Zeit |
Ereignis |
1510 |
Das im Staatsarchiv Bamberg verwahrte Immunitätenbuch dieses Jahres enthält mit der Erwähnung einer "Barbara Weyermenin" als den ältesten Beleg für den Namen Weyermann in der Stadtgemeinde von Bamberg. |
1600 |
Seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert sind Mitglieder der Familie Weyermann als Fischer und dann als Schiffer auf Main und Regnitz belegt. |
26.04.1706 |
In den Kirchenbüchern der Pfarrei "Unsere liebe Frau" finden sich zahlreiche Eintragungen von Mitgliedern der Familie Weyermann. So heiratet etwa der Fischer Johann Pancratz Weyermann am 26. April 1706 die Fischerstocher Anna Barbara Strüpf. |
25.03.1776 |
Balthasar Weyermann, Schiffermeister und Vater von Michael Weyermann, wird in Bamberg geboren. |
05.02.1817 |
Der Namensgeber der Unternehmens, Michael Weyermann, erblickt im Haus Fischerei Nr. 17 in Bamberg als viertes von fünf Kindern der Eheleute Balthasar Weyermann (1776-1867) und Kunigunde Weyermann, geb. Weber (1782-1856) das Licht der Welt. Er wird ebenso wie sein Vater Balthasar Weyermann Schiffermeister, erweitert das Speditions- und Transportgeschäft der Rangschifffahrt um eine ertragreiche Getreidehandlung. |
1819-1850 |
Etliche Mitglieder der Familie Weyermann sind in den Jahren 1819-1850 als Rangschiffer tätig, so etwa Adam, Christoph, Franz Josef, Balthasar, Johann, Franz, Mathäus und Michael Weyermann. |
20.02.1848 |
Michael Weyermann heiratet am Anna Margarethe Bausback, die Tochter eines Schmiedemeisters. - Aus der Ehe der beiden geht 1849 Maria Kunigunda ein erstes Kind hervor. Sie vollendet jedoch nicht einmal ihr erstes Lebensjahr und stirbt bereits im April 1850. Ein zweites Mädchen wird am 21. Dezember 1850 geboren: Auch sie trägt den Namen Maria Kunigunda. |
18.12.1853 |
Johann Baptist Weyermann, der Gründer der Malzfabrik, wird am im Haus "Fischerei Nr. 17" als viertes von sieben Kindern Michael Weyermanns geboren. |
13.08.1867 |
Tod von Balthasar Weyermann, Vater von Michael und Großvater von Johann Baptist, stirbt im Alter von 91 Jahren |
14.06.1873 |
Tod von Michael Weyermann, Getreidehändler und Schiffermeister |
1873 |
Nach dem Tod von Michael Weyermann erbt Johann Baptist die Getreidehandlung und führt sie erfolgreich weiter. |
29.05.1876 |
Hochzeit von Johann Baptist mit Anna Sabina Sippel, Tochter des Bamberger Stadtapothekers. Sabines Familie ist eine hoch angesehene Familie in Bamberg. Bereits seit mehr als 100 Jahren besitzen sie die Einhornapotheke in der Stadtmitte am Grünen Markt. |
1878 |
Geburt von Eva Margarete, Tochter von Johann Baptist und Sabine Weyermann. - Sie heiratet 1898 den Direktor des Bamberger Krankenhauses, Dr. Max Jungengel. Aus dieser Ehe gehen zwei Töchter hervor: Irma, geboren 1900, und Martha, geboren 1903. Die Familie wohnt im Staub'schen Haus in der Unteren Sandstraße. |
04.10.1879 |
Gründung des Unternehmens durch Johann Baptist Weyermann mit der Übernahme des renommierten Firmennamens der Getreidehandlung seines Vaters Michael durch Errichtung einer Malzrösterei im Anwesen seiner Schwiegereltern in der Laurenzistraße 28 am Kaulberg. Unter dem Firmennamen "Mich. Weyermann?s Malzkaffee Fabrik" produziert Johann Baptist Malzkaffee und verschiedene Sorten Fruchtkaffee. Die Produktionsanlage besteht aus einer kleinen Rösttrommel unter einer Zeltplane. Johann Baptist beschäftigt hier zunächst einen Arbeiter, Hans Späth. Es wird zuerst nur unvermälztes Getreide gebrannt. - Schon bald werden am Oberen Stephansberg Keller zum Keimen des Getreides hinzu gepachtet. |
