Brauerei Englisch Brunnen AG

Allgemeines

FirmennameBrauerei Englisch Brunnen AG
OrtssitzElbing (Westpr)
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenVorgänger: "Elbinger Aktienbrauerei", der das Gut Englisch Brunnen gehörte. Die Brauerei wurde in den ersten Jahren der 1870er gegründet [Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins (1887) 129].
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 2059] [MAN-Dampfmaschinenliste (1895)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 273]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
20.02.1880 Gründung mit einem Grundkapital von M 450.000,00 als Nachfolgerin der "Elbinger Aktienbrauerei"
1914 Das Unternehmen hatte vor 1914 einen Ausstoß von 68 000 hl.
nach 1914 Zur Vergrößerung ihres Kontingents hat die Brauerei nach 1914 fünf Brauereien, in Danzig, Marienburg (Westpreußen), Löbau (Westpr.) und Marienwerder (Westpr.) käuflich erworben und deren Kontingente auf ihren Betrieb in Elbing übernommen.
06.01.1924 Das Grundkapital wird das bis auf M 14.000.000,00 Stammaktien und M 246.000,00 Vorzugsaktien erhöhte Kapital auf Reichsmark 1.120.000,00 Stammaktien und RM 19.680,00 Vorzugsaktien festgesetzt.
1930 Ankauf eines Grundstückes in Mühlhausen (Ostpr.) für die dortige Niederlage.
1933-1934 Umbau des Maschinenhauses und der Maschinenanlage. Saalneubau für etwa 700 bis 800 Personen; Durchführung größerer Ersatzinvestitionen.
1934-1935 Ankauf eines Grundstücks für Niederlage Saalfeld (Ostpr.) und Errichtung der Niederlage Rastenburg in gemieteten Räumen.
30.01.1934 Nach inzwischen ausgegebenen Reichsmark 80.000,00 Vorzugsaktien II mit zehnfachem Stimmrecht wird das Aktienkapital am 30. Januar 1934 auf Reichsmark 1.000.000,00 Stammaktien, RM 80.000,00 Vorzugsaktien II und RM 14.000,00 alte Vorzugsaktien festgesetzt, nachdem RM 120.000,00 Stammaktien eingezogen waren.
1935-1936 Erwerb eines Grundstücks in Langhaken auf der Frischen Nehrung; dieses sowie das durch Aufstockung vergrößerte Geschäftsgrundstück in Kahlberg wird für Ferienaufenthalte der Gefolgschaftsmitglieder eingerichtet.
1937-1939 Erneuerungsarbeiten in den Kellereianlagen. Planmäßige Weiterführung der Bauvorhaben.
1939-1940 Erwerb eines landwirtschaftlichen Grundstückes in Lärchwalde bei Elbing.
1940-1941 Erwerb eines weiteren Grundstückes in Kahlberg (Frische Nehrung)
1943 Bis 1943 erfolgt auch die Einziehung der RM 14.000,00 alten Vorzugsaktien, und das Stimmrecht der RM 80.000,00 Vorzugsaktien II wird auf 1 Stimme je RM 400,00 Aktie herabgesetzt.
06.01.1943 Letzte ordentliehe Hauptversammlung




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1895 [MAN-Dampfmaschinenliste] 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1895 Maschinenfabrik Augsburg AG




