Maschinenfabrik H. C. Hoffmeister

Allgemeines

FirmennameMaschinenfabrik H. C. Hoffmeister
OrtssitzWien
OrtsteilMeidling
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenBaut "Dampfmotoren von H. C. Hoffmeister und E. Friedrich". [TM Wien]: "Hofmeister" (1 "f"). Die Firma "Ad. Altmann & Comp." (s.d.) in Berlin baute diese Motoren für Deutschland.
Quellenangaben[TM Wien: Grundblatt, Best.-Nr. 16.183] [Dinglers Polytechnisches Journal (1881) Bd. 239, S. 423?425)]




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfmaschinen   Exponat im TM Wien      




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1886 Interessengemeinschaft danach Ad. Altmann & Comp. Motoren- und Maschinenfabrik Altmann baute Hoffmeister Maschinen für Deutschland




Allgemeines

ZEIT1881
THEMAHoffmeister und Friedrichs atmosphärischer Dampfmotor
TEXTIn dem durch Fig. 5 bis 11 Taf. 34 dargestellten Dampfmotor von H. C. Hoffmeister und E. Friedrich(D.R.P. Kl. 14 Nr. 11384 vom 28. März 1880) ist das in letzter Zeit mehrfach hervorgetretene Bestreben zu erkennen, der Kleinindustrie Motoren zu liefern, welche, brauchbarer als die jetzt gebräuchlichen kleinen transportabeln Dampfmaschinen, weniger Betriebskosten als die Gas- und Heißluftmaschinen erfordern. Dem wundesten Punkt der Dampfmaschinen, welcher ihrer Einführung in die Kleinindustrie hauptsächlich hinderlich ist, d.i. der Gefahr einer Kesselexplosion, ist hier dadurch entgegengetreten, das nur sehr geringe Dampfspannungen unter Zuhilfenahme des Luftdruckes (wie bei der alten Newcomen'schen Maschine) benutzt werden. Der Dampfzylinder A1 ist dementsprechend groß, der Dampferzeuger A aber um so kleiner genommen. Beide sind miteinander sowie mit den die Schwungradwelle tragenden Lagern und einem Steuerhahngehäuse a in einem Stück gegossen. Die Anwendung des Gußeisens für den Dampferzeuger mag der geringen Spannung wegen hier zulässig sein. In den gleichfalls gußeisernen Sockel, auf welchen A aufgeschraubt wird, sind eine Anzahl durchgehender Wasserröhren x eingezogen, d (Fig. 6) ist ein Füllpfropfen; unter demselben befindet sich ein bis zum festgesetzten Wasserspiegel reichendes Röhrchen, das beim Füllen den richtigen Wasserstand erkennen läst. Die Feuerung kann eine beliebige sein; in der Zeichnung ist Gasfeuerung mit einem Bunsen'schen Brenner F angenommen. Der schwingende Steuerhahn B läßt beim Aufgang des Kolbens den Dampf durch b in den Zylinder treten; beim Kolbenniedergang leitet er ihn in ein Rohr C, welches in einem Wassergefäß E ständig gekühlt wird. Es wird demnach in C nur eine sehr geringe Spannung herrschen, so das der den