Gasbeleuchtungsgesellschaft München

Allgemeines

FirmennameGasbeleuchtungsgesellschaft München
OrtssitzMünchen
Postleitzahl8xxxx
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenEigentümerin: die Gasbeleuchtungsgesellschaft in München. Generaldirektor: Herr Dr. N. H. Schilling. Betriebsdirektor: Herr L. Diehl. Betriebsinspectoren: die Herren W. Hollweck und H. Ries. Am 25. August 1863 Abschluß eines neuen Vertrages, durch welchen das Privilegium der Gesellschaft auf 36 Jahre, d.i. bis 31. Oktober 1899 verlängert worden ist.
Quellenangaben[Maschinenbau-AG, Nürnberg: Lieferbuch Dampfmaschinen] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 498]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
31.10.1848 Vertrag mit der Stadt München. Er ist auf 25 Jahre abgeschlossen, gibt jedoch dem Magistrat das Recht, auch schon nach 15 Jahren das Geschäft käuflich zu erwerben, und zwar zu einem Preise, der sich nach dem Nettoertrag der letztvorhergehenden 10 Jahre richten sollte.
10.1850 Der ursprüngliche Unternehmer, Bankier Ch. F. Kohler aus Genf, läßt die Anstalt durch den Ingenieur Wolfsberger erbauen, und eröffnet sie im Oktober. Schon während des Baues wird die Gasbeleuchtungsgesellschaft in München gebildet und das Unternehmen an dieselbe abgetreten.
1858 Schilling wird als Direktor der Münchner Gasgesellschaft nach München berufen.
1859 Da bei der verhältnismäßig geringen Beteiligung, welche die Gasbeleuchtung in München findet, die Rente nicht erzielt werden kann, welche für den Fall der Ablösung eine volle Entschädigung der Aktionäre ergäbe, so drückt schon im Jahre 1859 die Gesellschaft dem Magistrat den Wunsch aus, wegen Verlängerung des Vertrages in Unterhandlung zu treten. Das Angebot der Gesellschaft wird jedoch vorläufig nicht akzeptiert.
24.10.1862 Kündigung des Vertrages mit der Gasbeleuchtungsgesellschaft in München.
25.08.1863 Mit der Vertragskündigung vom Oktober 1862 werden jedoch gleichzeitig die früher abgebrochenen Unterhandlungen wieder angeknüpft und führten am 25. August 1863 zum Abschluß eines neuen Vertrages, durch welchen das Privilegium der Gasbeleuchtungsgesellschaft auf 36 Jahre, d.i. bis 31. Oktober 1899 verlängert wird. Die Gesellschaft verpflichtet sich zur Herstellung von etwa 82.000' Röhrenleitung in den Vorstädten und Außendistrikten, zur Erhöhung der Leuchtkraft des Gases, zur Herabsetzung der Gaspreise und zur Zahlung eines jährlichen Betrages an die Gemeinde, in den ersten 6 Jahren des Vertrages von jährlich 8000 fl., in den zweiten 6 Jahren 12.000 fl., in den dritten. 16.000 fl., in den vierten 20.000 fl., den fünften 24.000 fl. und den sechsten 28.000 fl. Nach Ablauf des Vertrages kann die Stadt die Anstalten zum Schätzungswert übernehmen, andernfalls hören alle Rechte und Verpflichtungen auf.
1872 Das alte Gaswerk wird nach den Plänen von Dr. Schilling vollständig umgebaut und ist für eine Maximal-Tagesproduktion von 50.000 m³ ausreichend.
1882 Bestellung/Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch Maschinenbau-AG Nürnberg
1882 Nach dem von Dr. Schilling entworfenen Bauprojekt wird eine zweite Anstalt erbaut, deren Anlage so angeordnet ist, daß sie dem Bedürfnis entsprechend nach und nach zur Ausführung kommen wird. Die Anlage ist in vier selbständige Systeme eingeteilt, deren jedes für eine Maximalproduktion von 20.000 m³ in 24 Stunden ausreicht.
