Deutsche Kabelwerke, vorm. Hirschmann & Co., Actien-Ges.

Allgemeines

FirmennameDeutsche Kabelwerke, vorm. Hirschmann & Co., Actien-Ges.
OrtssitzBerlin
OrtsteilRummelsburg
StraßeBoxhagener Str. 80
Postleitzahl10245
Art des UnternehmensKabelwerke
AnmerkungenEine Tochter-Gründung der "Aktiengesellschaft Elektrizitätswerke (vormals O. L.
Kummer & Co.)". Um 1943 unter der Firma "Deutsche Kabelwerke Aktiengesellschaft". [ABC d dt. Wirtschaft (1955) II/676]: "Deutsche Kabelwerke GmbH" in Rheydt (unter der selben Adresse wie das gleichzeitig existente "Kabelwerk Rheydt AG") - Bezug?
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 1357] [Seibt: Bezugsquellennachweis (um 1930) 20] [Görlitzer Maschinenbauanstalt: Ventildampfmaschinen (um 1920)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2833]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1895 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
14.06.1896 Gründung durch die "Aktiengesellschaft Elektrizitätswerke (vormals O. L.
Kummer & Co.)" in Dresden unter Beteiligung der "Aktiengesellschaft für elektrische Anlagen und Bahnen". Das Grundkapital von M 1.000.000,00. Übernommen wird die Firma "Hirschmann & Co." in Rummelsburg mit sämtlichen maschinellen Anlagen für M 950.000,00.
1899 Die Firma "Deutsche Kabelwerke vorm. Hirschmann & Co." wird in "Deutsche Kabelwerke Aktiengesellschaft" abgeändert.
1918 Infolge des Ersten Weltkrieges geht der Gesellschaft ihre wertvolle Beteiligung an der Union Cable Co. Ltd. verloren. Durch die Neuerrichtung eines modern ausgestatteten Kabelwerkes ist versucht, diesen Verlust auszugleichen.
1918-1923 Ankauf von ca. 600 Morgen Land. Erwerb eines Fabrikgrundstückes (Cyklonettenfabrik) sowie Errichtung eines Fabrikneubaues
1922 Abgabe der sämtlichen Anteile der Cyklon Maschinenfabrik G. m. b. H. in Berlin.
1923 Mitgründung der Cyklon-Automobil-Werke A.-G. in Charlottenburg.
1924-1925 Inbetriebnahme der neuen Fabrik
1925 Fertigstellung und Inbetriebnahme eines Kupferdrahtwalzwerkes.
1925 Aufnahme eines Darlehns in Höhe von $ 750.000,00 auf 3 Jahre fest von der American & Continental Corp., New York.
27.04.1927 Das Kapital wird zur Stärkung der Betriebsmittel auf RM 10.000.000,00 verdoppelt, da das bisherige Aktienkapital im Verhältnis zum Umfang des Geschäftes zu klein war. RM 4.166.600,00 werden den alten Aktionären im Verhältnis 6 : 5 zu 112 % angeboten, der Rest wird im Interesse der Gesellschaft verwertet.
1930 Die Fabrik für isolierte Drähte und Kabel wird nach Werk II verlegt und modernisiert und die in Werk I freiwerdenden Räume von den Tochtergesellschaften bezogen.
1930 Verkauf eines Postens Reichsschuldbuchforderungen im Betrage von rd. RM 232.000,00.
01.07.1930 Verlängerung der Rückzählungsfrist des amerikanischen Darlehns bis zum 1. Juli 1930. Das wird das amerikanische Hypothekendarlehen in Höhe von $ 655.000,00 und £ 20.000,00 wird zurückgezahlt.
1931 Im Laufe des Jahres wird die Gummiwarenfabrik und die Leitungsdrahtfabrik von Werk I nach Werk II verlegt.
1932 Die im November 1929 gegründete "Indeska" I. G. Deutscher Spezial-Kabelfabriken G. m. b. H., Berlin, wird aufgelöst.
