Städtisches Elektrizitätswerk Dresden, Lichtwerk

Allgemeines

FirmennameStädtisches Elektrizitätswerk Dresden, Lichtwerk
OrtssitzDresden
OrtsteilMitte
StraßeStiftstr.
Postleitzahl01067
Art des UnternehmensElektrizitätswerk
Anmerkungen1895 eröffnetes Wechselstrom-Werk mit 8 Tandem-Dampfmaschinen im Endausbau (Generatoren: Helios, Köln). Leistung lt. [ETZ (1901) 495]: 7600 PSe. Daneben wurde 1900 das West-Werk für Gleichstrom (s.d.) gebaut). Straße ab 1962: Alfred-Althus-Straße.
Quellenangaben[Dresden, 100 Jahre öff Stromversorgung (1995)] [VDI (1905) 1310]
HinweiseMit herzlichem Dank an die Stadtwerke Dresden für die Überlassung der Informationen!




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1894/95 Errichtung des Werks
02.1895 Die seit 1839 bestehende Gasanstalt wird zum Bau des Licht-Elektriziätswerks abgerissen
27.06.1895 Der Bauvertrag bestimmt die Helios AG, Köln-Ehrenfeld, zum Lieferanten der maschinentechnischen Anlagen
28.11.1895 Eröffnung: Die ersten zwei Generatoren gehen in Betrieb
15.03.1898 Die erste 1000-PS-Dampfmaschine wird dem Betrieb übergeben.
02.12.1898 Die zweite 1000-PS-Dampfmaschine wird dem Betrieb übergeben.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Elektrizität 1895 Beginn (2 Generatoren in Betrieb)     Einphasenwechselstrom, 2000 V




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1895/96 C. E. Rost & Co.
Dampfmaschine 1897/98 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG
Dampfmaschine 1901 unbekannt
Dampfmaschine 1897/98 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
um 1900 Dampfkessel     C. E. Rost & Co. Heizfläche je 200 qm kombinierte Flammrohrkessel  
um 1900 Dampfkessel 2   L. & C. Steinmüller GmbH Heizfläche je 181.7 qm Wasserrohrkessel, Bauart Steinmüller  




Allgemeines

ZEIT1900
THEMABeschreibung durch "Helios" auf der Weltausstellung Paris
TEXTDie in den Jahren 1894/95 errichtete und am 28. November 1895 eröffnete, an der Stiftstraße gelegene Zentrale für elektrische Beleuchtung mittels einphasigen Wechselstromes erfuhr wiederholt beträchtliche Erweiterungen. Im Grund- und Aufriß rechts sieht man die beiden
großen 1000pferdigen Dampfmaschinen, welche am 15. März und 2. Dezember 1898 dem Betriebe übergeben wurden. Jede ist zur Abgabe von 650 Kilowatt bei 85 Min.-Umdr. bestimmt, während
die 4 kleineren 800pferdigen Dampfdynamos je 520 Kilowatt bei 95 Umdrehungen leisten. Die Wechselstrommaschinen sind als Schwungraddynamos mit unmittelbarem Kurbelantrieb gebaut. Eine
kleine sechspolige Erregermaschine ist außerhalb eines Hauptlagers mit der Welle verbunden. Der Dampf von 8 Atm Spannung wird in kombinierten Flammrohrkesseln von je 200 qm Heizfläche und
in 2 Wasserrohrkesseln, Bauart Steinmüller, erzeugt, deren jeder 181,7 qm Heizfläche hat. Dampfmaschinen und Flammrohrkessel sind von C. E. Rost & Co. geliefert. In den zur Zeit aufgestellten Maschinensätzen werden 52.000 PS in 3380 Kilowatt [sic] umgewandelt und in einem Lichtkabelnetz von etwa 150 km Länge verteilt. Die an den Klemmen der Wechselstromgeneratoren und im Primärnetz herrschende Spannung von 2000 V wird in Umformern auf die für Hausanschlüsse gebräuchliche Spannung von 100 oder 72 V vermindert. Auch bei der Dresdener Anlage gelangt das in der Maschinenhalle links angeordnete, der Elektrizitäts Aktiengesellschaft Helios patentierte Schaltsystem für elektrische Zentralen zur Anwendung. Das Dresdener Werk ist
noch nicht an der Grenze seiner Entwicklung angelangt, da zahlreiche Neuanschlüsse eine abermalige weitere Ausdehnung der Maschinenanlage zur Notwendigkeit machen.
QUELLE[Weltausstellung in Paris 1900. Ausstellung deutscher Ingenieurwerke (1900) 44]