Elektrizitätswerk Freiberg

Allgemeines

FirmennameElektrizitätswerk Freiberg
OrtssitzFreiberg (Sachsen)
StraßeSchönlebestr.
Postleitzahl09699
Internet-Seitehttps://www.stadtwerke-freiberg.de
Art des UnternehmensElektrizitätswerk
AnmerkungenDas Werk war bei der Inbetriebnahme (1900) bis 1905 an die AEG verpachtet. Um 2000: "Freiberger Stromversorgung GmbH", ein Unternehmen der Stadtwerke Freiberg AG, Poststr. 5
Quellenangaben[100 Jahre Strom in Freiberg (2000)] Homepage (2017)
HinweiseMit herzlichem Dank an Herrn Augustin von der Freiberger Stromversorgung GmbH für seine Informationen und die Zurverfügungstellung der Illustrationen.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1893/1894 Es gibt in Freiberg 12 elektrische Einzelanlagen (8 mit Dampf, 4 mit Gas), die 43 Bogen- und 907 Glühlampen versorgen.
19.11.1894 Der Stadtrat faßt den Beschluß für die Errichtung einer elektrischen Zentrale, unter vorläufigem Verzicht auf den Bau einer elektrischen Straßenbahn
1896 Es sind Verhandlungen mit zwei Gesellschaften zum Bau eines Elektrizitätswerks im Gange
1898 Es gibt 21 elektrische Einzelanlagen zum Betrieb von 1.900 Lampen, 1 Motor und 2 galvanischen Apparaten.
01.01.1899 bis 31.03.1899 Die städtischen Kollegien bewilligen ein Rechnungsgeld von 2.000 Reichsmark zu Vorarbeiten für ein Elektrizitätswerk unter Zuziehung eines Sachverständigen, des Oberingenieurs Meng aus Dresden.
27.07.1899 Es liegen zwei Gutachten vor. Das erste empfiehlt der Stadt, das Werk selbst zu bauen und dann zu verpachten; die Frage der Betriebskraft bleibt dabei offen. Das zweite Gutachten bespricht die bisherigen Angebote, die mangels einer einheitlichen Grundlage keinen Vergleich ermöglichen.
31.08.1899 Ende August gehen Angebote von acht Gesellschaften ein
03.09.1899 Oberingenieur Meng empfiehlt, weitere Verhandlungen mit der mindestbietenden AEG zu führen
11.09.1899 bis 12.09.1899 Beschluß des Stadtrats, zunächst nur weitere Verhandlungen mit der AEG wegen des Baues eines Elektrizitätswerks zu führen
21.11.1899 Der Stadtrat genehmigt den Bau- und Pachtvertrag für das Elektrizitätswerk einschl. Straßenbahn. Es wird ein Elektrizitätsausschuß gebildet. Die AEG verpflichtet sich zur Herstellung sämtlicher Bauten, Maschinen und Betriebsmittel auf Rechnung der Stadt und zur Pacht der Anlagen auf die Dauer von 10 Jahren. Der Gewinn wird zwischen Stadt und AEG geteilt (2% des Anlagekapitals an die AEG, 3% an die Stadt, die weiteren Prozente hälftig). Mittel für die Errichtung: 650.000 Mark.
Frühjahr 1900 Baubeginn im Frühjahr auf der "Weicheltschen Wiese", einem dreiecksförmigen Gelände im Bereich Eherne Schlange, Münzbachbett und Schönlebestraße.
04.09.1900 Das Werk beginnt mit der Stromversorgung. Pächterin und Betriebsführerin ist die AEG.
18.11.1900 Beschluß zur Erweiterung des Leitungsnetzes für weitere 100 Hausanschlüsse zu einem Preis von 45 Mark je Hausanschluß
1900 Am Ende des ersten Betriebsjahres sind 85 Hausanschlüsse hergestellt (71 für Licht- und 14 für Kraftzwecke) mit 1.800 Glühlampen, 62 Bogenlampen, 14 Motoren zu 38 PS (insgesamt 160 kW).
1902 Vergrößerung der Akkumulatorenanlage durch Überwölbung des Münzbachs, Bau eines Akkumulatorengebäudes und Einbau einer Batterie mit 2 x 1.296 Ah bei 220 V (vor dem Winter 1902/03)
01.04.1905 Die Pachtung durch die AEG läuft aus. Übernahme des Elektrizitätswerkes in städtische Verwaltung
10.1908 Die erweiterte Maschinenanlage (4. Dampfkessel mit H= 124 qm und eine weitere Dynamomaschine, Kosten: 166.000 Mark) geht im Oktober in Betrieb.
1911-1913 Zweite Erweiterung der Anlage in den Jahren 1911-13: eine neue Dampfmaschine mit zwei Dynamomaschinen, Dampfkessel mit H= 200 qm mit Überhitzer und Ekonomizer sowie zwei Dampfpumpen; Erweiterung des Kesselhauses und Bau einer Kohlehängebahn mit einem Hochbunker über den Kesseln mit 50 t Fassungsvermögen. Verbesserung und Erweiterung des Verteilungsnetzes
1914 Verhandlungen mit dem Revierausschuß Bergrevier Freiberg, die die Errichtung von zwei unterirdischen Elektrizitätswerken mit Wasserkraft auf dem Drei-Brüder- und Konstantinschacht in Angriff genommen hat.
16.01.1916 Langfristiger Stromlieferungsvertrag mit dem Revier-Elektrizitätswerk (REW) - es kommt zu keiner Stromlieferung.
15.12.1921 Erneuter Stromlieferungsvertrag mit dem Revier-Elektrizitätswerk. Stromabnahme durch Transformatorenanlage von je 600, 400 und 100 kW Leistung
01.01.1924 Gasanstalt, Elektrizitäts- und Wasserwerk werden unter dem Namen "Städtische Betriebe" zu einer selbständigen Verwaltungseinheit zusammengefasst und aus der direkten Stadtverwaltung herausgelöst.
1929 Die Eigenerzeugung von Strom wird um Fremdbezug von der "Aktiengesellschaft- Sächsische Werke" Heidenau ergänzt.
01.10.1952 Alle Energieanlagen werden dem "VEB Energieverteilung Freiberg" zugeordnet.
14.05.1991 Die Stadtwerke Freiberg werden unter der Bezeichnung "Stadtwerke Freiberg AG" wiedergegründet.
06.06.1994 Die "Stadtwerke Freiberg AG" gründet die "Freiberger Stromversorgung GmbH"
18.04.1996 Inbetriebnahme des Gasturbinen-Heizkraftwerkes an der Chemnitzer Straße
Okt. 2010 Inbetriebnahme eines neuen Blockheizkraftwerkes in der Wohnanlage der Städtischen Wohnungsgesellschaft, Frauensteiner Straße
Dez. 2010 Inbetriebnahme eines neuen Blockheizkraftwerkes im Seniorenheim "Johannishof", Chemnitzer Straße




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Elektrizität 1900 Beginn (Bahnhof ab 1.7.00 mit Lokomobile) 1921 Vertrag mit REW (Übergang auf Fremdbezug)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1900 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfmaschine 1908 unbekannt
Dampfmaschine 1911/13 unbekannt