Baumwollspinnerei und Weberei Lampertsmühle, vorm. G. F. Grohé-Henrich

Allgemeines

FirmennameBaumwollspinnerei und Weberei Lampertsmühle, vorm. G. F. Grohé-Henrich
OrtssitzErfenbach (Pfalz)
OrtsteilLampertsmühle
StraßeCarl-Denk-Str.
Postleitzahl67659
Internet-Seitehttp://www.lampertsmuehle.de
Art des UnternehmensBaumwollspinnerei und -weberei
AnmerkungenBei Erfenbach. Um 1853 [Rothenberger] nur "Baumwollspinnerei und -weberei" (identisch?). Um 1943 als "Baumwollspinnerei und Weberei Lampertsmühle A.-G.". 1929/30: in Lampertsmühle-Otterbach; Rohe Baumwollgarne Nr. 12/80 Kette und Schuß, rohe Cretonnes, Renforcés, Croisé-finettes, 3schäftiger Köper, Spezialität: Schuhfutter; 50572 Spindeln, 480 Webstühle, 750 Arbeiter, Dampfbetrieb 1500 PS. Großaktionär Anfang der 1950er Jahre: Mechanische Buntweberei Brennet. Um 2010/15: Spinnerei Lampertsmühle GmbH, Carl-Denk-Str., 67659 Kaiserslautern, als Spinnerei, Spulerei, Zwirnerei und Färberei; Tochtergesellschaft in der Slowakei.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 257] [Vollst. Handels-, Adreß- u. Firmenbuch für die Pfalz (1864) 3] [Adreßbuch Wollen-...-Industrie (1929/30) 346] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3539]
HinweiseSiehe auch: [Rothenberger: Dampfmaschine in der Pfalz; Mitt Hist Verein Pfalz 95 (1997) 310]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
23.07.1853 Gründung
28.07.1853 Genehmigung zur Gründung durch das Bayerische Staatsministerium des Handels
10.01.1887 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter der Firma "Baumwollspinnerei und Weberei Lampertsmühle A.-G. vorm. G. F. Grohé-Henrich" mit einem Kapital von 3.000.000 Mark
1911 Herabsetzung des Kapitals auf M 1.600.000,00
1920-1922 Das Kapital wird erhöht 1920-1922 um Mark 4.800.000,00 auf M 6.400.000,00.
31.01.1925 Lt. Hauptversammlung vom 31. Januar 1925 Umstellung des Kapitals von M 6.400.000,00 auf RM 1.600.000,00 (4 : 1)
08.10.1932 Änderung der Firma aus "Baumwollspinnerei und Weberei Lampertsmühle A.-G. vorm. G. F. Grohé-Henrich" in "Baumwollspinnerei und Weberei Lampertsmühle A.-G."
1937 Bildung einer Interessengemeinschaft mit der Mechanischen Buntweberei Brennet, Brennet, der Inhaberin der Aktienmehrheit der Gesellschaft, mit dem Ziele einer engen kaufmännischen, technischen und finanziellen Zusammenarbeit zur Förderung der beiderseitigen Interessen.
25.04.1942 Lt. Beschluß des Aufsichtsrats vom 25. April 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 75 % von RM 1.600.000,00 auf RM 2.800.000,00 mit Wirkung zum 31. Dezember 1941. Die zur Durchführung der Berichtigung erforderlichen Beträge werden gewonnen aus Zuschreibung zum Anlagevermögen mit RM 540.826,00, aus Zuschreibung zu Beteiligungen RM 291.600,00, aus Erneuerungsrücklage RM 552.684,00, aus sonstigen Rücklagen RM 14.890,00.
17.07.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
27./28.09.1944 Die Fabrik wird durch einen Bombenangriff zu 50 - 60% zerstört.
1950 Die ersten, wiederaufgebauten Hallen stehen kurz vor der Fertigstellung




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Baumwollgarn 1853 Beginn (Gründung)      
Baumwollgewebe 1853 Beginn (Gründung)      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1859 unbekannt
Dampfmaschine vor 1914 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine vor 1917 Ascherslebener Maschinenbau Act.-Ges., vorm W. Schmidt & Co.




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1859 Wasserturbine 1   unbekannt Leistung 30 PS    
nach 1853 Dampfmaschinen 2   unbekannt Gesamtleistung 120 PS    




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1860 500        




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Alfred Böhm, Lampertsmühle; Fritz Gutbrodt, Lampertsmühle; Hermann Freyberg, Lampertsmühle, stallvertretend. Aufsichtsrat: Direktor Carl Denk (Mech. Buntweberei Brennet), Brennet, Vorsitzer; Andre Gaßner, Kommerzialrat, Bludenz (Vorarlberg), stellv. Vorsitzer; Direktor Dr. Anton Denk (Mech. Buntweberei Brennet), Wehr; Direktor Robert Denk (Mech. Buntweberei Brennet), Brennet; Bankdirektor Hans Huthsteiner (Dresdner Bank), Stuttgart; Dr. Friedrich Majer-Kym, Freiburg (Breisgau); Albrecht Denk (Mech. Buntweberei Brennet), Brennet. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verwendung: 5 % zum Reservefonds (ist erfüllt), bis 4 % Dividende, etwaige Zuwendungen an Spezialreservefonds, vertragsmäßige Tantieme an Vorstand und 10% Tantieme an Aufsichtsrat. Rest zur Verfügung der Hauptversammlung Grundkapital: nom. RM 2.800.000,00 Stammaktien in Stücken zu RM 100,00 und RM 1.000,00. Großaktionär: Mechanische Buntweberei Brennet, Brennet (Baden) (Mehrheit).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3539]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Herstellung und Vertrieb von Erzeugnissen der Baumwollspinnerei und Weberei und Veredelung. Fabrikate: Rohe und bunte Garne sowie rohe, bunte und ausgerüstete Gewebe.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3539]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBeteiligungen: Vorwiegend Aktienzeichnungen bei Zellwoll-Fabriken.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3539]


