Kulmbacher Export-Brauerei, Mönchshof vorm. Simon Hering, AG

Allgemeines

FirmennameKulmbacher Export-Brauerei, Mönchshof vorm. Simon Hering, AG
OrtssitzKulmbach (Ofr)
StraßeHofer Str. 20
Postleitzahl95326
Internet-Seitehttp://www.kulmbacher-moenchshof.de
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenUrspr. Klosterbrauerei des Augustiner-Klosters. Ab 1864: "Export-Bier-Brauerei Simon Hering". Obige Firma 1884-1895; 1886 trat Simon Hering aus. Firma ab 1896: "Kulmbacher Export-Brauerei 'Mönchshof' Aktiengesellschaft". 1982 und später: "Kulmbacher Mönchshof-Bräu GmbH". Adresse (1943): Blaich 20.
Quellenangaben[Hoppenstedt: Brauereien und Mälzereien (1982) D 142] [MAN-Dampfmaschinenliste (1885)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 569] Homepage (2015)




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1349 Gründung des Augustiner-Klosters, aus dessen Brauerei sich die "Mönchshof-Brauerei" entwickelt
1803 Nach der Säkularisation wird Weißgerbermeister Kripner erster privater Besitzer des Anwesens.
1846 Ehrhard Ender erwirbt das Anwesen und beginnt im Mönchshof mit der Malzherstellung.
1850 Der Glasermeister Simon Hering gehört zu dieser Zeit zu den "brauenden Bürgern", die im Kulmbacher Kommunbrauhaus ihre Sude (Menge: 300 hl/a) einbrauen und dann in Holz- oder Blechbütten Richtung Burgberg tragen lassen, wo das Bier in eigenen Felsenkellern reift.
1863 Simon Hering beantragt die Konzession zum Betrieb einer Bierbrauerei sowie zur Errichtung eines Brauhauses im Mönchshof.
1863 Simon Hering nimmt den industriellen Braubetrieb unter der Firma "Export-Bier-Brauerei Simon Hering" auf.
19.02.1885 Umwandlung in eine AG mit einem Kapital von 600.000 Mark. Erwerb der "Mönchshof-Brauerei", früher Simon Hering gehörig. Gründer der Aktiengesellschaft sind neben Heinrich Hering vier Kaufleute aus Dresden, die auch einen Großteil des Kapitals einbringen.
1886 Simon Hering verläßt die Aktiengesellschaft nach Streitigkeiten.
1887 Erhöhung des Kapitals um M 300.000,00
1887 Nach dem Ausscheiden von Simon Hering gründet dieser in der Mittelau eine neue, kleine Brauerei. - Diese geht 1897 auf die "Erste Kulmbacher Aktienbrauerei" (EKU) über.
1888 Auszeichnung auf der Weltausstellung in Brüssel
1889 Erhöhung des Kapitals um M 300.000,00
1893 Auszeichnung auf der Weltausstellung in Chicago
1894 Auszeichnung auf der Weltausstellung in Antwerpen
1896 Auszeichnung auf der Bayerischen Landesausstellung in Nürnberg
1897 Auszeichnung auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbe-Ausstellung in Leipzig
1900 Auszeichnung auf der Weltausstellung in Paris
1902 Bau eines Gleisanschlusses
16.12.1902 Seit Hauptversammlung vom 16. Dezember 1902 Verlegung des Firmensitzes von Dresden nach Kulmbach.
1904 Eröffnung des Mönchshof-Volksgartens
1923 Erhöhung des Kaptitals um M 4.800.000,00
1923 Erhöhung des Kapitals um M 10.000.000,00 auf insgesamt Mark 16.000.000,00
19.12.1924 Das Kapital wird umgestellt lt. Hauptversammlung vom 19. Dez. 1924 von M 16.000.000,00 nach Einziehung von M 3.000.000,00 Vorzugsaktien und M 1.000.000,00 Stammaktien, also von verbleibenden M 12.000.000,00 auf RM 1.200.000,00.
06.02.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1945 Der Absatz fällt 1945 auf 19.000 hl
1962 Umwandlung in eine GmbH. Haupteigner ist die Familie Meußdoerffer
1963 Die Brauerei ist mit über 200.000 hl Ausstoß der Spitzenreiter unter den Kulmbacher Großbrauereien.
Aug. 1984 Die Kulmbacher Unternehmerfamilie Meußdoerffer, zu deren Beteiligungs- und Verwaltungs-KG bisher auch die "Mönchshof GmbH" gehörte, kauft sich mit 25% in die "Reichelbräu AG" ein. Im Gegenzug beteiligt sich die Reichelbräu mehrheitlich an der Mönchshof-Bräu.
1991 Nach Um- und Ausbau wird aus der Brauereigaststätte "Mönchshof-Klosterkeller" das "Mönchshof-Bräuhaus".
1994 Eröffnung des Bayerischen Brauereimuseums im Kulmbacher Mönchshof
1997 Der Braubetrieb wird nach 112 Jahren eingestellt. Da Münchshof-Bier wird fortan in der KULMBACHER Brauerei hergestellt
Ende 2001 Braumeister Robert Boser braut in der neuen Schau- und Versuchsbrauerei des Bayerischen Brauereimuseums den ersten Sud Museumsbier ein.
Mai 2002 Großzügige Erweiterung des Bayerischen Brauereimuseums auf eine Fläche von 3.000 qm als größtes Brauereimuseum im deutschsprachigen Raum.
bis 2004 Zehn Jahre nach Eröffnung des Bayerischen Brauereimuseums haben es 300.000 Menschen besucht.
12.09.2008 Mit Eröffnung des Bayerischen Brotmuseums wird das Brauereimuseum umbenannt in "Bayerisches Brauerei- und Bäckereimuseum Kulmbach e.V.".




