Zeit |
Ereignis |
1862/63 |
Bau des zweiten Kommunbrauhauses als eingeschossiges, giebelständig zur Webergasse ausgerichtetes kleines Haus mit ca. 20 m Länge und 13 m Breite. - Aus diesem geht die EKU hervor. |
1869 |
Michael Taeffner erwirbt zusammen mit sechs weiteren Brauern das zweite Kommunbrauhaus von der Stadt und führt es als Vereinsbrauerei weiter. |
1872 |
Die neu gegründete Brauerei-Aktiengesellschaft erwirbt das am Stadtrand gelegene Gebäude der Vereinsbrauerei (ehemals zweites Kommunbrauhaus) |
02.11.1872 |
Gründung mit einem Grundkapital von M 1.230.000,00 mit Sitz in Dresden. Die Gesellschaft übernimmt bei ihrer Gründung die Exportbrauerei von Michael Taeffner in Kulmbach sowie die Eiskeller der Frau Müller in Dresden. In diesen beiden Anwesen hat die Gesellschaft im Laufe der Jahre die nötigen baulichen Veränderungen vorgenommen, doch ist auch eine bedeutende Vergrößerung der Werke erfolgt. |
1873 |
Umbau des Umbaues des ehemaligen Kommunbrauhauses: Neubau eines Kühlhaus- und Gärkellergebäudes, eines Lagerkellergebäudes und eines Maschinen- und Kesselhauses. Das Sudhaus erhält ein neues Sudwerk. Am Festungsberg werden weitere Felsenkeller und Gärräume erworben. |
1873/75 |
Baubeginn für die sechsgeschossige Mälzerei entlang der Webergasse nach den Plänen der Firma A. Einenkel aus Chemnitz |
Ende 1873 |
Als erste Bauten werden das Kühlhaus- und Gärkellergebäude sowie das Kessel- und Maschinenhaus fertiggestellt. |
1875 |
Das Lagerkellergebäude wird vollendet. |
1875 |
Die zwei einfachen Sudwerke werden zu zwei Doppelsudwerken erweitert. |
1876 |
Die Mälzerei G. Pöhlmann wird gepachtet |
1881 |
Erweiterung von Gär-, Lager- und Eiskeller nach den Plänen von Einenkel als zweigeschossiger, ca. 24 x 32 m großer Baukörper, der sich östlich an das vorhandene Lagerkeller- und Faßhallengebäude entlang der Grabenstraße anschließt. Er erstreckt sich bis zur Sutte. Die im Erdgeschoß gelegenen Lagerkeller entsprechen dem Bauschema der älteren Lagerkeller, allerdings sind hier die vier Kellerräume nicht tonnengewölbt, sondern flach gedeckt. Der ebenfalls flach gedeckte Gärkeller befindet sich im ersten Obergeschoß. |
um 1884 |
Bau eines Eismaschinenhauses mit einer eine Linde'schen Kälte- und Eiserzeugungsmaschine, die sich höchstwahrscheinlich östlich des Sudhauses an der Webergasse im Eismaschinenhaus befindet. |
1884/85 |
Bau einer Pferdestallanlage |
1885/86 |
Neugestaltung der 46,5 m langen Brauereifront an der Webergasse mit Elementen aus den Bereichen der Burgen- und Schloßarchitektur |
1886 |
Vergrößerung des Maschinen- und Kesselhauses |
1890 |
Sudhausvergrößerung |
1890 |
Gär- und Lagerkellererweiterung nach einem abermaligen Grundstückserwerb in nördli-che Richtung entlang der Sutte |
1894 |
Bau eines Eishauses aus Isoliermauerwerk nach Plänen des Kulmbacher Architekten August Levermann sowie der Chemnitzer Maschinenfabrik Germania |
1894 |
