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Reichelbräu Aktien-Gesellschaft
Firmenname | Reichelbräu Aktien-Gesellschaft |
Ortssitz | Kulmbach (Ofr) |
Straße | Lichtenfelser Str. 9 |
Postleitzahl | 95326 |
Art des Unternehmens | Brauerei |
Anmerkungen | Firmierung bis 1895: "J. W. Reichel, Exportbier-Brauerei" (s.d.). Um 2004: Postfach 1860, 95310 Kulmbach. Um 1984: "Kulmbacher Reichelbräu GmbH". 1997 nach Anschluß der "Ersten Kulmbacher Actien-Exportbier-Brauerei" (s.d.) als "Kulmbacher Brauereien AG". |
Quellenangaben | [Hoppenstedt: Brauereien (1982) D 143] [MAN-Dampfmaschinenliste] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 311] |
Zeit |
Ereignis |
09.01.1895 |
Gründung unter Übernahme der bestehenden Brauerei J. W. Reichel, Kulmbach (Übernahmepreis M 3.011.202,00), "Reichelbräu" mit einem Grundkapital von M 3.750.000,00 |
1898 |
Vergrößerung der Kellereianlage |
14.10.1899 |
Firma seither "Reichelbräu Aktien-Gesellschaft" |
1913 |
Bau eines neuen Sudhauses als kleiner, ca. 17 x 11 m messender Baukörper aus Eisenbeton. Es schließt sich als Anbau westlich an das alte Sudhaus an. Im ca. 9 m hohen Sudraum befindet sich auf zwei unterschiedlichen Niveaus eine aus Maisch- und Sudpfanne bestehende einfache Sudanlage. |
1914 |
Anlage eines großen Eiskellers. |
1925 |
Errichtung moderner Abfüllhallen. |
1926-1927 |
Bau eines neuen Kesselhauses. |
1927-1928 |
Erwerb eines Grundstückes für die Vergrößerung und bessere Ausnützung eines Spezialausschankes. |
28.10.1930 |
Die außerordentliche Hauptversammlung vom 28. Oktober 1930 beschließt, das Grundkapital um Reichsmark 1.100.000,00 zu erhöhen. Die neuen Aktien werden u. a. zum Erwerb der gesamten Geschäftsanteile (Reichsmark 300.000,00) der Markgrafenbräu G. m. b. H., Kulmbach, zur Verstärkung der Betriebsmittel der Gesellschaft, ferner zum Erwerb von nom. RM 500.000,00 Stammaktien und nom. RM 11.500,00 Vorzugsaktien der Kulmbacher Rizzibräu Aktiengesellschaft, Kulmbach, verwendet. Gleichzeitig schloß die Reichelbräu Aktien-Gesellschaft mit der Kulmbacher Rizzibräu Aktiengesellschaft unter Zustimmung der Hauptversammlungen beider Gesellschaften einen Interessengemeinschafts- und Pachtvertrag ab. |
1931-1932 |
Im Laufe des Jahres erwirbt die Gesellschaft teils planmäßig, teils freiwillig weitere nom. RM 40.000,00 Stammaktien der Rizzibräu A.-G., Kulmbach. |
1931-1932 |
An Gebäuden erwirbt die Gesellschaft ein an das Brauereigelände in Kulmbach angrenzendes Wohnhaus und eine Scheune. |
1932-1933 |
Erwerb eines kleinen Anwesens in Steinach/Thür. |
1933-1934 |
Verkauf eines Grundstücks in Steinach |
1933-1934 |
Die Beteiligungen erfuhren einen Zugang durch Ankauf von Rizzibräu-Aktien infolge planmäßiger Auslosung. |
1934-1935 |
Verkauf der Anwesen Kressenstein 22, Obere Stadt 23, Sutte 4 und 6 sowie Hindenburgstraße 15. |
1934-1935 |
In Breslau wird ein Grundstück erworben. Da das Geschäft in Schlesien durch die schlechte wirtschaftliche Lage und die Abtrennung Oberschlesiens stark gelitten hat, wird das Exportgeschäft der Beteiligungsfirma, der Kommanditgesellschaft K. G. Kißling in Breslau, als selbständiges Unternehmen abgetrennt. Die Beteiligung seitens der Reichelbräu-Aktien-Gesellschaft in Kulmbach wird zurückgegeben und dafür dar Gesellschaft ein Betrag von ca. RM 350.000,00 angerechnet. Nachdem bereits im Vorjahr eine Abschreibung von RM 110.000,00 auf diese Beteiligung vorgenommen wird, sind die restlichen Abschreibungen in der Bilanz 1934/35 berücksichtigt worden. Das Engagement hat nunmehr seine Erledigung gefunden. Mit der Firma Kißling wird ein Bierlieferungsvertrag auf 30 Jahre abgeschlossen. |
1935-1936 |
Ankauf eines Anwesens in Kulmbach, Hardenbergstraße 26 |
1935-1936 |
Erwerb von Rizzi-Aktien infolge vertragsmäßiger Auslosung. |
1936-1937 |
Übernahme eines Grundstücks in Dresden |
1936-1937 |
Erwerb von Rizzi-Aktien infolge vertragsmäßiger Auslosung. |
1937-1938 |
Erwerb von Rizzi-Aktien infolge vertragsmäßiger Auslosung. |
1938-1940 |
