Elektrizitätswerk Humboldtstraße

Allgemeines

FirmennameElektrizitätswerk Humboldtstraße
OrtssitzKiel
StraßeHumboldtstr.
Postleitzahl24116
Art des UnternehmensElektr.-Werk
Anmerkungen[MAN]: "Elektrische Zentrale Kiel"; [Stadtwerke]: "Kraftwerk Humboldtstraße". Teil der "Städtische Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke zu Kiel" (1900-1904) bzw. "Städtische Licht- und Wasserwerke zu Kiel" (1905-1937), dann "Stadtwerke Kiel"
Quellenangaben[Stadtwerke Kiel, 50 Jahre Stromversorgung (1951)] [MAN-Dampfmaschinenliste (1902)] [Haack: Elektrifizierung in Kiel (Magisterarbeit)]
HinweiseHerzlichen Dank an die Stadtwerke Kiel und an das Stadtarchiv für die Informationen zur Elektrifizierung Kiels!




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1892 Die Stadtwerke erwägen den Bau eines eigenen Kraftwerks
1896 Der Bau eines eigenen Kraftwerks wird im Winter 1896 wieder erörtert, als der Bau eines neuen Gaswerks dringend wird. Die Frage ist, ob Gasanstalt oder Kraftwerk oder beides; man entscheidet isch für beides
01.07.1899 bis 31.08.1899 Im Sommer wird beschlossen, das Werk auf Rechnung der Stadt nach dem Gleichstromdreileitersystem mit 2 x 220 V und mit Dampfbetrieb zu bauen. Der maschinelle Teil und das Kabelnetz werden Siemens & Halske in Gemeinschaft mit der AEG in Auftrag gegeben, die Gebäude werden vom Stadtbauamt gebaut. Als Gelände wird ein Platz am Schreventeich, Ecke der Humboldt- und Goethestraße benutzt.
15.10.1901 Der Betrieb wird aufgenommen, und es wird zum ersten Male Strom abgegeben
15.02.1902 Die Anlage wird nach den Abnahmeversuchen endgültig von den Stadtwerken übernommen. Sie besteht aus: 2 Zwei Röhren-Dampfkesselm mit Überhitzern der "Rheinischen Dampfkesselfabrik, vorm. Büttner & Co." in Uerdingen mit Planrosten und Handbeschickung, 10 bar Dampfdruck, je 239 qm wasserberührte Heizfläche und je 5,39 qm Rostfläche; größte dauernde Dampfleistung je Kessel: 3,6 t/h; zwei stehenden Verbunddampfmaschinen, deren Kühlwasser dem benachbarten Schwentine-Teich entnommen wird; zwei Zusatzaggregate; eine Akkumulatorenbatterie mit einer Kapazität von 1044 bis 1396 Ah
1903 Das Kraftwerk wird wesentlich erweitert: drei weitere Kessel, aber mit Rieselrostfeuerung, und eine 700/800-PS-Dampfmaschine [vmtl. die von der MAN] werden insatalliert
1904 Das Werk wird neben dem reinen Gleichstromwerk auch Umformerwerk für hochgespannten Drehstrom aus den Howaldt'schen Kraftwerken.
1907 Aufstellung der ersten Dampfturbine (Bauart Zoelly, 1750 PS, Hersteller: Siemens-Schuckert-Werke), zusammen mit zwei Wasserrohr-Kesseln (p= 12 bar, jeweils: R= 6 qm, h= 330 qm) und einer Akkumulatorenbatterie (2160 Ah) - noch zur Gleichstromerzeugung
1909 Aufstellung einer weiteren Dampfturbine (Bauart Zoelly, 1500 PS); sie dient als Reserve für die Turbine von 1907
1917 Aufstellung der ersten Drehstrom-Dampfturbine (3000 kW)
1917 Aufstellung einer 3000-kW-Dampfturbine (5700 V, Hersteller: BBC) für Drehstrom und eines Schiffskessels mit 550 qm Heizfläche
1922 Die beiden ersten Büttner-Kessel (Baujahr 1901) gehen außer Betrieb
1922 Ende 1922 wird die Gleichstromabgabe (600 V) and die Straßenbahn aufgenommen.
1932 Ausbau des letzten Drehstromaggregats
1932 Ersatz der 1750-kW-Turbine von 1907 durch eine 1280-kW-Gegendruckturbine mit Drehstromgenerator
1950 Das Werk ist nur noch Heizkraftwerk. Die eingebauten Turbinensätze von 4.840 kW werden nur noch während der Heizperiode benutzt, um Dampf für die Fernheizung herunterzuarbeiten. Die drei Einanker-Umformer und zwei Motorgeneratoren für den Straßenbahnbetrieb haben zusamen eine Leistung von 6.500 kW.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Elektrizität 1901 Beginn der Stromabgabe 1951 nur noch Fernheizwerk  
Trinkwasser          




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1902 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg, Werk Nürnberg
Dampfmaschinen 1901 Kieler Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. C. Daevel




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 Nebenwerk zuvor Stadtwerke Kiel AG