Zeit |
Ereignis |
1813 |
Der Hof- und Kammermusiker Johann Christoph König heiratet die Witwe Catharina Ebhardt, nachdem deren Mann Joh. Fr. Ebhardt im selben Jahr 1813 gestorben war. Eines ihrer Kinder ist Georg Wilhelm Gerhardt Heinrich Ebhardt (1808-1899), Rufname: Heinrich Ebhardt. |
1822 |
Johann Christoph König errichtet eine Zichorienfabrik zur Verarbeitung der Zichorien, die auf dem Ebhardt'schen Familiengut (Einheirat: 1813) angebaut werden. |
1822 |
Heinrich Ebhardt beginnt als Vierzehnjähriger eine Kaufmannslehre in einer Manufakturwaren-Handlung. |
1829 |
Johann Christoph König und dessen Stiefsohn Heinrich Ebhardt gründen gemeinsam ein Handelskontor für die Zichorienfabrik. |
1829 |
Heinrich Ebhardt tritt als 21-Jähriger in die Zichorienfabrik seines Stiefvaters ein. |
1829 |
Heinrich Ebhardt übernimmt für das im Jahr seines Eintritts in der Zichorienfabrik von König das gemeinsam gegründete Kontor die Außenvertretung. |
1832 |
Heinrich Ebhardt wird Teilhaber an der Zichorienfabrik von J. C. König. |
1833 |
Umwandlung der J. C. König'schen Zichorienfabrik in "Cichorien-Fabrik J. C. König & Ebhardt" |
1840 |
Ebhardt erwirbt eine Buchdruck-Handpresse, um für den eigenen Bedarf Etiketten, Einwickelpapier und Tüten sowie andere kaufmännisch/gewerbliche Drucksachen, u.a. Formulare mit Rubriklinien zu drucken |
1845 |
Der Lehrer August Ludwig Charles (Verfasser eines Tabellenwerkes) und der Buchdruckergehilfe Justus Schirmer machen Heinrich Ebhardt das Angebot, sich an der Eröffnung einer Druckerei zu beteiligen. |
1845 |
Seither werden Formulare nicht mehr nur als Auftrags-, sondern zunehmend als Lagerware unter der Herkunftsbezeichnung "J. C. König & Ebhardt" für den Handel hergestellt und vertrieben. |
25.06.1845 |
Gründung der Akzidenz-/Merkantil-Druckerei. Der Vertrag wird am 25. Juni notariell beglaubigt. |
29.09.1845 |
Der Betrieb der Druckerei Justus Schirmer wird aufgenommen. Sie ist mit zwei Buchdruck-Handpressen ausgestattet, die von J. Schirmer und H. Ebhardt bedient werden. |
1846 |
Es sind vier Buchdruck-Handpressen vorhanden |
1847 |
Heinrich Ebhardt wird Alleininhaber der "Cichorien-Fabrik J. C. König & Ebhardt" |
1848 |
August L. Charles scheidet aus der Firma aus. Er schenkt dem Unternehmen die Rechte an seinen 1846 erschienenen "Reductions- und Zinsen-Tabellen". |
1849 |
Justus Schirmer überrägt Heinrich Ebhardt auf dessen vollständige Rechnung und Gefahr die alleinige Führung des Betriebes. Heinrich Ebhardt ist somit vier Jahre nach der Firmengründung Alleininhaber des Unternehmens "J. C. König & Ebhardt" mit den Zweigen Zichorien/Senf und Druckerei. |
1850 |
Gründung |
1850 |
Heinrich Ebhardt erwirbt das Bürgerrecht der Stadt Hannover. Er gibt seinen Berufsstand mit "Fabrikant und Buchdruckereibesitzer" an. |
1850 |
"König & Ebhardt" nimmt an der Industrieausstellung in Leipzig teil und erhält dort eine öffentliche Belobigung. |
1851 |
Die Druckerei wird in größere Räumlichkeiten im Zentrum Hannovers) verlegt. |
1852 |
Die Druckerei besitzt 9 Buchdruck-Handpressen, 4 hölzerne Steindruck-Handpressen und verschiedene Liniermaschinen. Die Firma deklariert zum ersten Mal förmlich den doppelten Geschäftszweig "Cichorienfabrik & Druckerei", aber auch ? mit anderer Adresse - "Fabrik liniirter Handlungsbücher". |
1852 |
Auf der Braunschweiger Sommermesse wird "das vielseitige Sortiment der ausgestellten landwirtschaftlichen Bücher" als bemerkenswert herausgestellt. |
Ende 1852 |
Das Unternehmen ist imstande, das Königreich Hannover innerhalb von sechs Wochen vollständig mit Kirchenbuch-Formularen beliefern zu können, so daß bis zum 1. Januar 1853 im gesamten Königreich einheitliche Formulare für Tauf-, Trau- und Begräbnisregister für alle Konfessionen vorhanden sind. |
1854/1855 |
