|
Bauartikel-Fabrik A. Siebel
Zum Vergrößern Bild anklicken
Firmenname | Bauartikel-Fabrik A. Siebel |
Ortssitz | Düsseldorf |
Ortsteil | Rath |
Straße | Rather Broich 155-165 |
Postleitzahl | 40472 |
Art des Unternehmens | Bauartikelfabrik |
Anmerkungen | Werk I: Siebels Asphalt- und Teerwerke; Werk II: Siebels Holzhaus- und Barackenbau. 1865-1877: Ritterstr. 16-18 und bis 1866 Drahtstiftenfabrik in Köln-Ehrenfeld. 1877-1895 in Wehrhahn 27, dann in Rath. Seit 1900 Zweigwerk in Metz (s.d.). Um 1929: "Siebelwerk o.H." unter obiger Adresse mit Paul und Werner Siebel als Inhaber. |
Quellenangaben | [Festschrift (1915)] [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 82] [Gebr. Sulzer: Liste ... Dtld. gelief. Ventil-Dampfmaschinen (1908)] |
Zeit |
Ereignis |
29.08.1865 |
Gründung durch Julius Arthur Siebel als Eisenwaren-Großhandlung in Düsseldorf, Ritterstr. 16-18, mit Drahtstifte-Fabrik in Köln-Ehrenfeld. |
1866 |
Aufgabe der Köln-Ehrenfelder Drahtstiftenfabrik infolge des Krieges |
1868 |
Errichtung von Bau- und Kunstschmiedewerkstätten |
1869 |
Erste Zufuhr fertiger Zimmertüren aus Schweden |
1870 |
Hinzunahme von Asphaltprodukten, Dachpappe, Dachdecker-Artikeln, Stabeisen und T-Trägern |
1877 |
Verlegung des gesamten Betriebes nach Wehrhahn 27, Ecke Oststraße |
1879 |
Erfindung von niederlegbaren Patent-Barrieren (Wegschranken für Eisenbahnübergänge), D.R.P. 4271 und in Belgien 47583 |
1879 |
Erfindung des Gleisekarrens (zerlegbarer Bahnmeisterwagen) |
1880 |
Erfindung von Siebels Patent-Stabilteer (D.R.P. 18987) |
1888 |
Erfindung einer Patent-Asphalt-Blei-Isolierung (D.R.P. 43349 und 45509, ferner in Österreich, Ungarn, Belgien, Italien, der Schweiz, England und den USA) |
1892 |
Erweiterung durch Hinzukauf des Hauses Oststr. 2 |
1893 |
Erfindung der Durchsägung feuchter Mauern und Trockenlegung durch Einschiebung von Bleiisolierung |
01.01.1895 |
Umwandlung der Firma in eine offene Handeslgesellschaft |
06.03.1895 |
Großer Brand der Fabrikbauten und Lagerhäuser Wehrhahn und Oststraße |
01.12.1895 |
Verlegung des gesamten Fabrikbetriebes und der Lager nach der neuerbauten Fabrik in Rath bei Düsseldorf |
1897 |
Wesentliche Erweiterung der Holzbearbeitungsfabrik |
01.01.1900 |
Gründung eines Zweigwerks in Metz |
1904 |
Erfindung zerlegbarer Holzhäuser, System Siebel, mehrfach geschützt durch D.R.P 193921, 211496, 227342 und 263792 und durch D.R.G.M. Ferner Patente in Italien und England. |
1904 |
Inbetriebnahme der ersten feuerlosen Teerdestillation |
1905 |
Inbetriebnahme der Benzoldestillation, der Lackfabrik und des chemischen Laboratoriums |
1907 |
Erfindung von Schränken mit Patent-Schiebetüren, D.R.P. 183290, ferner in Dänemark |
1908 |
Erfindung von Patent-Dübelsteinen zum Dichten von Talsperren usw. (D.R.P. 236888) |
1909 |
Erfindung eines Verfahrens zur Herstellung von Siebels Goudron-Bleiisolierung und Goudron-Jutepappe. Es wird durch Patente in Österreich, Ungarn, Belgien, Italien, der Schweiz, England, Frankreich, Argentinien, Norwegen und Schweden geschützt. |
1910 |
Erfindung von Ajutin, Ajutekt und Bijutekt (Bitumen-Jute-Stoff) |
1912 |
Erfindung einer teerfreien Bitumenpappe, Büffelhaut |
1913 |
Erfindung von Siebels Kriegsbaracken mit Patent-Klemmschienen |
1913 |
Erfindung des Patent-Dachentlüfters |
1913 |
Aufgabe der Zweigniederlassung in Metz |
1913 |
Aufstellung einer 150-PS-Drehstromanlage und Einführung des elektrischen Einzelantriebs in der Schreinerei |
1913 |
Neubau des Schreinerei-Maschnensaals mit elektrischem Einzelantrieb für jede Maschine |
1914 |
Erfindung verstellbarer Fundamentfüße für Baracken |
1914 |
Neubau der Teer- und Benzoldestillation |
1915 |
Erfindung einer zusammenlegbaren Gelenkkonstruktion für Baracken |
1915 |
Vergrößerung der Dachpappenfabrik |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Bauartikel |
|
|
|
|
|
chemische Präparate |
1929 |
[Chem Ind Dt Reich (1929/30) 82] |
1929 |
[Chem Ind Dt Reich (1929/30) 82] |
|
Teerprodukte |
1929 |
[Chem Ind Dt Reich (1929/30) 82] |
1929 |
[Chem Ind Dt Reich (1929/30) 82] |
|
Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1900-1911 |
Gebr. Sulzer AG |
Zeit |
Betr.-Teil |
