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Ulmer Brauereigesellschaft Akt.-Ges.
Firmenname | Ulmer Brauereigesellschaft Akt.-Ges. |
Ortssitz | Ulm (Donau) |
Straße | Magirusstr. 46 |
Postleitzahl | 89077 |
Art des Unternehmens | Brauerei |
Anmerkungen | Vmtl. 1970 Umfirmierung in "Ulmer Münster-Brauerei" (s.d.) |
Quellenangaben | [Reichs-Adreßbuch (1900) 3857] [MAN-Dampfmaschinenliste] Auskunft Herr Frankenhauser [Hoppenstedt: Brauereien und Mälzereien (1982) D 250] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 319] |
Zeit |
Ereignis |
12.03.1884 |
Gründung. Bei der Gründung werden übernommen die Brauerei "Zum roten Ochsen", ehemals den Pressmarschen Erben gehörig, und die frühere H. Zieglersche Brauerei "Zum Herrenkeller", hinzu erworben. |
12.03.1884 |
Bei der Gründung werden die Brauerei "Zum roten Ochsen" (ehemals den Preßmarschen Erben gehörig) und frühere H. Zieglersche Brauerei "Zu Herrenkeller" hinzuerworben. Die erworbenen Betriebe werden stillgelegt. |
1890 |
Erwerbung der Brauerei "Zu den drei Königen"; die Brauerei wird stillgelegt |
1894 |
Verkauf der Brauerei "Zu den drei Königen"; der Betrieb wird stillgelegt. |
1903 |
Erwerbung der Brauerei "Zum Engel" von den Rau'schen Erben und der Löwenbrauerei Gebr. Schnitzer in Ulm. Die erworbenen Betriebe werden stillgelegt |
1905 |
Erhöhung des ursprünglichen Aktienkapitals von M 350.000,00 bis 1905 auf M 2.000.000,00 |
1907 |
Bau einer neuen Brauerei |
1908 |
Neu-Erstellung der Brauerei Magirusstraße 44-48 in Ulm |
1909 |
Erwerbung der Brauerei "Zum Schwarzen Ochsen" von Karl Buck in Ulm. Der Betrieb wird stillgelegt. |
1911 |
Verkauf der Brauerei "Zum roten Ochsen", ehemals den Pressmarschen Erben gehörig; der Betrieb wird stillgelegt. |
1918 |
Übernahme der Brauerei Gebr. Fezer, Laichingen. Der Betrieb wird stillgelegt |
1921-1924 |
Erhöhung des Kapitals von 1921 bis 1924 auf M 9,6 Mill. |
19.12.1924 |
Kapital-Umstellung lt. H.-V vom 19. Dezember 1924 von M 9,6 Mill. auf RM 936.000,00 durch Herabsetzung des Nennwertes der 9300 Stamm- u. 300 Vorzugs-Aktien von bisher M 1.000,00 auf RM 100,00 bzw. RM 20,00. |
1928 |
Übernahme der Bierbrauerei "Zum Goldnen Hecht" von den Louis Nathanschen Erben durch Vertrag, nach welchem Kundschaft und Kontingent und gewisse Aktiva und Passiva der Brauerei übernommen werden. Der Kaufpreis wird teilweise bar bezahlt; darüber hinaus sind bis 1939 laufende Vergütungen zu zahlen; Der Braurechtsfuß der Bierbrauerei beträgt 67.000 hl; Bierausstoß 1925-1927 von 25000 bzw. 27000 bzw. 29000 hl. Der Betrieb wird stillgelegt. |
1928 |
Übernahme der "Kronenbrauerei" der Christschen Erben in Ochsenhausen durch Vertrag, nach welchem Kundschaft und Kontingent und gewisse Aktiva und Passiva der Brauerei übernommen werden. Der Kaufpreis wird teilweise bar bezahlt; darüber hinaus sind bis 1939 laufende Vergütungen zu zahlen; Der Braurechtsfuß der Bierbrauerei beträgt 12.000 hl; Bierausstoß 1925 bis 1927: 9000, 10000 bzw. 11 000 hl. Der Betrieb wird stillgelegt. |
1928 |
