Norddeutsche Eiswerke Aktiengesellschaft

Allgemeines

FirmennameNorddeutsche Eiswerke Aktiengesellschaft
OrtssitzBerlin
OrtsteilSW
StraßeSchützenstr. 68
Postleitzahl1xxxx
Art des UnternehmensEiswerke
Anmerkungen"Schützenstr." keiner PLZ zuzuordnen, da 7x in Berlin. Adresse (1940/43): Berlin SO 16, Köpenicker Str. 40/41.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 1225] [MAN-Dampfmaschinenliste (20.07.1921)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1921]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
02.09.1872 Gründung mit einem Grundkapital von M 2.400.000,00. Die Gesellschaft errichtet nach amerikanischem Muster zunächst in Köpenick, Rummelsburg und Plötzensee große Holzschuppen zur Aufbewahrung von Natureis, welches in den Seen und Flüssen gewonnen wird. Das Unternehmen entwickelt sich anfangs in sehr bescheidenen Grenzen.
1878-1879 Da in den eisarmen Wintern die gewonnenen Eismassen zur Befriedigung des Bedarfs nicht ausreichen, legt man Ende der 70er Jahre kleine Kunsteisfabriken auf den betreffenden Grundstücken an. Die gesamte Entwicklung der Gesellschaft ist auch in den späteren Jahren recht ungünstig; es wird versucht, mit verschiedenen Nebenbetrieben die Rentabilität der Gesellschaft zu steigern.
1896 Man errichtet auf dem im Besitz der Gesellschaft befindlichen Grundstück Köpenicker Straße 40/41 das erste Kühlhaus zwecks Konservierung von Lebensmitteln durch Kälte.
1913 Die Rentabilitätssteigerung der Gesellschaft gelingt recht wenig, so daß bis zum Jahre 1913 die Aktionäre im Durchschnitt nur eine Dividende von ca. 0,5 % pro Jahr erhalten.
1913-1914 Erst durch den Neubau einer der modernen Kältetechnik entsprechenden Kunsteisfabrik in den Jahren 1913/14 wird eine andere Basis für die Gestaltung des Geschäfts geschaffen und das gesamte Unternehmen zu einer Gesundung geführt.
1921 Das Kühlhaus in der Köpenicker Straße wird bedeutend erweitert
01.01.1921 bis 31.07.1921 Im Januar bzw. Juli 1921 Verkauf der Grundstücke in Rummelsburg und Plötzensee
1924 Das Kühlhaus in der Köpenicker Straße wird modern eingerichtet.
1925 Nochmalige größte Erweiterung der Kühl- und Gefrierhäuser durch Neubauten.
1926 Weiterer Ausbau der Anlagen.
28.06.1933 Gemäß Beschluß der ordentlichen Generalversammlung vom 28. Juni 1933 werden nom. RM 50.000,00 eigene Aktien eingezogen und die verbleibenden nom. RM 3.600.000,00 Stammaktien im Verhältnis 3 : 2 auf nom. RM 2.400.000,00 herabgesetzt. Gleichzeitig wird beschlossen, 70% des Nennwertes jeder einzuziehenden und zu vernichtenden dritten Stammaktie nach Ablauf des Sperrjahres (Mitte 1934) an die Aktionäre derart zurückzuzahlen, daß auf je 3 Aktien über je nom. RM 300,00 RM 210,00 und auf je 3 Aktien über je RM 500,00 RM 350,00 zur Rückzahlung kommen (ein Konsortium, bestehend aus Dresdner Bank und Commerzbank, übernimmt es, die Rückzahlungsbeträge schon ab Ende Juli 1933 auszuzahlen).
1935 Übergang der Aktienmajorität des Unternehmens aus dem Besitz der Bank für Industrie und Verwaltung A.-G., Berlin, auf die Deutsche Maizena-Ges. m. b. H., Hamburg, später Gesellschaft für Industriebeteiligungen m. b. H., Hamburg.
1937 Umbau von Kühl- und Gefrierhäusern.
1938 Ausbau weiterer Gebäudeteile zu Kühl- und Gefrierhäusern.
09.05.1938 Die Hauptversammlung vom 9. Mai 1938 ermächtigt den Vorstand, bis zum Ablauf des Jahres 1942 das Grundkapital um höchstens RM 1.2 Mill., durch Ausgabe neuer Aktien, gegen bar oder Sacheinlagen zu erhöhen.
1939 Von der Ermächtigung, das Grundkapital um RM 1.2 Mill. zu erhöhen, wird vorerst nicht Gebrauch gemacht.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Eis 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900)] 1921 [MAN-Dampfmaschinenliste]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 20.07.1921 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschinen um 1914 Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei vorm. Riedel & Kemnitz