Teilweise Auslagerung der Produktion. Hierzu wird nördlich der Innenstadt ein Grundstück erworben, das im Norden von der seit 1885 bestehenden "Treber Trocken Anstalt Hattingen & Werth", im Osten von der Kronacher Straße, im Süden von der Bahnlinie und im Westen von der Mittelau Straße (später: Penselstraße) begrenzt ist. Hier entstehen ein Eishaus, eine neue Büttnerei und Picherei und eine große Mälzereianlage |
1895 |
Bau einer Büttnerei und Pichereianlage |
1895/96 |
Bau einer Mälzerei |
1898 |
Bau eines Stallgebäudes |
1898/99 |
Neubau des ca. 26 x 15 m großen, vierstöckigen Sudhauses zur Klostergasse hin mit zwei Doppelsudwerken - zur Erbauungszeit eine der größten und modernsten Anlagen in Bayern |
1899 |
Neubau des Maschinenhauses |
1903/04 |
Erweiterung des Gärkellers |
1906 |
Schließung der Baulücke zwischen dem Brauereihauptgebäude und dem Eismaschinenhaus |
1907 |
Errichtung eines Fachwerkaufbaues auf die Mälzerei an der Kronacher Straße |
1908 |
Bau eines Verwaltungs- und Wohngebäudes |
1919/20 |
Maschinenhausum- und -neubau |
1924 |
Einbau einer Lastwagenhalle in das ehemalige Maschinenhaus an der Webergasse |
1928-1929 |
Aufstellung von Großgärfässern und Ausstattung des Gärkellers mit Lüftungskühlung. Einrichtung eines Kühlraumes für sachgemäße Lagerung von Hopfen. |
1929-1930 |
Durchführung technischer Verbesserungen und Ergänzungen. |
1929-1930 |
Verpachtung der Niederlassung in Dresden. |
1930-1931 |
Verlegung des Sitzes der Gesellschaft von Dresden nach Kulmbach. |
29.12.1932 |
Die Hauptversammlung vom 29. Dezember beschließt die Einziehung von nom. RM 400.000,00 Vorratsaktien in erleichterter Form und Herabsetzung des Grundkapitals um diesen Betrag. |
1933-1934 |
An dem von der Reichsregierung erlassenen Arbeitsbeschaffungsprogramm beteiligte sich die Gesellschaft durch Vergebung größerer Instandsetzungs- bzw. Erneuenmgsaufträge. |
1934-1935 |
An Stelle einer nicht mehr benötigten Stallung wird eine größere Garage für Betriebszwecke errichtet und dort einige Werkswohnungen mit eingebaut, ferner ein Wohnhaus erstellt sowie eine Reihe von Erneuerungs- und Instandsetzungsarbeiten an Gebäuden und Betriebseinrichtungen vorgenommen. |
1935-1937 |
Neben den laufenden Instandsetzungsarbeiten werden im Betrieb wiederum verschiedene Einrichtungen erneuert und technische Verbesserungen durchgeführt. |
1937-1938 |
Die vorgesehenen Instandsetzungen und betriebstechnischen Verbesserungen werden planmäßig durchgeführt. |
1937-1938 |
Erwerb des Nürnberger Grundstücks Färberstr. 35/37 und 39 im Wege der Zwangsversteigerung, ferner zweier Gastwirtschaften. |
1938-1939 |
Räumliche und maschinelle Umgestaltung des Sudhauses. Einbau einer pneumatischen Beförderungs- und Bodenbelüftungsanlage. Aufstellung einer neuzeitlichen Pichanlage. |
1939-1940 |
Zuendeführung des Umbauplanes für das Grundstück in Dresden und Beendigung der räumlichen und maschinellen Umgestaltung des Sudhauses. Erwerb zweier Anteile der "Ausfuhrgesellschaft der Deutschen Brauwirtschaft m. b. H., München". |
1940-1941 |
Infolge der kriegsbedingten Verhältnisse mußten alle nicht vordringlichen betriebsnotwendigen Anschaffungen und Instandsetzungsarbeiten für spätere normale Zeiten zurückgestellt werden. Aus dieser Notwendigkeit heraus ist die Bildung einer Baurücklage erfolgt. |
