gelegenen Kohlenfelder und Erzkonzessionen Marengo, Saulny, Norroy und Piesnois. Bei Bewertung von 156 Mill. Goldmark erhält die Gesellschaft nur 15 Mill. Goldmark in unverzinslichen Schatzanweisungen.
1921 Nach Verlust ihres lothringischen Besitzes durch Enteignung seitens der französischen Behörden ist die Gesellschaft gezwungen, im Inland neue Stützpunkte zu suchen. Im Jahre 1920 übernimmt sie das Steinkohlenbergwerk der "Concordia Bergbau-Aktien-Gesellschaft"
1921 Übernahme der Westfälischen Stahlwerke in Bochum und der "Concordiahütte" in Engers.
1921 Durch Aktienbesitz und Interessengemeinschaftsvertrag wird die "Eisenhütte Holstein A.-G." in Rendsburg angegliedert.
1923 Die Mehrheit der Aktien der "Howaldtwerke" kommt in Kiel in den Besitz der "Rombacher Hüttenwerke".
1923 Die Ruhrbesetzung fügt der im Aufbau begriffenen Gesellschaft einen schweren Schlag zu.
1924 Bei Eintritt der Stabilisierung der Mark befindet sich die Gesellschaft in ausgedehnten Bauprojekten, die nicht mehr zurückgestellt werden können und die weit größere Beträge verschlingen, als vorauszusehen war. Erhebliche Verluste bei den Howaldtwerken treten hinzu.
1925 Aufnahme einer £ 350000.00.00 englischen Schuld zugunsten der "British Overseas Bank Ltd." in London, verzinslich zu 7,5 %, mit halbjährlicher Frist kündbar, erstmals zum 1. Januar 1935. Hierfür werden keine Schuldverschreibungen ausgegeben. Umlaufender Betrag am 31. Dezember 1942: £ 66615.9.8 = RM 1 361 687.11.
10.1925 Die Gesellschaft gerät aufgrund der wirtschaftlichen Probleme der Jahre 1923-1924 in finanzielle Schwierigkeiten, die im Oktober 1925 zu einem Stundungsabkommen mit den als Gläubiger beteiligten Banken führen.
1926 Im Laufe des Jahres werden die Beziehungen zu den "Howaldtwerken" unter erheblichen Opfern gelöst und die finanziellen Verhältnisse der Gesellschaft saniert.
01.08.1926 Mit Wirkung ab 1. August 1926 werden von der "Vereinigte Stahlwerke Aktiengesellschaft" in Düsseldorf die Hüttenwerke in Engers-Bendorf, das Hüttenwerk Bochum, das Hüttenwerk Eiserfeld sowie die Beteiligung an der "Eisenhütte Holstein A.-G." in Rendsburg (nom. RM 1.496.000,00 von RM 1.500.000,00 gegen nom. RM 15.000.000,00 "Vereinigte Stahlwerke"-Aktien) übernommen
10.12.1926 Änderung der Firma aus "Rombacher Hüttenwerke" in "Concordia Bergbau-Aktien-Gesellschaft"
10.12.1926 Herabsetzung des Aktienkapitals laut Beschluß der Hauptversammlung vom 10. Dezember 1926 von RM 51.800.000,00 auf RM 5.100.000,00. Die der Gesellschaft durch die Kapitalherabsetzung und durch die Aufnahme der Reichsmark 6.000.000,00 Obligationsanleihe zugeflossenen Beträge werden zur gänzlichen Abdeckung der Bankschulden verwandt. Gleichzeitig Wiedererhöhung des Stammaktienkapitals auf RM 20.000.000,00. Von den neuen Aktien erhält das Oberkoks-Konsortium nom. RM 12.700.000,00; nom. Reichsmark 200.000,00 stehen zur Verfügung der Gesellschaft. Auf die restlichen nom. RM 2.000.000,00 Aktien wird den Obligationsinhabern der 7prozentigen Obligationsanleihe (Reichsmark 6.000.000,00) ein Optionsrecht bis 31. Dezember 1929 eingeräumt. Jedoch machen die Obligationsinhaber von diesem Rechte bis zum Ablauf der Frist keinen Gebrauch.
1928 Die 1926 erworbenen Hüttenwerke und Beteiligungen können im Laufe des Jahres zu einem Durchschnittskurs von 138 % verkauft (die Hälfte davon an die "Vereinigte Stahlwerke A.-G." zu 130 %) werden. Die Vorräte (RM 4.625.000,00) werden gegen Barzahlung eingebracht.
1930 Die seit 1927 betriebene Neuorganisation der beiden Schachtanlagen kommt 1930 zu einem vorläufigen Abschluß. Während dieser Zeit werden die Schächte II und VI als Förder- und Seilfahrtschächte stillgelegt. Die gesamte Förderung der Schachtanlage II/III wird bis auf geringe Mengen für den Landabsatz unter Tage an die Schachtanlage IV/V abgegeben, wo sie mit der Förderung dieser Schachtanlage in den Schächten IV und V gehoben und der gemeinsamen Aufbereitung zugeführt wird. Unter Tage erstrecken sich die Betriebsverbesserungen in erster Linie auf eine stärkere Zusammenfassung der Betriebspunkte.
