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Gustav Hammer & Co.
Firmenname | Gustav Hammer & Co. |
Ortssitz | Braunschweig |
Straße | Blumenstr. 6 |
Postleitzahl | 38118 |
Art des Unternehmens | Maschinenfabrik |
Anmerkungen | Besitzer (um 1892): G. Hammer jun. Disp.: Richard Heike; Dampfbetrieb. 1899 durch Fusion umgewandelt in "R. Karges & Gustav Hammer & Co., Actiengesellschaft" bzw. "Karges-Hammer AG" (s.d.). |
Quellenangaben | [Breslauer: Maschinenbau II (1906) 444/45] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 79] [Bettgenhäuser: Industrieen des Hzgt. Braunschweig I (1899) 154] http://www.amaot.de/orte/orte11.htm |
Zeit |
Ereignis |
1877 |
Gründung |
1877 |
Die im Jahre 1877 zum Zwecke der Herstellung von Maschinen für die Konserven- und Fleischwarenindustrie gegründete Fabrik bildet die Fabrikation von Maschinen und Apparaten für die letztgenannte Branche als Spezialität aus. |
Febr./März 1890 |
Angebotsschreiben an die Firma "Heinrich Seegers" in Stadthagen für die LIeferung einer Dampfmaschine |
1899 |
Zusammenschluß mit "Robert Karges" zu "Karges & Hammer AG", wobei ein Teil der Firma "Bremer & Brückmann", die automatisch arbeitende Maschinen für die Blechdosenindustrie herstellt, eingegliedert wird. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Dampfkessel |
1892 |
[Adressb. Elektr.-Branche (1892)] |
1892 |
[Adressb. Elektr.-Branche (1892)] |
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Dampfmaschinen |
1888 |
[Bettgenhäuser (1898)] vor ca. 10 Jahren |
1906 |
[Breslauer: Maschinenbau II (1906) 436] |
1898: Ein Hauptzweig, in der geschäftsstillen Zeit; Lieferungen an die AEG Hannover zu Berlin und an "Helios" Elektricitäts-Aktiengesellschaft in Köln, Schuckert-Nürnberg u.a. |
Maschinen für die Fleischwarenindustrie |
1877 |
Beginn |
1899 |
zu "Karges-Hammer" |
als Hauptzweig = Spezialität |
Maschinen zur Konservenherstellung |
1872 |
Beginn (Gründung) |
1899 |
zu "Karges-Hammer" |
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Rübenschwanz- und Schnitzelfänger |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
D.R.G.M. |
Rübenwäschen |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
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Sudmaischen für die Zuckerindustrie |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
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Transmissions-Anlagen |
1892 |
[Adressb. Elektr.-Branche (1892)] |
1892 |
[Adressb. Elektr.-Branche (1892)] |
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Trockenscheidungen |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
D.R.G.M. |
Wasserpumpmaschinen |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
für die Zuckerindustrie |
Zuckertransportschnecken |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
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Zuckertransportschnecken |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
1898 |
[Bettgenhäuser (1898)] |
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Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1898 |
75 |
75 |
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darunter 30 Schlosser, 22 Dreher, 12 Monteure, 5 Tischler, für die ca. 60.000 Mk. Löhne (15 bis 17,5 Prozent des Gesamtumsatzes) gezahlt werden. Dreher verdienen im Stundenlohn 45 Pfg., im Akkordlohn 50 bis 55 Pfg., Schlosser 35 bis 45 Pfg. bzw. 50 bis 55 Pfg. |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1899 |
Zusammenschluß, neuer Name |
danach |
Karges-Hammer Maschinenfabrik Actiengesellschaft |
anfangs "R. Karges & Gustav Hammer & Co." |
ZEIT | 1898 |
THEMA | Entwicklung |
TEXT | Infolge der Entwicklung der Fleischwarenindustrie in Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland, Dänemark, Schweden, Holland, Rumänien etc. wuchsen auch die an die Maschinenindustrie gestellten Ansprüche. Diesen gesteigerten Anforderungen an die Technik wurde das Werk durch seine Leistungen vollauf gerecht. Die auf den Markt gebrachten Neuheiten (Maschinen zur selbsttätigen Verarbeitung der Rohprodukte) fanden stets günstige Aufnahme. Die Fabrik lieferte vorwiegend Fleischwiegeapparate mit Kraftbetrieb, Wurstfüllmaschinen, Knet- und Mengemaschinen, Gewürzmühlen, Speckwürfelschneidemaschinen etc. Dazu kam insbesondere noch die Einrichtung großer Schlachtereianlagen, vor allem für Genossenschaften und Aktiengesellschaften in Westfalen. Die Firma ist in der Fabrikation dieser Artikel naturgemäß stets von der jeweiligen Lage der Fleischwarenindustrie abhängig. Um 1898 ist das Geschäft in Fleischwaren wenig oder gar nicht rentabel, weil die Preise für Schlachtvieh in Folge der Grenzsperre gegen ausländisches Vieh außerordentlich gestiegen sind, während die Fabrikatpreise durch die überaus starke Einfuhr amerikanischen Fleisches beeinflußt wurden. Unter diesen Preisverhältnissen haben auch die Maschinenfabriken empfindlich zu leiden, weil die Fleischwarenfabriken sich bei dieser Geschäftslage gezwungen sehen, ihre Einkäufe in Maschinen auf das Notwendigste zu beschränken. Im Durchschnitt wurden jährlich verkauft: Maschinen und Apparate für Fleischwarenfabriken für ca. 200.000 Mk., für Zuckerfabriken 100.000 Mark, Dampfmaschinen 150.000 Mark, Die Fabrikate wurden größtenteils im Inland abgesetzt; etwa 10 bis 15 Prozent des Gesamtumsatzes gehen ins Ausland (nach Russland, Österreich-Ungarn, Rumänien, Dänemark, Schweden, Holland, Südamerika, Java, England). Der Export nach Österreich-Ungarn ist durch den hohen Zoll sehr erschwert, was um so mehr zu bedauern ist, als Österreich und vor Allem Ungarn vorzügliche Abnehmer gerade in Spezialmaschinen für die Fleischwarenindustrie waren. Infolge der verringerten deutschen Einfuhr sind dort seit einigen Jahren ähnliche Spezialfabriken entstanden. |
QUELLE | [Bettgenhäuser: Industrieen des Hzgt. Braunschweig I (1899) 154 ff] |
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