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Generaldirektor Johannes Adischkewitz, Elbing; Direktor Ferdinand Herzfeldt, Elbing. Braumeister: Betriebsdirektor Alexander Müller, Elbing. Aufsichtsrat: Generaldirektor Günther Heinrich, Königsberg (Pr), Vorsitzer; Generalkonsul a. D. Bank-Dir. Heinrich Kuebarth, Stettin, stellv. Vorsitzer; Dipl.-Ingenieur Kurt Netke, Elbing; Rechtsanwalt und Notar Dr. Heinrich Gaupp, Elbing; Generaldirektor Johannes Bundfuß, Stettin; Generaldirektor Dr. Richard Lindemann, Vorstand der Treuhandund Verwaltungs-A.-G., Stettin. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 400,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 400,00 Vorzugsaktien II 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Abgesehen von den übrigen gesetzlich vorgeschriebenen Zuweisungen ist in die gesetzliche Rücklage ein Betrag einzustellen, der mindestens dem zwanzigsten Teile des jährlichen Reingewinnes entspricht, und zwar so lange, bis die Rücklage 20 % des jeweiligen Grundkapitals erreicht oder wieder erreicht hat. Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und eines etwaigen Gewinnvortrages ergibt, wird, unbeschadet der Ansprüche der Vorstandsmitglieder auf Gewinnanteile, wie folgt verteilt: 1. Zunächst sind satzungsgemäß etwaige Rückstände, von Gewinnanteilen aus Vorjahren auf die Vorzugsaktien nachzuzahlen; 2. von dem verbleibenden Reingewinn sind auf die Vorzugsaktien 6 % ihres Nennwertes zu verteilen; 3. sodann entfallen auf die Stammaktien bis zu 4% des auf die Aktien eingezahlten Betrages; 4. aus dem sich nach Abzug von 4 % für das Gesamtkapital ergebenden Reingewinn erhält der Aufsichtsrat eine gemäß § 98 Abs. 3 AG zu berechnende Gewinnbeteiligung in Höhe von 10 %, insoweit dieser an die Aktionäre zur Verteilung gelangt; 5. der Rest wird an die Stammaktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM l 000.000,00 Stammaktien in 2500 Stücken zu je RM 400,00 (Nr. zw. l - 2800); nom. RM 80.000,00 Vorzugsaktien II in 200 Stücken zu je RM 400,00; Summe: RM l 080.000,00. Besondere Rechte: Die Vorzugsaktien erhalten vor den Stammaktien einen Gewinnanteil von 6 % ihres Nennwertes. Reicht der verteilbare Reingewinn in einem Geschäftsjahre zur Zahlung dieser Vorzugsdividende nicht aus, so erfolgt die Nachzahlung der Rückstände aus dem verteilbaren Jahresgewinn der folgenden Geschäftsjahre. Bei Auflösung der Gesellschaft erhalten die Vorzugsaktionäre aus dem Abwicklungserlös vor den Stammaktionären bis zu 115% des Nennwertes ihrer Aktien nebst den etwa rückständigen Gewinnanteilen. Soweit der Abwicklungserlös der Vorzugs- und Stammaktien 115 % übersteigt, nehmen die Vorzugsaktien an dem überschießenden Vermögen in der Weise teil, daß auf beide Aktiengattungen der gleiche Prozentsatz entfällt. Die Vorzugsaktien können durch jede ordentliche Hauptversammlung ohne Sonderabstimmung der verschiedenen Aktiengattungen mit einfacher Mehrheit in Stammaktien, die auf den gleichen Nennbetrag lauten, umgewandelt werden.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 273]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Bier, Mineralwasser und anderen Artikeln, welche mit der Brauerei und Mälzerei zusammenhängen, sowie die Fabrikation von Fässern und Futtermitteln. Die Gesellschaft ist berechtigt, im In- und Auslande Zweigniederlassungen zu errichten, sich bei anderen Unternehmungen und Syndikaten gleicher oder verwandter Art im In- und Auslande zu beteiligen, solche Unternehmen zu erwerben und zu errichten sowie alle Geschäfte einschließlich von Interessengemeinschaftsverträgen einzugehen, die geeignet sind, den Geschäftsbetrieb der Gesellschaft zu fördern. Produktion und Erzeugnisse: Ober- und untergäriges Bier; Malz für eigenen Bedarf; Eis; Nebenprodukte-Verwertung im eigenen Betrieb und durch Verkauf. Elbinger Pilsener, Elbinger Porter, Elbinger Hell, Exportbier, Bockbier, Caramelbier, Weißbier, Malzbier, Seiter, Limonaden und Brunnen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 273]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Grundbesitz: 205 037 qm, wovon 26 109 qm bebaut sind. 1. Brauerei Elbing. Anlagen: Sudhausanlage mit 60 Ztr. Schüttung. Modernste Einrichtungen im Sudhaus (Eis- und Kühlmaschinen, ebenso Gär- und Lagertanks). Eigene Mälzerei, Hefereinzuchtanlage usw. Die Einrichtungen ermöglichen zur Zeit einen Ausstoß von 250 000 hl. Fuhrpark: 45 Autos und 10 Anhänger, 8 eigene Eisenbahnwagen, 43 Pferde. 2. Zweigniederlassungen in Marienburg (Westpr.), Allenstein, Sensburg auf eigenem Besitztum, ferner Niederlagen in Braunsberg in gemieteten Räumen und in Mühlhausen (Ostpr.), Saalfeld (Ostpr.), Kahlberg, Osterode (Ostpr.) auf eigenen Grundstücken. 3. Grundstücke in Danzig, Osterode (Ostpr.), Kahlberg, Tolkemit, Allenstein, Lyck, Marienburg (Westpr.), Sensburg, Mühlhausen (Ostpr.), Langhaken, Dt. Krone.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 273]