|
Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und chemische Industrie
Firmenname | Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und chemische Industrie |
Ortssitz | Mannheim |
Ortsteil | Friedrichsfeld |
Straße | Steinzeugstr. 50 |
Postleitzahl | 68229 |
Art des Unternehmens | Steinzeugwarenfabrik |
Anmerkungen | Bis 1894 unter der Firma "Badische Thonröhren- und Steinzeugwarenfabrik" (s.d.). Seit 1895 unter der Firma "Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Canalisation u. Chemische Industrie" und 1926 Änderung in "Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und chemische Industrie". 1938 nur: "Deutsche Steinzeugwarenfabrik". 1961 bis 1972: "Deutsche Steinzeug- und Kuststoffwarenfabrik für Kanalisation und chemische Industrie" Ab 1972: "Friedrichsfeld GmbH, Steinzeug- und Kunststoffwerke" (s.d.), ab 1994 "Friatec AG" (s.d.). |
Quellenangaben | [Probst/FRIATEC: 130 Jahre Firmengeschichte (1993) 63ff] [Reichs-Adreßbuch (1900) 59] [Anzeiger für Maschinenwesen, 26.07.1938, S. 20] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5649] |
Zeit |
Ereignis |
27.04.1895 |
Änderung der Firma in "Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Canalisation u. Chemische Industrie" |
1900 |
Hoffmann legt vor dem Westfälischen Städtetag in Dortmund den wissenschaftlich begründeten Unterschied zwischen Steinzeugröhren und Tongutröhren fest. Der Unterschied liegt in der geringen Wasseraufnahmefähigkeit (weniger als 5 %) und der Säurebeständigkeite des Steinguts gegenüber dem Tongut. |
1900 |
Anstelle der bisherigen horizontalen Pressen für Röhren bis zu 150 mm Durchmesser und der Walzenpressen für größere Querschnitte werden seither vornehmlich senkrechte Schneckenpressen verwendet. |
1903 |
Das Werk verfügt über zehn Röhrenpressen und 36 Brennöfen |
1913 |
Es sind 15 Walzenpressen vorhanden, an denen in zwei Schichten in zehnstündiger Arbeitszeit gearbeitet wird. |
1913 |
Bisher hat die Friedrichsfelder Fabrik für 180 deutsche Städte und Gemeinden Tonröhren geliefert. |
02.08.1914 |
Tod von Otto Hoffmann in Oberglottertal |
1918 |
Angliederung der "Süddeutschen Steinzeugwerke G. m. b. H., Muggensturm bei Rastatt" als Zweigwerk |
1922 |
Interessengemeinschaftsvertrag mit der Firma "Deutsche Ton- und Steinzeugwerke Akt.-Ges.", Charlottenburg. |
1922 |
Anschluß an die neugegründete "Verkaufsgesellschaft Deutscher Steinzeugwerke", Charlottenburg |
04.06.1926 |
Umfirmierung aus "Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Canalisation u. Chemische Industrie" in in "Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und chemische Industrie" |
1933 |
Zwecks weiterer Sicherung der Rohstoffversorgung erwirbt die Gesellschaft das Ausbeuterecht eines größeren Tonvorkommens sowie einige Parzellen zu einer bereits seit Jahren betriebenen Tongrube neu hinzu. |
1933 |
Um die auf dem gemeinschaftlichen Arbeitsgebiet mit der "Deutsche Ton- und Steinzeug-Werke Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg", bestehende enge Verbindung weiter zu vertiefen, beteiligt sich die Gesellschaft nach grundlegender Neuordnung des Interessengemeinschaftsvertrages an dem nach Ausgliederung der Beteiligungen auf RM 5.000.000,00- herabgesetzten Grundkapital dieser Gesellschaft mit 25%. |
1933 |
Die in der Bilanz für 1932 ausgewiesenen nom. RM 190.200,00 eigenen Aktien, zu welchen im Laufe des Jahres nom. RM 30.000,00 zu etwa 66 % neu erworben werden, können zum Durchschnittskurse von 89 % veräußert werden. |
1934 |
Übernahme von nom. RM 705.000,00 unsanierter = nom. RM 470.000,00 sanierter Aktien der "Annawerk Schamotte- und Tonwarenfabrik Akt.-Ges., vormals J. R. Geith", Oeslau, und von weiteren nom. RM 205.000,00 Stammaktien der "Deutsche Ton- und Steinzeug-Werke Akt.-Ges. in Berlin-Charlottenburg" |