ZEIT1859
THEMAauf der Industrie-Ausstellung zu Kaiserslautern
TEXTDie Baumwollspinnerei und Weberei Kaiserslautern, ein Aktienuuternehmen, aus der ehemaligen Lampertsmühle bei Kaiserslautern hervorgegangen, liefert Garne von No. 6 bis 40 und rohe Nessel, neuerdings auch geköperte Zeuge, sämtliche Fabrikate von belebter Güte. Die Ausstellung zeigte in instruktiver Weise alle Fabrikationsstufen , welche das Rohmaterial bis zum fertigen Zeuge durchläuft. Die interessante Leistung des mechanischen Webstuhles war sogar durch ein mit Schwungrad betriebenes Exemplar veranschaulicht. Die Spinnerei zählt 13.000 Spindeln und die Weberei 400 Webstühle. Beide werden durch eine Dampfmaschine von 90 Pferdekraft und eine Turbine von 30 Pferdekraft betrieben. Über 400 Arbeiter sind zur Zeit beschäftigt. Ein großer Teil der Fabrikeinrichtung ist deutsches, die gesamte Weberei sogar bayerisches Fabrikat, die Transmission der Spinnerei ein Werk von Chr. Dingler in Zweibrücken.
QUELLE[Blätter für Landwirthschaft und Gewerbewesen (1859) 22]


ZEIT1864
THEMAKapital und Organe der Gesellschaft
TEXTGegenstand der Unternehmung der Gesellschaft ist die Errichtung einer mechanischen Baumwollspinnerei, sowie die Fabrikation und Absatz (Verwertung) der Erzeugnisse dieser Fabrik. Die Dauer der Gesellschaft ist auf 20
Jahre festgesetzt, beginnend mit 28. Juni 1853. Eine Auflösung vor dieser Zeit kann aus besonderen Gründen von der Generalversammlung nur dann verfügt werden, wenn mindestens 3/4 der Stimmen sich unbedingt dafür aussprechen.
Die Höhe des Grundkapitals ist auf 520,000 fl. im 24 1/2 fl. Fuße festgesetzt, mit 520 Aktien, jede zu 1000 fl. Die Aktien lauten auf den Inhaber, können aber auch auf den Namen gestellt werden. Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen in der Pfalz in jenem Blatt, welches am meisten verbreitet ist, außerhalb der Pfalz in der Allg. Augsburger Zeitung, im Frankfurter Journal und in einigen andern gelesenen Blättern, die für den Zweck geeignet erscheinen.
Der Verwaltungsrat besteht aus 5 Mitgliedern, nebst zwei Ersatzleuten, und werden alle Anforderungen und Urkunden mit der Unterschrift: "Baumwollspinnerei-Gesellschaft in Kaiserslautern" versehen, von dem Vorstand des Verwaltungsrats, dessen Stellvertreter oder dem Direktor, soweit sich deren Kompetenz erstreckt, mit allen Rechtsverbindlichkeiten für die Gesellschaft unterzeichnet. Diese Mitglieder des Verwältungsrates sind zur Zeit:
l. Franz Georg Aufschneiter, Gutsbesitzer in Otterberg, zugleich zeitlicher Vorstand;
2. Ludwig Andreas Jordan, Gutsbesitzer in Deidesheim;
3. Franz Flamin Meuth, Inspektor des Centralgefängnisses in Kaiserslautern;
4. Johann Leonhard Seybold, Oberbeamte der kgl. Filialbank in Ludwigshafen;
5. Carl Leonhard Wiedtmann, Rentner in Mannheim;
6. Carl Freiherr von Glenanth, Eisenhüttenwerkbesitzer in Ludwigshafen;
7. Adolph Reuthner, pensionierter k. Bezirksrichter in Kaiserslautern, die beiden letztern Ersatzleute.
Der Verwaltungsrat hat derzeit die allgemeine und insbesondere kommerzielle Leitung des ganzen Geschäftsbetriebs, sowie in selbständiger Weise den fabrikmäßigen Netrieb des Geschäfts dem Direktor Walter Claus aus Leipzig, auf der Lampertsmühle wohnhaft, übertragen.
QUELLE[Vollst. Handels-, Adreß- u. Firmenbuch für die Pfalz (1864) 3]


ZEIT1860
THEMAauf der Industrie-Ausstellung zu Kaiserslautern
TEXTDie Baumwoll-Spinnerei und Weberei Kaiserslautern bei Kaiserslautern, einer Aktiengesellschaft gehörend, 1851 erbaut, liefert alle Sorten Garne von Nro. 4?40, ferner rohe und gebleichte Nessel, Shirtings und Calicos, gestreifte und karierte Baumwollzeuge, Hosenzeuge, Biber und gerauhte Trikots, produziert jährlich circa 500.000 Pfund Garne und 30.000 bis 60.000 Stück Gewebe, und beschäftigt etwa 500 Arbeiter und Arbeiterinnen. Der Kapitalumschlag beträgt durchschnittlich 1/2 Million Gulden. Zum Betriebe der vorhandenen 12.000 Spindeln und 420 mechanischen Webstühle dienen eine Turbine von 20 PS und zwei Dampfmaschinen von zusammen 120 PS. Die Fabrikate werden nur im Zollvereinsgebiet abgesetzt.
QUELLE[Bericht über die Pfälzische Industrie-Ausstellung zu Kaiserslautern (1860) 144]