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Union, Fabrik chemischer Produkte
Firmenname | Union, Fabrik chemischer Produkte |
Ortssitz | Stettin (Pomm) |
Ortsteil | Glienken |
Straße | Königstor 11 |
Art des Unternehmens | chemische Fabrik |
Anmerkungen | 1900: Zweigniederlassungen in Memel und Königsberg (Pr). Vorgabe [MAN]: "Union, Glienken b. Stettin". Adresse (1943): Königsplatz 19. |
Quellenangaben | [Reichs-Adreßbuch (1900) 1867] [MAN-Dampfmaschinenliste (1894)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4901] |
Zeit |
Ereignis |
28.11.1872 |
Gründung unter Übernahme der Firmen "Chemische Düngerfabrik von Kaesemacher & Schaefer" in Magdeburg und Schwefelsäurefabrik in Glienken bei Stettin mit einem Grundkapital von M 1.500.000,00. |
01.01.1910 bis 01.08.1914 |
Die Gesellschaft tut vor dem Ersten Weltkrieg entscheidende Schritte, um sich über Beteiligung an ausländischen Rohstoffquellen vom Rohstoffbezug unabhängig zu machen. So gehört die Gesellschaft zu den Gründern der "Pacific-Phosphate-Company Ltd.", London, an der sie ursprünglich mit 25 % beteiligt ist. |
1913 |
Besonders stark mitgenommen wird die deutsche Superphosphatindustrie dadurch, daß ihre Betriebe seit 1913 niemals voll und ständig ausgenutzt werden können; in den letzten Jahren (vor 1943) schwankt der Beschäftigungsgrad zwischen 30 und 50 %. Die "Union" betreibt in weitestgehendem Maße Rationalisierung und konzentriert sich nicht nur, sondern modernisiert und erweitert auch ihre Fabrikationsstätten fortlaufend. |
1914 |
Das Werk Memel wird stillgelegt. |
1. Weltkrieg |
Der wertvolle Besitz an der "Pacific-Phosphate-Company Ltd.", London, der sich auf mehrere Millionen Goldmark beläuft, geht durch Kriegsmaßnahmen der Gegnerstaaten verloren. Die Entschädigung, die die Gesellschaft dafür vom Reich erhält, ist nicht nennenswert. Weitere große Verluste erleidet die Gesellschaft an den bei Ausbruch des Weltkrieges schwebenden ausländischen Forderungen. |
09.1919 |
Es gelingt, geringfügige Mengen norwegischen Apatits zu Liebhaberpreisen anzuschaffen. Bald danach setzen die Bezüge geringer Mengen amerikanischer, dann afrikanischer und anderer Rohphosphate ein; der Gegenwert muß vor Abladung in der verlangten Auslandsvaluta gezahlt werden. |
1920-1926 |
Es wird ein zeitgemäßes Programm bezüglich der Superphosphatfabriken, der Lagerräume und der Transportanlagen durchgeführt. |
1926 |
Das "Union"-Paket der "Kokswerke und Chemische Fabriken A.-G." in Berlin (später: Schering A.-G.) geht an ein Konsortium für Industrie und Landwirtschaft über. |
1927 |
Das seit 1914 stillgelegte Werk Memel wird wieder instandgesetzt, um den Betrieb wieder aufzunehmen. |
1928 |
Wiederaufnahme des Betriebes in der Zweigniederlassung Memel. |
1931 |
Die Anteile der "Industriehaus-G. m. b. H.", Stettin, werden zum Preise von RM 300.000,00 an die "Feldmühle A.-G.", Stettin, verkauft. |
1932-1933 |
Abbruch der Betriebsanlagen der stilliegenden Werke Stettin-Grabow und Heiligensee bei Berlin. |
1934 |
Die Börsennotiz in Stettin wird eingestellt. |
1935-1936 |
Übergang des "Union"-Aktienpaketes der "Pommerschen landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft" auf die "Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Aktiengesellschaft", Berlin. |
1935-1936 |
Verstärkung der Beteiligung an der "Superphosphatfabrik Nordenham", Aktiengesellschaft |
1935-1936 |
Erwerb eines Aktienpaketes der "Guanowerke Aktiengesellschaft (vorm. Ohlendorff'sche & Merck'sche Werke)", Hamburg |
1936-1937 |
Errichtung mehrerer neuer Werkwohnhäuser |
04.03.1936 |
Beteiligung an der Gründung der "Chemischen Studiengesellschaft Uniwapo G. m. b. H.", Berlin. |
1937-1938 |
Die abgeräumte Anlage Grabow bei Stettin wird verkauft. |
1937-1938 |
Abstoßung der Beteiligung an der "Guano-Werke A.-G.", Hamburg |
1938-1939 |
Errichtung zweier Wohnhäuser in Stolzenhagen |
1940-1941 |
Verkauf des Grundbesitzes in Heiligensee und von Grundstücken in Memel. |
1942-1943 |
Aussichten für 1942/43: Für das laufende Jahr läßt sich bei unveränderten Verhältnissen kaum eine Besserung der Ertragslage erwarten. |
30.09.1942 |
Bemerkungen zum Abschluß per 30. September 1942: Während des Berichtsjahres konnte die Düngererzeugung nur vorübergehend in ganz geringem aus betrieblichen Gründen notwendig gewordenen Umfange aufgenommen werden. Der Restbetrieb ist voll in Gang gehalten worden. |
26.05.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Chemikalien |
1894 |
[MAN-Dampfmaschinenliste] |
1902 |
[MAN-Dampfmaschinenliste] |
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Kieselfluorsalze |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges.] |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges.] |
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Mischdünger |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges.] |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges.] |
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Schwefelsäure |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges.] |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges.] |
