Schultheiss-Patzenhofer Brauerei

Allgemeines

FirmennameSchultheiss-Patzenhofer Brauerei
OrtssitzBerlin
OrtsteilSchönhausen
StraßeRoonstr. 6/7
Postleitzahl1xxxx
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenBis 1920 getrennte Brauereien: Schultheiss und Patzenhofer (siehe beide und siehe die drain aufgegangenen Brauereien). [Seibt]: NW 40, Roonstr. 6-8 (= Adresse des Zentralbüros; ist nicht in Schönhausen)
Quellenangaben[Seibt: Bezugsquellennachweis (um 1930) 32] [MAN-Dampfmaschinenliste (05.06.1926)] [Ehlert: Schultheiss-Patzenhofer (1921)]
Hinweise[Ehlert: Schultheiss-Patzenhofer (1921)] Ansicht des Zentralbüros, Roonstr. 6/7




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
12.07.1920 Fusion der "Schultheiss' Brauerei A.-G." und der "Aktien-Breuuerei Patzenhofer", beide in Berlin, und Änderung der Firma in "Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-Aktiengesellschaft". Genehmigung in den Generalversammlungen beider Vorgängerunternehmen vom 12. Juli. Die "Schultheiss-Patzenhofer AG" steigt durch den Zusammenschluß zur größten Lagerbrauerei der Welt auf.
1928 Angliederung der "Oberschlesischen Bierbrauerei, Abt. der Ostwerke A.-G.", Hindenburg O.-S., der "Oppelner Aktienbrauerei und Preßhefefabrik", Oppeln, der "Vereinsbrauerei Aktiengesellschaft", Beuthen, und der "Brauerei Jaeckel Aktiengesellschaft", Strehlen (Schlesien).
1928-1929 In Spandau, Liebenwalde, Neubrandenburg, Ohlau und Leobschütz werden für die dortigen Niederlassungen weitere Grundstücke erworben.
1928-1929 Ausbau der Niederlassungen, Erweiterung des Fuhrparks, Aufstellung neuer Maschinen und Geräte sowie der Umbau der Gebäude und Anlagen. Damit gelangt die notwendig gewordene Erweiterung, technische Ausgestaltung und Modernisierung der Brauereiabteilungen in der Hauptsache zum Abschluß.
1928 Abschluß von umfangreichen Umbauten und Erweiterungen auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Leue (Spandau)
12.01.1928 Zur Verstärkung der flüssigen Mittel und zur Übernahme aller Interessen der "Ostwerke Aktiengesellschaft" auf dem Gebiete der Brauindustrie wird auf Beschluß der ordentlichen Generalversammlung vom 12. Januar 1928 das Aktienkapital um RM 11.500.000,00 erhöht.
1930 Die Beteiligung an der "Schlesische Mühlenwerke A.-G." in Breslau (nom. RM 4.028.000,00) wird verkauft, und es werden nom. RM 120.000,00 Aktien der "Th. Flöther Maschinenbau-A.-G." in Gassen abgestoßen.
15.09.1930 Die außerordentlichen Hauptversammlungen von Schultheiss-Patzenhofer und der Ostwerke Aktiengesellschaft in Berlin vom 15. September 1930 ermächtigen die Vorstände der beiden Gesellschaften zum Abschluß eines Verschmelzungsvertrages, demzufolge das Vermögen der Ostwerke unter Aufhebung des zwischen beiden Gesellschaften bestehenden Interessengemeinschaftsvertrages gemäß § 306 HGB. unter Ausschluß der Liquidation als Ganzes einschließlich des Rechtes auf Fortführung der Firma mit Wirkung vom 1. September 1929 ab auf Schultheiss-Patzenhofer übertragen wird. Durch die Verschmelzung mit der Ostwerke A.-G. und die im Zusammenhang damit vorgenommenen Transaktionen, ferner durch Geschäfte einiger Tochtergesellschaften der Ostwerke sowie durch die allgemeine Wertminderung als Folge der Wirtschaftskrise hat Schultheiss Verluste erlitten, deren Beseitigung eine durchgreifende Bilanzbereinigung erforderlich machte. Um diese zu ermöglichen, muß die Gesellschaft mit den beteiligten Banken Vereinbarungen treffen.
