Heinr. Wenker, Brauerei zur Kronenburg

Allgemeines

FirmennameHeinr. Wenker, Brauerei zur Kronenburg
OrtssitzDortmund
StraßeMärkische Str. 81
Postleitzahl44141
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenAus der Hausbrauerei "Zur Krone" am Marktplatz hervorgegangen. Später s. "Privatbrauerei Dortmunder Kronen GmbH & Co.". Seit 1996 zu "Dortmunder Actien-Brauerei" (s.d.) Vergl. um 2004: "Wenker's Brauhaus"
Quellenangaben[Heinr. Wenker: Gambrinus von der Kronenburg (1954)] [Reichs-Adreßbuch (1900) 3072] [Bestand F 33 im Westfälischen Wirtschaftsarchiv (1588-1997)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1430 Die "Krone" am Alten Markt besteht bereits. Sie wird 1430 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Auf einem Seil, das von der "Schonegge" bis zur Wirtschaft Krone gespannt ist, zeigt ein Gaukler seine Kunststücke.
1517 Mit der "Krone" am Markt ist ein Brauhaus verbunden.
1588 Die Familie Wencker (anfangs mit "ck" geschrieben) wandert aus Duisburg zu.
1675 Geburt von Johann Wenker
1707 Geburt von Heinrich Wenker als Sohn des Gründers Johann Wenker
01.03.1729 Johann Wenker erwirbt die "Krone am Markt" "nebst Braugerätschaft und -gerechtigkeit" - das "Haus zur Krone" nebst dahinter liegender Braustätte für 541 Reichstaler aus der Hand der Witwe Anna Wiskott geb. Griesenbeck.
1732 Tod von Johann Wenker. Sein Sohn Caspar Heinrich Wenker erbt die Brauerei.
1751 Geburt von Johann Gottfried Wenker als Sohn von Heinrich Wenker
1764 Tod von Heinrich Wenker. Sein Nachfolger wird Johann Gottfried Wenker
1781 Geburt von Johann Gottfried Wenker
1805 Tod von Johann Gottfried Wenker. Peter Zacharias Gottfried Wenker tritt die Nachfolge an.
23.02.1825 Geburt von Franz Heinrich Wenker, dem eigentlichen Gründer der modernen Brauerei
03.05.1840 Geburt von Luise Kopfermann (verh. Wenker)
1843 Heinrich Wenker (Ur-Ur-Enkel von Johann Wenker) führt die neue untergärige Brauweise in Dortmund ein.
1845 Umwandlung obergärigen Brauerei in eine untergärige Lagerbierbrauerei
1859 Tod von Johann Gottfried Wenker. Die Brauerei wird von Franz Heinrich Wenker übernommen.
06.04.1866 Geburt von Oskar Brand. - Er wird 1894 als Ehemann von Marie Wenker Teilhaber der Kronenburg-Brauerei
1871/72 Beginn der Errichtung einer neuen Brauerei nach den Plänen des Chemnitzer Architekten und Ingenieurs A. Einenkel als langgestreckter, fünfgeschossiger Ziegelbau. Mälzerei und Sudhaus sind ein Gebäude.
1873 Im Süden der Stadt wird auf der Kronenburg in der Märkischen Straße eine moderne Braustätte, bestehend aus Mälzerei und Sudhaus sowie Kühlhaus und Gär- und Lagerkeller, errichtet. Im ersten Jahr wird bereits ein Ausstoß von 41.000 Hektolitern erreicht.
1875 Bau des Kesselhauses
1878 Bau eines Ökonomiegebäudes
1879 Bau eines Portierhauses
1879 Erweiterung des Lagerkellers
1880/81 Wiederaufbau der abgebrannten Mälzerei mit massiver Außentreppe
08.12.1880 Eine Feuersbrunst zerstört die Mälzerei
1886/87 Aufbau eines neuen Kesselhauses, erbaut durch den Architekten Markmann
1889 Bau eines Kessel- und Maschinenhauses für drei Dampfkessel als Ersatz für das Kesselhaus von 1886/87
1889 Bau eines Kühlhauses
1890 Bau eines repräsentativen Restaurationssaals nach Plänen Markmanns in südwestliche Richtung an den 1858 errichteten und 1875 erweiterten Saal
1894 Dr. jur. Oskar Brand, Schwiegersohn von Heinrich Wenker und Ehemann von dessen Tochter Marie, tritt nach langem Sträuben in die Firma ein. - Der einzige Sohn Heinrich Wenkers war im Alter von 21 Jahren verstorben, und Wenkers Ehefrau Luise Wenker (geb. Kopfermann) verhindert, daß die Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird.
1895 Bau eines Bürogebäudes
1897 Bau einer Pichhalle mit Segmenttonnendach
1898 Umbau des Sudhauses nach den Plänen Markmanns
1902 Bau eines Kesselhauses
1902 Bau eines Kühlhauses nach Plänen des Architekten Carl Löwer
1903 Umbau des Kesselhauses von 1889/90 zu einem Maschinenhaus
1903 Bau einer Verladehalle
03.01.1905 Tod von Heinrich Wenker
1906 Umbau der Verladehallen
1906 Nach Plänen Löwers wird eine große Pferdestallanlage im südlichen Teil des Geländes zwischen dem Böttchereigebäude, dem großen Restaurationssaal und dem Gartensaal gebaut.