1932 Im Stammwerk wird die Verwaltung untergebracht, die Gummireifenfabrik der Deka-Pneumatik G. m. b. H.
01.06.1932 Um das Grundkapital an den insbesondere aus Anlaß der Wirtschaftsentwicklung veränderten Vermögensstand der Gesellschaft anzupassen, beschließt die Hauptversammlung vom 1. Juni 1932 eine Kapitalherabsetzung in erleichterter Form um RM 5.000.000,00 dadurch, daß die RM 10.000.000,00 Stammaktien im Verhältnis 2:1 zusammengelegt werden. Der sich aus der Zusammenlegung ergebende Buchgewinn in Höhe von RM 5.000.000,00 wird zu Sonderabschreibungen, Wertminderungen und Auffüllung des Reservefonds verwandt.
1933 Die im Laufe des Jahres eingetretene Belebung des Inlandgeschäfts ermöglicht, Teile der Betriebsanlagen, die während einer Reihe von Jahren stillgelegen haben, wieder in Betrieb zu nehmen und neue Arbeitskräfte einzustellen.
1933 Gegenüber dem ersten Vierteljahr 1933 ist im zweiten Quartal eine Umsatzsteigerung von etwa 10 %, im dritten von etwa 28 % und im vierten Quartal von etwa 38 % zu verzeichnen. Das Auslandgeschäft verringert sich weiter. Der Exportanteil betägt rund 20 % des Umsatzes.
1934 Verbesserung und Vervollkommnung der Anlagen und zeitgemäße Umstellung der Produktionsmittel
1934 Neuaufnahme der Verarbeitung von Aluminium. Der Ausbau des Aluminium-Walzwerkes mit Aluminium-Drahtzieherei ist bis 1943 durchgeführt.
1935 Umstellung bzw. Eingliederung der "Julius Friedländer Gummiwarenfabrik G. m. b. H." in die Organisation und Verwaltung der Deutsche Kabelwerke A.-G.
Ende Dezember 1935 Ende Dezember erwirbt die Kabelwerk Rheydt A.-G. RM 2.650.000,00 Stammaktien und die gesamten Vorzugsaktien (RM 160.000,00) der Gesellschaft.
1936 Umtauschaufforderung der Kabelwerk Rheydt A.-G. an die Aktionäre der Gesellschaft. Es werden nom. Reichsmark 300,00 Kabelwerk Rheydt Aktien gegen nom. Reichsmark 400,00 Deutsche Kabelwerke Aktien angeboten, wobei den Einreichern noch die Dividende der Deutschen Kabelwerke für 1936 (6 %) verbleibt. Außerdem erhalten die Einreicher eine Barvergütung in Höhe von 10 % des Nominalbetrages der Aktien. Auf diesem Umtauschwege erwirbt die Kabelwerk Rheydt A.-G. weitere RM 2.000.000,00 Stammaktien der Gesellschaft, so daß die Kabelwerk Rheydt A.-G. nunmehr über 93 % des Kapitals der Gesellschaft besitzt.
1937 Liquidation der "Julius Friedländer Gummiwarenfabrik G. m. b. H.", Berlin.
1937 Liquidation der "Bayernkabel G. m. b. H.", München
1937 Die Liquidation der "Deka Siedlung Ketschendorf G. m. b. H.", Berlin, wird durchgeführt.
1937 Umfangreiche Neubauten in Werk II für die Deka-Pneumatik G. m. b. H.
25.05.1937 Laut Hauptversammlung vom 25. Mai wird die Umwandlung der nom. RM 160.000,00 Vorzugsaktien in Stammaktien beschlossen.
1939 Aufnahme eines langfristigen Darlehns zur Verstärkung der Betriebsmittel.
01.06.1939 Die Hauptversammlung vom 1. Juni 1939 beschließt, das Grundkapital um RM 2.840.000,00 auf RM 8.000.000,00 zu erhöhen. Die Kapitalerhöhung wird durch die Steigerung des Umsatzes und die dadurch erforderlich gewordene Erweiterung der Anlagen notwendig. Die neuen Aktien nehmen vom 1. Januar 1939 ab an der Dividende teil und werden von einem Bankenkonsortium zu einem Kurse von 120 % mit der Verpflichtung übernommen, sie den Besitzern alter Aktien zu dem gleichen Kurse in der Weise zum Bezuge anzubieten, daß auf nom. RM 2.000,00 alte Aktien nom. RM 1.000,00 neue Aktien entfallen.
