Zeit |
Ereignis |
Juni 1896 |
Der Magistrat richtet ein Rundschreiben an alle größeren deutschen Elektrizitätsgesellschaften zur Ausarbeitung und Vorlage von Entwürfen. |
Jan. 1897 |
Es liegen Entwürfe für ein Elektrizitätswerk von den Firmen: Siemens & Halske, Schuckert, Lahmeyer, Helios, Brown-Boveri und Naglo vor. |
27.04.1897 |
Der seitens der Stadt beauftragte Gutachter, Baurat Uppenborn aus München, legt nach eingehender Prüfung sein Gutachten über die Entwürfe für ein Elektrizitätswerk von Schuckert, Siemens & Halske, Lahmeyer, Helios, Brown-Boveri und Naglo vor. Er erklärt das Gleichstrom-Projekt von der "Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert" für das beste. Es sei betriebssicherer, weniger gefährlich und lasse eine höhere Rentabilität erwarten. |
05.12.1897 u. 15.04.1898 |
Das von Uppenborn favorisierte Gleichstrom-Projekt der "Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert" wird durch Gemeindebeschlüsse vom 5. Dezember 1897 und 14. April 1898 genehmigt und dazu ein Kredit von 800.000 Mark eröffnet. |
14.03.1898 |
Bestellung von zwei Dampfmaschinen durch Maschinenbau-AG Nürnberg |
22.04.1898 |
Der Magistrat der Stadt schließt einen Bauvertrag mit der "Elektrizitäts-AG vorm. S. Schuckert" zum Bau einer elektrischen Gleichstromzentrale für den maschinellen und elektrischen Teil. Diese soll auf einem Grundstück der Stadt in der Wallgasse errichtet werden. |
14.06.1898 |
Beginn der Abbruchs- und Kanalisationsarbeiten |
21.06.1898 |
Beginn der Erdarbeiten für die Fundamentierung des Kessel- und Maschinenhauses durch das Stadtbauamt I |
15.07.1898 |
Beginn der Maurerarbeiten |
01.10.1898 |
Nach Fertigstellung der Maurerarbeiten wird das Dach aufgebracht |
Anfang 1899 |
Das Gebäude ist äußerlich fertiggestellt. |
15.03.1899 |
Das Elektrizitätswerkes in der Wallgasse nimmt den Betrieb auf. Das Dampfkraftwerk hat zwei Dampfmaschinen mit einer Leistung von zusammen 500 PS. Angeschlossen sind 45 Abnehmer. Die Versorgungsspannung beträgt 220/110 Volt. |
01.04.1899 |
Das betriebsfertige Werk wird aufgrund des Vertrags vom 22.04.1898 der "Elektriziäts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert & Co." auf Dauer von 10 Jahren in Pacht übergeben. Die Pachtsumme beträgt 5 % (3,5 % Verzinsung + Amortisationsquote) des ursprünglichen Anlagekapitals (ohne Grundstückswert) sowie 5 % von etwaigen Erweiterungen. Ehe Leuchten entsprechend 7.000 Glühlampen à 16 Normalkerzen (= 50 W) - außer der Straßen- und Theaterbeleuchtung und den Motoren - angeschlossen sind, beträgt der Pachtzins nur 3,5 %. Ferner: 3,5 % Zinsen für das Grundstück (Wert: 60.000 Mark) und 50 % des Reinertrags. |
25.09.1899 |
Beginn der Erweiterungsarbeiten des Werks für die Stromlieferung (650 V) an die "Würzburger Straßenbahnen-Aktiengesellschaft" |
Ende 1899 |
Es sind 135 Stromabnehmer, 105 Hausanschlüsse, 4.487 verschiedene Glühlampen (entsprechend 4.341,73 50-Watt-Glühlampen = 16 N.-K.), 284 Bogenlampen und 39 Elektromotoren installiert. Der Strompreis beträgt für Lichtzwecke 60 Pf/kWh und für Motorbetrieb 25 Pf/kWh; bei Verbrauch über 500 Mark wird ein Rabatt gewährt. |
1899 |
Das Defizit im Geschäftsjahr infolge der geringen Anzahl an Anschlüssen beträgt 17.450,15 Mark |
1900 |
Die Elektrifizierung der Würzburger Pferdebahn beginnt. Zuerst wird die Strecke Hauptbahnhof - Residenzplatz - Weingartenstraße ausgebaut. |
23.01.1900 |
Die bauliche Erweiterung des Kraftwerks für die Aufstellung eines 650 V-Generators für den Straßenbahnbetrieb ist beendet. |
11.06.1900 |
Die maschinen- und elektrotechnischen Anlagen (650 Volt) zur Erweiterung des Kraftwerks für den Straßenbahnbetrieb sind fertig installiert, und der Betrieb mit elektrischen Probewagen wird aufgenommen. |
23.08.1900 |
Die städtischen Kollegien beschließen die Beschaffung von zwei weiterer Akkumulatorenbatterien (für Licht- und Bahnzwecke) und bewilligen hierfür einen Kredit von 85.000 Mark |
Mitte Dez. 1900 |
Zwei weitere Akkumulatorenbatterien für Licht- und Bahnzwecke, geliefert von Schuckert & Co. bzw. der Accumulatoren-Gesellschaft Berlin, werden dem Betrieb übergeben. |
1900 |
Das Geschäftsjahr wird mit einem Gewinn abgeschlossen, und das Defizit des Vorjahrs kann um 7.654,34 Mark gesenkt werden. |
1917 |
Es fehlt kriegsbedingt an Kohle für die Dampferzeugung im Elektrizitätswerk. Deshalb werden sogenannte "Kohlenfeiertage" eingelegt, an denen die Schulen geschlossen sind und die Straßenbahn nicht fährt. |
1923/1925 |
Das Dampfkraftwerk in der Wallgasse wird ab 1923 in ein Dieselmotorenwerk umgebaut. |
Ende April 1923 |
Die Stromlieferung aus dem Wasserkraftwerk "Untere Mainmühle", betrieben von der "Rhein-Main-Donau-AG", beginnt. |
1926 |
Die Drehstrom-Verbrauchsspannung von 380/220 Volt wird eingeführt. |
1927/1928 |
Bau eines neuen Umspannwerkes in der Prymstraße mit einer Transformatorenleistung von 10 Megawatt. |
16.03.1945 |
Das Werk in der Wallgasse wird beim Bombenangriff total zerstört und mit ihm etwa 70 % aller elektrischen Versorgungsanlagen im Stadtgebiet. |