Vereinigte Mosaik- und Wandplattenwerke Aktiengesellschaft (Friedland-Sinzig-Ehrang)

Allgemeines

FirmennameVereinigte Mosaik- und Wandplattenwerke Aktiengesellschaft (Friedland-Sinzig-Ehrang)
OrtssitzSinzig (Rhein)
Postleitzahl53489
Art des UnternehmensTonwarenfabrik
AnmerkungenVmtl. Entstanden aus "Sinziger Mosaikplatten- und Thonwaarenfabrik Act.-Ges." (s.d.). Sitze in Friedland-Sinzig-Ehrang.
Quellenangaben[MAN-Dampfmaschinenliste (14.07.1922)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4793]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1869 Gründung der "Mosaik- und Tonwarenfabrik A.-G.", Sinzig
1906-1907 Neubau der Fabrik in Friedland
15.06.1906 Gründung unter der Firma "Tonplattenfabrik Friedland A.-G." mit dem Sitz in Friedland (Mecklenburg)
1908 Der ursprüngliche Name "Tonplattenfabrik Friedland A.-G." wird in "Vereinigte Mosaikplatten A.-G., Friedland" geändert.
1910 Anläßlich der Übernahme der "Mosaik- und Tonwarenfabrik A.-G.", Sinzig, Änderung der Firma aus "Vereinigte Mosaikplatten A.-G., Friedland" in "Vereinigte Mosaikplattenwerke Friedland-Sinzig A.-G."
1910 Ãœbernahme der "Mosaik- und Tonwarenfabrik A.-G.", Sinzig.
1912 Der Sitz der Firma wird von Berlin nach München verlegt.
1921 Bei Übernahme der Mosaikplattenfabrik der "Vereinigte Servais Werke A.-G." wird die Firma von "Vereinigte Mosaikplattenwerke Friedland-Sinzig A.-G." in "Vereinigte Mosaik- und Wandplattenwerke Aktiengesellschaft (Friedland-Sinzig-Ehrang)" geändert.
1921 Ãœbernahme der Mosaikplattenfabrik der "Vereinigte Servais Werke A.-G.", Ehrang.
25.11.1924 Laut Generalversammlungsbeschluß vom 25. November 1924 Umstellung des Grundkapitals im Verhältnis 5 : 2 von M 5.600.000,00 auf RM 2.240.000,00.
1926 Stillegung der Wandplatten-Abteilung auf dem Ehranger Werk.
1927 Aufnahme einer durch Hypothek gesicherten Darlehnsschuld
1928 Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen mit den Firmen "Otto Kauffmann", Niedersedlitz, und "Tonindustrie Klingenberg, Albertwerke" in Klingenberg bei Trennfurt.
1930 Es wird mit der planmäßigen Rückzahlung der im Jahre 1927 aufgenommenen, durch Hypothek gesicherten Darlehnsschuld begonnen.
01.01.1931 Zwischen der Gesellschaft und der "Vereinigte Servais-Werke A.-G.", Witterschlick bei Bonn, einerseits und der "Wessels Wandplattenfabrik A.-G.", Bonn, andererseits kommt eine Vereinbarung über die gemeinsame Verkaufstätigkeit und die Vertretung gemeinsamer Interessen zustande. Eine gegenseitige kapitalmäßige Beteiligung erfolgt dabei nicht.
1931 Die im Jahre 1928 mit den Firmen "Otto Kauffmann", Niedersedlitz (Sachs.) und "Tonindustrie Klingenberg, Albertwerke G. m. b. H.", Klingenberg bei Trennfurt (Main) abgeschlossene Interessengemeinschaft wird wieder aufgelöst.
1932 Rückzahlung von rund RM 200.000,00 des Tilgungsdarlehns.
02.1933 Das stilliegende Werk Ehrang wird mit rd. 220 Arbeitnehmern wieder in Betrieb genommen.
07.06.1933 Die Generalversammlung vom 7. Juni 1933 beschließt mit Wirkung per 31. Dezember 1932 die Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von nom. Reichsmark 2.240.000,00 auf nom. RM 1.680.000,00 durch Herabstempelung des Nominalbetrages der Aktien von Reichsmark 400,00 auf RM 300,00 und dementsprechende Verringerung des gesetzlichen Reservefonds. Der sich daraus ergebende Buchgewinn in Höhe von RM 616.000,00 wird mit RM 451.898,00 zu Sonderabschreibungen und mit RM 164.102,00 zur Verlusttilgung verwendet.
03.1934 Das Werk Friedland wird wieder in Betrieb gesetzt.
1935 Im Wege freiwilliger Vereinbarung wird von der Gesellschaft das durch eine Grundschuld gesicherte ausländische Tilgungsdarlehn vorzeitig zurückgezahlt. Die Rückzahlung erfolgt durch Aufnahme einer inländischen Tilgungsdarlehns-Hypothek, die im Interesse der Erhaltung der Flüssigkeit und mit Rücksicht auf die Finanzierung des im Jahre 1935 in Angriff genommenen Ofenneubaues vorgezogen wird.
