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Städtische Gaswerke Darmstadt
Firmenname | Städtische Gaswerke Darmstadt |
Ortssitz | Darmstadt |
Straße | Frankfurter Str. |
Postleitzahl | 64293 |
Art des Unternehmens | Gaswerk |
Anmerkungen | Gegründet als "Darmstädter Actiengesellschaft für Gasbeleuchtung", das alte Werk (bis ca. 1902), gelegen auf der Niederwiese vor dem Maintor, d.h. auf dem Gelände der späteren Eleonoren- und Justus-Liebig-Schule in der Lagerhausstraße später als Julius-Reiber-Straße. 1880 ging das Gaswerk käuflich in den Besitz der Stadt über, die technische Leitung hatte Herr Betriebsinspector Wilh. Friedrich. Neues Gaswerk 1900/02 an der Frankfurter Straße und Schließung des alten Werks. Später Teil der "Darmstädter Gas- und Wasserwerke" und ab 1950 der "Südhessischen Gas und Wasser AG". |
Quellenangaben | [150 Jahre Gas - 125 Jahre Wasser in Darmstadt (2005) 14] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 150] |
Zeit |
Ereignis |
Anfang Januar 1853 |
Auf Anregung des früheren Dirigenten der Anstalt, Herrn Dr. juris Prosper Bracht wird zu Anfang des Jahres eine Aktiengesellschaft gebildet |
07.05.1853 |
Die Aktiengesellschaft wählt in der Generalversammlung vom 7. Mai 1853 einen provisorischen Vorstand, bestehend aus den Herren Freiherr von Wedekind, geheimer Oberforstrat, Emanuel Merk, Besitzer chemischer Fabriken, R. L. Venator, Buchdruckereibesitzer, Dr. K. J. Hoffmann, Hofgerichtsadvokat, Karl Wolfskehl, Bankier, Fr. Schenk, Besitzer der vormaligen Portativgasfabrik und dem Proponenten Dr. Bracht. |
14.05.1853 |
Dr. Bracht hatte ursprünglich im Auftrage eines englischen Spekulanten ein Konzessionsgesuch beim Stadtrate eingereicht, wovon dieser Veranlassung nimmt, am 14. Mai 1853 eine Konkurrenz auszuschreiben. Es laufen jedoch in der anberaumten Frist keine anderen Anerbietungen als von Seiten der am 7. Mai konstituierten einheimischen Gesellschaft ein. |
30.05.1853 |
Die Aktiengesellschaft stellt ihre Statuten fest |
06.08.1853 |
Angebot von L. A. Riedinger für die Herstellung des Werks für Holzgasfabrikation |
Frühjahr 1854 |
Die Arbeiten für die Holzgasfabrik werden im Frühjahr in Angriff genommen, der Bau wird durch den englischen Gastechniker Herrn John Tebay für Herrn Riedinger ausgeführt |
27.02.1854 |
Der Vertrag der "Darmstädter Actiengesellschaft für Gasbeleuchtung" wird mittels langwieriger Verbandlungen zwischen dem provisorischen Vorstände und der gemeinderätlichen Kommission (Herrn Bürgermeister Kahlert, Beigeordneter Grodhaus, J. Jordan und Hofgerichtsrat A. Streker) der noch zu Recht bestehende Vertrag am 27. Februar 1854 festgestellt |
27.03.1854 |
Der "Darmstädter Actiengesellschaft für Gasbeleuchtung" wird die staatliche Genehmigung erteilt. Die Gesellschaft hat bereits mit mehreren Gastechnikern Unterhandlunden angeknüpft, und mit Rücksicht auf den jungen Ruhm des Begründers der Holzgasfabrikation und die Lage Darmstadts inmitten ausgedehnter Tannenwälder für den Fall ihrer Konzessionierung das Anerbieten des Herrn L. A. Riedinger von 1853 angenommen, welcher die Herstellung des Werks - für Holzgasfabrikation - in bestimmter Ausdehnung für 200.000 fl. gegen ein in Aktien zu gewährendes Honorar garantiert. |
14.03.1855 |