26.05.1934 |
Die Hauptversammlung vom 26. Mai 1934 beschließt die Umwandlung der RM 172.500,00 Vorzugsaktien in Stammaktien unter Ausschüttung von 25 % aus der Rücklage II an die Vorzugsaktionäre. Verzichten die Aktionäre auf die Barausschüttung, so erklärt sich der Großaktionär bereit, auf je RM 400,00 Vorzugsaktien eine Stammaktie von RM 100,00 zu gewähren. |
1935 |
Ankauf verschiedener Tonparzellen in Waldhilsbach und Oberpleis. |
1935 |
Fertigstellung des Neubaues eines Feuerwehr-Gerätegebäudes mit Luftschutzkeller. |
1936 |
Erwerb von nom. RM 69.800,00 Geschäftsanteilen der "Wesselinger Gußwerke Rheinguß G. m. b. H.", Wesseling bei Köln |
1937 |
Verkauf von zwei kleinen Bauplätzen. |
1937 |
Erwerb von Gelände in Heidelberg und zur Abrundung des Tongrubenbesitzes in Waldhilsbach. |
1937 |
Zukauf von Aktien an Beteiligungsgesellschaften und Erwerb einiger Kuxe einer bergrechtlichen Gewerkschaft |
1938 |
Ankauf eines Wohnhauses in Heidelberg |
1938 |
Vergrößerung von Ofengebäuden und Bau von Tonschuppen |
1938 |
Kauf von Tongelände in Oberpleis und Waldhilsbach |
1938 |
Verkauf einiger Kuxe und Verstärkung des Besitzes an den bisherigen Beteiligungen |
1939 |
Ankauf einer Parzelle in Edingen |
1939 |
Erwerb eines Ausbeuterechtes an Tongelände in Oberpleis |
1939 |
Vergrößerung eines Ofengebäudes und Bau eines Lagerschuppens |
1939 |
Weitere Verstärkung des Besitzes an den bisherigen Beteiligungen. |
1940 |
Erwerb eines Grundstücks in Niederdollendorf (Rhein) |
1940 |
Ankauf verschiedener Geländeparzellen in Friedrichsfeld. |
1940 |
Erneute Verstärkung des Besitzes an den bisherigen Beteiligungen. |
23.09.1941 |
Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 23. September 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um RM 3.558.000,00 auf RM 8.005.500,00 mit Wirkung vom 31. Dezember 1940 durch Zuschreibung von RM 1.701.623,88 zum Anlagevermögen, durch Teilauflösung der freien Rücklagen in Höhe von RM 798.000,00 und durch Auflösung sonstiger Bilanzposten in Höhe von RM 1.058.376,12. |
15.11.1941 |
Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 15. November 1941 Kapitalherabsetzung durch Einziehung von Reichsmark 5.500,00 eigener Aktien. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Hähne aus Steinzeug |
1938 |
[Anz f. Masch.-Wes., 26.07.1938] |
1938 |
[Anz f. Masch.-Wes., 26.07.1938] |
|
Kreiselpumpen aus Steinzeug |
1938 |
[Anz f. Masch.-Wes., 26.07.1938] |
1938 |
[Anz f. Masch.-Wes., 26.07.1938] |
|
Steinzeugwaren |
1893 |
[MAN-Dampfmaschinenliste] |
1900 |
[Reichs-Adreßbuch (1900)] |
|
Ventile aus Steinzeug |
1938 |
[Anz f. Masch.-Wes., 26.07.1938] |
1938 |
[Anz f. Masch.-Wes., 26.07.1938] |
|
Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1893 |
Maschinenfabrik Augsburg AG |
Dampfmaschine |
1903/04 |
Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Chlodwig Kammerscheid, Heidelberg. Aufsichtsrat: Dr. Gottfried Cremer, Frechen bai Köln, Vorsitzer; Rechtsanwalt Dr. Jos. Heimann, Köln, stellv. Vorsitzer; Direktor Felix Bonte, Darmstadt; Maria Breuer, Köln-Lindenthal; Dr. med. Matthias Cremer, Heilbronn; Fabrikant Heinrich Hendrickx, Frechen bei Köln; Josef Hendrickx, Köln-Braunsfeld; Direktor Heinrich Willach, Krauschwitz (O.-L.). Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Süddeutsche Revisions- und Treuhand A.-G., Mannheim. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zunächst erhalten die Stammaktionäre eine Gewinnverteilung von bis zu 4 % des Nennwertes ihrer Aktien; 2. aus dem hiernach verbleibenden Reingewinn erhält der Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der Bestimmungen des § 98 Abs. 3 Aktiengesetz einen festen Betrag von bis zu insgesamt RM 14.210,00 und die nach § 15 der Satzung zustehende Gewinnbeteiligung in Höhe von 10 %; 3. der Rest wird an die Stammaktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM 8.000.000,00Stammaktien in 7750 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-7750), 2500 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-2500). Großaktionär: Cremer & Breuer, Frechen (Bez. Köln), ca. 45% |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5649] |
| |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Erzeugung und der Vertrieb von Tonwaren aller Art und verwandter Erzeugnisse aus benachbarten Fachgebieten sowie der Erwerb und der Betrieb von Unternehmungen, Gesellschaften und Anlagen, die mit diesem Zweck zusammenhängen. Innerhalb dieses Aufgabenkreises Beteiligung an anderen Unternehmungen gleicher oder verwandter Art, Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Ausland sowie Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen und ähnlichen Verträgen. Erzeugnisse: Herstellung von Steinzeugwaren für Kanalisation, Entlüftungsanlagen und Stalleinrichtungen, Gefäße, Apparate und Maschinen aus Steinzeug für die chemische und verwandte Industrie. Interessengemeinschaftsvertrag mit der Deutschen Ton- und Steinzeugwerke Akt.-Ges., Krauschwitz (O.-E.). Abgeschlossen: 1922 bzw. 1933. Dauer: 50 Jahre. Wesentlicher Inhalt: Beide Gesellschaften schließen ihre geschäftlichen Interessen und Beziehungen unter Wahrung ihrer rechtlichen Selbständigkeit zu einer engen wirtschaftlichen Einheit zusammen. Im Verfolg dieses Vertrages fließen sämtliche Gewinne beider Unternehmungen ohne Rücksicht auf die Art ihrer Entstehung in einen gemeinsamen Gewinn; aus diesem erhält jede Gesellschaft den ihr zustehenden Gewinn. Über die Verwendung des Gewinnes beschließt jede Hauptversammlung für sich. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5649] |
| |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Besitz- und Betriebsbeschreibung: Große der Tongrubenfelder: 265000 qm. 1. Hauptwerk Mannheim-Friedrichsfeld, Betriebsanlagen: Fabrik- und Ofengebäude mit Brennöfen. Kraftanlagen: Dampfmaschinen, Flammrohrkessel; der Strom wird teilweise von der Überlandzentrale bezogen, zum Teil in eigener Anlage erzeugt; 2. Steinzeugfabrik Muggensturm bei Rastatt (s.d.); 3. Tongruben im Odenwald, in der Pfalz und im Siegkreis. Der gewonnene Ton wird unverschlämmt verarbeitet. Der noch lagernde Ton reicht auf mehr als 50 Jahre. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5649] |
| |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Beteiligung an folgenden Unternehmens |
TEXT | Beteiligungen (s.d.): 1. Deutsche Ton- und Steinzeug-Werke A.-G., Krauschwitz bei Muskau (O.-L.), Beteiligung: 50.053 % = nom. RM 3.754.000,00; 2. Annawerk, Schamotte- und Tonwaren-Fabrik Akt.-Ges. vormals J. R. Geith, Oeslau bei Coburg, Beteiligung: 41.67% - nom. RM 1.084.400,00; 3. Wesselinger Gußwerke Rheinguß G. m. b. H., Wesseling bei Köln, Beteiligung: nom. RM 112.500,00 = 50% (50% bei Deutsche Ton- und Steinzeug-Werke Akt.-Ges.). Buchwert der Beteiligungen: RM 5.602.675,50. Interessengemeinschaftsvertrag mit der Deutschen Ton- und Steinzeugwerke Akt.-Ges., Krauschwitz (O.-E.). Abgeschlossen: 1922 bzw. 1933. Dauer: 50 Jahre. Wesentlicher Inhalt: Beide Gesellschaften schließen ihre geschäftlichen Interessen und Beziehungen unter Wahrung ihrer rechtlichen Selbständigkeit zu einer engen wirtschaftlichen Einheit zusammen. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5649] |
|