Mechanische Weberei Hof

Allgemeines

FirmennameMechanische Weberei Hof
OrtssitzHof (Bay)
StraßeFabrikzeile
Postleitzahl95028
Art des UnternehmensWeberei
AnmerkungenSeit 1857 unter dem endgültigen Namen in obiger Form. Ab 1898 siehe "Neue Baumwoll-Spinnerei und Weberei Hof". Nicht zu verwechseln mit der "Mechanische Weberei D. Regensburger" (s.d.) und der "Mechanische Buntweberei Hof" (s.d.).
Quellenangaben[Schmid: Entw. Hofer Baumwoll-Ind. (1923) 211] [Maschinenbau-AG, Nürnberg: Lieferbuch Dampfmaschinen]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1855 Ein großes Angebot in der Baumwollweberei geschulter Arbeitskräfte und die günstige Lage Hofs für Produktion und Absatz läßt bei den Großhändlern Adolf Walz und Ottmar Weidner und dem Direktor der "Mechanischen Baumwollspinnerei Hof", J. T. Romminger, den Plan reifen, in der Fabrikzeile eine mechanische Weberei, verbunden mit einer Weberei auf verbesserten Handstühlen und im Anschluß daran eine Baumwollspinnerei zu errichten. Beabsichtigt ist die Fabrikation roher Kattune, die bisher nur versuchsweise und in kleinen Mengen produziert wurden, aber gegen die übermächtige (mechanische) Konkurrenz der anderen Länder nicht aufkommen konnten, Die Spinnerei soll für die Herstellung grober Garne eingerichet werden; einmal um die Weberei zu beliefern, andererseits um die schon bestehende Spinnerei, die nur höhere Nummern spinnt, zu ergänzen. Der Wunsch, durch möglichst großzügige Prodktion die Rentabilität des Etablissements zu steigern und der Mangel genügender dazu nötiger eigener Mittel veranlaßt die Unternehmer, ihr ursprüngliches Projekt, das Werk auf eigene Rechung gemeinschaftlich zu errichten, aufzugeben und in Verbindung mit Hofer Kapitalisten (Großkaufleuten und Fabrikanten) eine Aktiengesellschaft ins Leben zu rufen.
28.12.1855 Generalversammlungsbeschluß zur Gründung. Das Aktienkapital wird auf 200.000 fl. festgesetzt und wird wenige Wochen später um 70.000 fl. erhöht.
1856 Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg
05.02.1856 Die Gesellschaft erhält die landesherrliche Konzession
Anfang 1857 Die Gesellschaft läßt ihr Projekt, auch eine Spinnerei zu errichten, fallen und beschließt dafür, die Weberei auf 500 bis 600 Stühle zu vergrößern.
1857 Vergrößerung des Aktienkapitals auf 350.000 fl., um die Vergrößerung der Weberei durchzuführen
Mitte Sept. 1857 Betriebseröffnung mit 200 Webstühlen von W. Dickinson, Blackburn
1859 Von den 533 Webstühlen laufen wegen der Wirtschaftskrise nie mehr als 100 bis 200 Stühle. Um überhaupt Absatz zu finden, ist die Weberei gezwungen, auf Nessel sowie gemusterte und schäftige Gewebe überzugehen und die Mannigfaltigkeit ihrer Artikel zu erweitern. - Die Aktionäre müssen bei der mißlichen Lage des Geschäfts längere Jahre bis 1861 auf jede Dividende verzichten.
1861 Die wirtschaftlichen Verhältnisse bessern sich, und der Gewinn des Jahres macht die früheren Verluste wett
23.04.1863 Ein Brand legt die Fabrik bis auf die Umfassungsmauern in Asche. - Der Wiederaufbau wird energisch in Angriff genommen, so daß nur eine kurze Unterbrechung des Betriebs eintritt.
Ende 1863 Nach dem Brand laufen bereis 187 Webstühle mit 151 Arbeitern.
1864 Der frühre Stand vor dem Brand mit 557 Webstühlen wird wieder erreicht.
1857 bis 1865 Die Dividende beträgt in den Anfangsjahren nur 0,55 %
07.1872 Die Arbeiter stellen wegen Lohndifferenzen die Arbeit ein. Dieser Streik (der erste in Hof) hat trotz seiner vierwöchigen Dauer keinen Erfolg.
1876 O. Weidner scheidet aus der Direktion aus.
1876 In diesem verlustreichen Jahr werden keine Dividenden gezahlt
1866 bis 1880 In diesem Zeitraum wird eine durchschnittliche Dividende von 9,35 % gezahlt
1883 Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg
1886 Es werden 61 Webstühle ausgeschieden und durch 91 neue ersetzt.
1887 Nach dem Tod von G. Walz sind E. Wunnerlich und X. Wanner die Direktoren. - Später übernehmen X. Wanner und R. Walz die Direktion. Nach dem Ableben Wanners tritt O. Menke an seine Stelle.
1894 Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg
1895/96 Errichtung eines zweiten, massiven Fabrikgebäudes an der Front der Fabrikzeile mit 311 Webstühlen und einer Dampfmaschine von 200 PS
1881 bis 1896 Die Weberei kann eine durchschnittliche Dividende von 12,1 % zahlen
21./26.11.1896 Die benachbarte "Mechanische Baumwollsspinnerei Hof", mit der bereits reger Geschäftsverkehr besteht, verzichtet auf den Bau einer eigenen Weberei. Aus diesem Grunde führt sie mit der "Mechanischen Weberei Hof" erfolgreiche Verhandlungen zur Zusammenlegung. Am 21. und 26. November erfolgt die Fusion mit Änderung der Firma in "Neue Baumwoll-Spinnerei und Weberei Hof".
01.12.1896 Fusion der "Mechanische Baumwollsspinnerei Hof" mit der "Mechanischen Weberei Hof" zur "Neue Baumwoll-Spinnerei und Weberei Hof".




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Gewebe 1856 Aufstellung Dampfmaschine 1894 Aufstellung Dampfmaschine  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1856/57 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1883 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1894 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1896 Zusammenschluß, neuer Name danach Neue Baumwoll-Spinnerei und Weberei Hof