Brauerei Busch GmbH & Co. KG

Allgemeines

FirmennameBrauerei Busch GmbH & Co. KG
OrtssitzLimburg (Lahn)
StraßeFrankfurter Str. 42
Postleitzahl65549
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenUm 1885: "Jos. Busch"
Quellenangaben[MAN-Dampfmaschinenliste (1885)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) ]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1580 Die Familie Busch ist seither in Limburg nachweisbar. Der Großvater des Firmengründers ist Johann Anton Busch, Posthalter, Landwirt und Wirt "Zum Roten Ochsen" in der damaligen Frankfurter Vorstadt. Seine beiden Söhne sind der Geheime Regierungsrat Dr. Karl Busch und Dr. Eduard Busch, der im Jahr 1850 das St.-Vincenz-Hospital in Limburg gründet.
1858 Gründung der Menges'schen Brauerei durch Joseph Menges im Anwesen der Drogerie und Apotheke Kexel in der Grabenstraße.
1862 Der Sohn von Dr. Karl Busch, Ernst, der wie sein Großvater Landwirt und Posthalter ist, übernimmt die Mengessche Brauerei. Zu dieser Zeit stehen die Braukessel im späteren Dr. Kexelschen Haus und der Sud muß anschließend zum Gären in den Keller in der oberen Frankfurter Straße transportiert werden. In der Anfangszeit produziert die Brauerei lediglich für den eigenen Ausschank und die Versorgung des Stadtviertels.
1863 Mit der Fertigstellung der Lahntalbahn entstanden die Voraussetzungen für die Ausweitung des Absatzes bis nach Bad Ems und Weilburg.
1869-1871 Um 1870 wird die Brauerei in einen Neubau in der Frankfurter Straße verlagert, der noch vor der Stadt gelegen ist. Über dem Eiskeller befindet sich das Gebäude "Auf dem Keller" oder "Busche-Keller" mit Gast- und Gartenwirtschaft und Kegelbahn.
1876 Nach dem Tod Ernst Buschs übernimmt sein Sohn Josef das Unternehmen und baut es weiter aus, indem er Mälzerei und Brauerei vergrößern läßt.
1885 Inbetriebnahme einer Eismaschine. Deren Produktion reicht zur Versorgung der Brauerei nicht aus, so daß auch weiterhin Eis in "Busche Weiher" gewonnen werden muß. Diese "Eisernte" verschafft den Limburger Bauern einen Nebenerwerb für Transportarbeiten, da die Doppelspännerfuhre mit 3 Mark vergütet wird.
1910 Die Söhne von Josef Busch sen., Josef und Albrecht, sind seit etwa 1910 im Betrieb tätig.
1914 Bis zum Jahr 1914 ist der jährliche Umsatz der Brauerei auf 36.000 hl Bier angestiegen, so daß eine Modernisierung der Anlagen ins Auge gefaßt wird. Die Umbaumaßnahmen sind gerade begonnen, als der Erste Weltkrieg ausbricht.
nach dem 1. Weltkrieg Nach Beendigung des Krieges wird die Produktion mit zunächst 11.000 hl im Jahr 1918 wieder aufgenommen.
1919-1928 In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg kann der Bierausstoß jährlich um etwa 10 % gesteigert werden, bis 1928 27.000 hl erreicht werden.
1922-1929 Von den brauereieigenen 19 Gastwirtschaften müssen in der Krise der 1920er Jahre neun verkauft werden.
1926 Auf der Grundlage einer erfolgversprechenden Entwicklung des Bierausstoßes wird mit dem Bau von Anlagen für eine Produktion von 30.000 hl begonnen, nachdem bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg größere Kühlmaschinen angeschafft worden waren.
1927 Der Firmeninhaber Josef Busch sen. stirbt, und das Unternehmen geht auf seine Söhne Josef und Albrecht sowie die Tochter Jenny über.
1929 Die Wirtschaftskrise bedeutet den Ruin des Unternehmens. Infolge der zunehmenden Arbeitslosigkeit sinkt der Bierabsatz beträchtlich
1931 Der Bierabsatz beträgt nur noch 16.000 hl.
1932 Es können - auch durch die Konkurrenz anderer Getränke wie Wein und Apfelwein - nur noch 10.000 hl abgesetzt werden. Zudem haben die Kosten für den Umbau der Betriebsanlagen mit 600.000 Mark den Voranschlag beträchtlich überschritten.
24.06.1932 Als die Brauerei ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, muß das Unternehmen Konkurs anmelden.
28.04.1937 Die Gesellschafterversammlung beschließt mit Wirkung zum 30. April 1937 die Umwandlung der "Brauerei-Busch-Betriebsgesellschaft mbH" in eine Kommanditgesellschaft, die "Brauerei Busch KG" firmiert und unter der Nr. 744 in das Handelsregister A eingetragen wird.
09.03.1938 Der Konkurs endet schließlich mit einem Zwangsvergleich, der am 9. März 1938 von der Mehrheit der Gläubiger angenommen wird.
16.12.1938 Die "Josef Busch oHG" aus dem Handelsregister gelöscht. Die Brauerei wird in der Zwischenzeit durch die neugegründete "Busch-Bräu Betriebsgesellschaft mbH" weiter betrieben. Das Kapital des neuen Unternehmens beträgt 20.000 Mark, wovon die Nassauische Landesbank 17.000 Mark und der Limburger Kaufmann Karl Schmidt als Vertreter der Familie Busch 3.000 Mark halten.
Ende 2. Weltkrieg Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs muß die Produktion wegen Rohstoffmangel zunächst eingestellt werden
22.06.1948 Die Produktion kann erst nach der Währungsreform wieder in vollem Umfang aufgenommen werden.
1960 Der Absatz in der Nachkriegszeit verschiebt sich zunehmend vom Faß- zum Flaschenbier. Während bislang der Anteil des Flaschenbiers bei etwa 10-15 % gelegen hatte, erreicht er bis 1960 ca. 50 %. Neben dem Vertrieb des eigenen Bieres beginnt das Unternehmen in dieser Zeit auch den Handel mit anderen Biermarken.
31.10.1994 Die Produktion wird aufgegeben. Das Unternehmen besteht seither als Getränkevertrieb unter der Firmierung "Brauerei Busch GmbH & Co. KG - Getränkegroßhandel" weiter. Persönlich haftende Gesellschafterin und Komplementärin ist die Fa. Busch Verwaltungs GmbH in Limburg.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1885 [MAN-Dampfmaschinenliste] 1885 [MAN-Dampfmaschinenliste]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1885 Maschinenfabrik Augsburg AG




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZur Sicherung des Absatzes besaß die Brauerei 19 Gastwirtschaften, von denen jedoch in der Krise der 1920er Jahren neun verkauft werden mußten. Weiterhin hatte das Unternehmen in Zeiten guten Umsatzes Darlehen an neu gegründete Gaststätten gewährt, die sie durch die Aufnahme eigener Darlehen u.a. von Hopfenhändlern und Malzfabrikanten finanziert hatte. Hauptgläubiger des Unternehmens war die Malzfabrik Gotthardt in Limburg.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943)]