Kolben von oben belastende Luftdruck beim Niedergang zur Wirkung kommen kann. Das sich in C bildende Kondensationswasser wird durch den Hahnkegel B bei seinem Hin- und Herschwingen wieder in den Dampferzeuger befördert, in ähnlicher Weise, wie das Öl durch einen einseitig ausgehöhlten Schmierhahn in einen Dampfzylinder u.s.w. eingeführt wird. Das Wasser macht also wie bei allen Maschinen mit Oberflächencondensation einen vollständigen Kreisprozess durch. Fig. 8 und 9 zeigen Querschnitte des Hahnes für Mitte Kolbenaufgang, Fig. 10 und 11 dieselben für Mitte Kolbenniedergang. Durch das Ventil D (Fig. 6) kann etwa vorhandene Luft entweichen. Da in dem Dampferzeuger A nur sehr wenig Wasser vorhanden ist, so würden schon bei geringen Belastungsänderungen der Maschine bedeutende Druckänderungen entstehen können. Um dies zu vermeiden, ist eine besondere Vorrichtung angebracht, welche die Feuerung nach Maßgabe des Druckes reguliert. Der Boden des Dampferzeugers wird nämlich durch eine Platte gebildet, die nach Art der Manometerplatten gewellt ist, so daß sie sich je nach dem Dampfdruck in A mehr oder weniger nach unten durchbiegen kann. Hierdurch wird das Ventil, durch welche das Gas zuströmt, weniger oder mehr geöffnet, oder bei Kohlenfeuerung die Zufuhr der Luft reguliert. In einer späteren Anordnung (D.R.P. Zusatz Nr. 13084 vom 7. September 1880) wird sowohl die Dampfzuführung zum Zylinder wie die Rückführung des Wassers in den Dampfentwickler durch den Dampfkolben C selbst besorgt, so daß der Steuerhahn in Wegfall kommt (vgl. Fig. 12 bis 15 Taf. 34). An den Kolben ist oben eine Kulisse a angegossen, welche über ein auf der Kurbelwelle befindlicher Excenter b greift. Hierdurch wird der Kolben bei seinem Auf- und Niedergang ein wenig hin- und hergedreht, so das eine in denselben eingegossene Rinne d abwechselnd über die in der Zylinderwand befindlichen Ein- und Ausströmungskanäle e und f zu stehen kommt (vgl. Querschnitt Fig. 14). Die Fig. 15 zeigt die Stellung des Kolbenkanales d beim Beginn der Einströmung, Fig. 16 für die Mitte des Kolbenhubes, der Einströmungskanal ist am weitesten geöffnet. Fig. 17 entspricht dem Beginn der Expansion, Fig. 18 dem Beginn der Ausströmung und Fig. 19 der Mitte des Kolbenniederganges, der Ausströmungskanal ist voll geöffnet. Das Wasser tritt aus dem Kondensator in die Kammer g (Fig. 13) ein und wird durch die in den Kolben eingegossene Vertiefung i beim Niedergang desselben dem mit A in Verbindung stehenden Kanal h zugeführt. Die Drehung des Kolbens kommt dabei nicht in Betracht.
QUELLE[Dinglers Polytechnisches Journal (1881) Bd. 239, S. 423?425)]