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dr. Karl Heinz Heuser, Berlin; Adolf Behrens, Berlin. Aufsichtsrat: Dr. Hans Pilder, Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin, Vorsitzer; Erwin Dircks, Generaldirektor, Vorsitzer des Vorstandes der Deutsche Maizena-Werke A.-G., Hamburg, stellv. Vorsitzer; Georg Reimers, Wirtschaftsprüfer, Hamburg; Joachim von Stülpnagel, General der Infanterie z. V., Potsdam-Babelsberg; Ernst Wittig, Direktor, Berlin. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Treuhand-Vereinigung A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezfember. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 500,00 Stammaktien 5 Stimmen, je nom. RM 300,00 Stammaktien 3 Stimmen, je nom. RM 100,00 Vorzugsaktien 10 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. Zur Nachzahlung etwaiger Gewinnanteilsreste aus Vorjahren auf die Vorzugsaktien; 2. zur Verteilung eines Gewinnanteils von 6 % des Nennbetrages der Vorzugsaktien an die Vorzugsaktionäre; 3. zur Verteilung eines Gewinnanteils bis zu 6 % des Nennbetrages der Stammaktien an die Stammaktionäre; 4. für eine Gewinnbeteiligung von 10 % an den Aufsichtsrat, wobei für die Berechnung unter Anwendung der Bestimmung des § 98, Abs. 3 AG eine Dividende von 4 % auf das Grundkapital zu berücksichtigen ist; 5. zur Verteilung an die Vorzugs- und Stammaktionäre nach dem Verhältnis der Aktiennennbeträge, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM 2.400.000,00 Stammaktien in 3930 Stücken zu je RM 500,00 (Nr. 1-3930), 1450 Stücken zu je RM 300,00 (Nr. 3931-5380), nom. RM 10.000,00 Vorzugsaktien in 100 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-100); Summe: RM 2.410.000,00. Großaktionär: Gesellschaft für Industriebeteiligungen m. b. H., Hamburg (über 50% der Stammaktien und sämtliche Vorzugsaktien).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1921]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Die Errichtung und der Betrieb von Eiswerken und der Handel mit Eis. sowie die Errichtung und der Betrieb von Kühl- und Gefrierhäusern. Die Gesellschaft ist berechtigt, im In- und Ausland Zweigniederlassungen zu errichten, sich bei anderen verwandten Unternehmungen des In- und Auslandes zu beteiligen, solche Unternehmungen zu erwerben und zu errichten sowie alle Geschäfte einschließlich von Interessengemeinschaftsverträgen einzugehen, die der Erreichung des Gesellschaftszweckes dienen. Tätigkeitsgebiet der Gesellschaft: Herstellung von künstlichem Eis und Vermietung von Kühl- und Gefrierräumen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1921]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Betriebsanlagen und sonstiger Besitz: Eisfabrik, Kühl- und Gefrierhäuser; 5 Brunnenanlagen. Kraftanlagen: 4 Wasserrohrdampfkessel; 3 Heißdampfmaschinen; 8 Kältekompressoren; 4 Dynamos; außerdem Starkstromanschluß an das städtische Netz. Häuser: 1 großes Wohnhaus. Beteiligung: Groß-Berliner Kunsteisgesellschaft m. b. H., Berlin. Vertragsgemeinschaft mit den maßgebenden Berliner Eisfabriken. Gegründet: Januar 1915. Der Gesellschaftsvertrag läuft bis 31. März 1950. Kapital: RM 30.000,00. Geschäftsführer: Walter Frey. Zweck: Vertrieb des in den Berliner Fabriken erzeugten Eises. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Beteilig:. 21,33 % = nom. RM 6.400,00 (Buchwert RM 6.400,00).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1921]