Elbschloß-Brauerei

Allgemeines

FirmennameElbschloß-Brauerei
OrtssitzHamburg
OrtsteilNienstedten
StraßeElbchaussee 372
Postleitzahl22609
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenDie Anlage wurde 1882/83 vom Brauerei-Ingenieurbüro J. L. Langeloth, Frankfurt (M) ([Reichs-Adreßbuch (1900) 1688]: "J. Langeloth", Mörfelder Landstr. 61) an der Nordseite der Elbchaussee errichtet. 1991: wenige Gebäude sind noch erhalten. Adresse (1943): Elbchaussee 155.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 3006] [MAN-Dampfmaschinenliste (1888)] [Frühauf: Fabrikarchitektur in Hamburg (1991) 79] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 861]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1881 Gründung unter der Firma "Elbschloß-Brauerei Nienstedten" mit einem Kapital von urspr. M 1.500.000,00
1882 Kauf des Parks an der Elbchaussee mit Elbschlößchen. Hierher rührt der Name
1883 Beginn der Bier- und Malzproduktion
1886 Übergang von der natürlichen auf die künstliche Kühlung
1888 Erhöhung des Kapitals um 500.000 Mark
1891 Erhöhung des Kapitals um M 500.000,00
1892 Bau eines Mälzereigebäudes
1918-1919 Angliederung der benachbarten Exportbrauerei Teufelsbrücke A.-G. in Klein-Flottbek
1919-1920 Stillegung der vorher angegliederten Exportbrauerei Teufelsbrücke A.-G. in Klein-Flottbek
1919-1923 Erhöhung des Kapitals 1919 - 1923 auf M 15.500.000,00.
1924-1925 Die Kapital-Umstellung erfolgt von Mark 15.500.000,00 auf RM 6.005.000,00 (Stammaktien 5 : 2, Vorzugsaktien 100 : 1).
07.06.1930 Änderung der Firma aus "Elbschloß-Brauerei Nienstedten in Nienstedten" in "Elbschloß-Brauerei"
27.11.1935 Lt. H.-V. vom 27. Nov. 1935 Herabsetzung des Aktienkapitals von nom. RM 6.005.000,00 auf RM 4.005.000,00 unter Ausgabe von RM 2.000.000,00 4,5-Prozent-Schuldverschreibungen, und zwar in der Weise, daß das Stamm-Aktienkapital von RM 6.000.000,00 auf RM 4.000.000,00 herabgesetzt wird, und daß für je RM 1.200,00 des bisherigen Stamm-Aktienkapitals je 2 Aktien über RM 400,00 und je 1 Schuldverschreibung über RM 400,00 neu ausgegeben und die bisherigen Aktien eingezogen werden.
02.01.1937 Lt. Hauptversammlung vom 2. Januar 1937 Einziehung der nom. RM 5.000,00 Vorzugsaktien.
02.01.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1883 Beginn der Produktion 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900)]  
Malz 1883 Beginn der Produktion 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1888 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1891 Maschinenfabrik Augsburg AG




