Städtischer Schlachthof Weiden

Allgemeines

FirmennameStädtischer Schlachthof Weiden
OrtssitzWeiden (Opf)
Postleitzahl92637
Art des UnternehmensSchlachthof
Quellenangaben[MAN-Dampfmaschinenliste] [Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 232]
Hinweise[Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 232]: Abbildung




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
17.12.1906 Nach 17monatliger Bauzeit wird der neue Schlachthof dem Betriebe übergeben.
1912 Es wird ein Verbrennungsofen zur unschädlichen Vernichtung der Abfälle und untauglichen Fleischstücke nach dem System "Kori" eingebaut.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
geschlachtete Tiere 1906 Beginn      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1905? Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG




Allgemeines

ZEIT1914
THEMABeschreibung
TEXTDie gesamte Anlage umfaßt auf einem Flächenraum von 7000 Quadratmeter die Schlachthalle, einen Kühlhaus- und Maschinenhaustrakt, Stall- und Düngerhausanlage, ein Verwaltungsgebäude, ferner Hofraum und Dienstgärten. Im Obergeschoß des Verwaltungsgebäudes ist die Dienstwohnung für den Schlachthofdirektor, im Dachgeschoß die Wohnung für den Maschinisten untergebracht. Die drei Betriebsgebäude reihen sich hinter dem Verwaltungsgebäude in östlicher Richtung an und sind nach dem getrennten Hallensystem parallel angeordnet, von einander durch makadamisierte Straßen mit Grundbau getrennt. Der Schlachthof ist an die städtische Wasserleitung und Gasleitung angeschlossen. Große Sorgfalt wurde der Entwässerung zugewendet. Die Schlachthallen und sonstigen Räume sind nach dem Geiger'schen System entwässert; die einzelnen Einläufe sind durch Gully und Fettfänge gesichert, so daß feste Bestandteile und Fett nicht in die Kanäle gelangen können. An hauptsächlichsten Betriebseinrichtungen sind zu nennen: die Patentwinden und Patentschlachtspreizen der Großviehschlachthalle, der Schwenkkran der Schweineschlachthalle, die großen Brühkessel, die Transportbahn zwischen den Schlachthallen und dem Kühlhaus, die Dampfkessel- und Dampfmaschinenanlage zum Antrieb der Kältemaschinen und des Eisgenerators zur Kunsteisbereitung. Die Kühlanlage enthält 30 Kühlzellen und ist entsprechend der Betriebssteigerung vergrößerungsfähig. Die gesamten Anlagekosten betragen 330 656 Mark 92 Pfennig.
Den Betrieb leitet ein Tierarzt als Schlachthofdirektor; als Angestellte sind beschäftigt ein Kassier, ein Hallenmeister, ein Maschinist, ein Hausmeister, ein Lohnschlächter und sechs nebenamtlich tätige Trichinenschauer. Den vollbeschäftigten Beamten und Angestellten stehen Dienstwohnungen zur Verfügung.
Die Schlachtungen werden hauptsächlich an drei Schlachttagen vorgenommen. Die ganze Anlage ist nicht voll ausgebaut, sondern bietet für Erweiterungen genügend Raum. Durch Ergänzung der inneren Einrichtungen und durch volle Ausnützung aller Schlachttage genügt die Schlachthofanlage für eine Bevölkerungszahl von etwa 40 000 Einwohnern.
Der Umfang des bisherigen Betriebs erhellt aus folgenden Zahlen: die Gesamtschlachtungen betrugen 1907: 13207; 1908: 14 220; 1909: 14 453; 1910: 13 683; 1911: 15 021; 1912: 11 925; 1913: 11 202. An Einnahmen wurden erzielt: 1907 : 29300 M.; 1908: 37 300 M.; 1909: 39 000 M.; 1910: 46 500 M.; 1911: 53700 Mark; 1912: 48 200 M.; 1913 : 44 000 M.
Die Einnahmen reichen in normalen Betriebsjahren zur Deckung der sämtlichen Betriebsausgaben, ferner zur Verzinsung und Tilgung der ganzen Anlageschuld mit 4 Prozent und 1 Prozent, sowie zur Abschreibung mit 2 Prozent. Die Abschreibung dient zur Ansammlung eines Erneuerungsfonds. Der Schlachthof in Weiden hat die Fleischversorgung der Bevölkerung dauernd auf die Höhe der modernen hygienischen Anforderungen gestellt.
QUELLE[Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 232]