ZEIT1886
THEMAHoffmeister und Friedrichs atmosphärischer Dampfmotor
TEXTDer ursprünglich ziemlich unvollkommen erscheinende Dampfmotor von B. C. Hoffmeister und E. Friedrich in Meidling bei Wien (D.R.P. Nr. 11384 vom 28. März 1880 mit Zusätzen Nr. 13084 vom 7. September 1880, Nr. 19874 vom 2. März 1882 und Nr. 30002 vom 9. Mai 1884) ist durch die weitere Ausbildung zu einem nunmehr recht brauchbaren Motor geworden, welcher bereits größere Verbreitung gefunden hat. In Fig. 11 bis 14 Taf. 1 ist die durch das zweite Zusatzpatent Nr. 19874 geschützte Anordnung dargestellt. Auf einem gußeisernen, ausgemauerten Ofen ruht der kleine Dampferzeuger, bestehend aus einem flachen Kasten, einer Anzahl an den Boden desselben angehängter Röhren d und einem gußeisernen Dampfdome D, welcher über einer großen Oeffnung des Kastens aufgenietet und auf dessen oberem Rande der Dampfzylinder E mit breiter Flansche aufgehängt ist. Auf letzterem steht ein Kasten F, welcher die Kurbelwelle trägt, die Kreuzkopfführung enthält und durch Türen f und g zugänglich ist. Der Kessel ist mit vollständiger Ausrüstung versehen. Der Abdampf der Maschine wird in einem Oberflächenkondensator, einem doppelwandigen, in einen Wasserbehälter P eingesetzten Blechzylinder J, niedergeschlagen, damit das Wasser wieder zur Speisung verwendet werden kann. Durch den Behälter P muß so viel Kühlwasser hindurchgeleitet werden, daß dieser die gesamte Dampfwärme aufzunehmen im Stande ist. Die Speisepumpe steht auf dem Zylinder und wird durch einen Exzenter getrieben, an dessen Gelenkkopf seitlich die Schieberstange angehängt ist (vgl. Fig. 14). Da die Speisepumpe auch für die gröste Leistung der Maschine ausreichen muß, so wird sie beim gewöhnlichen Betriebe etwas Luft mit ansaugen und ist deshalb mit Entlüftungsventilen versehen. Der Verlust an Dampf beziehungeweise Wasser, welcher für 1e etwa 2 l täglich ausmachen soll, wird aus dem Gefäß P ersetzt. Zur Regelung der Geschwindigkeit der Maschine dient der in Fig. 11 und 12 dargestellte, mit dem Regulator durch den Hebel p mit Gelenkknopf o verbundene zylindrische Drosselhahn lm, welcher auch zugleich als Absperrventil benutzt werden kann. Sehr wesentlich ist bei einem solchen nur sehr wenig Wasser enthaltenden Kleinkessel eine selbsttätige Regelung der Verbrennung. Diese soll hier mit Hilfe einer gewellten Platte, welche einerseits vom Dampfdrucke belastet ist, erreicht werden; ein andererseits auf der Platte stehender Stift wirkt mittels des Hebels S auf die um x drehbare Feuertür t derart, daß die Tür geöffnet wird, wenn die Dampfspannung eine bestimmte Grenze überschreitet. Dabei nimmt ein an der Tür befestigter Stift den gleichfalls um x drehbaren Arm v mit, welcher durch den Arm z die Zugklappe w offen hielt, so daß diese zugleich geschlossen wird. Es wird also dann die Luftzufuhr von unten abgeschnitten und zugleich oben kalte Luft in größerer Menge zugelassen, wodurch in sehr wirksamer Weise die Dampfentwickelung gehemmt wird. Für Deutschland hat die Ausführung dieser Motoren die Maschinenfabrik von A. Altmann und Comp. in Berlin übernommen (vgl. 1884 254 134). Da abgesehen von den geringen Wasserverlusten und zeitweiligem Ausblasen stets dasselbe Wasser benutzt wird, auserdem auch in den geneigten Röhren eine kräftige Strömung hervorgerufen wird, so dürfte ein Ansetzen von Kesselstein kaum zu befürchten sein. Dennoch zeigte es sich als wünschenswert, die Röhren bequem reinigen zu können, da es trotz eines zwischen Kondensator und Pumpe eingeschalteten Behälters mit einer Füllung von Wolle, Hanf oder Koks doch nicht zu vermeiden ist, daß aus der Maschine Fett- bzw. seifige Teile in den Kessel mit eingeführt werden. Aus diesem Grunde ist dem Dampferzeuger nach dem 3. Zusatzpatente Nr. 30002, welches an C. H. Hoffmeister allein erteilt ist, jetzt die in Fig. 8 Taf. 1 veranschaulichte Form gegeben. An den liegenden flachen Kasten a, dessen Deckplatte nicht wie früher umgebördelt, sondern mittels Winkeleisen angenietet wird, ist ein stehender Kasten e angehängt, in welchen die hinteren Rohrenden befestigt sind. Den Rohrmündungen gegenüber ist eine größere Öffnung mit aufgeschraubtem Deckel h angebracht, nach dessen Fortnahme die Röhren zugänglich sind. Der untere Teil dieses Kastens dient als Schlammsack. Ober- und unterhalb der Röhren h wird der Kasten von den kurzen Rauchröhren n durchdrungen, durch welche die Heizgase in den bei m aufzusetzenden Schornstein gelangen. Der Kasten a ist durch gleichmäßig vertheilte Stehbolzen d verankert, sein Boden außerdem durch ein quer angenietetes Winkeleisen versteift.
QUELLE[Dinglers Polytechnisches Journal (1886) Bd. 259, S. 5]