15.09.1930 Das Aktienkapital von Schultheiss beträgt seit der Hauptversammlung vom 15. September 1930, in der die für die Verschmelzung mit den Ostwerken benötigten RM 24.000.000,00 neuen Stammaktien geschaffen werden, RM 90.000.000,00 und bestand aus RM 75.000.000,00 auf den Inhaber lautenden Stammaktien und RM 15.000.000,00 mit 25 % eingezahlten, auf den Namen der Effektenkonsortium G. m. b. H. in Berlin lautenden Vorzugsaktien.
25.03.1932 bis 31.03.1932 Im Zusammenhang mit der Reorganisation wird beschlossen, die der Brauerei wesensfremden Betriebe bei angemessenen Preisen abzustoßen. Von der Beteiligung an den "Vereinigten Portland-Zement- und Kalkwerken Schimischow, Silesia und Frauendorf A.-G." in Berlin in Höhe von RM 6.981.800,00 verkauft Schultheiss Ende März 1932 RM 4.666.800,00 ungefähr zum Bilanzwert an ein Konsortium, dem eine Anzahl norddeutsche Zementfabriken sowie Werke der Montanindustrie angehören. Den Rest des Paketes gibt Schultheiss derselben Gruppe in Option.
21.07.1932 Zur Beseitigung der Verluste setzt Schultheiss auf Beschluß der ordentlichen Hauptversammlung vom 21. Juli 1932 u.a. das Aktienkapital unter Ausschluß von RM 15.000.000,00 Vorzugsaktien und RM 12.000.000,00 Stammaktien in erleichterter Form, rückwirkend auf den 31. August 1931, in der folgenden Weise herab, wobei gleichzeitig die mit den Banken getroffenen Abmachungen genehmigt werden: 1. Das Stammaktienkapital wird zunächst von Reichsmark 75.000.000,00 auf RM 61.000.000,00 ermäßigt, und zwar durch den Einzug von a) RM 3 163 700 eigenen Stammaktien, b) RM 2 567 800 aus den Käufen herrührenden Stammaktien, die die Banken zur Verfügung stellten (RM 14.567.800,00 abzüglich RM 12.000.000,00), c) RM 8.267.500,00 Stammaktien, die Schultheiss von den Banken der Effektenkonsortium G. m. b. H. erwirbt. Zus. RM 14.000.000,00 Stammaktien. Obwohl Schultheiss die Aktien zu b) und c) nach dem 18. Februar 1932 erworben hatte, können auch sie zum Einzug nach den Vorschriften über die Kapitalherabsetzung in erleichterter Form verwendet werden, da die Reichsregierung auf Grund des § 12 der Verordnung vom 6. Oktober 1931 durch besonderen Erlaß des Herrn Reichsministers der Justiz -Nr. III rn 1353 vom 13. Juli 1932 diese Verwendung ausdrücklich genehmigt hatte. 2. Von den verbleibenden RM 61.000.000,00 Stammaktien werden, unter Ausschluß der RM 12.000.000,00 aus den Käufen stammenden Stammaktien, die, wie erwähnt, an die Banken gegen Einbringung von Forderungen im gleichen Betrage veräußert werden, RM 49.000.000,00 im Verhältnis von 5 : 3 auf RM 29.400.000,00 herabgesetzt. 3. Gleichzeitig werden RM 8.000.000,00 Genußscheine mit Dividendenberechtigung vom 1. September 1931 an geschaffen und rückwirkend auf den 31. August 1931 gegen Verrechnung eines gleich hohen Betrages der Bankschulden begeben.
