Zeche Pörtingssiepen

Allgemeines

FirmennameZeche Pörtingssiepen
OrtssitzEssen (Ruhr)
OrtsteilFischlaken
StraßePörtingsiepen 59
Postleitzahl45239
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenAuch Schreibweise "Poertingsiepen" (Zwielaut und nur 1 "s"), "Poertings-Siepen", "Pörtings Siepen", "Zeche im Pörtingssiepen" u.a., 1793 auch genannt "Schmalscheider Unterstollen Gewerkschaft". Bei Kupferdreh. Ab 1854 nach Konsolidierung als "Ver. Pörtingssiepen" (s.d.)
Quellenangaben[Akten Oberbergamt Dortmund, Staatsarchiv Münster] [Huske: Steinkohlenzechen (1998) 770]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1578 Erste urkundliche Erwähnung des Steinkohlenabbaus in der späteren Berechtsame
1704 Angaben über Abbau auf im Freien liegenden Kohlenbänken in Fischlaken
29.12.1777 Verleihung von 4 Längenfeldern
27.02.1779 Konzession durch den Abt von Werden: "Dem Advocaten W. J. Schmiz jun. & Consorten wird gestattet, ...die sogenannte Schmalscheider Kohlenbank in Poertingssiepen in der Fischlaker Mark tiefer trocken zu machen und darauf einen tiefsten Stollen anlegen, mithin unter der Sohle dieses tiefsten Stollens mit Maschinen und Pumpwerken Bergmännisch forthin bearbeiten, auch wenn mit Anlegung dieses tiefsten Stollens ein oder anderes Kohlenbänksgen überfahren und rnit entblößen würden, solches zugleich mitbekohlen lassen mögen ..."; (Pörtingssiepen: Tal mit dem Hof des Bauern Pörting), nachfolgend Ansetzen Stollen und Vortrieb nach Süden, Mundloch an der Ruhr (heute: zwischen Niermanns Weg und in den Höfen)
1783 Zerstörung des Stollens durch Zeche Schmalscheid, nachfolgend gerichtliche Prozesse
1788 Gericht entscheidet letztendlich gegen Schmalscheid
1790 Inbetriebnahme
1791 Auf der ältesten gefundenen Zeichnung sind 23 Pützges (= Haspelschächte) eingezeichnet, z.T. auf einer Erstreckung von 400 Metern in Abständen von 60 Metern im Ausgehenden eines Flözes, sonst anscheinend regellos verstreut; aus dieser Zeichnung ist zu ersehen, daß der Unterstollen von der Ruhr aus bis zum Mundloch des späteren Gerhard-Stollens und dem Poertingssieper Oberstollen 400 Meter lang ist; der Poertingssieper Erbstollen befindet sich in Auffahrung (Länge um diese Zeit: 50 Meter)
05.06.1793 Vergleich der Schmalscheider Unterstollen Gewerkschaft = Pörtingssiepen mit der Nierer Gewerkschaft bezüglich strittiger Abbauberechtigung
1800 Ca. 2000 t Förderung, 9 Mitarbeiter (1 Schichtmeister, 8 Bergleute)
1802 Nach Berechtsamsstreitigkeiten mit Oberschmalscheid, Ver. Girendelle und Duvenkampsbank Erteilung der Konzession: "...unter der Sohle des tiefsten Stollens mit Maschinen und Pumpwerken bergmännisch zu arbeiten... ", auch genannt: Erbstolln im Pörtingssiepen, ca. 2400 t, 8 Mitarbeiter
1806 Inbetriebnahme eines hölzernen Schienenweges, Kohlenmagazin an der Ruhr
1809 Erneute Berechtsamsstreitigkeiten mit Schmalscheid (jetzt Oberschmalscheid, s. dort), welche sich mindestens bis 1829 hinziehen
1811 Die Schächte 1 und 2 sind in Betrieb
1813 Auffahrung des Stollens zur tiefsten Wasserlösung (ab 1813 genannt Tiefer Stollen bzw. Gerhard Stollen, Mundloch: 1240 m westlich von Haus Scheppen an der Ruhr (+ 53m NN), Ausbruchquerschnitt: 14,8m2, Nutzquerschnitt: 3,7 m2, gemauert, Erbstollencharakter)
1814 Förderung 120034 Ringel (12600 t)
1815 Tagebetrieb Wilhelm und Schächte Paulina, Franz und Alexander in Betrieb, 45 Mitarbeiter
1817 Errichtung eines Göpels
1820 Der Oberstollen geht in Betrieb (später bei 226 m ab Mundloch Einmündung in den Gerhard-Stollen)
1820-1829 Förderung ca. 180000 Scheffel/Jahr (13500 t), 35-40 Mitarbeiter
1822 Ausbau des Gerhard-Stollens als Förderstollen zur Ruhr
1826 Abbau, Auffahrung des Gerhard-Stollens
1828 Generalbericht der Bergbehörde: "... unter den fortgesetzten Stollen verdienen nur ..., ferner der Gerhard-Stollen der Zeche Poertingssiepen ... genannt zu werden." Stollenlänge am 31.5.: 168 Lachter
1830 400 m lange Pferdebahn vom Gerhard-Stollen zur Ruhrniederlage in Betrieb, große Niederlage zur Verladung der Kohlen auf die Schiffe gegenüber Haus Baldeney, 163563 Scheffel, 56 Mitarbeiter
1833 Länge des Gerhard-Stollens: 500 m
1834 Förderung: 253580 Scheffel, 70 Mitarbeiter
1835 Aufstellung einer Wasserhaltungsdampfmaschine auf der Stollensohle
12.1835 Teufen des seigeren Schacht 1 (nahe der Straße "In den Höfen", 1280 m westlich von Haus Scheppen) ab Gerhard-Stollensohle (= Blindschacht)
1836 Schacht 1: Inbetriebnahme 1. Tiefbausohle = 15 1/2 Lachter Teufe unter Gerhard-Stollensohle (16-Lachtersohle = spätere 2. Sohle), Tiefbaubeginn, Förderung im Schacht bis zur Stollensohle, dann im Gerhard-Stollen zur Ruhrniederlage, 64839 preußische Tonnen
1837 Förderung: 356610 Scheffel (65794 1/2 preußische Tonnen = 19738 t)
1840 Förderung: 70867 1/4 preußische Tonnen
1841 Förderung: 86235 preußische Tonnen
1842-1844 Nachträgliche bergbehördliche Erlaubnis zur Anlegung des Tiefbaues um 1843
1845 Förderung: 308139 Scheffel
1847 Förderung: 338858 Scheffel
1850 Beginn des Hinzuerwerbs weiterer Felder. Förderung: 25271 t
01.11.1854 Konsolidierung zu "Ver. Pörtingssiepen"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1793 genannt 1854 Konsolidierung  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine 1835 Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel und Huyssen
Dampffördermaschine 1835 Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel und Huyssen




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1800 9 8 1    
1815 45        
1820 40       35 - 40 Leute
1830 56        
1834 70        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1854 Umbenennung danach Zeche vereinigte Pörtingssiepen Konsolidierung