1941-1942 |
Die vorjährige Absatzziffer kann wegen der Kontingentierungsmaßnahmen nicht erreicht werden. |
1953 |
Die Mälzerei wird an die neu gegründete UNIMA-Gesellschaft verkauft. |
1968 |
Beginn der Errichtung einer neuen Brauereianlage westlich der Mälzerei |
1970 |
Die in der Innenstadt gelegene alte Brauerei wird bis auf das Verwaltungsgebäude vollständig abgerissen. |
1973 |
Übernahme der Aktienmehrheit der Hofer Bierbrauerei AG Deininger Kronenbräu |
1980 |
Erwerb der "Bad Windsheimer Heil- und Mineralquellen GmbH" |
1984 |
Erwerb der Aktienmehrheit der "Brauhaus Amberg AG" |
1986 |
Erwerb der Aktienmehrheit der "Tucher Bräu AG" Nürnberg |
Ende 1980er |
Die östlich der Mälzerei befindliche Büttnerei- und Pichereianlage wird abgebrochen. |
1990 |
Abschluß eines Unternehmensvertrages mit dem Mehrheitsaktionär "Gebr. März AG", Rosenheim |
1991 |
Übernahme der Diamant-Brauerei in Magdeburg als 100%ige Tochter (anschließend an die "Bavaria-St. Pauli-Brauerei" abgegeben) |
Juli 1994 |
EKU wird neuer Anteilseigner an der "Vereinsbrauerei Greiz" (bisher zu Tucher, Nürnberg) |
1995 |
Die Mälzerei (im Eigentum der UNIMA-Gesellschaft) wird von der Kulmbacher Ireks-Gesellschaft erworben. |
1996 |
In Konkurs infolge der finanziellen Probleme des Großaktionärs, "Gebr. März AG" |
1997 |
Übernahme durch die Kulmbacher "Reichelbräu AG" (zur Schörghuber-Gruppe gehörig). Danach Umfirmierung in "Kulmbacher Brauereien AG" |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Wilhelm Dettenhofer, Kulmbach; August Samhammer (technische Leitung), Kulmbach, stellvertretend; Wilhelm Loße, Saalfeld, stellvertretend. Prokurist: Herbert Sauer. Braumeister: Georg Pöhlmann. Aufsichtsrat: William Haubold, Kaufmann, Chemnitz, Vorsitzer; Rechtsanwalt Dr. jur. Gerhard Fröhlich, Chemnitz, 1. stellv. Vorsitzer; Dr. Carl Kraemer, Bankdirektor, München, 2. stellv. Vorsitzer; Eugen Angermann, Bankdirektor a. D., Kulmbach; Konsul Georg Priem, Bankdirektor a. D., Adea, Dresden; Konsul Max Reimer, Bankdirektor a. D., Dresdner Bank, Dresden. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1942/43: Süddeutsche Treuhandgesellschaft A.-G., München. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Hauptversammlung: je nom. RM 200,00 Stammaktien 2 Stimmen; je nom. RM 300,00 Vorzugsaktien 180 Stimmen in den bekannten drei Sonderfällen, sonst 3 Stimmen. Gesamtstimmenzahl: der Stammaktien 36000 Stimmen, der Vorzugsaktien 9000 Stimmen in den drei Sonderfällen, sonst 150 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: Der aus der Vermögensübersicht sich ergebende Ueberschuß der Besitzwerte über die Schulden (einschließlich des Grundkapitals, Rücklagen, sämtlicher Unkosten und Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen) bildet den Reingewinn des Geschäftsjahres. Von diesem Reingewinn sind zunächst 5 % der ordentlichen (gesetzlichen) Rücklage solange zu überweisen, bis sie die Höhe von 10 % des jeweiligen Grundkapitals erreicht hat bzw. sofern sie