Zum Namensfeste der Großherzogin Mathilde wird die Stadt und eine Anzahl Privaten zum erstenmal mit Gas beleuchtet. Abends leuchten im Stadtzentrum im Anschluß an eine Galavorstellung im Hoftheater erstmals 220 Gaslaternen. Lt. [Darmstäder Tagblatt]: "Der Theater- und Paradeplatz, der Markt, die Rheinstraße usw. erstrahlten im klarsten, fast tageshellen Licht, und am Portal des Theaters erglänzten die grandiosen Namenszüge ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin mit der Krone in prachtvollen Gasflammen." Erster Direktor ist Johann Ludwig Friedrich, der vorher das alte Portativgaswark geleitet hatte. Das Gas wird aus Kiefernholz hergestellt. Zunächst sind außer der Straßenbeleuchtung etwa 240 Abnehmer angeschlossen, vor allem Gasthöfe, Läden und Gesellschaften. |
Mai 1856 |
Ein Holzvorrat am Gaswerk geht in Flammen auf. |
1867 |
Teilweise Verwendung von Steinkohle als Brennstoff. |
01.07.1870 |
Es verbrennen bei einem Schadenfeuer 12,5 t Holz |
24.10.1871 |
Brand im Darmstädter Hoftheater; es brennt bis auf die Grundmauern nieder und wird erst 1879 wieder eröffnet. Der Brand wurde durch Gasbeleuchtung verursacht. |
1880 |
Völlige Umstellung von Holz auf Steinkohle als Brennstoff. |
26.06./01.07.1880 |
Das Gaswerk der "Darmstädter Actiengesellschaft für Gasbeleuchtung" geht mit sämtlichen Aktiven und Passiven käuflich in den Besitz der Stadtgemeinde Darmstadt über. - Die auf 25 Jahre vom Beginn des vollen Betriebs an erteilte Konzession der Aktiengesellschaft läuft am 30. September 1880 ab. |
1880 |
Die Zahl der öffentlichen Laternen ist von 220 auf 767 angestiegen. 1193 Gasmesser sind aufgestellt, die einen Verbrauch von knapp 1,5 Mill. cbm pro Jahr oder 34,5 cbm pro Kopf der rund 41.000 Darmstädter messen. Das Rohrnetz hat eine Länge von 38 Kilometern. |
30.09.1880 |
Die auf 25 Jahre vom Beginn des vollen Betriebs an erteilte Konzession läuft ab. |
1889 |
Aufstellung eines neuen Gasbehälters mit einem Fassungsvermögen von 9.000 cbm auf einem freien und geeigneten Grundstück an der Frankfurter Straße, der die alten Behälter, die nur 3.000 cbm fassen, ersetzt. |
bis 1890 |
In Darmstadt sind mehr als 40 Gaskraftmaschinen aufgestellt. |
24.11.1892 |
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt eine Satzung für die Abgabe von Gas aus dem städtischen Gaswerk. Sie sieht die Lieferung von Gas zum Zweck der Beleuchtung, zum Heizen und Kochen und zum Betrieb von Maschinen vor. |
1897 |
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt den Bau eines neuen Gaswerks. |
1900 |
Baubeginn für das neue Gaswerk an der Frankfurter Straße |
1902 |
Die Gaserzeugung steigt von 1,5 Mill. cbm im Jahr 1880 auf 4,5 Mill. cbm |
1902 |
In Darmstadt sind 130 Gaskraftmaschinen mit einer Gesamtleistung von 565 PS aufgestellt. |
12.10.1902 |
Inbetriebnahme des neuen Gaswerks. Es ist für eine Kapazität für 150.000 Einwohner ausgelegt. Neben Kohlenlager und neuem großem Ofenhaus erhält es auch eine eigene elektrische Anlage sowie einen weiteren Gasometer mit einem Fassungsvermögen von 30.000 cbm. Wahrzeichen der neuen Anlage ist der Turm mit Pumpwerken und Behältern für die Nebenprodukte Teer und Ammoniakwasser. |
13.10.1902 |
Das alte Gaswerk in der Lagerhausstraße geht außer Betrieb |
1904 |
Das alte Gaswerk in der Lagerhausstraße wird abgerissen |
01.04.1904 |
In Darmstadt sind 1.163 Gasheizöfen, 1.038 Gasbadeöfen, 5.185 Gasherde und insgesamt 3.006 Bügeleisen, Kaffeeröster, Brennscherenerhitzer, Lötgebläse, Bunsenbrenner und andere gasbetriebene technische Geräte in Betrieb. |
1907 |
Die Gemeinde Arheilgen wird an das Gaswerk angeschlossen. |
1908 |
Das Werk wird durch eine Koksgasanlage erweitert. |
1908 |
Selbstzündung und Selbstlöschung der Gaslaternen durch Gaswelle zunächst bei den neu errichteten Arheilger Straßenleuchten eingeführt. |
1912 |
Die Gaserzeugung steigt auf 12 Mill. cbm |
1912 |
Darmstadt brennen 2.485 Straßenlaternen mit 2.774 Flammen, ferner 122 Laternen in Arheilgen. |
25.08.-01.09.1912 |
Die Gaswerkverwaltung präsentiert in Zusammenarbeit mit Darmstädter Installationsfirmen die aus Berlin übernommene Ausstellung "Das Gas in Haus und Gewerbe". |
1916 |
Die Zahl der Gaskraftmaschinen sinkt auf 93 mit einer Gesamtleistung von 404 PS. |
1924 |
Die Gasabgabe beträgt 11 Millionen cbm |
1925 |
Errichtung einer modernen Koksaufbereitungsanlage. Sie bereitet Koks in fünf Körnungen auf und ermöglicht gleichermaßen das Beladen von Eisenbahnwagen wie das Abfüllen von Haushaltsmengen. |
1927 |
Die Gasabgabe beträgt 12,8 Millionen cbm |
1927 |
Die Gasfernversorgung beginnt mit der Verlegung einer Gasleitung vond Darmstadt nach Pfungstadt. - In den folgenden Jahren kommen Dieburg, Nieder- und Oberroden, Eppertshausen, Urberach, Seligenstadt und Lorsch hinzu, dazu eine Zahl angeschlossener Häuser in Münster, Altheim und Harreshausen. |
08.10.1927 |
Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes an der Frankfurter Straße 100 durch Direktor Max Nuß |
Febr. 1933 |
Inbetriebnahme der Gasfernleitung von Darmstadt nach Groß-Gerau, die 1932/33 gebaut wurde. |
1935 |
Darmstadt übernimmt das Gemeindegaswerk Eberstadt. |
1935 |
In Griesheim beteiligt sich die Stadt mit 40 Prozent am dortigen Gaswerk. |
12.12.1944 |
Das Gaswerk wird beim Großangriff schwer beschädigt. |
bis 1946 |
Alle Rohrleitungsschäden sind notdürftig behoben, aber die Gaszuteilung muß rationiert werden, weil die Kohlezuteilungen für das Gaswerk den Bedarf nicht decken. |
Ende 1947 |
Die Straßenbeleuchtung kann allmählich wieder in Betrieb genommen werden. |
1948 |
Abschluß eines Vertrags mit der "Ruhrgas AG" zur Lieferung von Ferngas |
1948 |
Abschluß eines Gaslieferungsvertrags zwischen Darmstadt und Langen. |
Ende 1948 |
Bisher sind in Darmstadt 310, in Arheilgen 25 und in Eberstadt 20 neue Gaslaternen aufgestellt. |
1948 |
Die Gasabgabe erreicht inklusive Fremdbezug über 20 Mill. cbm. Ein Großteil des Gases stammt von der Ruhrgas AG. |
1949 |
Abschluß eines Gaslieferungsvertrags zwischen dem Gaswerk Darmstadt einerseits und Bensheim, Hanau und Lampertheim andererseits. |
1949 |
Die Gasabgabe erreicht inklusive Fremdbezug 31 Mill. cbm. Ein Großteil des Gases stammt von der Ruhrgas AG. |
01.01.1950 |
Das Gas- und das Wasserwerk wird Teil der "Südhessischen Gas und Wasser AG" (Gründungsbeschluß: 3.11.1949) |
1951 |
Abschluß eines Gaslieferungsvertrags von Darmstadt nach Biblis und Groß-Rohrheim |
Febr. 1951 |
Inbetriebnahme einer neuen Kokereianlage |
1952 |