Aufstellung zwei Einfarben-Buchdruck-Schnellpressen mit Handbetrieb |
1855 |
Belobigung als Teilnehmer der Münchener Industrieausstellung |
1855 |
Der frühere Mitarbeiter F. G. Mylius gründet in Leipzig eine "Papier- und Comptoir-Utensilien-Handlung" mit angeschlossener Druckerei und vertritt das "J. C. König & Ebhardt" als General-Agent für Sachsen und Thüringen. |
1856 |
Der hannoversche Magistrat erteilt Heinrich Ebhardt die persönliche Konzession zur Ausübung des Gewerbes eines Buch- und Steindruckers. |
1856 |
König & Ebhardt erwirbt einen eigenen umfangreichen Gebäudekomplex und verlegt nach dort seine Betriebsräume. |
1856 |
Die beiden Prokuristen Bernhard Carl Georg Krische und August Louis Victor Edler scheiden aus dem Unternehmen aus. |
27.10.1856 |
Die ausgeschiedenen Bernhard Carl Georg Krische und August Louis Victor Edler gründen mit 30 Mitarbeitern (Liniierern, Druckern, kaufm. Angestellten) einen eigenen Betrieb zur Herstellung von Geschäftsbüchern unter der Firma "Edler & Krische" (später Ekaha). |
1859 |
Aufstellung einer 10-PS-Dampfmaschine, geliefert von Egestorff |
1859 |
Die Firma wird auf der Hannoverschen Industrieausstellung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. |
1862 |
Das Unternehmen beteiligt sich an der Weltausstellung ("Industrie- und Kunstausstellung") in London und erlangt eine Auszeichnung. |
1865 |
J. C. König & Ebhardt baut die erste Spezial-Buchdruck-Schnellpresse ? eine sogenannte "Kopfdruckpresse", mit der die Köpfe und der Inhalt der Rubriken in die vorher linierten Formulare gedruckt werden können. |
1866 |
"Koenig & Bauer" in Oberzell bei Würzburg stellt zum ersten Mal in Deutschland seine Zweifarben-Buchdruck-Schnellpresse auf. K & E kann mit dieser Presse einen entscheidenden Vorsprung innerhalb der Branche erreichen und die Produktionskapazitäten erheblich ausbauen. |
1867 |
Die Zichorien- und Senfproduktion wird zugunsten der Geschäftsbücher-Fabrikation aufgegeben. Der ursprüngliche Produktionszweig (Zichorien/Senf) geht in die eigenständige Leitung von Hermann Ebhardt, Sohn von Heinrich Ebhardt, über. |
1867 |
Umwandlung in eine offene Handelsgesellschaft unter Beteiligung familienfremder Mitarbeiter als Gesellschafter. Der Prokurist und Faktor der Buchdruckerei Heinrich Meineke (1832-1892) übernimmt als neuer Gesellschafter die technische Leitung des Unternehmens, der Prokurist und Kaufmann Eduard Nölke (*1835) die kaufmännische. Mit Heinrich Meineke und dem ihm folgenden Mitgliedern seiner Familie bekommt ein neuer Familienzweig eine prägende Bedeutung im Unternehmen. |
1873 |
Aufstellung der ersten Steindruck-Schnellpresse |
01.01.1875 |
Die Umstellung Währung im Deutschen Reich von Taler auf Mark zum 01.01.1875 bringt einen Auftragsschub für die entsprechenden Druckeinträge in allen Geschäftsbüchern und ?papieren. |
1876 |
Errichtung weiterer Neubauten |
1876 |
Das Unternehmen wird auf der Weltausstellung in Philadelphia mit einer Medaille ausgezeichnet. |
1878 |
Auszeichnung mit der preußischen Staatsmedaille in Gold für hervorragende gewerbliche Leistungen |
1878 |
"König & Ebhardt" erhält als europäisches Unternehmen die 1876 von Henry Renno Heyl und August Brehmer in Philadelphia aus ihrer Faltschachtel-Drahtheftmaschine entwickelte Buch-Drahtheftmaschine. Mit dieser Maschine ist erstmals die Herstellung von Massenauflagen möglich. |
1879 |
Die ersten Schnell-Linier-Maschinen aus Paris werden bestellt (Brissard/Létard). |
1880 |
Heinrich Meineke erhält mit dem D.R.P. 15069 Patentschutz für eine Weiterentwicklung der Drahtheftmaschine. |
1880 |
Heinrich Ebhardt zieht sich im Alter von 72 Jahren aus Altersgründen aus der Unternehmensleitung zurück. Sein Nachfolger wird sein Enkel Hans Ebhardt. |
1880 |
Felix Berthold, Schwiegersohn von Heinrich Meineke, tritt als dessen Nachfolger in das Unternehmen ein. |