angegriffen worden, wieder bis zu dieser Höhe ergänzt ist. Sodann erhalten: a) die Mitglieder des Vorstandes und die Beamten der Gesellschaft von dem wie vorstehend berechneten Reingewinn die ihnen nach Maßgabe der hierüber mit ihnen geschlossenen Verträge und in deren Ermangelung nach Bestimmung des Aufsichtsrates zugebilligten Vergütungen; b) 6 % des Vorzugsaktienkapitals die Vorzugsaktionäre als Gewinnanteil; c) hiernach 4 % des Stammkapitals die Stammaktionäre als Gewinnanteil; d) der Aufsichtsrat einen Anteil von 12 % von dem wie vorstehend errechneten Reingewinn, der nach Gewährung von 4 % Gewinnanteil auf das ganze Grundkapital verbleibt. Der hiernach verbleibende Rest wird, soweit die Hauptversammlung nicht anders darüber verfügt, als weiterer Gewinnanteil an die Stammaktionäre verteilt. Grundkapital: nom. RM 3 600 000. Stammaktien in 5000 Stücken zu je RM 200,00 (Nr. 1 - 1230, 4101 - 7870), 6500 Stücken zu je RM 400,00 (Nr. zw. 7871 - 15370), nom. RM 15.000,00 Vorzugsaktien in 50 Stücken zu je RM 300,00 (Nr. 1 - 50); Summe: RM 3.615.000,00. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 27] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Erwerb und Betrieb von Bierbrauereien in Kulmbach und anderwärts, Anlegung auswärtiger Niederlagen sowie Erwerb und Betrieb sonstiger mit dem Brauereigewerbe zusammenhängender Unternehmungen und Beteiligung an solchen. Produktion und Erzeugnisse: Untergäriges Bier; Malz für eigenen Bedarf und Lohnmälzerei; Eis, Nebenprodukte-Verwertung im eigenen Betrieb. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 27] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 95611 qm, wovon 31 526 qm bebaut sind. 1. Brauerei Kulmbach, Webergasse 2. Größe 8970 qm, bebaut ca. 8000 qm. Anlagen: Brauerei; 2 Doppelsudwerke mit je 60 Zentner Einmaischquanten. Maschinelle Einrichtung: Kellermaschinen mit 2 Luftkompressoren und Druckreglern mit 200 hl Stundenleistungsfähigkeit; 2 Kompressoren für Ammoniak (System Linde) mit 600 000 Kalorien Stundenleistung. Kraftanlagen: 3 Dampfkessel mit je 138 qm Heizfläche; 2 Dampfmaschinen mit 600 PS Leistungsfähigkeit; 3 Drehstromgeneratoren. Häuser: Verwaltungsgebäude; 6 Arbeiter- und Beamtenwohnhäuser, 1 neues Wohnhaus. 2. Brauerei einschl. Mälzerei und Zweigbetrieb Mittelau. Größe: 18900 qm, bebaut 11690 qm. Anlagen: Mälzerei für eine jährliche Malzerzeugung von 100 000 Zentnern; Picherei; Verladehalle. Kraftanlagen: 2 Dampfkessel mit je 60 qm Heizfläche; 2 Drehstromtransformatoren 200 kW. 3. Niederlage Nürnberg, Färberstraße 35, 37, 39. Größe: 1600 qm, bebaut 1600 qm. 4. Grundstück Dresden. Größe: 3220 qm, bebaut 1545 qm. 5. Grundstück Großenhain. Größe: 237 qm, bebaut 185 qm. 6. Grundstück Würzburg. Größe: 1650 qm, bebaut 413 qm. 7. Grundstück Nürnberg, Allersberger Straße 115. Größe: 670 qm, bebaut 670 qm. Beteiligungen (s.d.): 1. Erste Kulmbacher, Biervertrieb G. m. b. H., Nürnberg, Beteiligung: 100 %; 2. Gambrinus-Biervertrieb G. m. b. H., Leipzig, Beteiligung: nom. RM 2.500,00. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 27] |