1879 |
Das Unternehmen entwickelt sich ab 1879 zu einer exportstarken Brau-, Röst- und Karamelmalzfabrik |
07.09.1880 |
Geburt von Rudolf Weyermann, Sohn von Johann Baptist, in Bamberg. - Nach dem Schulbesuch absolviert er eine kaufmännische Lehre beim renommierten Bankhaus A. E. Wassermann in Bamberg und studiert nach einigen Praktika bei verschiedenen Brauereien an der Akademie für Landwirtschaft und Brauerei in Weihenstephan. |
1883 |
Gustav Haeberle errichtet die Villa Trautheim in der Laurenzistraße, Wohnstätte von Johann Baptists Weyermanns Schwiegereltern. |
1887 |
Der Architekt Gustav Haeberle (1853 - 1930), Schwager von Johann Baptist Weyermann, erhält den Auftrag zum Bau einer Farbmalzbrennerei am ursprünglichen Produktionsstandort in der Laurenzistraße 28. |
Frühjahr 1888 |
Johann Baptist Weyermann erwirbt im Frühjahr ein Grundstück jenseits der Bahnlinie an der Memmelsdorfer Straße (zu dieser Zeit ein Feldweg) / Brennerstraße zum schrittweisen Aufbau einer Spezialmalzfabrik unter Federführung von Architekt Gustav Haeberle als modernste Mälzerei der Zeit. Zunächst werden Lagerhäuser für Gerste entlang der Bahnlinie gebaut, ebenso ein Kontorgebäude sowie eine Brennerei für die Farb- und Caramelmalze. |
25.09.1888 |
Der Bruder von Rudolf Weyermann, Carl, wird geboren. - Nach einigen Praktika bei Brauereien studiert er 1910/11 an der Brauerschule der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB) / Institut für Gärungsgewerbe in Berlin. |
ab 1889 |
Dem Bau der ersten Lager- und Kontorgebäude schließt sich in rascher Folge der Bau der alten Brennerei, des alten Maschinen- und Kesselhauses und vieler weiterer Gebäude an. |
1890 |
Bau eines Stalls, einer Kutscherwohnung und der Fabrikkantine. Architekt: Gustav Haeberle |
1891 |
Die Farbmalzbrennerei wird längs der Bahnlinie angebaut. Ferner werden ein Badehaus (aufgeteilt für Arbeiter und für Angestellte) sowie ein Arbeiterschlafsaal errichtet. |
1892 |
Die Villa Trautheim in der Laurenzistraße, bewohnt von Johann Baptists Weyermanns Schwiegereltern, brennt ab. Sie wird im selben Jahre wieder aufgebaut. |
1892 |
Maschinen- und Kesselhaus werden gebaut. |
1892 |
Herausgabe einer Arbeitsordnung |
1893 |
Die Farbmalzproduktion wird ein zweites Mal ausgebaut. |
1897 |
Bau der neuen Farbmalzbrennerei |
1897 |
Johann Baptist Weyermann gibt den Neubau einer Caramel- und Farbmalzrösterei in Auftrag. |
1898 |
Neubau eines Transmissionskanals |
1900 |
Bau des Neuen Maschinenhauses für die Aufstellung einer zweiten Augsburger Dampfmaschine |
1902 |
Johann Baptist Weyermann beginnt mit der Planung einer pneumatischen Mälzerei. - Ein Modell dieser bahnbrechenden Innovation samt der Weyermann´schen Produktionsanlagen wird dem Deutschen Museum gestiftet und in der Abteilung "Brauerei und Brennerei" in Raum 338 ausgestellt; es wird durch die Bomben im Zweiten Weltkrieg zerstört. |
um 1900 |
