Aktien-Brauerei-Gesellschaft Friedrichshöhe vorm. Patzenhofer

Allgemeines

FirmennameAktien-Brauerei-Gesellschaft Friedrichshöhe vorm. Patzenhofer
OrtssitzBerlin
OrtsteilFriedrichshain
StraßeLandsberger Alle 24-27
Postleitzahl10249
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenAnfangs in der neuen Königstraße, dann Papenstraße, nach 1870: Landsberger Allee. Dazu die 1891 erworbene "Aktien-Brauerei-Gesellschaft Moabit" (seit 1871 als AG), "Leue'sche Brauerei" in Spandau und die Bockbrauerei, die nach 1920 als eigenständige Abteilungen in der "Schultheiss-Patzenhofer AG" fortgeführt werden; siehe auch in Fürstenwalde und Frankfurt (Oder). 1920 mit der "Schultheiss Brauerei AG" (s.d.) zum "Schultheiss-Patzenhofer AG" (s.d.) vereinigt. Siehe auch: "Friedrichshöhe Brauerei Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG" = Abteilung Nordost.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 1202] [Ehlert: Schultheiss-Patzenhofer (1921)] http://www.landesarchiv-berlin.de [Rieseler: Frühe Großbrauereien (2003) 182]
Hinweise[Ehlert: Schultheiss-Patzenhofer (1921)] Ansicht




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1855 Gründung durch den Münchener Brauerssohn Georg Patzenhofer in der Neuen Königstraße
1860er Patzenhofer erwirbt an der Papenstraße an der Marienkirche ein neues Grundstück, um dort ein mustergültiges Sudhaus nebst Mälzerei zu errichten. Er legt seine Kellereien außerhalb des Berliner Weichbilds af einem dem Friedrichshain gegenüberliegenden Hügel "Friedrichshügel" an
1871 Das bisher in Berlin unbekannte dunkle Bier erfreut sich einer so großen Beliebtheit, daß es die Brauerei auf einen Ausstoß von 11.000 Tonnen bringt.
1871 Der Jahresabsatz beträgt 30.000 hl
02.06.1871 Umwandlung ein eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 350.000 Talern. Der Reichs- und Landtagsabgeordnete Frioedrich Goldschmidt bahnt zunächst als Vorstand, dann als Generaldirektor in einunddreißigjähriger unermüdlicher Tätigkeit der neuen Aktiengesellschaft die Wege.
1873 Zu dem Brauereigrundstück in der Landsberger Allee werden die benachbarten Grundstücke hinzugekauft, und der Bau großer Kellereien wird in Angriff genommen. - Nächste Stationen sind die Anlegung eines neuen Sudhauses in der Landsberger Allee und die Umstellung des bisher handweriklichen Betriebs auf maschinelle Fabrikation.
1877 Baubeginn der Brauerei in Friedrichshain durch Ratsmaurermeister A. Rohmer
1886 Das Stammhaus in der Papenstraße fällt der Spitzhacke zum Opfer, und die Verwaltung siedelt in die Landsberger Allee über
1886 An der Landsberger Allee wird ein großes Mälzereigebäude errichtet.
1886 Fertigstellung
1891 Erhöhung des Kapitals um 1.680.000 Mark auf 2.730.000 Mark
1891 Der Bierausstoß beträgt 150.488 hl, das ist das Fünffache von 1871
1897 Ankauf der E. Leue'schen Brauerei in Spandau. Sie wird als "Abteilung Spandau" dem Unternehmen angegliedert.
1897 Um auch in Osten Berlins über einen Stützpunkt zu verfügen, wird die Schloßbrauerei in Fürstenwalde hinzugekauft, die fortan als "Abteilung Fürstenwalde" fortgeführt wird.
1898 Lieferung einer Dampfmaschine durch A. Borsig
1900 Im Anschluß an die Fusion mit der Akt.-Brauerei Moabit verfügt das Unternehmen über ein Kapital von 5.760.000 Mark.
1903 Schaffung einer Lebensversicherungsfürsorge
1905 Im Geschäftsjahr 1904/05 wird mit 503.721 hl die erste halbe Million überschritten.
1905 Gründung eines Witwen- und Waisenfonds mit 50.000 Mark zur Unterstützung im Todesfall des Erhnährers
1909 Auf dem Wege der Fusion Verschmelzung mit der "Aktienbrauerei-Gesellschaft Moabit", die seitdem die "Abteilung Nordwest" bildet
1912/13 Kapitalerhöhung auf 7.200.000 Mark
1913 Seit 1900 wurden 23.502.214,82 Mark für Neuanlagen und Erweiterungsbauten aufgewendet. Abgesehen von einer vierprozentigen Obligationsanleihe in Höhe von 2.200.000 Mark wurde diese Summe ausschließlich aus den Mitteln der Gesellschaft bestritten.
1913 Der Jahresabsatz beträgt mehr als 1 Million Hektoliter
1917 Ãœbernahme der am Tempelhofer Berg gelegenen Bock-Brauerei
1920 Fusion mit der "Schultheiss' Brauerei A.-G." in Berlin und Änderung der Firma in "Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-Aktiengesellschaft". Genehmigung in der Generalversammlung vom 12. Juli. Die Patzenhofer-Brauerei AG galt bis dahin als einer der größten Konkurrenten von Schultheiss. Die "Schultheiss-Patzenhofer AG" steigt durch den Zusammenschluß zur größten Lagerbrauerei der Welt auf.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1855 Beginn (Gründung) 1920 Zusammenschluß mit Schultheiss  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpe   Klein, Schanzlin & Becker A.-G.
Dampfmaschine 1888 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1898 August Borsig




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1917 Anschluß (Namensverlust) zuvor Berliner Bock-Brauerei Act.-Ges. zus. mit der "Norddt. Brauerei AG"
1920 Zusammenschluß, neuer Name zuvor Schultheiss' Brauerei Aktien-Gesellschaft zur "Schultheiss-Patzenhofer AG"
1920 Zusammenschluß, neuer Name danach Schultheiss-Patzenhofer Brauerei  
1909 Anschluß (Namensverlust) zuvor Aktien-Brauerei-Gesellschaft Moabit  
1897 Anschluß (Namensverlust) zuvor E. Leue'sche Brauerei