Johann Dinnendahl

Allgemeines

FirmennameJohann Dinnendahl
OrtssitzMülheim (Ruhr)
StraßeFriedrich-Ebert-Str.
Postleitzahl454xx
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenJüngerer Bruder von Franz Dinnendahl (s.d.), mit dem er 1800-1811 und bis 1820 als "Gebrüder Dinnendahl" (getrennte Betriebe in Essen und Mülheim) zusammenarbeitete. Ab 1833: "Dinnendahl, Deus & Moll" (s.d.; neue Partner, nach Rückzug des Partners Friedrich Wilhelm Liebrecht). Ab 1832: "Friedrich-Wilhelms-Hütte" (s.d.). Seit ca. 1820er Jahren in der späteren Friedrich-Ebert-Straße. [Offizielles Adreßbuch für Rheinland-Westfalen (1833) / Neue Deutsche Biographie 3 (1957) 732]: "J. Dinnendahl - Mechaniker, Mühlenbesitzer, Eisengießerei, Dampfmaschinenbauer, Frucht- und Mehlhandlung"
Quellenangaben[Dampfmaschinen-Akten Oberbergamt Dortmund (1838); StaatsA Münster] [Lange-Kothe: Die ersten Dampfmaschinen in Krefeld; aus "Die Heimat" (1961) 74] [Stahl und Eisen (2012) 74]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1811 Gründung durch den "Mechanikus" Johann Dinnendahl, den jüngeren Bruder von Franz Dinnendahl. - Der Name der Hütte (ab 1831) geht auf einen zeitweiligen Geschäftspartner Dinnendahls, Friedrich Wilhelm Liebrecht, zurück.
08.1811 Johann Dinnendahl trennt sich von seinem Bruder Franz und faßt den Plan, selber Dampfmaschinen zu bauen
Herbst 1811 Johann Dinnendahl richtet sich eine mechanische Werkstatt ein (die spätere Friedrich-Wilhelms-Hütte)
1813 J. Dinnendahl beginnt mit dem Bau von Dampfmaschinen
1813 Lieferungen von Dampfmaschinen für die Gutehoffnungshütte und die Zeche Nottekampsbank
1814 Lieferung einer Dampfmaschine an die Weberei J. A. Momm in Duisburg. - Momm geht im selben Jahr in Konkurs
1819 Dinnendahl schuldet der Gutehoffnungshütte 1000 Taler
1820 Angliederung einer Gießerei: Die "Gebrüder Dinnendahl, Mechaniker" gründen in Essen und Mülheim jeweils ihre eigenen Eisenschmelzen. Dabei übernimmt Johann Dinnendahl die kaufmännische und technische Leitung der Mülheimer "Dinnendahl-Hütte".
1820 Einrichtung einer "Eisenschmelze" zur Herstellung von gegossenen Maschinenteilen
1820 Dinnendahl übernimmt den Guß einer Wasserpumpe für die Zeche "Sälzer und Neuack"
25.07.1820 Die "Gebrüder Dinnendahl, Mechaniker" kündigen die Eröffnung eigener "Eisenschmelzen" bei Essen an der Ruhr bzw. in Mülheim (Ruhr) an. Man sei in der Lage, alle Dampfmaschinenteile und auch solche für Zylindergebläse, Walzwerke usw. von einen 1/4 Pfund bis zu 12-14000 Pfund in einem Gusse, nach jedem beliebigen Modell oder Zeichung rein und schön abzugießen.
1823 Dinnendahl erhält den Auftrag zur Lieferung einer Fördermaschine für die Zeche Wiesche in Mülheim. Die Maschine bleibt vertraglich sein Eigentum, und er ist nur am Förderzins beteiligt. Dabei kann er nicht wissen, wie ertragreich die Zeche sein wird.
1825 Die von Johann Dinnendahl gegründete spätere Friedrich-Wilhelm-Hütte baut bis 1825 20 Dampfmaschinen, darunter eine Gebläsemaschine
1826 Verlegung der Gießerei vom Froschenteich zum Standort der späteren Friedrich-Wilhelms-Hütte
1829 Johann Dinnendahl erwirbt zusammen mit einem Geschäftspartner eine Dampfmühle (Öl- und Getreidemühle mit Knochenstampfe) bei Krefeld
Anfang 1830er Dinnendahl erwirbt im Ahrtal und bei Neuwied, aber auch in der Gegend von Ratingen, Lintorf und Velbert Eisenerzgruben und plant die Errichtung einer Hochofenanlage.
1832 Johann Dinnendahl reist nach England, um sich persönlich vom Stand der Technik für den Bau seiner "Friedrich-Wilhelm-Hütte" zu überzeugen.
19.06.1832 Der Ruhrorter Kaufmann Friedrich Wilhelm Liebrecht wird als Partner aufgenommen, um den Bau zweier Hochofenanlagen
zu beantragen, deren geschätzte Kosten (80.000 - 90.000 Taler pro Hochofen) Dinnendahls Finanzkraft übersteigen. Die eine soll in Ruhrort, die andere in Mülheim errichtet werden. Die Mülheimer Anlage soll nach Liebrecht
"Friedrich Wilhelms-Hütte", die Ruhrorter nach Dinnendahl "Johannes-Hütte" heißen. Am 19. Juni erfolgt für beide Eisenhütten die Belehnung durch das Westfälische Oberbergamt Dortmund.
1832 Friedrich Wilhelm Liebrecht tritt als Partner zurück. Das Projekt der Johannes-Hütte in Ruhrort wird nicht weiterverfolgt, und Dinnendahl konzentriert sich auf die Errichtung der "Friedrich-Wilhelm-Hütte".
1833 Nach dem Scheitern der Kooperation mit Liebrecht sucht Johann Dinnendahl neue Partner für den Ausbau seiner Gießerei
und Maschinenbauanstalt, die sich jetzt "Friedrich Wilhelms-Hütte" nennt. Er findet sie in den Kaufleuten Friedrich August Deus aus Düsseldorf und Heinrich Moll aus Mülheim am Rhein, die gemeinsam u.a. in Düsseldorf eine
Bleiweißfabrik betreiben. Mit ihnen gründet Dinnendahl das Unternehmen "Dinnendahl, Deus & Moll", um seiner Eisengießerei einen Kokshochofen vorzuschalten und um im Ruhrorter Hafen einen Lagerplatz für den Erzumschlag zu erwerben.
1835 Baubeginn von Hochdruckdampfmaschinen
1837 Johann Dinnendahl baut zwischen 1813 und 1837 28 Dampfmaschinen




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfmaschinen 1813 Beginn      
Maschinen für den Bergbau 1811 Beginn vmtl. ab Gründung      
Textilmaschinen 1811 Beginn vmtl. ab Gründung      




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1833 Umbenennung danach Friedrich-Wilhelms-Hütte  
1833 Umbenennung danach Dinnendahl, Deus & Moll