Zeit |
Ereignis |
1854 |
Der Maschinenbauingenieur Theotor Zeise gründet zusammen mit dem Mechaniker und Stadtspritzenmeister Gustav Lange die Maschinenfabrik "Lange & Zeise", die 1856 mit der Produktion beginnt und 1865 eine Eisengießerei errichtet. |
01.11.1868 |
Austritt von Th. Zeise aus der gemeinsam mit Gustav Lange gegründeten Maschinenfabrik und Gründung einer eigenen Maschinenfabrik unter seinem Namen, die von Anfang an vorwiegend Gußteile für Schiffe herstellt. Das ursprüngliche Unternehmen wird als "Lange & Gehrckens" weitergeführt. |
1869 |
Guß der ersten Schiffsschraube (für den Dampfer "Germania"). Damit setzt die Spezialisierung auf diesem Gebiet ein. |
1881 |
Erwerb eines Nachbargrundstücks zum Bau einer neuen Gießerei |
1881 |
Bau eines Modellagers und der Tischerlei an der Friedensallee |
1882 |
Werkserweiterung durch den Neubau einer großen Gießereihalle: Ein mit den neuesten Einrichtungen versehenes Gebäude kommt hinzu; ein Laufkran von 12 m Spannweite beherrscht, durch Dampf getrieben, den ganzen Raum. Der Raum wird hauptsächlich zur Herstellung großer Schiffsmaschinenteile wie Grundplatten, Zylinder, Kondensatoren, Schiffsschrauben etc. benutzt. |
1882 |
An der Südgrenze des an an der Friedensallee gelegenen Grundstücksteils wird ein Neubau für Kontor und Wohnhaus sowie Lager und Pferdestallungen errichtet. |
1885 |
Der ältere Sohn Alfred Zeise tritt als Ingenieur in die väterliche Fabrik ein und übernimmt die techinische Leitung. |
1886 |
Alfred Zeise, Sohn von Th. Zeise, konstruiert die "Zeise-Schraube" mit höherem Wirkungsgrad |
1886 |
Alfred Zeise erfindet aufgrund von hydrodynamischen Studien die "Zeise-Schraube" mit hohem Wirkungsgrad. |
1888 |
Das Patent für die "Zeise-Schraube" wird nach Streitigkeiten mit dem Kaiserlichen Patentamt erteilt. |
1889 |
Auf der Ausstellung in Altona-Ottensen wird die "Zeise-Schraube" durch die silberne Medaille des Industrie-Vereins Altona ausgezeichent |
1890 |
Die Kaiserlichen Werften in Danzig, Kiel und Wilhelmshaven beginnen, Schiffsschrauben bei Zeise zu kaufen. |
1890 |
Tod des Firmengründers Theodor Zeise. Seine Witwe Bertha Zeise (1838 - 1917) wird Alleinerbin, und der Sohn Alfred Zeise (1861 - 1922) übernimmt die technische Betriebsführung. |
1893 |
Bau des Wohngebäudes durch Franz Sorgenfried. |
1893 |
Erhebliche Erweiterung der Gießerei |
1898 |
Erneute Erweiterung der Gießerei |
1899 |
Eröffnung der Ottenser Industriebahn. Die Fabrik von Zeise ist damit durch drei Zufahrten verbunden: Beide Seiten von Werk I und eine Zufahrt in Werk II. |
um 1900 |
Um die Jahrhundertwende geht man bei der Schiffsschraubenfertigung von Eisen auf Bronze über |
1901 |
Umfangreicher Neubau als Ziegelbau mit Doppelgiebel-Fassade. an der Bornstraße (später: Bergiusstraße) durch die Architekten Schaar & Hinzpeter und den Ingenieur H. F. Schmidt |
1901/02 |
Die Sandformerei wird bis zur 2. Bornstraße hin ausgebaut. |
1901/02 |
Bau eines neuen Kessel- und Maschinenhauses und Ãœbergang zum elektrischen Betrieb |
1901/02 |
Die ersten Drehbänke für die Bearbeitung der Naben und eine Horizontalbohrmaschine für die Herstellung von Steven und Wellenleitungen werden aufgestellt |
1902 |
Bau eines Modellschuppens, einer Kleinschlosserei (für Motorbootsschrauben) und eines Pferdestalls mit Wohnung für den Kutscher. |
1905 |
Erweiterung der Dreherei und Erstellung eines Neubaues dafür |
1905 |
Bau eines Schornsteins an der Bornstraße |
1906 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
18.10.1906 |
Besuch durch den Großherzog Friedrich August von Oldenburg und seinen Sohn Nikolaus, den (wenig erfolgreichen) Erfinder des Niki-Propellers. |
1907 |
Das bestehende Kontor- und Wohnhaus wird vollständig für Bürozwecke umgebaut und aufgestockt. |
1907 |
Zeise wird die "Mammut-Bronze", eine für Schiffsschrauben besonders geeignete Legierung, patentiert. |
1908 |
Auf deutschen Regatten gewinnen in diesem Jahr Schiffe mit Zeise-Propellern 108 Preise, ein Drittel aller Auszeichnungen. |