Inbetriebnahme einer neuen Kesselanlage mit einem 70 m hohen Schornstein |
1953 |
Abschluß eines Gaslieferungsvertrags von Darmstadt nach Biebesheim und Ebelsbach |
1956 |
Inbetriebnahme einer Gasanlage für Verbrauchsspitzen |
1959 |
Verlängerung des Gaslieferungsvertrags von Darmstadt nach Pfungstadt |
Dez. 1966 |
Die "Südhessische Gas und Wasser AG" legt ihre Eigengaserzeugung still und bezieht bis zur Einführung des Erdgases ihr Stadtgas ausschließlich von der "Ruhrgas AG". |
April 1969 |
Beginn der Umstellung auf Erdgas |
1970 |
Beim Beginn der Erdgasversorgung werden 138 Mill. cbm Gas abgesetzt. |
Winter 1970/71 |
Der vor 22 Jahren gebaute, große Gasometer wird abgerissen. |
Juli 1971 |
Die Umstellung auf Erdgas im gesamten Versorgungsgebiet ist beendet |
1986 |
Es werden 510 Mill. cbm Erdgas abgesetzt. |
1989 |
Es werden 5,8 Milliarden kWh Erdgas im gesamten Versorgungsgebiet abgesetzt. |
1989 |
Das Fernleitungsnetz ist 523 Kilometer lang |
1992 |
Hirschhorn wird durch den Bau einer Hochdruckleitung von Eberbach nach dort an das Darmstädter Gasnetz angeschlossen |
1993 |
Es werden 7 Milliarden kWh Erdgas im gesamten Versorgungsgebiet abgesetzt. |
1996 |
Es werden 8 Milliarden kWh Erdgas im gesamten Versorgungsgebiet abgesetzt. |
2003 |
Es werden 13 Milliarden kWh Erdgas im gesamten Versorgungsgebiet abgesetzt. |
2004 |
Das Fernleitungsnetz ist 640 Kilometer lang, das Ortsleitungsnetz mahr als 3000 km |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Stadtgas |
1855 |
Beginn |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1901? |
Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG |
ZEIT | 1885 |
THEMA | Verträge, Tarife |
TEXT | Die Gaspreise sind vom 1. April 1885 ab, wie folgt, festgesetzt: das Großherzogl. Hoftheater und die Staatsanstalten 20 Pf., Kraftmaschinen, Koch- und Heizgas 18 Pf., Private unter 1.500 m³ jährlichen Konsum 26 Pf., von 1500 - 5.000 m³ 23 Pf., von 5000 - 15.000 m³ 22,5 Pf., über 15.000 m³ 22 Pf. pro Kubikmeter. Städtische Anstalten zum Preis von 12,75 Pf. pro Kubikmeter (Selbstkosten im 1883/84er Etatsjahr). Die Leuchtkraft des Gases ist 20 Normalkerzenhelle bei 150 l Gasverbrauch pro Stunde, dieselbe wird event. auf dem Gaswerk nachgewiesen. In dem am 1. April 1885 abgelaufenen 1884/85er Etatsjahr wurden 1.476.859 m³ Gas erzeugt. Die Maximal- und Minimal-Tagesproduktion betrug 7500 bezw. 1.710 m³. Die Zahl der Straßenlaternen war 912 Stück mit 904 Flammen und l Siemens'scher Intensivbrenner, dessen Konsum gleich dem von 6 Straßenlaternen ä 1501 stündlichen Konsum gerechnet wird. Die halbnächtigen Straßenflammen brannten je mit 1877,46 die ganznächtigen mit je 3895,35 Brennstunden. Die Gasabgabe verteilte sich auf: Straßenbeleuchtung 313.888 m³, städtische Tarifflammen 210 m³, Großherzogl. Hoftheater 64.231 m³, Main-Neckar-Eisenbabn 55.072 m³, sonstige Staatsanstalten, städtische Anstalten und Private 837.783 m³, Selbstverbrauch 35.037 m³, Gasverlust (11,515%) 170.070 m³ zusammen 1.476.900 m³. Zur Erzeugung von 1.476.850 m³ Gas wurden verwendet: 3.320.000 kg Saarkohlen, Heinitz-Dechen I. Sorte, 1.375.000 kg Cannel-Nußkohlen von der Zeche Consolidation in Schalke in Westfalen, 76.750 Austral Boghead, 30.000 Bitum. Tonschiefer, zusammen 4.801.750 kg. Koks, Teer und Ammoniakwasser, letzteres in einer ständigen Stärke von 3° Beaume, werden verkauft. Am l. April 1885 waren 22 Gasmotoren, 20 von Otto & Langen in Deutz, l von Adam in München und l von Körting in Hannover, mit zusammen 46 Pferdekräften aufgestellt. Der Buchwert des Gaswerks betrug am 1. April 1884 zusammen 540.919 Mk. 62 Pf. Näheres Journ. f. Gasbel. 