1933-1934 Von den Beteiligungen werden im Laufe des Jahres mit angemessenem Buchgewinn verkauft: nom. Reichsmark 1.063.940,00 Aktien der "Getreide-Kreditbank A.-G."; nom. RM 10 059 20,00 Aktien der "Norddeutschen Hefeindustrie A.-G." nom. RM 1.548.500,00 Aktien der "Bast A.-G."; nom. RM 2.315.000,00 Restbestand an Aktien der "Vereinigten Portland-Zement- und Kalkwerke Schimischow, Silesia und Frauendorf A.-G." und nom. RM 18.000,00 Anteile der "Altschaffel & Co. G.m.b.H.". Aus dem Erlös der Beteiligungsverkäufe wird vor allem die Reorganisationsschuld erheblich vermindert.
1934-1935 In weiterer Durchführung des Reorganisationswerkes löst die Gesellschaft ihre Valutaverpflichtungen aus der festen Darlehns- und Reorganisationsschuld ab, indem dieselben unter Zahlung des Gegenwertes in Reichsmark zum Berliner Börsenkurs auf einen leistungsfähigen Schuldner übertragen werden. In diesem Zusammenhang gehen die Barmittel und Bankguthaben von RM 10.000.000,00 auf RM 5.500.000,00 zurück, während neu eine laufende Bankschuld von RM 4.980.000,00 aufgenommen wird. Die Liquidität des Unternehmens hat sich dadurch wesentlich gebessert.
Anfang 1934 Die Beteiligungen erfahren einen Rückgang durch die Anfang 1934 erfolgt Kapitalrückzahlung in Höhe von nom. RM 750.000,00 bei der "Breslauer Actien-Malzfabrik", Breslau.
1935-1936 Nach Herausnahme von Beteiligungen und Grundstücken im Buchwerte von rd. RM 600.000,00 aus der Tochtergesellschaft "Hartwig Kantorowicz - C. A. F. Kahlbaum A.-G.", Berlin, wird das Aktienkapital dieser Gesellschaft von RM 1.200.000,00 auf RM 600.000,00 herabgesetzt. Die hiernach verbleibenden nom. RM 600.000,00 Aktien werden zum ungefähren Buchwert veräußert.
1935-1936 Technischer Ausbau verschiedener Abteilungen mit einem Kostenaufwand von rund RM 2.000.000,00.
1936-1937 Veräußerung des Besitzes an Aktien der "Aktien-Gesellschaft für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens", Dresden, an die "Gerresheimer Glashüttenwerke A.-G. vorm. Ferd. Heye", Düsseldorf, sowie der Aktien der "Julius Bötzow Brauerei A.-G.", Berlin, und der Beteiligung an der "Julius Bötzow Grundstücks-Gemeinschaft", Berlin.
1937-1938 Die Durchführung der für den Ausbau des Unternehmens erforderlichen baulichen und technischen Maßnahmen vollzieht sich im Rahmen eines für 10 Jahre aufgestellten Planes.
01.05.1937 Die Schultheiss-Brauerei wird von Adolf Hitler als "Nationalsozialistischer Musterbetrieb" ausgezeichnet.
1938-1939 Die Beteiligung an der "Gorkauer Societäts-Brauerei A.-G.", Zobten-Gorkau, und an der "Grempler & Co. G.m.b.H.", Grünberg, wird abgestoßen.
27.01.1938 Umfirmierung aus "Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-A.-G." in "Schultheiss-Brauerei Aktiengesellschaft"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1926 [MAN-Dampfmaschinenliste] 1937 [MAN-Dampfmaschinenliste]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1925 Hannoversche Maschinenbau-Actiengesellschaft, vorm. Georg Egestorff
Dampfmaschine 05.06.1926 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 21.07.1936 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 05.08.1937 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 16.08.1937 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1920 Zusammenschluß, neuer Name zuvor Aktien-Brauerei-Gesellschaft Friedrichshöhe vorm. Patzenhofer  
1938 Umbenennung danach Schultheiss' Brauerei Aktien-Gesellschaft  
1920 Zusammenschluß, neuer Name zuvor Schultheiss' Brauerei Aktien-Gesellschaft