1912 |
Bau des Werks II an der Friedensallee, gegenüber dem Hof des Hauptkomplexes. Es dient als Gießereihalle für Motorbootsschrauben, enthält Flammöfen mit 4,5 t Fassungsvermögen und sieben Tiegelöfen zu je 500 kg. - Das Wek I erhält zusätzlich zehn Tiegelöfen zu je 500 kg. |
1912 |
Ãœberdachung des Hofes zwischen dem Neubau von 1898 und dem inzwischen dreigeschossigen Modellager. Diese neue Halle wird durch den Ingenenieur Schween geplant. |
1913 |
Bau der Montagehalle für die Fertigbearbeitung der gro0en Seeschiffsschrauben nebst Prüfständen für das Auswuchten |
1917 |
Tod der Ehefrau des Gründers und seit 1890 Inhaberin, Bertha Zeise. Ihre Söhne Alfred (1861-1922) und Peter Theodor Zeise (1876-1950) übernehmen die Betriebsleitung. |
1920 |
Entwicklung des Contrapropellers mit einem Leitblech hinter dem Propeller zur Umlenkung der Drallbewegung des Wassers in achsiale Richtung. |
1921/22 |
Auf dem Gelände zwischen 1. und 2. Bornstraße wird ein großer Lagerplatz ("Werk III") eingerichtet. Da keine Baugenehmigung erteilt wird, darf dort keine weitere Halle errichtet werden. |
1922/23 |
Das Kontorgebäude wird vergrößert. |
1923 |
Eintritt von Hermann Hansen (später Betriebsleiter) |
1924 |
Bau einer neuen Schlosserei an der Friedensallee |
1925/26 |
Erweiterung der Lehmformerei und Gießerei |
1927 |
In der Gießerei wird der ältere Flammofen vergrößert und auf 9 t Fassungsvermögen gebracht. |
1927 |
Patenterteilung für den Tragflügelpropeller aufgrund der Erfahrungen in Flugzeugpropellerbau |
1932 |
Erteilung eines weiteren Patents für den Tragflügelpropeller. Dessen Flügelstärke ist nicht in der Mitte des Schnittes, sondern näher zur eintretenen Kante. |
1934 |
Die Produktion vollständiger Rührwerke wird aufgenommen. |
06.05.1950 |
Wiederaufbau der zerstörten Gießereihalle. Das Richtfest findet am 6. Mai statt. |
Sept. 1950 |
Tod des 74jährigen Peter Theodor Zeise (als letzter der Familie Zeise) |
1952 |
Erfindung des Aktivruders. Hierbei ist auf der Schraubenwelle hinter dem Hauptropeller ein kleiner Propeller, der sich in einem mit dem Ruderblatt verstellbaren Ring dreht. Er soll die Manövriereigenschaften des Schiffs bei geringer Geschwindigkeit verbessern. |
1955 |
Umbauten im alten Werk: Überdachung des Lagerplatzes und Aufstockung des ehemaligen Pferdestalles an der Bergiusstraße. - Eine Betriebsverlegung zum Werk IV am Haferkamp im Norden Altonas kommt es nicht mehr. |
1959 |
Einsatz einer elektronischen Rechenanlage, um optimale Propellerabmessungen zu erzielen. Auch in der Verwaltung wird die EDV eingeführt. |
1964 |
Tod von Wilhelm Helling, langjähriger Seniorchef und Gesellschafter des Unternehmens |
1965 |
Im Hauptgebäude werden neue Kranbahnen und Kranfundamente gebaut. |
Jan. 1968 |
Herstellung der größten von Zeise gefertigten Schraube für die "ESSO Mercia" mit 9200 mm Durchmesser, einem Fertiggewicht von 52.500 kg bei n= 80 U/min (Bauwerft: AG Weser). Sie wird im Januar nach Bremen transportiert. |
1975 |
Umwandlung in eine GmbH |
1975 |
Hermann Hansen scheidet als Betriebsleiter aus |
1975 |
Zeise gerät in eine Wirtschaftskrise, bedingt durch hohen Ausschuß und zunehmende Verschuldung. Die Lübecker Firma "Schaffran Propeller Lehne & Co." übernimmt Zeise als Partner. Die Geschäftsführer beider Betriebe sin Friedrich Huth und Peter Thiele |
März 1979 |
Der Hamburger Senat unterstützt Zeise mit 1 Million DM. |
23.07.1979 |
Stellung eines Vergleichsantrags |
27.07.1979 |
Erklärung, daß ein Vergleich nicht zustande kommen kann. Der Anschlußkonkurs wird unvermeidbar. - "Blohm & Voss" zahlt Ausgleichsgelder. |
20.09.1979 |
Eröffnung des Konkursverfahrens. Der Versuch einer Auffanggesellschaft scheitert. |
11./12.12.1979 |
Versteigerung des gesamten Inventars |
1980 |
In das Kontorhaus Friedensallee 7-9 zieht das Filmhaus ein. |
1993 u. 1988 |
Die Zeise-Hallen werden unter Denkmalschutz gestellt. |