Zeit |
Ereignis |
1802 |
Die jüdische Familie Allatini wandert von Livorno (Italien) ein und läßt sich in Thessaloniki nieder. Sie gründen eine Gesellschaft "Modiano & Allatini", die Getreide- und Mehlhandel betreibt. |
1836 |
Moses Allatini gründet die Allatini-Getreidemühle und Töpferei/Ziegelei. Nach seinem Tode wird die Gesellschaft in "Fratelli Allatini" umbenannt. |
1854 |
Die Mühle wird gebaut. Sie ist die erste Fabrik in Thessaloniki, gelegen an der Verbindung der Antheon und Laskaratou Straßen. Sie wird durch den Franzosen Darblay de Corblay und die Brüder Allatini vollendet. |
1883 |
Die Mühle wird von einem Franzosen namens Jean Darplay und seinem Partner Solomon Lazar Allatini gekauft. Die Leistung beträgt 10.000 t Mehl/Jahr |
1888 |
Bau der Allatini-Villa durch den italienischen Architekten Vitaliano Poselli (+1838 +1918) als Sommerresidenz für die Allatini-Familie. - Das Gebäude wird von 1909 bis 1912 als Wohnsitz für den gefangenen Sultan Abdul Hammid II. und wird 1926 von der Universität Saloniki übernommen. Später als Sitz kommunaler Behörden. |
1897 |
Gründung der "Société Anonyme Ottomane Industrielle & Commerciale de Salonique ancens Moulins & Briqueterie Allatini" mit einem Kapital von 3.000.000 französischen Franken. Die Gesellschaft besitzt die Getreidemühle und die Töpferei von Allatini. |
1898 |
Gründung der Gesellschaft, die der "Allatini Bros" gehört. Dazu gehört eine Dampfmühle und eine Ziegelfabrik |
1898 |
Die Mühle wird durch ein Feuer zerstört und durch eine neue ersetzt, deren Pläne vom italienischen Architekten Vitaliano Poselli stammen. |
1900 |
Die Mühle bezeichnet sich auf einer Postkarte als "Die größte Mühle des Ostens" |
1900 |
Neu eingerichtet (vmtl. 1900; oder Vergrößerung in diesem Jahre) durch "Amme, Giesecke & Konegen", Braunschweig |
19.09.1900 |
Die neue Mühle geht in Betrieb. Ihre Antriebsleistung beträgt 950 PS, die tägliche Produktion 100 t und beschäftigt 200 Arbeiter |
1901 |
Nach Inbetriebnahme der neuen Mühle (19.09.1900) wird die Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft verwandelt. Das Aktienkapital beträgt 3.000.000 frF [vergl. 1897!]. |
1903 |
Vergrößert durch "Amme, Giesecke & Konegen" |
1911 |
Die Familie Allatini kehrt nach Italien zurück und verkauft einen großen Teil ihres Besitzes. |
1926 |
Die Gesellschaft wird ab 1926 von einer Gruppe griechischer Nationalität berherrscht, mit Kosmas Panoutsos from Argolida als Leiter der Gruppe. |
1950 |
Die "Allatini S.A." wird in der Athener Börse notiert. |
1951 |
Die Mühle wird durch ein Feuer zerstört |
1952 |
Eine neue Industrieanlage wird gebaut, die 120 t/d Vermahlleistung hat. Die Leistung wird später auf 600 t/d gesteigert. Seit dem Wiederaufbau nach dem Brand hat die Mühle nur noch Elektroantrieb. [vergl. 1955] |
1955 |
Die 1951 abgebrannte Mühle ist repariert und arbeitet wieder |
1964 |
Aufteilung in zwei Gesellschaften: "Allatini S.A.", welche die Getreidemühle behält, und "Ceramics Allatini S.A.", welche die Tonwarenfabrik betreibt. |
1967 |
Die Allatini S.A. diversifiziert und nimmt die Keksherstellung auf. |
31.12.1987 |
Der Mühlen-Zweig und der Keksherstellungs-Zweig werden von der Muttergesellschaft gelöst und bilden zwei getrennte Gesellschaften: "Northern Greece Cereal Co. IC Ltd." und "Hellenic Biscuit Co. Ltd.". Erstere ist eine hundertprozentige Tochter von Allatini S.A. |
1988 |
Die "Hellenic Biscuit Co. Ltd." wird verkauft |
1996 |
Die Gesellschaft verlagert ihre Aktivitäten in neue Betriebe im Industriegebiet von Sindos auf einer Fläche von 8.25 acres. Insgesamt werden 8,8 Millionen Euro investiert. |
18.04.2006 |
Ministerial-Beschluß für eine Bebauung auf dem als Industriedenkmal unter Schutz stehenden Gelände der mit sechs neuen Wohnblöcken. Geplant ist eine Mischnutzung mit Wohn- und Geschäftsgebäuden mit 37.000 qm und 13.500 qm Tiefgarage auf dem 26.100 qm großen, meeresnahen Gelände mit dem alten Industriegebäude mit ca. 12.000 qm Fläche. |
27.10.2006 |
Baugenehmigung des städtischen Bauamts für eine Tiefgarage mit 400 Stellplätzen (Fläche: 13.500 qm) auf dem Gelände der Mühle. - Lt. Planungsbüro "ERGO3" (2007): "Bau einer mehrstöckigen Tiefgarage und der Fundamente 5 neuer Gebäude miteinbegriffen, in der früheren 'Allatini' Mühle an den Straßen Antheon und Th. Sofouli von Thessaloniki" (mit Abb. laufender Bauarbeiten). Baugenehmigung jedoch drei Jahre später höchstrichterlich aufgehoben ...! |
09.03.2010 |
Der Staatsrat in Athen, Griechenlands oberstes Verwaltungsgericht, erklärt einen Ministerial-Beschluß für eine Bebauung mit sechs neuen Wohnblocks und eine Baugenehmigung des städtischen Bauamts für eine Tiefgarage auf dem Mühlengelände (beide 2006) für ungültig. Die Richter führen insbesondere Artikel 24 der griechischen Verfassung an, wonach die natürliche und die kulturellen Umwelt geschützt sei. Der o.g. Beschluß des Kultusministeriums hatte die ursprünglichen Auflagen sehr gelockert und eine lukrative Nutzung vorbereitet; die geplante dichte Bebauung war aber auf Initiative von Anwohnern bereits im Eilverfahren vom Staatsrat untersagt worden. |