jeder Grädigkeit |
Superphosphat |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges.] |
1943 |
[Handb. Akt.-Ges.] |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1894 |
Maschinenfabrik Augsburg AG |
Dampfmaschine |
1896 |
Maschinenfabrik Augsburg AG |
Dampfmaschine |
1902 |
Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Generaldirektor Ernst Bensch, Stettin; Dr. Hans Siefart, Stettin. Aufsichtsrat: Fritz Totte, Stuttgart, Vorsitzer; Generaldirektor Dr. Max Matthias, Berlin, stellv. Vorsitzer (jährlich im Vorsitz wechselnd); Bernhard Heyne, Königsberg (Pr); Generaldirektor Dr. Otto Sarrazin, Berlin; Rudolf Totte, Lugano-Viganello; Werner Totte, Den Haag; General-Landschaftssyndikus Bankdirektor Dr. Gerhard Ziemer, Stettin. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1942/43: Dr. Paul Gerstner, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom RM 300,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 300,00 Vorzugsaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen, - einschließlich der Einstellung m die gesetzliche Rücklage und des Gewinnvortrages auf neue Rechnung - ergibt, wird wie folgt verteilt: a) Zunächst wird der Gewinnanteil auf die Vorzugsaktien nachgezahlt, insoweit auf diese in früheren Jahren weniger als 6 % Gewinnanteil für das Jahr verteilt wird; b) demnächst erhalten die Vorzugsaktien 6 % Gewinnanteil für das abgelaufene Geschäftsjahr; c) hiernach werden auf die Stammaktien bis zu 5 % als Gewinnanteil ausgeschüttet; d) alsdann erhält der Aufsichtsrat die ihm nach § 15 der Satzungen zustehenden Anteile am Jahresgewinn; e) der Rest wird an die Aktio- näre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM 6.000.000,00- Stammaktien in 20 000 Stücken zu je RM 300,00 (Nr. l-1000, 2001-21 000), nom. RM 150.000,00 Vorzugsaktien in 500 Sjtücken zu je RM 300,00 (Nr. l-505). RM 6.150.000,00. Großaktionäre: 1. Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-A.-G. Chemische Fabriken, Berlin (Majorität); 2. Konsortium Totte (Fritz Totte, Stuttgart; Rudolf Totte, Lugano-Viganello, und Werner Totte, Den Haag). Besondere Rechte: Die Vorzugsaktien sind ausgestattet mit 6% (Max.) Vorzugsdividende, Nachzahlungsanspruch und einfachem Stimmrecht. Bei Abwicklung erfolgt Einlösung zu 112% vor den Stammaktien. Sie können nach Maßgabe der Satzung eingezogen werden. Buchwert der Wertpapiere: RM 648.810,00. Buchwert der Beteiligungen: RM 98.257,15. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4901] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: a) Herstellung und Bearbeitung von chemischen Produkten aller Art, insbesondere Düngemitteln, ferner der Handel, die Lagerung und Spedition solcher Erzeugnisse, deren Rohstoffe und Abfallprodukte, überhaupt von Waren aller Art, ferner innerhalb dieser Grenzen; b) Erwerb und Veräußerung von gewerblichen Schutzrechten, Vergebung von Lizenzen und ähnlichen Rechten; c) Erwerb, Pachtung und Errichtung von Anlagen jeder Art für eigene und fremde Rechnung. Die Gesellschaft ist berechtigt, Grundstücke zu erwerben und zu veräußern, sich an anderen Unternehmungen des In- und Auslandes zu beteiligen, solche Unternehmungen zu erwerben und zu errichten, auch wenn diese nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Hauptprodukten und sonstigen Erzeugnissen der Gesellschaft stehen, ferner alle Geschäfte, einschließlich von Interessengemeinschaftsverträgen einzugehen, im In- und Ausland Zweigniederlassungen zu unterhalten. Erzeugnisse: Schwefelsäure jeder Grädigkeit, Superphosphat, Mischdünger, Kieselfluorsalze. Die Produktion umfaßt Superphosphate, Ammoniaksuperphosphate und Volldünger - Am.-Sup.-Ka -, sowie Schwefelsäure und Kieselfiuornatrium. Durch den Ersten Weltkrieg und seine Folgen ist die gesamte deutsche Superphosphatindustrie erheblich betroffen worden. Vorher war sie neben der französischen und amerikanischen Industrie führend, vor allem im Export. Nach dem Weltkrieg konnte die deutsche Superphosphatindustrie erst allmählich wieder in Gang kommen, da die Rohstoffbelieferung auf Schwierigkeiten stieß. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4901] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Besitz- und Betriebsbeschreibung: Werk I. Betriebsanlagen Stettin-Stolzenhagen: Verschiedene Schwefelsäure- und Superphosphat-Fabriken, Kontaktanlage. Gebäude: Zahlreiche Beamten- und Arbeiterwohnhäuser. Werk II. (Zweigniederlassung Memel) (s.d.). |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4901] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Beteiligung an folgenden Unternehmens |
TEXT | Beteiligungen: 1. Superphosphatfabrik Nordenhain, Aktiengesellschaft, Friedrich-August-Hütte (Oldenburg), Beteiligung: Qualifizierte Mehrheit; 2. Chemische Studiengesellschaft Uniwapo G. m. b. H., Berlin; Buchwert der Beteiligungen: RM 98.257,15. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4901] |
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