Bahnhof München Hbf

Allgemeines

FirmennameBahnhof München Hbf
OrtssitzMünchen
StraßeArnulfstr. 1
Postleitzahl80335
Art des UnternehmensBahnhof
AnmerkungenBis 1904 bezeichnet als Centralbahnhof. Um 2017 mit 32 ober- und zwei unterirdischen Bahnsteiggleisen; Fläche: 760.000 qm. Hat um 1885 eine von L. A. Riedinger erbaute Fettgasanstalt mit Komprimierungs-Einrichtung zur Beleuchtung der Eisenbahnzüge mit komprimiertem Fettgas.
QuellenangabenWikipedia [S&H: Elektrische Central-Anlagen (Juli 1896)]
Hinweise[MAN: Denkschrift Weltausstellung Paris (1900)] Bahnhofshalle. [S&H: Elektrische Central-Anlagen (Juli 1896)]: elektr. Maschinenstation




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
01.09.1839 Inbetriebnahme des ersten Bahnhofs in München, mit der Eröffnung des ersten Streckenabschnittes von München nach Lochhausen der München-Augsburger Bahn, ein provisorisches Gebäude aus Holz auf dem Marsfeld, in Höhe der späteren Hackerbrücke.
1843 König Ludwig I. beauftragt den Architekten Friedrich von Gärtner mit einer Neuplanung des Bahnhofs. Er soll näher an das Stadtzentrum rücken.
04.04.1847 Das Bahnhofsgebäude fällt einem Großbrand zum Opfer
05.04.1847 Der bayerische König entscheidet, daß der neue Bahnhof an der Schießstätte zu bauen ist. Der abgebrannte Bahnhof auf dem Marsfeld muß bis zur Fertigstellung des neuen Bahnhofs im Herbst 1847 provisorisch wiederhergestellt werden.
15.11.1847 Fertigstellung des neuen Bahnhofs an der Schießstätte
1848 Die neue Bahnhofshalle des Münchner Centralbahnhofs von Friedrich Bürklein, einem Schüler von Friedrich von Gärtner, wird in Betrieb genommen. Sie ist 111 Meter lang, 29 Meter breit, 20 Meter hoch und nimmt fünf Gleise auf.
01.10.1849 Das neue Empfangsgebäude wird eröffnet
1860 Karl Schnorr von Carolsfeld wird Vorstand des Münchner Bahnhofs
1869 Bestellung/Lieferung einer Dampfpumpe durch Maschinenbau-AG Nürnberg
1870 Bestellung/Lieferung von 4 Dampfmaschinen durch Maschinenbau-AG Nürnberg
1876 Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg
1877 Baubeginn einer eine neuen Bahnhofshalle mit 16 Gleisen unter der Leitung von Carl Schnorr von Carolsfeld, Jakob Graff und Heinrich Gottfried Gerber
1879 Der Bahnhof erhält eine Beleuchtungsanlage mit Differential-Bogenlampen der Firma Siemens & Halske. Der benötigte Strom wird durch mehrere Generatoren unterhalb des Bahnhofsrestaurants erzeugt.
1883 Die Bauarbeiten für die neue Bahnhofshalle mit 16 Gleisen werden abgeschlossen
1891 Umbau des Bahnhofs: Vergrößerung des Personenbahnhofs durch Verlegung der Güterverkehrsanlagen zum Rangierbahnhof Laim
1893 Bau des Starnberger Flügelbahnhofs mit sechs Gleisen und einem provisorischen Holzgebäude
Jan. 1894 Bestellung einer elektrischen Beleuchtungsanlage bei "Siemens & Halske" durch die Generaldirektion der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen
Herbst 1894 Baubeginn der elektrischen Beleuchtungsanlage
Jan. 1895 Fertigstellung der elektrischen Beleuchtungsanlage
1896 Eröffnung des Rangierbahnhofs Laim
1897 Der Starnberger Flügelbahnhof erhält das erste elektromechanische Stellwerk in Bayern
01.05.1904 Der Centralbahnhof erhält den Namen "München Hauptbahnhof". Er umfaßt zu dieser Zeit 22 Gleise, und es werden täglich 300 Züge abgefertigt.
12.08.1927 Der Zug 3937 von Maisach prallt in München Hbf wegen falscher Weichenstellung auf den D 88, den bereits die Reisenden verlassen haben.
15.07.1928 Der beschleunigte Pz 911 fährt auf den Gz 7535 auf. Falsche Weichenstellung durch fehlerhafte Bearbeitung der Sicherungseinrichtungen eines Hilfsstellwerkes. Stellwerkanlagen im Umbau. 10 (16) Todesopfer und 48 Verletzte. --- Auch genannt bei [Ritzau] bzw. [Lüdecke]: Wegen einer Sportveranstaltung der Sonderzug 52 841 (Verwaltungssonderzug) von München nach Augsburg wegen des Fahrgastandranges in zwei Teilen gefahren werden. Der erste Teil erhielt wegen Nachlässigkeiten des Lokpersonals kurz nach Abfahrt in München Hbf zwischen Hacker- und Donnersbergerbrücke eine Zwangsbremsung. Bevor dieser Zugteil genügend gesichert ist, fährt der irrtümlicherweise zu früh abgelassene Stammzug infolge Mißverständnissen zwischen Fdl und Blockwärter, bedingt durch mangelhafte Sicherheitseinrichtungen, auf den ersten Teil, gerade als sich dieser wieder in Bewegung setzt. Die zwei letzten Wagen des Vorzugs (bayerische BCC4 bzw. ABBü4) werden zertrümmert und geraten in Brand. Die auffahrende Lokomotive (S 3/6) kommt mit geringem Schaden davon. Durch den Feuerschein gewarnt, kann der ebenfalls irrtümlich abgelassene D 49 (München - Berlin) rechtzeitig angehalten werden. 10 bzw. 16 Tote (je nach Quelle), 76 Verletzte.
14.06.1929 Flankenfahrt zwischen München Starnberger Bf und Hp Hauptwerkstätten. Zahlreiche Verletzte.
25.02.1945 Der Zugverkehr muß nach 112 Bombeneinschlägen umgeleitet werden. Es ist nur noch ein Zugverkehr auf Sicht bis Pasing möglich.
06.05.1945 Beginn des Wiederaufbaues
24.07.1945 Es können wieder 128 Züge abgefertigt werden
16.12.1945 Seitdem werden wieder 235 Züge abgefertigt
16.05.-16.08.1949 Die einsturzgefährdete Bahnsteighalle wird gesprengt, und dann werden die restlichen kriegszerstörten Gebäudeteile abgerissen.
Mai 1950 Beginn des Neubaus des Starnberger Flügelbahnhofs nach Plänen von Heinrich Gerbl
26.07.1952 Einführung des Wendezugbetriebs
1953 Wiederinbetriebnahme der Schalterhalle und der ersten vier Felder der neuen Haupthalle
01.08.1960 Die Hallenkonstruktion der Haupthalle nach Plänen von Franz Hart fertiggestellt.
11.10.1964 Inbetriebnahme des Zentralstellwerks