1940 Zu Beginn des Jahres Eingliederung der in der Abwicklung befindlichen Firma "Deka technische Gummiwaren G. m. b. H." in die Abteilung Gummiwerk Berlin.
29.09.1941 Durch Aufsichtsratsbeschluß vom 29. September 1941 Berichtigung des Grundkapitals um RM 8.000.000,00 auf RM 16.000.000,00 gemäß DAV vom 12. Juni 1941 durch Entnahme von RM 4.500.000,00 aus freien Rücklagen, Zuschreibung von RM 2.800.000,00 zum Anlagevermögen, Reichsmark 1.300.000,00 aus sonstigen Bilanzposten. Der verbleibende Betrag von RM 600.000,00 wird der gesetzlichen Rücklage zugeführt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Fernmeldekabel 1955 [ABC d dt. Wirtschaft (1955) II/676] (in Rheydt) 1955 [ABC d dt. Wirtschaft (1955) II/676] (in Rheydt)  
Kabel 1895 Aufstellung Dampfmaschine 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1895 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1896 Lösung (Tochter neuer Name) zuvor Aktiengesellschaft Elektricitätswerke vorm. O. L. Kummer & Co.  




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dr. Albert Maier, Berlin-Zehlendorf, Vorsitzer; Dr. Kuno Fischer, Ketschendorf (Spree); Direktor Richard Halbreifer, Rheydt. Aufsichtsrat: Alfred Busch, Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin, Vorsitzer; Konsul Max Schroeder, Vorstandsmitglied der Deutschen Industriebank, Berlin, stellv. Vorsitzer; Fabrikbesitzer Walter Bresges, Rheydt; Werner Carp, stellv. Vorsitzer des Aufsichtsrates der Ver. Stahlwerke A.-G., Ratingen bei Düsseldorf; Max Dilthey, Rheydt. Mitinhaber der Firma W. Dilthey & Co., M. Gladbach; Hans Groos, Prokurist der Fa. Matthes-Fischer-Werke, Düsseldorf; Dr. rer. pol. h. c. Bankier Robert Pferdmenges, Mitinhaber des Bankhauses Pferdmenges & Co., Köln; Rechtsanwalt und Notar Erwin Plätzer, Berlin. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Treuhand-Vereinigung A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100,00 Stammaktien l Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vernähme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und gesetzlicher sowie anderer Rücklagen ergibt, wird unter Berücksichtigung der Ansprüche der Vorstandsmitglieder und der für den Aufsichtsrat vorgesehenen Vergütungen an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung beschließt. Grundkapital: nom. RM 16.000.000,00 Stammaktien in 14.900 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-3900, 17.901-22.900), 11.000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 3901-13.900, 16.901-17.900). Großaktionär: Kabelwerk Rheydt A.-G. (über 95%).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2833]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung, Vertrieb und Verlegung von elektrischen Leitungen und Kabeln jeder Art sowie von Zubehörteilen für die Elektrotechnik, ferner Herstellung und Vertrieb von Gummi- und Kautschukwaren und verwandten Erzeugnissen aus benachbarten Fachgebieten. Erwerb, Errichtung und Betrieb von entsprechenden Anlagen, Zweigniederlassungen und Unternehmen im In- und Auslande, Beteiligung an solchen Unternehmen sowie der Abschluß aller Geschäfte einschließlich von Interessengemeinschaftsverträgen, welche geeignet sind, den Gegenstand des Unternehmens zu fördern. Erzeugnisse: Stark- und Schwachstrom-Kabel, isolierte Drähte und Leitungen, blanke Freileitungen, Gummischläuche und Gummiwaren. Das 1922 bis 1927 errichtete neue Werk II umfaßt außer einer eigenen Kraftzentrale ein Kupferwalzwerk, ferner ein Kupferdrahtziehwerk mit Verzinnerei, ein Gummiwerk, die Leitungsdrahtfabrik und vor allem die Bleikabelfabrik für Starkstrom- und Telephonkabel.