Gewerkschaft der Zeche Preußische Clus

Allgemeines

FirmennameGewerkschaft der Zeche Preußische Clus
OrtssitzMeißen (Westf)
OrtsteilPreußisch Clus
Postleitzahl32423
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenZechen: "Preußisch Clus" (1820-1847), "Meißen" (1878-1930/58, Teufe maximal 480 m, mit Ziegelei), "Notthorn" (ab 1930, 11 Tiefbausohlen bis auf 479 m Teufe) und "Röcke" (1941-1956). 1913: Die Gewerkschaft bildet mit den 13 aneinandergrenzenden Gewerkschaften eine Betriebsgemeinschaft; 100 Kuxe, 1 Förderschacht, 1 Wetterschacht; Förderung: 100 t/d; Kokerei: 60 t/d für Hausbrand und Zuckerfabriken; 230 Mann [Jahrbuch der Braunkohlen ... (1913) 98]. 1925: Direktor: F. Overbeck; Fördernde Schächte u. Teufe: I 178 m; Stückgut u. Wagenladungen: Minden i. W.; Kohlenart: Fettkohle; Beteiligung: Die Zeche gehört zum niedersächsischen Kohlenwirtschaftsgebiet: Bergrevier: Hamm. Ab 1930 als "Kohlenbergwerk Minden GmbH". Ab 1953 zu "Steinkohlenbergwerk Friedrich der Große AG" in Herne (Tochterunternehmen der "Ilseder Hütte AG").
Quellenangaben[Akten Oberbergamt Dortmund, StaatsA Münster] [Jahrbuch dt. Braunkohlen ... (1913)] [Röhrs: Erz und Kohle, Bergbau ... (1992) 212] [Bergwerke u. Salinen niederrh.-westf. Bergbaubez (1925) 109] Wikiped
HinweiseBerechtsamsfelder: Westliche Hoffnung, Rothenuffeln, Krügers Hoffnung, Glückauf, Luther, Adelheid, Bölhorst, Aussicht, Laura, Laura II, Gertrud, Ludwig, Preußische Clus, Preußische Clus II; ferner das Pachtfeld Preussag.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1744 Verleihung der Privilegien auf die Bergwerksfelder
1820 Durch mehrere Bohrlöcher und einen Versuchsschacht wird das Kohlenflöz östlich der Weser sondiert. Es war zufällig in einem Steinbruch im benachbarten Clus (Schaumburg) gefunden worden.
1822 Beginn des planmäßigen Kohlenabbaues in Meißen. Es sind zehn Schächte von 46 m bis 75 m Teufe geplant, aus denen mit einem Pferdegöpel gefördert werden soll. Für die Wasserhaltung ist eine Dampfmaschine vorgesehen.
bald nach 1822 Die Gewerkschaft Minden-Ravensberg, die auch bisher die Bölhorster Zeche betrieben hatte, stellt den Abbau in Meißen wieder ein.
1827 Das Oberbergamt entzieht der Gewerkschaft Minden-Ravensberg die Privilegien auf die Bergwerksfelder.
1833 Gewerke Luther Küpper aus Wengern erhält die Berechtsame für Felder rechts und links der Weser. Die Verleihungsurkunde wird vom Oberbergamt Dortmund ausgestellt.
1834 Der Schacht Preußisch-Clus in Meißen ist auf 73 m Tiefe abgeteuft.
1834 Beginn der Förderung auf Schacht Preußisch-Clus in Meißen
seit 1835 Johann Dinnendahl ist zusammen mit dem westfälischen Oberpräsidenten Ludwig Freiherr von Vincke und anderen Gewerken an der bei Minden gelegenen Zeche "Preußisch Clus" beteiligt.
1836 und 1837 Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch Johann Dinnnendahl
1847 Stillegung von Schacht Preußisch-Clus. Die Grube ersäuft, da die Leistung der Wassserhaltungs-Dampfmaschine nicht ausreicht.
1876 Beginn der Teufe für den Schacht Meißen
1878 Ende der Teufe für den Schacht Meißen. Er erreicht eine Tiefe von 186 m
1880 Bei Teufarbeiten eines Wetterschachts für die Schachtanlage Meißen ereignet sich eine schwere Schlagwetterexplosion durch einströmendes Grubengas. Sie fordert das Leben von 17 Zechenarbeitern. 16 Bergleute werden teilweise schwer verletzt.
1883 Der Wetterschacht für die Schachtanlage Meißen kann nach der Schlagwetterexplosion von 1880 erst jetzt fertiggestellt werden.
1910 Beu einer Kokerei für Schacht Meißen
1913 Der Förderschacht geht zu Bruch
1919 Beitritt zum "Niedersächsischen Kohlen-Sydikat GmbH"
01.04.1920 Umgründung in "Kohlebergwerk Minden GmbH"
01.01.1924 Übergang in den Besitz der Ilseder Hütte
09.06.1926 Durch eine Schlagwetterexplosion, die vom Wetterschacht II ausgeht, wird ein Pumpenwärter getötet. Durch die sonntägliche Betriebsruhe kommen keine weiteren Personen zu Schaden.
1927 Beginn der Teufe für Schachtanlage Notthorn
1930 Fertigstellung der Schachtanlage Notthorn. Der Schacht hat 4,50 m Durchmesser und ersetzt den Schacht Meißen, der dann als Wetterschacht genutzt wird.
1940/41 Der Förderschacht Röcke (Durchmesser: 7 m) wird bis zu einer Tiefe von 120 Metern geteuft
1956 Einstellung des Betriebs auf Schachtanlage Röcke. - Die Gebäude werden vollständig entfernt.
1986 Ansiedelung eines Gewerbegebiets auf dem Zechengelände in Meißen




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1822 Beginn 1920 Ende (--> Kohlenbergwerk Minden GmbH) [Bergwerke u. Salinen (1925) 109] gibt noch 1925 Fördermengen an. Endgültige Schießung 1958




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpmaschine vor 1838 Johann Dinnendahl
Dampfpumpmaschine vor 1840 unbekannt
Dampffördermaschine vor 1840 unbekannt
Dampffördermaschine vor 1840 unbekannt
Dampffördermaschine vor 1840 unbekannt
Dampffördermaschine 1864 unbekannt




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1913 216 212 4   davon 193 Vollarbeiter bzw. 2 technische und 2 kaufmännische Beamte
1922 370 352 18   davon 317 Vollarbeiter bzw. 10 technische und 8 kaufmännische Beamte
1923 725 697 28   davon 607 Vollarbeiter bzw. 17 technische und 11 kaufmännische Beamte
1924 748 715 33   davon 650 Vollarbeiter bzw. 19 technische und 14 kaufmännische Beamte
1925 432 403 29   davon 334 Vollarbeiter bzw. 17 technische und 12 kaufmännische Beamte
1949-1952 440       ca. 440 Mann, Förderung mehr als 50.000 t/a




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1913 1913 Steinkohle 17348   t
1922 1922 Steinkohle 26987   t
1923 1923 Steinkohle 44379   t
1924 1924 Steinkohle 64007   t
1925 1925 Steinkohle 34423   t
1925 1925 Elektrische Arbeit 1200   MWh