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Eisenbahnbetrieb 1847 Fertigstellung 2017 in Betrieb  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpmaschine 1869 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1870/71 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1870/71 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1870/71 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1870/71 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1876 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschinen 1894 Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
ab 1895 Dampfkessel 3   unbekannt Heizfläche je 130 qm p= 9 atm  
ab 1895 Dynamomaschinen 3   Siemens & Halske AG Leistung je 35 kVA Gleichstrommaschinen, Modell LH 19, U= 330 V bei 428 U/min, Riementrieb. Liefern auch Erregerstrom  
ab 1895 Transformatioren 10   Siemens & Halske AG Leistung max 20 kVA Wechselstromtransformatoren, Leistung 2.500 bis 20.000 VA, Ãœbersetzungsverhältnis: 2000 : 120  
ab 1895 Dynamomaschinen 3   Siemens & Halske AG Leistung je 51 kVA Wechselstrommaschinen Modell R45/30, U= 2000 V, n= 428 U/min, Riementrieb  




Allgemeines

ZEIT1895
THEMAelektr. Beleuchtungsanlage
TEXTSystem der Stromverteilung: Gleichstrom mit einer Spannung von 330 Volt für die Bogenlampen der Gleisbeleuchtung. Wechselstrom mit einer Spannung von primär 2000, sekundär 120 Volt für die gesamte Innenbeleuchtung. Gesamtleistung: Maschinenkraft 420 PS.
Leitungsnetz: Durchweg oberirdisch an eisernen Leitungsstandern verlegte Kupferleitungen.
a) für die Wechselstrombeleuchtung: 76 Bogenlampen à 9 Ampere, 6 Bogenlampen à 12 Ampere, 1114 Glühlampen von je 16 Normalkerzen; b) für Gleichstrombeleuchtung: 9 Bogenlampenkreise für je 6 Bogenlampen à 16 Ampere. Die Längsausdehnung des Beleuchtungsbezirks betragt ca. 4,3 km.
QUELLE[S&H: Elektrische Central-Anlagen (Juli 1896)]