Aktiengesellschaft Paulanerbräu (zum Salvatorkeller)

Allgemeines

FirmennameAktiengesellschaft Paulanerbräu (zum Salvatorkeller)
OrtssitzMünchen
StraßeOhlmüllerstr. 42
Postleitzahl81541
Art des UnternehmensBrauerei
Anmerkungen1849-1899: "Gebr. Schmederer Aktienbrauerei"; obige Firma 1899-1907, dann bis 1928 "Aktiengesellschaft Paulanerbräu Salvatorbrauerei". Um 1943: "Aktiengesellschaft Paulanerbräu Salvatorbrauerei und Thomasbräu". Seit 1950/51 unter der Firma "Paulaner Salvator-Thomasbräu AG", München 95, Hochstr. 75 (dort: Kellereianwesen; Brauerei in der Ohlmüllerstraße; Bierwirtschaft mit Biergarten An der Hochstraße 77 "Salvatorkeller"). Um 2004: "Paulaner Brauerei GmbH u. Co. KG", Postfach 950320, 81519 München. Vergl. auch "Paulaner Salvator Beteiligungs AG"
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 396] [MAN-Dampfmaschinenliste (25.10.1928)] [Hoppenstedt (1982) D 177] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 561]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1813 Die Brauerei des ehemaligen Paulanerklosters geht in den Besitz des Brauers Franz Xaver Zacherl über
21.04.1886 Gründung der Gesellschaft (bis 1899 unter der Firma "Gebr. Schmederer Aktienbrauerei") unter der Firma "Gebr. Schmederer (Zacherlbräu) Aktiengesellschaft" mit einem Kapital von 2.900.000 Mark. Sie geht hervor aus der Brauerei des ehemaligen Paulanerklosters in der Au nächst München.
12.1899 Aenderung der Firma aus "Gebr. Schmederer (Zacherlbräu) Actienbrauerei" in "Akt.-Ges. Paulanerbräu (zum Salvatorkeller)"
12.1907 Umfirmierung aus "Aktiengesellschaft Paulanerbräu (zum Salvatorkeller)" in "Aktiengesellschaft Paulanerbräu Salvatorbrauerei"
1918 Erwerbung der Mehrzahl der Aktien der Aktienbrauerei zum Eberl-Faber.
1920 Völlige Fusion mit der "Aktienbrauerei zum Eberl-Faber"
1922-1923 Interessengemeinschaft mit dem "Hofbrauhaus Coburg AG"
1922-1923 Interessengemeinschaft mit der "Auerbräu AG" in Rosenheim
1923 Mit dem Schuhbräu in Aibling, der Schäfflerbrauerei in Vagen und der Dr. Steinbeiß'schen Schloßbrauerei, Brannenburg, geht das Unternehmen Interessengemeinschaften ein. Zur Durchführung dieses Zusammenschlusses werden die drei letztgenannten Brauereien in eine Betriebs-Aktiengesellschaft eingebracht.
03.1923 Abschluß einer Interessengemeinschaft mit der Gebr. Thomaß, Bierbrauerei zum Thomasbräu und Gründung einer gemeinsamen Dachgesellschaft, der Paulaner-Thomasbrauerei.
1926-1927 Erwerb der "Freiherrlich Büsing-Orvilleschen Brauerei" in Egmating. Der Betrieb wird stillgelegt.
1926-1927 Erwerb der "Ritter von Maffeischen Brauerei" in Staltach. Der Betrieb wird stillgelegt.
1926-1927 Erwerb der "Gebr. Himmelbach'sche Brauerei" in Grünbach, Der Betrieb wird stillgelegt.
1927-1928 Interessengemeinschaft mit der "Waitzingerbräu AG" in Miesbach und Landsberg (Beteiligung daran ab 1928/29 und I.-G.-Vertragsabschluß 1929/30)
1928 Ende der Firmierung "Aktiengesellschaft Paulanerbräu Salvatorbrauerei"
11.07.1928 Die außerordentliche Hauptversammlung vom 11. Juli 1928 genehmigt einen Fusionsvertrag mit der bisher durch Interessengemeinschaftsvertrag verbundenen Firma Gebr. Thomaß, Bierbrauerei zum Thomasbräu, in München. Nach diesem Vertrage ging das gesamte Vermögen der Thomasbrauerei als Ganzes unter Ausschluß der Abwicklung mit Wirkung ab 1. September 1927 auf die Gesellschaft über. Zur Durchführung der Fusion beschließt die gleiche Hauptversammlung eine Kapitalserhöhung um RM 4.120.000,00 auf RM 10.000.000,00. Als Gegenwert für die eingebrachten Anlagen werden der Thomasbrauerei hiervon RM 2.500.000,00 neue Stammaktien überlassen und ferner ein Bezugsrecht auf RM 250.000,00 ebenfalls neuer Aktien im Verhältnis 10 : 1 zum Kurse von. 200 % gewährt. Außerdem erhält die Thomasbrauerei RM 1.000.000,00. in Schuldscheinen, welche innerhalb 15 Jahren zurückzuzahlen sind. Die restlichen RM 1.370.000,00 neuen Aktien verbleiben als Vorratsaktien in Händen der Verwaltung.