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2833]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: a) Werk I. Anlagen: Die Anlagen des Stammwerkes bestehen aus miteinander in Verbindung stehenden sechsstöckigen Fabrikhäusern, einem massiven Lagerhaus, das ebenso wie die vorher genannten Gebäude unterkellert ist, ferner einer Reihe massiver Betriebswerkstätten, Garagen sowie einer Anzahl Schuppen und beherbergen neben den Verwaltungen der Gesellschaft und der in Berlin ansässigen Tochtergesellschaften folgende Betriebe: a) Gummiwerk; b) Lackdrahtfabrik; c) Schlosserei. Kraftanlagen: l Kesselhaus, versehen mit Vorwärmer, Überhitzer und automatischer Kohlenbeschickungsanlage. Strombezug von einem öffentlichen Elektrizitätswerk, der in einem eigenen Transformatorenhaus auf die benötigte Niederspannung umgeformt wird. Häuser: l sechsstöckiges Verwaltungsgebäude, 1 zweistöckiges Dienstwohnhaus. b) Werk II. Anlagen: 1. Aluminiumwerk mit Stoßofen, Vorstraße, Fertigstraße. 2. Kupferdrahtziehwerk mit Glüherei und Verzinnerei; 3. Bleikabelfabrik, bestehend aus zusammenhängenden, aus Eisenbeton errichteten Hallen. In den einzelnen Hallen sind untergebracht: 1. die Starkstromkabelfabrik mit den nötigen Maschinen, um Kabel bis zu höchsten Spannungen herzustellen; 2. Telefonkabelfabrik; 3. Bleipressenabteilung; 4. Armierungsabteilung; 5. Schwach- und Starkstromkabel-Prüfabteilungen mit Laboratorium für physikalische, chemische und metallurgische Prüfungen; 6. Gummifabrik; 7. Fabrik isolierter Leitungsdrähte; 8. Rohmaterialienlager; 9. Fertigwarenlager und Expedition; 10. Tischlerei einschließlich Kabeltrommelbau; 11. Schlosserei; 12. Garniturenfabrik; 13. Montageabteilung. Die einzelnen Hallen sind mit elektrischen Laufkränen ausgestattet, besitzen Ober- und Seitenlicht und sind miteinander durch einen hochgelegenen überdachten Laufgang verbunden, auf den die Ankleide- und Waschräume für die Arbeiter münden. 4. Sonstige Nebenanlagen. Eine Anzahl massiver Bauten für Lagerung von Altmaterial und für den Betrieb von Rückgewinnungsprozessen. Häuser: l vierstöckiges Verwaltungsgebäude mit Kantinenanbau, Beamtenwohnhäuser, 58 Wohnhäuser für Arbeiter und Angestellte auf dem Siedlungsland der Gesellschaft in Ketschendorf (Deka-Siedlung, rd. 413.000 qm). c) Inländische Niederlassungen: ca. 35 Vertretungen. d) Ausländische Niederlassungen: Eigene Niederlassungen im Auslande und Vertretungen mit teilweise eigenen Lagern.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2833]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTTochtergesellschaften 1. Deka-Pneumatik G. m. b. H. (s.d.), Berlin, Beteiligung: 100 % = nom. RM 300.000,00. 2. Deka Siedlung G. m. b. H. (s.d.), Berlin, Beteiligung: 100 %. 3. Deka Kabel- und Gummibedarf G. m. b. H., Berlin. Kapital: RM 20.000,00. Zweck: Einkauf und Vertrieb von Materialien im Zusammenhang mit dem Geschäftsbetrieb der Muttergesellschaft. Beteiligung: 100 %.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2833]