1912/13 Erweiterung des Sudhauses durch einen nach Osten vorgelagerten Neubau. Der mehrfach in der Tiefe gestaffelte, repräsentative Bau von ca. 26 x 11 m Größe enthält ein neues Doppelsudwerk sowie zwei jeweils seitlich angeordnete Räume für die Kohlenlagerung bzw. -zufuhr und für das Trocknen des Trebers. Drei Achsen des eigentlichen Sudhausraums sind risalitartig vorgezogen und gestalterisch besonders betont, um auf das im Inneren liegende Zentrum der Brauerei zu verweisen: Über einem Sockelgeschoss, in dem sich die Antriebsmaschinen für die Braukessel befinden, erhebt sich im Hochparterre die Sudhalle, die sich nach Osten, zur Märkischen Straße hin, mit drei hohen, von Lisenen eingefaßten Fenstern öffnet. Während die beiden äußeren Fenster wie die übrigen Fenster des neuen Sudhauses rundbogig ausgebildet sind, ist das zentrale Fenster breiter und korbbogenförmig gestaltet, um eine möglichst gute Sicht in das mit einem Kreuzgewölbe versehene Sudhaus zu gewährleisten.
1913 Um den Malzbedarf der Brauerei zu decken, erwirbt die Dortmunder Kronen-Brauerei die Mälzerei Friedrich Küppers im Düsseldorfer Hafen. Sie firmiert als "Kronen-Malzfabrik Dr. Oskar Brand".
1913/14 Umbau der Darranlage zu Malzsilos
26.04.1922 Tod von Luise Wenker (geb. Kopfermann), Ehefrau des 1905 gestorbenen Kommerzienrats Heinrich Wenker
1924 Teilumbau der ehemaligen Mälzerei
1926/27 Lagerkeller-, Versand- und Pichhallenerweiterung
1927/28 Aufstockung des Malzsilos, um zwei große Wasserbehälter unterzubringen. Nach den Plänen Löwers
12.03.1945 Bombenangriff zwischen 16.00 und 17.00 Uhr. Kein einziges Gebäude bleibt heil, die meisten sind total beschädigt.
08.04.1945 Der Inhaber der Dortmunder Kronen-Brauerei, Dr. Oskar Brand, stirbt in Warstein an einer Lungenentzündung und wird dort beigesetzt.
Herbst 1953 Der Braumeister und späterer technischer Direktor der Kronen-Brauerei in Dortmund, Adolf Roth, stirbt in Baden-Baden an einem Herzleiden. Er wird in Rothenfels (Baden) beerdigt. - Ihm ist der Wiederaufbau der stark kriegeszerstörten Brauerei zu verdanken.
1964 Der Ausstoß überschreitet 1.000.000 hl
1977 Die Brauerei investiert 60 Millionen DM in alle Produktionsstufen
1977 Einweihung des neuen Sudhauses
1986 Eine Anzeigen- und Plakatkampagne wirbt mit dem Slogan "Dortmunder Kronen. Die reine Freude".
1986 Werbeslogan "Die Krone der Braukunst".
1987 Ãœbernahme der Dortmunder Stifts-Brauerei
1992 Ãœbernahme der Dortmunder Thier-Brauerei
1996 Verkauf der Brauerei zusammen mit der Dortmunder Stifts- und der Dortmunder Thier-Brauerei an die Dortmunder Actien-Brauerei unter Beibehaltung der Biermarken
1998 Werbeslogan "Wie die Krone, so das Pils".
2001 Die Werbekampagne "Die Krone Westfalens" startet erfolgreich. Das als "Westfälisches Versailles" bekannte Schloß Nordkirchen im südlichen Münsterland wird zum Schlüsselbild der Kampagne der Kronen-Brauerei in Dortmund.
2004 Einführung des neuen Markenkastens, der für Wiedererkennung sorgt.
2007 Die neue Flasche mit langem Hals kommt auf den Markt, gemeinsam mit der groß angelegten Werbekampagne "Gründe deinen eigenen Verein!"
2012 Beginn für die neue Kampagne "KRONEN VERBINDET"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1729 seitdem im Besitz von Wenker 1996 zu DAB, "Kronen"-Marke besteht weiter  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1884 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1891 Maschinenfabrik Augsburg AG




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1870 1870 Bier 14000   hl
1873 1873 Bier 41000   hl
1894 1894 Bier 60000   hl
1913 1913 Bier 215000   hl
1929 1929 Bier 385000   hl
1939 1939 Bier 420000   hl
1945 1945 Bier 34000   hl
1954 1954 Bier 400000   hl
1964 1964 Bier 1000000   hl




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1992 Anschluß (Namensverlust) zuvor Brauerei Thier & Cie. und 1996 mit Kronenburg an DAB
1996 Anschluß (Namensverlust) danach Dortmunder Actienbrauerei Aktiengesellschaft incl. Stifts- und Thier-Brauerei
1987 Anschluß (Namensverlust) zuvor Dortmunder Stifts-Brauerei Carl Funke Aktiengesellschaft und 1996 mit Kronenburg an DAB