03.10.1883 Das erste System der neuen Gasanstalt geht in Betrieb.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1850 Beginn 1882 Aufstellung Dampfmaschine  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1882/83 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1882/83 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTDie Gesellschaft verpflichtete sich zur Herstellung von etwa 82.000' Röhrenleitung in den Vorstädten und Außendistrikten, zur Erhöhung der Leuchtkraft des Gases, zur Herabsetzung der Gaspreise und zur Zahlung eines jährlichen Betrages an die Gemeinde, in den ersten 6 Jahren des Vertrages von jährlich 8000 fl., in den zweiten 6 Jahren 12.000 fl., in den dritten. 16.000 fl., in den vierten 20.000 fl., den fünften 24.000 fl. und den sechsten 28.000 fl. Nach Ablauf des Vertrages kann die Stadt die Anstalten zum Schätzungswert übernehmen, andernfalls hören alle Rechte und Verpflichtungen auf. Mit alter und neuer Anstalt. Leuchtkraft für 4,5 k' engl. Gaskonsum pro Stunde die Helle von mindestens 10 Stearinkerzen, welche aus einem Stearin von 76 bis 76,6 % Kohlenstoffgehalt angefertigt sind, und in der Stunde 10,2 bis 10,6 gr Stearin in ruhiger Luft, ohne zu rußen und ohne geputzt zu werden, verbrennen. Gaspreis 24,8 Pf. pro 1 m³ mit Rabatt bis zu 28 %. Gas für Motoren 25 % Rabatt. Die Jahresproduktion pro 1884/85 betrug 9.906.060 m³, die Maximal-Tagesproduktion 50.000 m³, die Minimal-Tagesproduktion 12.480 m³, der Kohlenverbrauch 625.578 Ztr., 3430 Straßenflammen mit 7.866.393 Brennstunden. 107.931 Privatflammen. Betrieb mit Saarbrücker Kohlen, böhmischen Kohlen aus den fürstl. Thurn und Taxis'schen Gruben und als Zusatzkohlen böhmische Plattenkohlen und Braunkohlen. ******************** ************** Die neue Anstalt hat gegenwärtig das erste System mit 12 Münchener Generatoröfen mit je 8 Retorten von denselben Dimensionen wie in der alten Anstalt, 4 ringförmige Luftkondensatoren, 8 m hohe Doppelzylinder aus Eisenblech, der äußere Zylinder l m, der innere 0,6 m weit, 3 Wasserkondensatoren, 1,2 m weite gußeiserne Zylinder von 7 m Höhe mit je 19 durchgehenden 12,3 cm im äußeren Durchmesser haltenden Röhren, 3 Scrubber von 2 m lichter Weite und 7 m Höhe mit durchlochten Blechplatten ausgelegt (für Gaswasserberieselung eingerichtet), 1 Pelouze-Kondensator für 10.000 m³ Durchgang pro Tag, 2 Beale'sche Exhaustoren von 720 mm lichtem Durchmesser mit Bypass und Hahn'schen Regulatoren, 2 liegende 6 pferdige Expansionsdampfmaschinen, 2 Dampfkessel von je 20 qm Heizfläche mit Vorwärmern, 2 Reiniger von 9 m Länge und 4,5 m Breite für die Superphosphatreinigung, 3 desgleichen mit denselben Dimensionen für die Eisenreinigung (Deicke'sche Masse), 1 Gasmesser von 850 m³ Durchgang pro Stunde, 1 überbauten Teleskopgasbehälter von 14.000 m³ Inhalt, 1 Regulator mit 600 mm Durchgang für den Abend-, 1 desgleichen mit 250 mm Durchgang für den Tageskonsum. Nach der Stadt führt ein 800 mm weites Leitungsrohr. Zur Versorgung der Fabrik mit Wasser dient ein eigenes Pumpwerk mit liegender doppelwirkender Pumpe und 2 Dampfkesseln, die durch die abgehenden Rauchgase der Generatoröfen geheizt werden, wobei ein Teil des überschüssigen Dampfes noch zum Betriebe der Exhaustoren verwendet wird. Betriebsröhren 400 mm lichte Weite. Länge der Leitungsröhren ca. 208.300 m von 800 mm bis zu 38 mm lichter Weite herab. 