Fläche |
bebaut |
Gleis |
Whs |
Betr. in |
Kommentar |
1929 |
Stammwerk |
18382 |
|
1 |
|
|
|
Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1914 |
300 |
|
|
|
Anzahl der Arbeiter und Beamten übersteigt zeitweilig 300 |
1915 |
150 |
|
|
|
In der Regel 100 bis 200 Arbeiter und Beamte, ist aber für Zeiten der Hochkonjunktur für die doppelte Zahl eingerichtet. |
1929 |
63 |
50 |
13 |
|
1 Chemiker, 1 Ingenieur |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1900 |
Nebenwerk |
danach |
Bauartikel-Fabrik A. Siebel, Zweigwerk Metz |
Bestand bis 1913 |
ZEIT | 1915 |
THEMA | Gebäude und Betriebseinrichtungen |
TEXT | Das Werk entspricht in seinen Bauten und Einrichtungen allen modernen Anforderungen, besonders auch in bezug auf gesundheitliche Ansprüche und Feuersicherheit. Die Gebäude des Rather Werks umfassen über 13.000 qm überdachte Fläche. Der Staatsbahnanschluß an den Güterbahnhof Düsseldorf-Grafenberg und die Verladeeinrichtungen sind für die tägliche Versendung von 20 Waggons eingerichtet. Im Umkreis von bis zu 50 km vom Werk ist die Lieferung auf schnellste Art durch Lastautomobile mit Anhängern sowie durch Pferdefuhrwerk ermöglicht, während für den Transport von Teer, Benzol und Teeröl vier heizbare Kesselwaggons zur Verfügung stehen. Das Werk ist mit allen bewährten Neuerungen der Technik ausgestattet und hat außer dem Anschluß an das städtische Wasserwerk noch eigene Wassperpumpstation mit Hochbehälter. Die maschinelle Anlage verfügt über zwei Flammrohrkessel mit automatischer Feuerung, einen Siedekessel und eine 200-PS-Sulzer-Dampfmaschine mit Kondensation. Die elektrische Licht- und Kraftanlage umfaßt zei Gleichstromdynamos von 50 PS, einen Drehstromgenerator von 150 PS, eine Akkumulatorenbatterie, ca. 30 Elektromotoren, zehn Bogenlampen und über 1000 Glühlampen. Zentralheizungen bewirkten die Erwärmung aller Innenräume und eine Exhaustoranlage das Absaugen der Späne direkt von der Arbeitsmaschine bis zum Kesselhaus. Die Betriebe der beiden Werke umfassen die Holzbearbeitungsfabrik mit modernen Holztrockenkammern, die Eisenwarenfabrik, Bau- und Kunstschmiede mit autogener Schweißanlage, die Fabrik von Asphaltprodukten, Dachpappen und teerfreien Pappen und Bleiisolierungen mit Bleilöterei und Küferei sowie die Teer- und Benzoldestillation und die Fabrik von schwarzen und farbigen Lacken. Einen besonders ausgebildeten Spezialzweig bildet die Herstellung wasserdichter Abdeckungen und Auskleidungen in allen Ländern Europas. |
QUELLE | [Festschrift (1915)] |
| |
ZEIT | 1915 |
THEMA | Wohlfahrtseinrichtungen |
TEXT | Der Forderung gesunder, billiger Wohnungen wird durch acht eigene Wohnhäuser mit Wohnungen für 17 Familien von Beamten, Meistern und Arbeitern entsprochen. Durch die drei Siebel'schen Holzäuser an der Forst- und Bergstaße sind unmittelbar beim Werk inmitten von Gartenanlagen mustergültige Einfamilienwohnhäuser geschaffen. Zur Unterstützung der Angestellten dienen ein Beamtenhilfsfonds, ein Arbeiterunterstützungsfonds sowie ein Unterstützungsfonds für die Angehörigen der im Kriege befindlichen Angestellten. Ein mit der Dauer der Anstellung an Länge zunehmender Ferienurlaub gewährt den Beamten die nötige jährliche Erholung, während die 12- und 25jährige Tätigkeit aller Angestellten durch Auszahlung entsprechender Prämien Anerkennung findet. Dadurch daß die die verschiedenen Betriebe des Samstags schon um 4 Uhr nachmittags, teilweise sogar schon um 12 Uhr mittags schließen, ist es den Arbeitern ermöglicht, am Samstagnachmittag mit der am Freitagabend erhaltenen Löhnung in aller Ruhe ihre Einkäufe für die nächste Woche zu machen. Zur Förderung der Gesundheit stehen den Arbeiern luftige Speisesäle, Umkleide- und Waschräume sowie Brausebäder zur Verfügung, während bei Erkrankungen und Unfällen von der eigenen Sanitätsmannschaft, die unter Leitung eines bewährten Kolonnenführers steht, Hilfe und Rat erteilt wird. Die Kameradschaftlichkeit wird durch gesellige Veranstaltungen auf der zum Werke gehörigen Kegelbahn, in der auch alljährlich eine größere Weihnachtsfeier für die Mitglieder der Fabrikfeuerwehr und ihre Familien stattfindet. |
QUELLE | [Festschrift (1915)] |
|