C. Zimmer

Allgemeines

FirmennameC. Zimmer
OrtssitzFrankfurt (Main)
OrtsteilSachsenhausen
Postleitzahl60594
Art des UnternehmensChininfabrik
AnmerkungenInhaber um 1859: Dr. Conrad Zimmer; mit Christian Boehringer (Stuttgart) befreundet. Nicht in [Reichs-Adreßbuch (1900) 1695]. PLZ nur ca., da Straße fehlt. Seit 1887 und Zusammenschluß mit "F. Jobst" als "Vereinigte Fabrik Chemisch-Pharmazeutischer Produkte Feuerbach-Stuttgart und Frankfurt a.M. Zimmer & Co.", ab 1892: "Vereinigte Chininfabriken Zimmer & Co." in Stuttgart und Frankfurt (s. beide).
Quellenangaben[MAN-Dampfmaschinenliste (1883)] [C. F. Boehringer & Söhne (1934) 4+26+35] [Architekten- u. Ing.-Verein: Frankfurt a.M. und seine Bauten (1886) 598]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1837 Gründung der Firma "Conrad Zimmer" in Frankfurt
1851 Auszeichnung durch eine Medaille auf der Weltausstellung zu London
1855 "C. Zimmer" in Frankfurt gründet eine Fabrik für künstlichen Dünger und Anilinfarben in Mannheim
1856-1857 Georg Seiffert, bisher 10 Jahre bei Zimmer tätig, schlägt "Simonis & Batz" in Offenbach eine Chininfabrikation vor. Zimmer nimmt ein Chinin-Patent für das Großherzogtum Hessen und verhindert somit dort eine Konkurrenzproduktion. "Simonis & Batz" weicht nach Höchst (Main) aus.
07.1857 Wenige Tage nach Konzessionsgesuch der Firma "Simeonis, Ruth & Co." in Höchst sucht Dr. Zimmer auch ein Nassauisches Patent auf sein Chininverfahren nach. Er ist diesmal zu spät, das Gesuch wird abgelehnt mit der Begründung, daß im Lande bereits eine Chininfabrikation (Simeonis) existiere. Zimmer setzt daraufhin den Chininpreis von 70 auf 46 Gulden herab und treibt gleichzeitig den Rindenpreis auf dem Londoner Markt in die Höhe. Die drei Inhaber der Höchster Firma sind bald mit ihren Mitteln am Ende.
1862 Auszeichnung durch eine Medaille auf der Weltausstellung zu London
1864 Auszeichnung durch eine Medaille auf der Kunst- und Industrie-Ausstellung zu Frankfurt a.M.
1865 "C. Zimmer" begründet eine chemische Fabrik in Börnecke bei Stassfurt, welche später mit den Werken des Grafen Douglas zu den bekannten "Consolidierten Alkaliwerken Westeregeln" vereinigt wird
1873 Auszeichnung durch eine Fortschrittsmedaille auf der Weltausstellung zu Wien.
1876 Die Firma C. Zimmer sieht sich veranlaßt, eine eigene Chinarindenplantage "Argasarie" (Bandung) auf Java anzulegen.
1887 Verschmelzung mit "Fridr. Jobst" in Stuttgart zu "Vereinigte Fabrik Chemisch-Pharmazeutischer Produkte Feuerbach-Stuttgart und Frankfurt a.M. Zimmer & Co."




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Chinin 1837 Gründung 1883 [MAN-Dampfmaschinenliste]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1883 Maschinenfabrik Augsburg AG




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1886 Dampfkessel 5   unbekannt          
1886 Dampfmaschinen 4   unbekannt Gesamtleistung 100 PS    




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1886 100       Beamte und Arbeiter




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1887 Zusammenschluß, neuer Name danach Vereinigte Chininfabriken Zimmer & Co. Werk Stuttgart
1887 Zusammenschluß, neuer Name danach Vereinigte Chininfabriken Zimmer & Co. Werk Frankfurt




Allgemeines

ZEIT1886
THEMABeschreibung
TEXTDas Hauptfabrikat ist das Chinin, welches aus der von Ceylon, Java und Südamerika bezogenen Chinarinde gewonnen
wird. Auf Java besitzt die Firma eine eigene Plantage mit ungefähr 500.000 Bäumen, die so hoch kultiviert sind, dass sie eine ausgezeichnete, bis zu 15% Chinin haltende Rinde liefern. Außer dem Chinin selbst werden in der Fabrik auch die übrigen China-Alkaloide , sowie alle zugehörigen Salze dargestellt; die Produktionsfähigkeit beträgt pro Tag 100 - 120 kg. Neben den China-Alkaloiden wird auch das neuerdings in Aufnahme gekommene Alkaloid Cocain aus den Blättern
des in Peru und Bolivien wachsenden Cocastrauches fabrikmäßig hergestellt. Das Etablissement bedeckt eine Fläche von ca. 25.000 qm; die Gebäude umschließen außer dem Maschinen- und Kesselraum und den Reparaturwerkstätten eine Reihe von Mühlen und Zerkleinerungsapparaten , 45 Extraktionsapparate mit Raum für 25.000 kg Rinde, 15 Spiritus-Destillations- und Rektificationsapparate, außerdem Filterpressen, Zentrifugen und andere zur Fabrikation notwendige Apparate. Der Dampf wird von 5 Dampfkesseln, das nötige Wasser durch 3 Pumpwerke geliefert. Zur Aufbewahrung der fertigen Präparate dienen feuersichere Gewölbe; die Rinde lagert in einem völlig aus Stein und Eisen konstruierten, mit mechanischem Hebewerk versehenen Raum.
QUELLE[Architekten- u. Ing.-Verein: Frankfurt a.M. und seine Bauten (1886) 600]