Herstellung verschiedener Sorten Farbmalz mit freistehenden Röstmaschinen ("Emmericher Farbmalzbrenner"), gebaut von der "Emmericher Maschinenfabrik & Eisengießerei G.m.b.H.". Es wurden seit 1884 bis 1902 nach und nach 96 Maschinen von dort bezogen. |
1902 |
Rudolf Weyermann, Sohn von Johann Baptist Weyermann, beginnt sein Studium der Brauereiwissenschaften an der "Kgl. Bayerischen Akademie für Landwirtschaft und Brauereien" in Weihenstephan. Er tritt der Landmannschaft Bavaria bei, einer schlagenden Studentenverbindung. - Diese wird er sein Leben lang nicht nur ideell, sondern auch tatkräftig finanziell unterstützen. |
16.01.1902 |
Johann Baptist Weyermann erhält ein Patent auf sein "Verfahren zur Herstellung geschmackloser Farbmalz-Abkochungen und -Maischen oder concentrirter Extrakte aus Farbmalz zwecks Bereitung dunkler Biere und Färbebiere". Die aus verzuckertem Darrmalz erhaltene Zuckerlösung wird mit einem wässrigen Auszug aus Malzkeimen vereinigt, das Gemisch bis zur Sirup-Dicke eingedampft und danach eine Zeit lang auf eine Temperatur von annähernd 100 °C erhitzt. - In den Jahren 1902/03 werden auch französische, österreichische, dänische, italienische, norwegische und schwedische Patente erteilt. |
1903 |
Da die Produktion von Farbebier in Bayern verboten wird, lagert Johann Baptist Weyermann diesen lukrativen Produktionsbereich nach Preußen aus und verlegt die "Farbebierbrauerei Johann Baptist Weyermann" nach Potsdam. Unter der Adresse Am Kanal 4a pachtet er von der Brauerfamilie Lamm eine Brauerei, um dort bis 1945 Farbebier zu produzieren. |
1903 |
Durch den Bau der Bahnunterführung der Memmelsdorfer Straße ist Firma gezwungen, ihr Kontorgebäude zu verlegen. |
1904 |
Grundsteinlegung für das große Gebäude der pneumatischen Mälzerei. Bau der maschinellen Einrichtung vmtl. "J. C. Freund & Co." in Berlin. durch Bei diesem Verfahren keimt die Gerste in sog. "Galland-Trommeln" (erfunden durch Josef Nikolaus Galland (1816-1886), einem französischen Brauer aus Nancy) der eigenen Mälzerei und nicht wie bisher auf angepachteten Tennen auf dem Stephansberg. |
1904 |
In diesem Jahr werden 46.284 dz Malz produziert. Der Ausstoß hat sich innerhalb von 10 Jahren verdreifacht. |
1905 |
Rudolf Weyermann tritt mit 25 Jahren nach mehreren Auslandsaufenthalten in Frankreich und England sowie einer kaufmännischen Ausbildung beim Bankhaus A. E. Wassermann in die Firma seines Vaters ein. - Sein Studium in Weihenstephan hat er erfolgreich abgeschlossen, den Militärdienst beim Cheveau Leger Regiment in Nürnberg abgedient. |
01.05.1907 |
Anmeldung des Warenzeichens "Sinamar" (lat.: "sine amaro" = ohne Bitterkeit) für ein Farbebier aus dem 1902 patentierten Röst- bzw. Farbmalz. Dieses Bier wird in der "Farbebierbrauerei Johann Baptist Weyermann" in Potsdam hergestellt. |
01.01.1908 |
Das Warenzeichen "Sinamar" (Malzbierproduktion in Potsdam) wird unter 104122 in die Zeichenrolle eingetragen (Aktenzeichen W.8037, Klasse 42). - Der Anspruch wird 1957 nicht erneuert. |
1916 |
Rudolf Weyermann heiratet Adele Ankenbrand, Tochter einer angesehenen Unternehmerfamilie aus dem nahe gelegenen Eltmann am Main. |
1945 |
Schließung des Zweigunternehmens "Farbebierbrauerei Johann Baptist Weyermann" in Potsdam und Verlegung nach Bamberg als "Röstmalzbierbrauerei Heinz Weyermann GmbH" |