04.1931 Die Gesellschaft erwirbt die an das Brauereigrundstück an der Ohlmüllerstraße grenzende Eisfabrik
der Firma Vereinigte Münchener Eiswerke Ortlieb & Edenhofer. Der Kaufpreis wird in bar bezahlt.
1935-1936 Verkauf der Anteile an der Knorr & Hirth G. m. b. H., München.
1937-1938 Erwerb des Vermögens der "Immobiliengesellschaft München-Südost AG" im Wege der "Umwandlung"
20.08.1937 Die Hauptversammlung vom 20. August 1937 beschließt die Herabsetzung des Grundkapitals von Reichsmark 10.000.000,00 auf RM 7.000.000,00 durch Einziehung von RM 2.995.000,00 eigenen Stammaktien und der Reichsmark 5.000,00 Vorzugsaktien.
1938-1939 Erwerb dreier Anwesen in München und eines kleinen Hausgrundstückes in Baden-Baden.
1939-1940 Erwerb eines Bauplatzes im Osten Münchens und Beteiligung an einer neu gegründeten Gesellschaft.
1940-1941 Übernahme des Verkaufs der Flaschenbiere, der bisher an die Firma "Hauptvertrieb der Paulaner-Thomasbräu-Flaschenbiere Albert Mayer" verpachtet war, durch die Gesellschaft selbst.
1941-1942 Erwerb der "Mineralwasserfabrik Buchsbaum & Co." und Eingliederung derselben in den Flaschenvertrieb der Brauerei.
15.12.1941 Laut Beschluß des Aufsichtsrates vom 15. Dezember 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 60 % = RM 4.200.000,00 auf Reichsmark 11.200.000,00 durch Ausgabe von Zusatzaktien. Der zur Berichtigung erforderliche Betrag einschließlich der um Pauschsteueranteile aus der Kapitalberichtigung von Beteiligungsgesellschaften ermäßigten Pauschsteuer wird aufgebracht durch: Entnahme aus der gesetzlichen Rücklage RM 371.025,54, Heranziehung der Sonderrücklage II Reichsmark 1.190.160,00, Entnahme aus der Delkredere-Rücklage RM 300.000,00, Entnahme aus der Aufwertung von Wirtschafts-Anwesen RM 900.000,00, Anfall aus der Kapitalberichtigung von Beteiligungen RM 1.705.215,00, Entnahme aus dem Gewinnvortrag RM 102 074.46.
25.01.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1950-1951 Änderung der Firma in "Paulaner-Salvoatr-Thomasbräu AG"
1984 Die "Paulaner-Salvator-Thomasbräu AG" übernimmt weitere Aktienpakete der Brauerei "AuerBräu AG" in Rosenheim und wird deren Mehrheitsbesitzer. In der Hauptversammlung wird die Leitung an die Mehrheitsaktionärin übertragen.