1881 |
Heinrich Ebhardt wird zum Königlichen Kommerzienrat ernannt. |
1884 |
Otto Siecke (1846-1905) wird Nachfolger Eduard Nölkes als kaufmännischer Leiter. |
1886/1888 |
In der chromo-lithographischen Abteilung werden von zwölf künstlerisch geschulten Fachkräften für die Sammelbild-Serien der "Liebig's Fleischextract Compagnie" entworfen und in Massenauflagen gedruckt. |
1888 |
Otto Siecke, bisher kaufmännischer Leiter, wird auch technischer Leiter. |
1889 |
Eduard Nölke wird zum Kommerzienrat ernannt. |
1889 |
Das Unternehmen verfügt seither über elektrische Beleuchtung. 1.300 Glühlampen und 40 Bogenlampen werden vom Strom zweier Dynamos mit je 1.100 [sic] Volt gespeist, die von drei eigenen Dampfmaschinen (Gesamtleistung: 300 PS) betrieben werden. |
1891 |
Otto Siecke wird Teilhaber |
1891 |
Hans Ebhardt Hans Ebhardt werden sämtliche Geschäftsanteile von Heinrich Ebhardt übertragen. |
1892 |
Die Zichorien- und Senfproduktion (seit 1867 unter der Leitung von Hermann Ebhardt) wird völlig aufgegeben. |
1894 |
Gründung einer Zweigniederlassung von "König & Ebhardt" in London |
1894 |
Gründung einer Zweigniederlassung von "König & Ebhardt" in Wien |
1895 |
Bis 1895 wird die Anzahl der Drahtheft-Maschinen auf sechzehn erhöht. |
1895 |
In der Zweigniederlassung von "König & Ebhardt" in Wien wird die eigene Geschäftsbücher-Produktion aufgenommen. |
1897 |
Das Unternehmen wird auf der Weltausstellung in Brüssel mit zwei Grands Prix sowie einem Diplóme d?honneur ausgezeichnet. |
1898 |
Otto Siecke wird durch den Roten Adlerorden ausgezeichnet. |
1898 |
Die Betriebsgröße wird seit 1888 unter maßgeblicher Mitwirkung von Felix Berthold mehr als verdoppelt. |
1899 |
Tod von Heinrich Ebhardt im Alter von 89 Jahren |
1902 |
Die erste Stahlstichpresse wird in Betrieb genommen. |
1903 |
Die Produktion von Loseblatt-Büchern wird aufgenommen. - In den folgenden Jahren entwickelt sich zunehmend die Durchschreib-Buchführung zum üblichen Verfahren |
1904 |
Die Zweigniederlassung von "König & Ebhardt" in Wien wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. |
1910 |
Das Unternehmen ist auf der Weltausstellung in Brüssel u.a. mit dem 15 kg schweren und acht Zentimeter dicken "Goldenen Buch" ? als Stiftung für die Stadt Hannover - vertreten und wird mit zwei Grands Prix ausgezeichnet |
1911 |
Der Offsetdruck wird eingeführt. |
Ende 1918 |
Das Unternehmen bekommt von der hannoverschen Handelskammer den Druckauftrag für Notgeld. |
01.01.1919 |
Wolf von Lingelsheim, Schwiegersohn von Felix Berthold, wird geschäftsführender Gesellschafter. |
01.10.1924 |
Hermann Ebhardt wird neben Wolf von Lingelsheim geschäftsführender Gesellschafter. |
1926/1927 |
Das Sindri-Durchschreibeverfahren wird eingeführt und die Fertigung der Formulare für die Maschinen-Durchschreib-Buchführung aufgenommen. |
1947 |
Ein Erweiterungsbau wird hinzugefügt. |
1949 |
Der Umsatz kann gegenüber dem Vorjahr mit rd. einer Million D-Mark auf zwei Millionen D-Mark verdoppelt werden. |
1950 |
Bei Ehlermann in Verden wird eine Großanlage nach dem neuartigen Lumbeck-Verfahren zum fadenlosen Klebebinden bestellt. |
1950 |
Hans Ehrlich (Schwiegersohn von Wolf von Lingesheim) wird Gesellschafter des Unternehmens |
01.10.1963 |
Seither werden mit dem IBM-Rechenlocher 602 in einer eigens eingerichteten Lochkarten-Abteilung die Rationalisierungsmaßnahmen wesentlich vorangetrieben. |
1970 |
Hans Ebhardt scheidet als letzter der Familie Ebhardt aus der Unternehmensleitung aus. Hans Ehrlich wird alleiniger Geschäftsführer. |
1989 |
Harald Ehrlich, Sohn von Hans Ehrlich wird alleiniger Geschäftsführer. |
Sommer 2003 |
Die Produktion von Geschäftsbüchern und Organisationsmitteln wird eingestellt. Das Traditionsunternehmen wird von "Baier & Schneider" (Brunnen/Heilbronn) übernommen. |