1859, 191. 1860, 72, 373. 1861, 98. 1802, 66. 1863, 105. 1864, 64. 1865, 97. 1866, 100. 1867, 118. 1868, 115. 1869, 140. 1870, 175. 1871, 200, 722. 1874, 837. 1875, 69, 307, 726, 833, 866. 1876, 29. 1880, 206. |
QUELLE | [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 150] |
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ZEIT | 1885 |
THEMA | Anlagen |
TEXT | Die Anstalt hat Chamotteretorten mit Maul- und elliptischem Format von der Stettiner Chamottefabrik-Aktiengesellschaft, vormals Didier. 9 Öfen mit 58 Retorten (6 Öfen à 7, 2 Öfen à 6 und l Ofen à 4 Retorten) sämtlich mit Rostfeuerung eingerichtet. Der Umbau (successive) der alten Öfen in Münchener Generatoröfen ist geplant. Zur Kondensation dienen 3 Luftkondensatoren, mit ringförmigen Hohlraum und je zweier konzentrischer Zylinder, in welchen das Gas von oben nach unten passiert. Die Kühlfläche derselben beträgt zusammen 125 qm; der innere Zylinder ist befahrbar, auch kann die innere Luftdurchfuhr reguliert werden. Der frühere liegende Röhrenkondensator ist in Wegfall gekommen, auch die stehenden Kühltrommeln (Scrubber), letztere wurden durch eine neue Scrubberanlage, bestehend aus 4 Ständer à 13,25 oder zusammen 53,00 m³ Inhalt ersetzt, dieselben enthalten Einlagen aus durchlochten Blechen in Entfernungen von je 210 mm. Der letzte Scrubber wird mit einem der Produktion entsprechend dicken Strahl Brunnenwasser berieselt, welches unten als Ammoniakwasser mit ca 1° Beaume abfließt und von einer Pumpe (Maschinenbetrieb) in das Reservoir des 3. Scrubberständers gehoben wird. Dieses schwache Ammoniakwasser, zu welchem auch das von der Teervorlage abfließende Ammoniakwasser läuft, durchrieselt der Reihe nach durch Maschinenpumpen immer wieder gehoben, die Ständer 3, 2 und l und wird nach Belieben immer wieder in das Reservoir des vordersten Ständers gehoben bezw. dem an Ammoniak reichsten Gase entgegen geworfen. 2 Schiele'sche Ventilator-Exhaustoren saugen das Gas von den Scrubbern und drücken es durch die Trockenreinigung, welche mit Eisenoxydhydrat, natürlichem Raseneisenerz erfolgt, in die Gasbehälter, 8 Trockenreiniger mit Scheidewänden in der Mitte, jede Abteilung von 2,65 Quadrat''' Fläche, 3 Gasbehälter mit 3.000 m³ Inhalt. Die Länge des Rohrnetzes betrug am 1. April 1883 43.908 laufende Meter. Der größte Durchmesser der Hauptleitung ist 400 mm. Die Zahl der aufgestellten Gasmesser beträgt pro 1. April 1885 1313 Stück mit 13.486 Flammen nach Gasmesser-Flammenzahl. Davon sind 20 nasse Gasmesser mit zusammen 2700 Flammen Eigentum der Konsumenten und verbleiben 1293 Gasmesser mit 10.786 Flammen Eigentum des Gaswerks, wovon 992 Stück nasse Gasmesser und 301 Stück Trockengasmesser sind. (Trockeugasmesser größtenteils von G. Kromschröder in Osnabrück). |
QUELLE | [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 150] |
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