1998 Wegen der hohen Erbschaftssteuer verkauft Gloria von Thurn und Taxis deren Fürstliche Brauerei in Regensburg an Paulaner




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1813 Paulanerbrauerei in Besitz von Zacherl 1951 Umfirmierung in "Paulaner-Salvator-Thomas"  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 25.10.1928 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 25.10.1928 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1899 Umbenennung zuvor Gebrüder Schmederer, Zacherlbräu, AG Schmederer --> Paulaner




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Kommerzienrat Dr. jur. Ludwig von Hößle, München; Dr. rer. pol. Kar] Thomaß, München; Gabriel Roeckl, München; technischer Dir. Karl Haggenmiller, München. Braumeister: Dir. Gabriel Jaufmann. Aufsichtsrat: Reichsbahnpräsident Dr. Otto Hellmann, Augsburg, Vorsitzer; Geheimer Kommerzienrat Heinrich Roeckl, München, stellv. Vorsitzer; Rechtsanwalt Dr. Hans Formanek Edler von Waldringen, Innsbruck; Fabrikbesitzer Dr. Heinrich Franz Roeckl, München; Fabrikbesitzer Dr. Robert Riemerschmid, München; Gutsbesitzer Hermann Schmederer, Ebersberg; Fabrikbesitzer Eugen Siempelkamp, Krefeld; Fabrikbesitzer Ewald Siempelkamp, Krefeld; Oberstleutnant a. D. und Gutsbesitzer Anton Graf von Thurn und Taxis, München. Geschäftsjahr: 1. September bis 31. August. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 500,00 Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Vom Reingewinn erhalten nach einer etwaigen Zuweisung an die gesetzliche Rücklage die Aktionäre eine Dividende bis zunächst 4 % auf das von ihnen einbezahlte Kapital. Von dem nach Abzug einer etwaigen Zuweisung zur gesetzlichen Rücklage und nach Abzug der den Aktionären zustehenden Dividende von 4 % sowie nach Abzug etwaiger weiterer Rücklagen verbleibenden Gewinn beziehen die Mitglieder des Aufsichtsrates zur Verteilung unter sich 15 %. Grundkapital: nom. RM 11.200.000,00 Stammaktien in 3.800 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-3800), 14.000 Stücken zu je RM 500,00 (teilweise eingezogen), 4.000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-4000),
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 561]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Bierbrauerei mit allen der Bierherstelhmg und dem Bierverkauf dienenden Unternehmungen und Geschäften.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 561]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTGrundbesitz: 157 000 qm, wovon 36 350 qm bebaut sind. 1. Brauereianwesen München, Ohlmüllerstraße 42. Anlagen: Verwaltungsgebäude, 2 Sudhäuser, Maschinenhaus, Kesselhaus, Mälzerei, 3 Darren, Gärkeller, Garagen und Magazine. Kraftanlagen: 2 Dampfmaschinen mit zusammen 590 PS, 1 Umformer 130 kW. 2. Kellereianwesen München, Hochstraße 49-51. Anlagen: Bürogebäude für Flaschenfüllerei, Flaschen- und Faß-Abfüllereianlage, Picherei, Maschinenhaus, Kesselhaus, Eis-Erzeugungsanlage, Eishaus, Gerstenputzerei mit Lagerböden, Verladehalle, Lagerkeller, Garagen, Stallungen, Eisenbahngleisanlage mit Anschluß zur Station München-Ostbahnhof, ferner Bierwirtschaft mit Saal und Biergarten. Kraftanlagen: 2 Dampfmaschinen mit zusammen 450 PS, 1 Umformer 180 kW. 3. Brauereianwesen München, Maistraße 32, 38, 65 und 67, Kapuzinerplatz 5, Kapuzinerstraße 23, 27, 27a, 29, Tumblinger Straße 7, 9, 11, 13, 17 und 19. Anlagen: Sudhaus, Maschinenhaus, Kesselhaus, Gär- und Lagerkeller, Eis-Erzaugungsanlage, Faß-Abfüllerei, Picherei, Eiskeller, Gerstenputzerei mit Lagerböden, Mälzerei, 2 Darren, Verladehalle, Garagen, Hallen, Stallungen und ferner 4 Bierwirtschaften, Saal und 1 Biergarten. Kraftanlagen: 1 Dampfmaschine 250 PS, 2 Umformer 300 kW. 4. Eisfabrik Ohlmüllerstraße 44. 5. Restaurations- und Wirtschaftsanwesen. 76 Wirtschaften in München, sowie weitere in Baden-Baden, Berganger, Bichl, Brück b. Grafing, Eggenfelden, Egmating, Erding, Geiselgasteig, Glonn, Kochel, Königsdorf, Landshut, Leipzig,. Moosach, Murnau, Neuaubing, Neuburg, Partenkirchen, Peissenberg, Penzberg (2), Pfaffenhofen, Planegg, Schlehdorf, Schönau, Siegertsbrunn, Starnberg, Stuttgart, Wolfratshausen, Wildenholzen. 6. Anwesen ohne Wirtschaften.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 561]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTBeteiligungen: 1. Hofbrauhaus Coburg Aktiengesellschaft, Coburg, 75 %; Waitzingerbräu Akt.-Ges., Miesbach: ca. 70 %; Auerbräu Akt.-Ges., Rosenheim (Bayern): 36 %; Eberlbräu Biervertriebs-G. m. b. H., Dresden: 100 %; Brauerei und Malzfabrik zum Wagnerbräu Hans Wagner G.m.b.H., München: 25 %
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 561]