1935 Beginn eines Ofenneubaues
1937 Das Werk Friedland II wird zum ersten Male seit Jahren wieder in Betrieb genommen.
1937 Auf dem Werk Sinzig wird ein weiterer Ofenneubau durchgeführt, so daß die Ofenanlage des Hauptwerkes in vollem Umfange modernisiert ist.
1938 Die Rationalisierung und Modernisierung der drei Werke wird weiter fortgesetzt.
1938 Beginn eines Ofen-Neubaues im Werk Ehrang
1939 Der im Jahre 1938 auf dem Werk Ehrang begonnene Ofen-Neubau kann trotz des Kriegszustandes völlig fertiggestellt werden.
1941 Nennenswerte Exportsteigerung. Voller Betrieb der Werke Sinzig und Ehrang
1941 Teilweise Stillegung des Werkes Friedland
10.11.1941 Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 10. November 1941 Kapitalberichtigung um RM 1.320.000,00 auf RM 3.000.000,00 durch Entnahme von RM 259.340,00 aus Rückstellung für Ungewisse Schulden, RM 168.000,00 aus freier Rücklage, durch Zuschreibung von RM 832.297,00 zum Anlagevermögen, davon RM 336.200,00 zu Ofenanlagen, ferner RM 66.368,00 zu Halbfabrikaten, RM 157.995,00 zu Fertigfabrikaten und RM 100.000,00 Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen. Von dem verbleibenden Betrag von Reichsmark 264.000,00 werden RM 132.000,00 der gesetzlichen Rücklage zugeführt und RM 132.000,00 für Pauschsteuer gemäß § 13 DAV zurückgestellt.
02.1942 Werk I in Friedland wird durch Brand zerstört; Schaden ist durch die Versicherung gedeckt.
14.07.1943 Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 14. Juli 1943 Übergang auf die "Aktienziegelei München-Wien", die ihren Namen in "A.-G. für Grob- und Feinkeramik München-Sinzig-Wien" ändert, gegen Gewährung von nom. RM 4.000.000,00 Aktien. Die bisherige Firma ist damit erloschen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Tonwaren 1921 [MAN-Dampfmaschinenliste] 1922 [MAN-Dampfmaschinenliste]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 25.10.1921 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 14.07.1922 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTLetzter Vorstand: Hans Herbell, Bad Godesberg; Franz Kupka, Sinzig (Rhein), Stellv.; Josef Saleck, Sinzig (Rhein), Stellv. Letzter Aufsichtsrat: Dr. jur. et rer. pol. Otto Schmitz, Rechtsanwalt, München, Vorsitzer; Bankier August Lenz, München, stellv. Vorsitzer; Dr. Paul Heinen, Handelskammersyndikus, Köln; rJulius Hirsch, Kaufmann, München; Dr. Otto Lindner, Bergwerksbesitzer, München; Dr. Herbert von Malaise, Neuried, Post Antdorf (Oberbay.); Dipl.-Ing. W. Siekmann, Vorstand der Aktien-Ziegelei München, München. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 1.000,00 Stammaktien 1 Stimme. Letztes Grundkapital: nom. RM 3.000.000,00 Stammaktien in 2950 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-2950), 500 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 2951-3450). Beteiligung der "Eisenbahn-Renten-Bank", München: nom. RM 1.038.800,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4793]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens war Gewinnung und Verwertung von Ton, Sand, Lehm; Herstellung und Vertrieb von Tonwaren aller Art und Handel mit Baustoffen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4793]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Sitz der Verwaltung: München. 1. Werke Friedland (s.d.); 2. Werk Sinzig. Anlagen: zur Herstellung von Platten in allen Farben, einfarbig und mehrfarbig, geflammt, außerdem gerauhte Fassadenplatten aus Steinzeug (Flambo) sowie Kleinmosaik. Kraftanlagen: Dampfmaschinen, Dampfturbinen und verschiedene Elektromotoren, Sinzig hat seinen Bedarf an Tonen durch Erwerb von Gruben auf Jahre hinaus gesichert; 3. Werk Ehrang (s.d.); gesamte maschinelle Einrichtung: Die drei Werke verfügen an Spezialmaschinen über 60 hydraulische Pressen mit einer Spitzenleistung von 1% Millionen Quadratmeter Platten jährlich. Eigener Bahnanschluß auf allen drei Werken. 4. Tongruben in Friedland und Ehrang. Das Tonvorkommen in Friedland wird auf rund 750 000 cbm geschätzt und dürfte bei gleicher Produktion ca. 75 Jahre ausreichen. Das Vorkommen in Ehrang dürfte bei gleicher Produktion des Werkes ebenfalls für ca. 75 Jahre ausreichen. Auch Sinzig hat seinen Bedarf an Tonen durch Erwerb von Gruben auf Jahre hinaus gesichert. Vertrag der Gesellschaft mit der Vereinigte Servais-Werke A.-G., Witterschlick bei Bonn, einerseits und der Wessels Wandplattenfabrik A.-G.f Bonn, andererseits.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4793]