Übernahme der "Adlerbrauerei" von Herrn Karl Boeckh, Ochsenhausen durch Vertrag, nach welchem Kundschaft und Kontingent und gewisse Aktiva und Passiva der Brauerei übernommen werden. Der Kaufpreis wird teilweise bar bezahlt; darüber hinaus sind bis 1939 laufende Vergütungen zu zahlen; Der Braurechtsfuß der Bierbrauerei beträgt 7.000 hl; Bierausstoß 1925-27: 5500, 6000 bzw. 6500 hl. Der Betrieb wird stillgelegt. |
1928-1929 |
Es wird eine große Garage mit einer Reparaturwerkstätte neu erstellt. |
04.06.1928 |
Laut Hauptversammlung vom 4. Juni 1928 Kapitalerhöhung um RM 470.000,00 in 470 Stamm-Aktien zu RM 1.000,00. Die neuen Mittel werden für den Zusammenschluß der Gesellschaft mit der Hecht-Brauerei in Ulm benötigt. |
16.01.1929 |
Die Hauptversammlung vom 16. Januar 1929 beschließt Erhöhung um RM 700.000,00 in 3500 Stamm-Aktien und 3500 Vorzugs-Aktien B zu RM 100,00, dividendenberechtigt ab 1. Oktober 1928. |
25.04.1935 |
Lt. Hauptversammlung vom 25. April 1935 Umwandlung der bisherigen Vorzugsaktien A (nom RM 6.000,00) in Vorzugs-Aktien B, anschließend Herabsetzung des Vorzugs-Aktienkapitals Lit. B von nom. 356.000,00 auf RM 346.000,00 durch Einziehung von nom. RM 10.000,00 eigener Vorzugsaktien. Weitere Herabsetzung des Stammakt.-Kap. von RM 1.750.000,00 auf RM 875.000,00 durch Denomination 2 : 1 ; anschließend Wiedererhöhung des Aktienkapitals von RM 1.221.000,00 um RM 275.000,00 Stammaktien und RM 4.000,00 Vorzugsaktien auf RM 1.500.000,00. Der erzielte Buchgewinn aus dieser Transaktion (RM 880.000,00) wird zur Verlustdeckung, Res.-Bildung und Abschreibungen benutzt. |
1940 |
Anleihe von 1940: RM 1.200.000,00 in 4 1/2 % Obligationen, rückzahlbar in jährlich gleichbleibenden Teilbeträgen von je RM 60.000,00 innerhalb 20 Jahren. Sichergestellt durch Eintragung einer Sicherungshypothek in Höhe von RM 1.330.000,00 auf dem Brauerei- und Mälzereigrundstück. |
18.12.1941 |
Lt. Hauptversammlung vom 18. Dezember 1941 Umwandlung der sechsprozentigen Vorzugsaktien in Stammaktien mit Wirkung vom 30. September 1941. |
16.12.1942 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
1970 |
Umwandlung in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Bier |
1900 |
[Reichs-Adreßbuch (1900)] |
1900 |
[Reichs-Adreßbuch (1900)] |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1907 |
Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Karl Bauer, Ulm, Vorsitzer; Hermann Mayser, Ulm. Braumeister: Dipl.-Braumeister Josef Lapper, Braumeister Hans Mössle. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. Karl Pfannenschwarz, Ulm, Vorsitzer; Dr. Max Grasmann, München, 1. stellv. Vorsitzer; Bankdirektor Max Geiger, München, 2. stellv. Vorsitzer; Fabrikant Rudolf Eberhardt, Ulm,- Fritz Kutter, Kaufbeuren; Fabrikdirektor Dr. Karl Ziegler, München. Gewinn-Verwendung: Gesetzliche Rücklagen, 4 % Dividende, vom Rest 10% Tantieme an Aufsichtsrat,- Rest weitere Dividende bzw. zur Verfügung der Hauptversammlung. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Stimmrecht: Je nom. RM 100,00 Aktie 1 Stimme. Grundkapital: nom. RM 1.500.000,00 Stammaktien in 2100 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-1500 und Nr. A 1-600), 1290 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1501-2500 und Nr. A 601-890). |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 319] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Betrieb einer Bierbrauerei und Mälzerei. Die Gesellschaft kann für ihre Zwecke Brauereien, Mälzereien, Wirtschaften, sonstige Betriebe der Getränke-Industrie und andere Immobilien erwerben, betreiben, veräußern, pachten und verpachten. Sie kann Zweigniederlassungen errichten und betreiben, auch sich an anderen Gesellschaften gleicher oder ähnlicher Branchen in irgendwelcher Form beteiligen. Sie kann auch andere Geschäfte betreiben, welche geeignet sind, die Erreichung des Gesellschaftszweckes zu fördern. Produktion: Untergärige Biere: Münster-Lagerbier hell und dunkel; Münster-Spszialbier hell und dunkel; obergäriges Bier: Münster-Weizenbier. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 319] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Betriebe: 1. Brauerei in Ulm, Magirusstr. 44-48 (1908 neu erstellt): Das Brauereianwesen umfaßt 82 a 25 qm bebaute und 2 ha 48 a 74 qm unbebaute Fläche. Die Gebäulichkeiten, bestehend aus einem Verwaltungsgebäude mit Wohnungen, einem Wirtschaftsgebäude mit Wohnungen, dem Sud-, Maschinen- und Malzlagerhaus, ferner Kellergebäude, Abfüllkeller und Faßkeller, außerdem Stall- und Futtergebäude, werden 1908 neu erbaut. Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude sind massiv und 3%stöckig, mit Ausnahme des Stall- und Futtergebaudes, das ein Fachwerkbau ist, sind alle anderen Gebäude massiv und ohne die Keller 5-6stöckig Das Sudhaus ist für 64 Zentner Schüttung eingerichtet und enthält Dampfkochung. Die Gärkeller sind teilweise mit Holzbottichen, teilweise mit Krupp-Stahl-Tanks ausgerüstet. Die Lagerkeller enthalten erstklassige Holzlagerfässer mit zusammen 21 000 hl Fassungsvermögen. Sämtliche im Betrieb befindlichen Mälzereien sind modern eingerichtete Tennenmälzereien mit einer Gesamtjahresleistung von 24 000 Ztr. Gerste. Die Kunsteiserzeugungsanlage gewährt eine Tagesproduktion von bis zu 900 Ztr. Kunsteis. Daneben sind Natureiskeller mit modernsten Förderanlagen für 60 000 Ztr. Natureiseinlagerung vorhanden. Die Brauerei ist durch Gleisanschluß mit der Reichsbahn verbunden. Bei Aufhören der Kontingentsgesetzgebung betrug das Gesamtkontingent der Brauerei ca 164 000 hl. 2. Die Malzfabrik befindet sich im Anwesen "Zum Storchen" in der Schwilmengasse in Ulm. Sie ist nach einem Brand von 1890 zum Teil neu erstellt. Brauerei und Malzfabrik sind mit neuzeitlichen Maschinen ausgestattet, sie arbeiten mit einer Dampfkraft von 250 PS und einem Elektromotor von 150 PS. 3. Bierniederlagen: Fünf, davon eine im eigenen und vier in erpachteten Grundstücken. 4. Gastwirtschaften: 22 eigene Gastwirtschaften in Ulm und Umgebung. Leistungsfähigkeit: 150 000 hl Bier und 18 000 Zentner Malz. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 319] |
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