Weiterer Ankauf von Rizzi-Aktien. |
1940-1941 |
Ankauf einer Absatzstätte in Dresden sowie eines Anwesens in Petzmannsberg. |
1941-1942 |
Durch Hauptversammlungs-Beschluß der Kulmbacher Rizzibräu A.-G. wird der Reichelbräu A.-G. die beliebige Verstärkung der im Pachtvertrag vorgesehenen Verlosung der Rizzi-Aktien zu 150 % zugestanden. Zum 20. Juni 1942 werden RM 249.200,00 und zum 30. September 1942 die restlichen RM 197.200,00 Rizzi-Aktien ausgelost. |
20.01.1943 |
Die Hauptversammlung vom 20. Januar 1943 beschließt die Übertragung der Rizzibräu auf Reichelbräu gegen Barabfindung von 150 %, befristet bis 31. März 1943. |
1997 |
Übernahme der "Erste Kulmbacher Actien-Exportbier-Brauerei" und Umfirmierung in "Kulmbacher Brauereien AG" |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Bier |
1895 |
Beginn (ex J. W. Reichel) |
1982 |
[Hoppenstedt] |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1891 |
Maschinenfabrik Augsburg AG |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1895 |
Umbenennung |
zuvor |
J. W. Reichel, Exportbier-Brauerei |
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1943 |
Beiteiligung |
zuvor |
Kulmbacher Export-Brauerei, AG, vorm. C. Rizzi |
ab 1931 |
1997 |
Anschluß (Namensverlust) |
zuvor |
Erste Kulmbacher Actienbrauerei |
dann "Kulmbacher Brauereien AG" |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Direktor Walter Roßberg, Kulmbach; Direktor Alfred Heibig, Kulmbach. Braumeister: Albert Wöhner, Kulmbach. Aufsichtsrat: Dr. Herbert von Breska, Geschäftsinhaber der .Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin, Vorsitzer; Fabrikbesitzer Emil Moritz Stecher, Freiberg (Sachs.), stellv. Vorsitzer; Rittergutsbesitzer Georg Conrad Kißling, auf Bolkohof bei Breslau; Dr. Heinrich Rizzi, Kommerzienrat, Kulmbach; Major z. V. Dr. Otto Ritter von Rizzi, Kulmbach; Dr. Josef Schmitt, Geh. Justizrat, Bamberg; Hugo Zinßer, stellv. Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin, Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September (bis 1931 Juli/Juni; Zwischengeschäftsjahr vom 1. Juli bis 30. September 1931). Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 200,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 300,00 Vorzugsaktien 100 Stimmen, in den bekannten drei Fällen 200 Stimmen. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 311] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: a) der Betrieb des Bierbrauerei- und Mälzereigewerbes und der dazugehörigen Nebengewerbe einschließlich der Herstellung alkoholfreier Getränke, sowie der Absatz der von der Gesellschaft in den ihr gehörigen und etwa noch von ihr zu erwerbenden Grundstücken hergestellten Fabrikate; b) die Errichtung von Zweigniederlassungen und die Beteiligung mit Kapital an anderen Unternehmungen, welche zur Erreichung der zu a) gedachten Zwecke dienen, Produktion und Erzeugnisse: Untergäriges Bier; Malz für eigenen Bedarf; Eis, Nebenprodukte-Verwertung im eigenen Betrieb. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 311] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke, einschließlich einer zur Eisgewinnung benutzten Wiese, haben eine Größe von 121211 qm, wovon 30950 qm bebaut sind. 1. Brauerei in Kulmbach, Lichtenfeiser Straße 6/8. Größe: 102283 qm, bebaut 18582 qm. Betriebsanlagen: 2 Sudhäuser, Kellereien, Böttcherei, Eiskeller, Kontorgebäude, Ökonomiegebäude und Maschinenhaus. Kraftanlagen: 2 Dampfmaschinen in Verbindung mit Kompressoren, System Linde; 60 Elektromotoren; Gleisanschluß. 2. Brauerei Kulmbach, Kronacher Straße 13 (Markgrafenbräu). Größe: 10830 qm, bebaut 4270 qm. Betriebsanlagen: Neues Sudhaus (1929 erbaut); Maschinenhalle, Böttcherei, Kellereien und Kontorgebäude. 3. Mälzerei Kulmbach, Grünwehr 28-30. Größe: 360 qm, bebaut 360 qm. Die Mälzerei verarbeitet jährlich ca. 20 000 Zentner Gerste. Häuser: 7 Häuser für Angestellte. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 311] |
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