86 Gasmotoren mit 249,5 Pferdestärken. Koks werden nicht gut verwertet. Teer und Gaswasser finden Absatz. Aktienkapital 2.880.000 Mk. Näheres Journ. f. Gasbel. 1858, 26, 31. 1859, 63, 202, 353. 1860, 200, 201, 205, 214, 392. 1861, 150, 364. 1862, 161, 299. 1863, 299. 302, 335. 1864, 42, 77, 287, 292. 1865, 222, 373. 1866, 202, 426. 1867, 59, 824. 1868, 190, 298. 1870, 22. 1871, 845. 1874, 841. 1875, l, 34, 391. 1880, 180. 1883, 721. 1884, 760.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 498]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie alte Anstalt hat 17 Münchener Generatoröfen zu je 8 Retorten von 2,75 m lichter Länge (7 Retorten mit ovalem 520 x 380 mm und die untere mittlere mit rundem Querschnitt 410 mm Durchmesser), ferner 14 Öfen mit Rostfeuerung und je 6 maulförmigen Retorten, 53 x 40,5 x 244 cm im Lichten, die seit Eröffnung der Filialfabrik nicht mehr in Betrieb gekommen sind und bei Bedarf in Münchener Generatoröfen umgebaut werden. 3 ringförmige Kondensationssysteme, das eine mit 8 schmiedeeisernen Doppelzylindern (Luftkondensatoren) auf gußeisernem Sockel, äußerer Zylinder 760 mm, innerer 460 mm weit, 6 m Höhe und 3 gußeisernen zylindrischen Wasserkondensatoren von 1,2 m Durchmesser, 5,67 m Höhe mit je 19 gußeisernen Kühlröhren von 0,10 m lichter Weite; die beiden weiteren Kondensationssysteme haben 6 schmiedeeiserne Doppelsäulen mit 785 mm äußerem, 470 mm innerem Durchmesser und 8 m Höhe, als Luftkühler und 9 gußeisernen Wasserkondensatoren von 1,2 m Durchmesser und 5,67 m Höhe mit je 19 inneren 100 mm weiten Kühlröhren. 6 Beale'sche Exhaustoren von 600 mm Durchmesser mit Bypassklappen, 4 Dampfmaschinen, 3 Dampfkessel mit Speisewasserreinigungsapparat, 9 Scrubber, hiervon 3 von rechteckigem (2,44 x l,22 x 3,66 m), 6 von rundem Querschnitt mit 2,04 m Durchmesser und 5,84 m Höhe, sämtlich für Ammoniakwasserberieselung eingerichtet, 2 Pelouze-Kondensatoren für je 10.000 m³, l desgleichen für 20.000 m³ Durchgang in 24 Stunden, 2 Stück Reiniger 4,5 x 9 m für Superphosphatreinigung zur Ammoniakentfernung, 8 desgleichen 3,66 x 7,32 m und 4 desgleichen 3,66 x 3,66 m für Eisenreinigung (Deicke'sche Masse), 3 Stationsgasmesser für je 600 m³ Durchgang pro Stunde, 6 Gasbehälter mit 27.000 m³ nutzbarem Inhalt, 4 Regulatoren von 600, 380, 300 und 200 mm Durchgang und für den Tageskonsum einen solchen von 150 mm lichter Weite, l Hauptrohr von 600 mm Durchmesser und ein solches von 200 mm für die innere Stadt, von 380 mm für die östlichen, von 300 mm für die westlichen Stadtteile, für den Kgl. Zentralbahnhof ein separates Rohr von 200 mm.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 498]