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1864 Beginn des industriellen Betriebs 1997 Ende  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1885 Maschinenfabrik Augsburg AG




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Wilhelm Meussdoerffer, Kulmbach; Ernst Schönsiegel, Kulmbach. Prokurist: T. Wiedenhöfer. Betriebsleiter und Braumeister: Dipl.-Brauerei-Ingenieur Toni Wiedenhöfer (auf Kriegsdauer i. V. G. Grethlein). Aufsichtsrat: Kommerzienrat Heinrich Meussdoerffer, Kulmbach, Vorsitzer; Fabrikbesitzer Dr. Eduard Meussdoerffer, Kulmbach, stellv. Vorsitzer; Frau Margarete Meussdoerffer, Berlin; Major, a. D. Dr. Otto Schwink, München. Stimmrecht: je nom. RM 100,00 Aktie 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Reingewinn : 1. 5 % des Reingewinns der gesetzlichen Rücklage solange zugewiesen, bis diese 10% erreicht. 2. Aktionäre Gewinnanteil bis zu 4 %. 3. aus dem Rest für Aufsichtsrat Gewinnbeteiligung von 10 %. 4. Über den Rest beschließt die Hauptversammlung. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Grundkapital: nom. RM 1.200.000,00 Stammaktien in 1000 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-1000) und 2000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1001-3000). Großaktionär: Erste Kulmbacher Mälzereigesellschaft
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 569]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Erwerb, Errichtung und Betrieb von Bierbrauereien sowie der Vertrieb und Ausschank dieser Biere und die Errichtung von auswärtigen Bierniederlagen und Zweigniederlassungen, Die Gesellschaft ist berechtigt, andere ähnliche Fabrikations- und Erwerbszweige aufzunehmen und sich an solchen zu beteiligen. Produktion: Untergärige Biere, ferner Eis und Abfälle als Futtermittel. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf und Verwertung im eigenen Betriebe. Bier-Export: Helle und dunkle Biere nach ganz Europa und Uebersee. Alkoholfreie Getränke. Wort- und Warenzeichen: "Mönchshof", "Mönchsbräu", "Kulmbacher Bürgerbräu", "Maingold", "Klosterbräu", "Kapuzinerbräu", "Klosterperle", "Bischofs Quell", "Kulmbacher Klosterstarkbock", "Kulmbacher Klosterstube".
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 569]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTGrundbesitz: 200600 qm, davon ca. 40500 qm bebaute Fläche. Die Grundstücke liegen hauptsächlich in Kulmbach; in Dresden gehören der Gesellschaft die Grundstücke Schießgasse 2, Ringstraße 29 sowie Gr. Brüdergasse 12/14. Anlagen: Sudhausanlage 60 Ztr. Schüttung, Kühlmaschinen, Faß- und Flaschenreinigung, 3 Kraftwagen, 3 Gespanne, 23 Waggons. Spezialausschankstellen u. a. in Berlin, Hamburg, Leipzig, Königsberg (Pr), Lauban, Bautzen, Wittenberg, Halle (Saale), Dessau, Coburg, Saalfeld, Rudolstadt, Krummhübel, Löbau, Dresden (3 Ausschänke), Chemnitz, Mittweida, Kassel, Wiesbaden.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 569]