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1892 250       circa




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Hermann Hameyer in Hamburg-Nienstedten; Rechtsanwalt Heinrich Günther, Hamburg (aus dem Aufsichtsrat delegiert). Prokuristen: Reinhold Rosenfeld, Hans Grümmer, Willy Hoppe. Braumeister: Willy Fetzer. Aufsichtsrat: Direktor Franz Böhm, Hamburg, Vorsitzer; Max Weidtman, Hamburg-Blankenese, stellv. Vorsitzer; Rechtsanwalt Heinrich Günther, Hamburg (in den Vorstand delegiert); Emil Offen in Firma Hanseatische Reederei Emil Offen & Co., Hamburg. Stimmrecht: je nom. RM 400,00 Aktienkapital 1 Stimme. Gewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen - einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage - ergibt, wird wie folgt verteilt: a) zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % Gewinnanteil ausgeschüttet; b) sodann erhält der Aufsichtsrat von dem verbleibenden Reingewinn, unter Berücksichtigung der Einschränkungen des § 98 Abs. 3 Aktiengesetz, einen Gewinnanteil von 12,5 %; . c) der Rest des Reingewinns wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Grundkapital: nom. RM 4.000.000,00 Stammaktien in 10 000 Stücken zu je RM 400,00 (Nr. 1-10000). Bestand an eigenen Aktien: nom. RM 16.000,00 (Buchwert RM 34.912,00).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 861]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Betrieb des Brauerei- und Mälzereigewerbes sowie aller hiermit zusammenhängenden Geschäfte und Nebengewerbe; ferner die Herstellung und der Vertrieb aller Art von Getränken oder sonstigen Nahrungs- und Genußmittel. Die Gesellschaft kann Grundstücke erwerben, Zweigniederlassungen errichten, bestehende Anlagen pachten, sich durch Kapitaleinlage oder durch Erwerb von Aktien oder in sonstiger Weise bei anderen Unternehmungen beteiligen oder deren Vertretung übernehmen oder auch solche andere Unternehmungen durch Kauf oder Vereinigung erwerben. Produktion: Unter- und obergärige Biere und alkoholfreie 'Getränke. Nebenprodukte-Verwertung: Größtenteils durch Verkauf. Die Gesellschaft stellt alle gangbaren Sorten Bier her. Bildzeichen: Adler mit "E" im Wappenschild.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 861]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTGrundbesitz: 10,8 ha, wovon ca. 5,4 ha auf die Brauereianlage, der Rest auf die übrigen Grundstücke entfällt. Von dem Gesamtgrundbesitz sind ca. 3 ha bebaut. Die Gesellschaft besitzt ferner Grundstücke in Altona-Allee, Altona-Bergstraße, Hamburg-Klein-Flottbek/Teufelsbrücke, Hamburg-Altona, Flottbeker Chaussee, Hamburg-Eidelstedt, Bargteheide, Bramstedt, Buxtehude, Cuxhaven, Dahlenburg, Finkenwärder, Garstedt, Hamburg-Barmbeck, Hamburg-Ausschlägerweg, Harburg, Itzehoe, Lübeck, Oldesloe, Rahlstedt, Rendsburg, Segeberg, Schleswig, Walsrode, zusammen rund 160000 qm. Anlagen: Brauereianlage und zwei Mälzereien. Die Brauerei besitzt zwei doppelte Sudwerke mit je 100 Zentner Schüttung (Hochleistungspfanne mit Dampfkochung), zwei steril belüftete Kühlschiffe ä 166.6 qm Grundfläche, steril belüfteten Gärkeller mit Rostock & Bärlocher Gärgefäßen, Gesamtinhalt 15000 hl, Lagerkeller mit 80000 hl Lagerraum, fünf moderne Bronzeschalenfilter, zwölf isobarometrische Faßfüllwechsel, zwei automatische Flaschenreinigungs- und Füllkolonnen, System "Holstein & Kappert", mit zusammen 12 000 Flaschen Stundenleistung und eine moderne Mineralwasseranlage, zwei Dampfmaschinen, System "Kerchove", mit je 500 000 Kalorien Kälteleistung, System "Linde", eine Verbund-Dampfmaschine, System "Borsig". Die gesamte erzeugte Elektroenergie beträgt 700 kWh. Die jährliche Leistungsfähigkeit der Brauereibetriebsstätten beträgt ca. 375000 hl, während die Mälzereien jährlich ca. 75 000 dz Gerste zu verarbeiten imstande sind. Absatzgebiet: 65 Niederlagen und Verleger. Bierexport von hellem, dunklem und Porter-Bier nach allen Erdgegenden. Beteiligungen: 1. Bierexport- und Großhandel G, m. b. H., Hamburg. Kapital: RM 90.000,00; Beteiligung: 100 %; 2. Rose-Brauerei Grabow (Meckl.) Aktiengesellschaft, Grabow (Meckl.). Gegründet: 1770; Kapital: RM 500.000,00; Beteiligung: maßgeblich.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 861]


ZEIT1885
THEMAbetriebseigenes Gaswerk
TEXTHat eine 1882 von Herrn G. F. Schaar erbaute Öl-Gasanstalt, welche ca. 450 Flammen speist. Die Apparate sind von Herrn Drescher in Chemnitz geliefert. Die Anstalt hat 2 Öfen mit je l Retorte von ca. 12 m³ stündlicher Leistungsfähigkeit, l Kondensator, l Scrubber l Reiniger (Lux-Masse), l Gasbehälter von 68 m³ Inhalt. Anlagekapital incl. der ausgedehnten Leitungen und Installationen ca. 22.000 Mk.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 526]