1931 Nom. RM 2.500.000,00 eigene Aktien werden eingezogen.
08.1933 Das Neubauprogramm für die Umstellung der Schachtanlage II/III zu einer Magerkohlenzeche wird in Angriff genommen. Der alte Schacht II wird zugekippt und von Tage aus mit einem lichten Durchmesser von 7 m neu geteuft, um später der Anlage als Hauptförderschacht zu dienen.
1934 Die Jahresförderung von 1934 wird aus 19 Betriebspunkten gewonnen gegen 415 Betriebspunkte Ende 1926.
1934 Die Umstellung und der Neubau der Schachtanlage II/III zu einer Magerkohlenzeche wird planmäßig weiterbetrieben.
1935 Von den Beteiligungen gehen infolge Liquidation die Beteiligungen an der "Cement- und Kalkwerke Rombach A.-G." und der "Ruhr-Montan A.-G." ab. Dagegen kommt die Beteiligung an der "Ruhrbenzin A.-G." neu hinzu.
1936 Die Liquidation der "H. Paul Disch G. m. b. H." wird beendet.
1938 Beteiligung bei der "Steinkohlen-Elektrizitäts Aktiengesellschaft"
1938 Aufnahme einer 4,5prozentigen Anleihe; aufgelegter Betrag: RM 5.100.000,00 in Stücken zu Reichsmark 1.000,00. Verzinsung: Vom 1. Juli 1938 ab mit 4,5 % jährlich in halbjährlichen, nachträglich am 2. Januar und 1. Juli jeden Jahres fälligen Teilen. Tilgung: Von 1943 ab innerhalb 20 Jahren durch jährliche Auslosung zum Nennwert; die erste Rückzahlung erfolgt am 1. Juli 1943, die letzte spätestens am 1. Juli 1962. Die Gesellschaft ist berechtigt zu verstärkter Tilgung oder auch zur Kündigung des gesamten noch ausstehenden Restes der Anleihe mit dreimonatiger Frist halbjährlich zu einem Zinstermin, frühestens zum 1. Juli 1943, zur Rückzahlung zum Nennwert. Sicherheit: Sicherungshypothek von RM 5.100.000,00 nebst 4,5 % Zinsen seit dem 1. Juli 1938 auf den gesamten Haus- und Grundbesitz der Gesellschaft unter Ausnahme der Betriebsgebäude und -grundstücke.
10.1938 Die Förderung auf der 8. Sohle (787 Meter) im neuen Schacht II wird in Betrieb genommen.
1939 Fertigstellung der Schachthalle auf Schacht II, Umbau der Wäsche V und Ausbau der Nebenprodukten-Anlage
15.04.1940 Die Förderung wird von der 8. zur 9. Sohle (957 Meter) umgestellt.
25.08.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1968 Stillegung




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1859 Beginn der Förderung 1968 Ende (Stillegung der Grube)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine 1938 Gutehoffnungshütte Oberhausen AG
Dampffördermaschine 1928 Isselburger Hütte AG
Dampfkompressor 1910/20 Demag Aktiengesellschaft
Dampfkompressor 1920er? Demag Aktiengesellschaft
Dampfkompressor   Rudolf Meyer, Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1874 unbekannt
Dampffördermaschine 1874 unbekannt
Dampfmaschine   Eisenwerk Carlshütte




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1893 Kompressor 1   G. A. Schütz, Maschinenfabrik und Eisengießerei       mit freigängigen Luftkatarakt-Ventilen  
1897 i.B. Dampfmaschine 1   unbekannt       Zum Antrieb einer oberirdischen Seilförderung (l= 230 m)  
1897 i.B. Seilförderung 1   C. W. Hasenclever Söhne proj. Länge 230 m oberirdisch, Seil ohne Knoten, Dampfantrieb  




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Generaldirektor Bergassessor a. D. Erich Meuthen, Oberhausen (Rhld.), Vorsitzer; Bergwerksdirektor Ferdinand Münstermann, Oberhausen (Rhld.), stellv. Aufsichtsrat: Dr. jur. Dr.-Ing. h. c. Hans Berckemeyer, Generaldirektor, Berlin, Vorsitzer; Bergwerksdirektor Dr.-Ing. h. c. Gustav Knepper, Vorstandsmitglied der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G., Essen, stellv. Vorsitzer; Generaldirektor Dr. Conrad Herrmann, Berlin, stellv. Vorsitzer; Direktor Dr. Wilhelm Borner, Berlin; Generaldirektor Dr. Willi Huber, Essen; Bergwerksdirektor Herbert Kauert, Vorstandsmitglied der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G., Essen; Bankdirektor Ludwig Kruse, Essen; Bergwerksdirektor Bergassessor a. D. Clemens Mittelviefhaus, Hindenburg (Oberschlesien); Oberberghauptmann a. D. Dr. Erich Winnacker, München. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Dr. J. Semler, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (früher Juli/Juni). Zwischengeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dez. 1926. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Die Hauptversammlung beschließt alljährlich in den ersten sieben Monaten des Geschäftsjahres über die Verteilung oder anderweitige Verwendung des Reingewinns. Grundkapital: nom. RM 17 500 000. Stammaktien in 10 000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-10000), 16500 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 10001-26200, 28701-29000). Großaktionär: Schering A.-G., Berlin. Dividenden ab 1935: 0, 0, 5, 3, 3, 3, 0, 0 %.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5681]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: 1. Der Betrieb des Bergbaues; 2. die Errichtung, der Erwerb, die Pachtung und Verpachtung, die Veräußerung und der Betrieb von Unternehmungen der Bergwerks-, Hütten- und chemischen Industrie; 3. der Ein- und Verkauf aller bei diesen Industrien gewonnenen Erzeugnisse; 4. der Erwerb und die Verwertung von Patenten auf dem Gebiete dieser Industrien; 5. der Erwerb, die Errichtung, die Pachtung, die Verpachtung, der Betrieb und die Veräußerung von Fabriken und Anlagen, welche zur Erreichung der vorgedachten Zwecke dienen, oder deren Geschäftsbetrieb zu den vorgedachten Zwecken in Beziehung steht, sowie die Beteiligung an solchen Unternehmungen, ferner der Abschluß von Interessengemeinschaften; 6. die Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande. Erzeugnisse: Kohle, Koks, Kohlenwertstoffe, Kokereigas, Gaserzeugnisse, Ziegelsteine.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5681]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Gerechtsame: 15242709 qm (7,5 Normalfelder). Dazu treten: 1. eine Beteiligung an der Rheinnisch-Westfälischen Bergwerksgesellschaft m. b. H. in Mülheim-Ruhr, wodurch ein Anspruch auf weitere 10 900 000 qm = 5 Max.-Felder erwächst; 2. Steinkohlenfelder Rombach I-XII bei Erkelenz; 3. Mangan-Eisenerz- und Braunkohlenfelder im Harz, an der Lahn und im Siegerland. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke liegen in den Gemeinden Oberhausen und Duisburg-Meiderich. Die Gesellschaft besitzt 577 Wohnhäuser und 17 Wohnbaracken; die Zahl der Beamtenwohnungen beträgt 198, die der Arbeiterwohnungen 1502. Außerdem 4 Arbeitslager mit zusammen 16 Wohnbaracken und 9 Wirtschaftsbaracken (Küchenbetrieb, Waschräume, Krankenrevier usw.). Die Gesellschaft hat ferner Grundbesitz in Weilburg-Niedertiefenbach, Altenkirchen-Alsdorf. Steinkohlenzeche "Concordia". Anlagen: 5 Förderschächte, Kokerei und Anlage zur Gewinnung von Kohlenwertstoffen, Waschölaufbereitung, 1 Ringofenziegelei, Benzolfabrik, Ammoniakfabrik, Gaszerlegung.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5681]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTTochtergesellschafiten und Beteiligungen (s.d.): 1. Chemische Werke Rombach G. m. b. H., Düsseldorf, Beteiligung: nom. RM 100.000,00; 2. "Rombach" Kohlenhandelsgesellschaft m. b. H., Oberhausen (Rhld.), Beteiligung: 100 %; 3. "Vulkan" Kohlenhandels-Aktiengesellschaft, Zürich, Beteiligung: 100 %; 4. Fritz Hamm G.m.b.H., Düsseldorf, Beteiligung: 66,67 % (33,33 % bei Spaeter-Oswald-Konzern); 5. Gesellschaft für Teerverwertung G. m. b. H., Duisburg-Meiderich, Beteiligung: nom. RM 259.000,00; 6. Theod. Schwiertz, Chemische Fabrik G. m. b. H., Krefeld-Uerdingen, Beteiligung: nom. RM 100.000,00; 7. Ruhrgas A.-G., Essen, Beteiligung: nom. RM 393.200,00; 8. Ruhrchemie A.-G., Oberhausen-Holten, Beteiligung: nom. RM 792.000,00; 9. Gastechnik G.m.b.H., Oberhausen (Rhld.), Beteiligung: 100 %; 10. Steenkolen-Handelsvereeniging N. V., Utrecht, Beteiligung hfl. 148.564,00; 11. Steinkohlen-Elektrizitäts Aktiengesellschaft, Essen, Beteiligung: RM 274.000,00; 12. Stickstoffwerke Ostmark A.-G., Linz, Beteiligung: nom. 47.000,00; 13. Société Anonyme pour Favoriser l'Industrie Agricole à Saint-Amand-lez-Puers, Brüssel, Beteiligung: nom. bfrs. 2.259.500,00; 14. Sulfur G. m. b. H., Luxemburg, Beteiligung: nom. RM 6.000,00; 15. Außerdem besitzt die Gesellschaft Kommanditbeteiligungen an den verschiedenen Syndikatshandelsgesellschaften mit 1338984 t im Nennwert von rund RM 657358.18
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5681]