Städtisches Elektrizitätswerk Mainz

Allgemeines

FirmennameStädtisches Elektrizitätswerk Mainz
OrtssitzMainz
OrtsteilIngelheimer Aue
Postleitzahl551xx
Art des UnternehmensElektrizitätswerk
AnmerkungenDrehstromwerk mit 51,5 Hz Netzfrequenz. Kraftwerksgebäude errichtet von "Ph. Holzmann & Co.", Frankfurt, elektrischer Teil von "Elektrizitäts A.G. vorm. Schuckert & Co.", Nürnberg. Anfangs mit drei Dampfmaschinen mit einer Gesamtleistung von 1200 kVA und vier Dampfkesseln. und 1913: normale Maschinenleistung einschl. Reserve: 7258 kW (keine Akkumulatoren), maximale Belastung: 5150 kW; Straßenbahn im Verbund mit dem Werk.
Quellenangaben[Statistik der Elektrizitätswerke in Deutschland (1913) 242] [Hundert Jahre Strom für Mainz (1999)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
29.06.1898 Die Stadtverwaltung beschließt, ein kommunales Elektrizitätswerk zu errichten. Sie wählen Standort die "Ingelheimer Aue", der außerhalb der Festungsmauer liegt und sich direkter am Rhein befindet.
15.04.1899 Beginn der Kabelverlegearbeiten
20.08.1899 Beginn der Stromlieferung
01.09.1899 Abschluß der Kabelverlegearbeiten. Es wurden täglich 500 m Erdkabel, zusammen etwa 98,7 km Kabel verlegt.
26.09.1899 Der Mainzer Hauptbahnhof wird an das kommunale Stromnetz angeschlossen
1900 Betriebsbeginn
1901 Aufstellung eines zusätzlichen Dampfdynamos und von zwei weiteren Kesseln
10.04.1901 Die Mainzer Stadtverordneten beschließen eine Satzung für das Elektrizitätswerk, die Bildung einer Deputation für die Verwaltung der Gas- und Elektriziätswerke. Die offizielle Bezeichung lautet nun "Städtische Gaswerke" (es gibt zwei Werke) und "Städtisches Elektrizitätswerk"
15.07.1904 Inbetriebnahme der ersten elektrischen Straßenbahn (Strecke Mombach - Höfchen)
1905 Aufstellung eines fünften Dampfdynamos
1908 Die wichtigsten Plätze der Stadt erhalten elektrische Bogenlampen
1910 Die Stadt Mainz und die "Rheinische Elektrizitäts AG" in Mannheim gründen das Überlandwerk Mainz zur Versorgung der rechtsrheinischen Vororte und des Kreises Groß-Gerau. Mainz ist für die Strombeschaffung und die "Rheinische Elektrizitäts AG" ist für die Betriebs- und Geschäftsführung zuständig.
1907-1912 Zwischen 1907 und 1912 liegen die Einnahmen aus dem abgelieferten Überschüssen des Kraftwerks bei 2,5 Millionen Mark
12./13.12.1910 Zur Versorgung der Gemeinden im Riedgebiet mit Strom, gründen die "Rheinische Schuckert-Gesellschaft" und die Stadt Mainz die Überlandzentrale Mainz, Nördliches Ried, das spätere Überlandwerk
1912 Anschluß der Neu-Kunden: die Waggonfabrik in Mombach, das Eishaus der Mainzer Aktien-Brauerei, die Ölwerke Budenheim, die Sonnen-Brauerei und (beim Überlandwerk) die Opel-Werke
Mai 1912 Das Kraftwerk liefert erstmals Strom ins Riedgebiet (Ãœberlandwerk Mainz)
1917 Abschluß eines Gesellschaftsvertrags mit dem "Überlandwerk Mainz", der die Partner in ein festeres, firmenähnliches Verhältnis bringt.
1917 Abschluß eines neuen Vertrags für das "Überlandwerk Mainz" zwischen der "Rheinischen Schuckert-Gesellschaft" (RSG) und der Stadt Mainz. Aus der Interessengemeinschaft wird durch den neuen Gesellschaftsvertrag Gesellschaftseigentum geschaffen, an dem die Partner zu gleichen Teilen beteiligt sind. Der Gewinn wird künftig je nach investiertem Kapital aufgeteilt, bzw. der Partner mit dem geringeren Anlagekapital kann die Differenz in bar entrichten und so in den Genuss hälftiger Gewinnausschüttung kommen.
1926 Das überlastete 120-Volt-Netz wird auf 3 x 220 V umgeschaltet
1930 Bau einer 20-kV-Anlage
21.02.1931 Mainz und Wiesbaden schließen ihre Kraftwerke zu einem Verbundnetz "Kraftwerke Mainz-Wiesbaden" (KMW) zusammen. Zweck ist eine effektive und kostengünstige gemeinsame Stromversorgung
Mai 1933 Die bis dahin selbständigen städtischen Einzelbetriebe (Elektrizitätswerk, Gaswerk, Verkehrsbetriebe, Wasserwerk) werden zu den Stadtwerken Mainz zusammengefaßt.
Ende April 1936 Die Stadtwerke erhalten die Genhmigung, die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung der elektrischen Meßgeräte selbst durchzuführen.
27.02.1945 Das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke wird bei einem Bombenangriff zerstört.
1946 Zu Beginn des Jahres sind fast 90 Prozent des Hochspannungs- und 75 Prozent des Niederspannungsnetzes wieder in Betrieb
Anfang 2007 Das "Überlandwerk Groß-Gerau", bisher zu je 50 Prozent Eigentum der Stadtwerke Mainz und der RWE Energy, wird eine hundertprozentige Tochter der Stadtwerke Mainz. Im Gegenzug erhält die RWE Energy alle Anteile an der Vertriebsgesellschaft "eprimo GmbH", die bisher eine hundertprozentige Tochter der ÜWG war.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Elektrizität 1900 Beginn     Drehstrom




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1898 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1898 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1898 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1902 Dampfkessel 2   Göhrig & Leuchs Kesselfabrik Akt.-Ges. Heizfläche der beiden Kessel 574 qm Wasserröhrenkessel mit vmtl. Außen-Tenbrink-Feuerung, jedenfalls Rostfläche beider Kessel: 11,1 qm, mit Ãœberhitzern, deren Heizfläche: 196 qm, p= 9,45 - 10,17 atm. Verdampfungsziffer: 8,12 - 8,94 kg Dampf / kg Kohle; Wirkungsgrad: 68,8 - 78,6 %  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
2007 Anschluß (Name bleibt) danach Überlandwerk Mainz 100%ige Tochter der Stw Mainz
1910 Zusammenarbeit beider Unternehmen danach Ãœberlandwerk Mainz