Zeit |
Ereignis |
16.07.1884 |
Gegründet mit einem Kapital von urspr. M 900.000,00. Gründer sind die früheren Mitglieder des "Bahnhofskonsortiums", Louis Übel und Robert Zöbisch, ferner Wilhelm Übel, Plauen, Hermann Wunnerlich und Robert Wunnerlich (diese beiden sind Inhaber des große Hofer Webereifabrikationsgeschäftes Frank & Wunnerlich) und Gh. W. Schmid. Sie übernehmen von dem Konsortiom den größten Teil des alten Bahnhofsareals (39.220 m²) für 59.872 Mark für die Gesellschaft. Die Direktion wird Th. W. Schmid übertragen, und die Anlage wird nach dessen Plänen ausgeführt. Als Ergänzung der Betriebsmittel wird auf die Anlage eine 4,5-prozentige Obligationsanleihe von 600.000 Mark aufgenommen. |
Anfang 1886 |
Der Betrieb wird mit einigen Tausend Spindeln aufgenommen. - Der Aufsichtsrat beruft den Bruder des Direktors, Julius Schmid, zur Übernahme der kaufmännischen Arbeiten und ernennt ihn nach kurzer Zeit zum stellvertretenden Direktor. Schon während der Aufstellung der ersten 22.000 Spindeln werden zur Ausfüllung des vorsorglich größer angelegten Spinnereigebäudes weitere ca. 6.000 Selfaktorspindeln von Platt Brothers nachbestellt. |
1888 |
Infolge der guten Einführung und Nachfrage nach Gespinsten und zur Verbilligung des für eine Verdoppelung angelegten Batteurgebäudes wird ein zweites großes dreistöckiges Spinnereigebäude jenseits des Batteurgebäudes gebaut. Das somit in der Mitte stehende Batteurgebäude versorgt somit nach beiden Seiten hin die übrigen Vorwerke. Die Karden werden von Ashworth, die Strecken und Flyer von Platt Brothers, die Spinnmaschinen von Rieter & Co. bezogen. Die Inbetriebsetzung dieser Anlage bereitet große Schwierigkeiten, da der Arbeitsmarkt durch die Errichtung der Bayreuther Spinnerei erschöpft is. |
1889 |
Erhöhung des Kapitals um M 300.000,00 und Aufnahme einer 4,5-prozentigen Hypothekenanleihe in Höhe von 600.000 Mark |
Sommer 1889 |
Eine Arbeiterbewegung führt zu Tätlichkeiten gegenüber Vorgesetzten und zu Maschinendemolierungen |
Ende 1892 |
Durch einen Brand wird das gesamte Dachgeschoß des ersten Spinnereigebäudes (darin die Weiferei und das Bündelgarnlager) zerstört. |
1894 |
Das ausgebrannte Dachgeschoß des ersten Spinnereigebäudes wird zu einem großen Spinnsaal ausgebaut und mit weiteren 15.000 Selfaktorspindeln bon Platt Brothers belegt. In einem weiteren Anbau wird zur Verwertung der eigenen Abfälle eine kleine Abfallspinnerei mit 780 Spindeln errichtet. |
1897/98 |
Zur Unterbringung der Weiferei wird das Batteurgebäude um einen vierten Stock erhöht. |
1899/00 |
Das zweite Spinnereigebäude wird zur Aufnahme der Vorwerke durch einen Anbau erweitert und ebenfalls durch Ausbau eines vierten Saales unter dem Dach ergänzt, in welchem wegen der größer werdenden Nachfrage nach Drosselgarn 19.500 Ringspindeln von Howard und Bullough aufgestellt werden. |
1900/01 |
Nach dem Bau eines neuen Maschinen- und Kesselhauses wird die Kraftanlage um eine weitere Dampfmaschine von 1.200 PS aus der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg mit direktem Antrieb auf die Seiltransmissionsscheiben des alten Spinnereigebäudes und entsprechende Kesselanlagen erweitert werden. [Eine solche Maschine und um diese Zeit ist keine MAN-Maschine in deren Lieferlisten nachzuweisen.] |
1902/03 |
Sämtliche englische Selfaktoren werden einer gründlichen Nachmontage unterzogen und wieder auf die alte Leistungsfähigkeit gebracht. |
1902/03 |
Aufstellung einer Dynamomaschine und Umstellung der Gasbeleuchtung auf elektrische |
1903 |
An der Saale oberhalb der Stadt werden größere Grundstücke verkauft, welche durch ein Zweiggleis mit der Eisenbahn verbunden werden können. Da sich die Stammanlage der Spinnerei nicht weiter ausdehnen kann, wird der Ankauf dieser Grundstücke für eventuelle spätere Erweiterung beschlossen |
1904 |
Einrichtung einer kleinen Färberei zur Färbung der Baumwolle im Kardenband zum Spinnen fabriger Garne (Melangen). - Dieses Verfahren wird zu einer Spezialität entwickelt. |
1905 |
Kapitalerhöhung um M 1.300.000,00 zwecks Baues einer neuen Spinnerei-Anlage für 100.000,00 Spindeln. |
1905 |
Baubeginn einer neuen Spinnerei an der Saale (Ascherstraße) im Ortsteil Moschendorf. Es werden zunächst ca. 58.500 Spindeln (17.400 Selfaktorspindeln von Asa Lees & Co. und ca. 41.100 Drosselspindeln von Howard & Bullough) aufgestellt. Als Antrieb dient eine 3.150-PS-Dampfmaschine der Görlitzer Maschinenbauanstalt, von der zunächst nur eine Hälfte in Betrieb genommen wird. |
1905 |
Plan zur Errichtung einer Ausrüstungsanstalt für Baumwollgarne |
1906 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1907 |
Infolge Schwierigkeiten bei der Anwerbung von Arbeitern laufen erst 42.000 Spindeln. |
1909/11 |
Es werden ca. 8.500 Drosselspindeln montiert |
1909 |
Plan zum Bau einer eigenen Weberei. Der Plan wird zunächst zurückgestellt und später durch den Krieg unmöglich gemacht. |
1912/13 |
Es werden 29.000 Drosselspindeln montiert; Hersteller: Howard & Bullough |
ab Ende 1914 |
Der Betrieb arbeitet zum Teil mit Überstunden (bis 1915) |
1916 |
Die Saalespinnerei (in Moschendorf) wird vollkommen stillgelegt. |
1918 |
Die Stammspinnerei kann wieder ihren Betrieb aufnehmen |
Mitte 1920 |
Die Saalespinnerei kommt wieder in Gang. |
Ende 1920 |
Es sind bisher nur wieder 41.091 Spindeln in Betrieb |
1924 |
Lt. Goldmarkbilanz wird das Grundkapital in voller Höhe auf Reichsmark umgestellt. |
18.04.1942 |
Lt. Beschluß der Hauptversammlung vom 18. April 1942 Kapitalherabsetzung durch Einziehung eigener Aktien von RM 2.500.000,00 auf RM 2.300.000,00. Die Herabsetzung wird durchgeführt. Lt. Beschluß des Aufsichtsrats vem gleichen Tage Kapitalberichtigung um 100 % durch Erhöhung des Grundkapitals von RM 2.300.000,00 auf RM 4.600.000,00 (Nennbetragerhöhung von RM 2.000,00 auf RM 4.000,00). |
17.04.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |