Humboldt-Mühle Akt.-Ges.


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Humboldt-Mühle Akt.-Ges.: Werk von Süden (1890) Humboldt-Mühle Akt.-Ges.: Humboldt-Mühle: Maschinen- und Kesselhaus, Entwurf


Allgemeines

FirmennameHumboldt-Mühle Akt.-Ges.
OrtssitzBerlin
OrtsteilTegel
Postleitzahl13507
Art des UnternehmensMühle
AnmerkungenPLZ nur ungefähr, da Straße fehlt. 1930-1988: "Victoria-Mühlenwerke GmbH", dann Betriebsaufgabe. Die Mühle übersteht den Zweiten Weltkrieg als einzige Großmühle ohne Zerstörungen; danach wird die Tagesleistung verdreifacht.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 1363] [Engel: Humboldt-Mühle (ca. 1992)] http://www.sorat-hotels.com/hotel/humboldtmuehle_berlin/pressemappe.html




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1361 Erste urkundliche Erwähnung der Tegeler Mühle: der Berliner Bürger Johann Wolf kauft die Mühle, um sie kurz darauf wieder zu verkaufen.
1375 Die Tegeler Mühle ist dokumentiert als zweitgrößte Wassermühle des Niederbarnim. Gemäß dem Landbuch von Karl IV. erwirtschaftet sie fast die Hälfte der gesamten Abgaben Tegels.
1552 Nach fast 200 Jahren in kirchlichem Besitz wird die Mühle von Kurfürst Joachim II. dem neugegründeten Tegeler Gut zugeordnet. Das Fließ stellt die Grenze zwischen dem Dorf Tegel und dem Gut dar.
1693 Kurfürst Friedrich III. kauft das Gut zurück und versteigert die Tegeler Mühle zusammen mit der Hermsdorfer Mühle. - Es folgen häufige Besitzerwechsel.
1776 Die Tegeler Mühle wird an das Tegeler Gut versteigert, dessen Besitzer der Major Alexander Georg von Humboldt ist, der Vater von Wilhelm und Alexander von Humboldt.
1810 Mit Einführung der Gewerbefreiheit wird auch der Mühlenzwang aufgehoben, so daß überall im Umfeld Konkurrenz entsteht. Die Rentabilität der Mühle sinkt, sie wird mehrfach verkauft.
1847 Mühlenmeister Joh. Gottlieb Thießen und sein Teilhaber Karl Friedrich Henning erwerben die Mühlenanlage. Eine 20 PS starke Dampfanlage wird angeschafft, das Fließ wird von der Mühle bis zum See vertieft, um die Schneidemühle mit dem Schiff erreichbar zu machen.
1847 Bau eines Kesselhauses mit Schornstein zur Aufstellung einer 20 PS starken Dampfanlage. Bauherr: J. Thießen. Ausführung: Pursche & Reiche, Maschinenbauanstalt, Berlin
1854 Die Mühle wird gegen Zahlung einer Ablösesumme von den regelmäßigen Abgaben an die Gutsherrschaft befreit.
1887 Die Unternehmer Cohn & Rosenberg bauen die Anlage zu einer leistungsstarken Großmühle aus.
1893 Gründung der "Humboldt-Mühlen AG" durch Cohn & Rosenberg
1905 Lieferung einer Dampfmaschine durch A. Borsig
1906 In das neu erbaute Maschinenhaus wird eine 100 PS starke Dampfmaschine eingebaut [unwahrscheinlich, da 1905 eine 900-PS-Borsig-Maschine beschafft wurde]. Neubau des großen Mühlengebäudes. Die Humboldt-Mühle gehört nun zu den mittleren Großmühlen im Berliner Raum.
1912 Eine Brandkatastrophe zerstört den größten Teil der Mühlenanlage.
1912 Der Neubau nach dem Brand überbrückt das Fließ und steht somit gleichzeitig im Gutsbezirk Tegel als auch im Gemeindegebiet Tegel.
1924 Die "Victoria-Mühlen", ein altes Berliner Mühlen-Unternehmen, beteiligen sich.
1930 Die "Victoria-Mühlen" erwirbt das gesamte Aktienkapital. Fortführung als "Victoria-Mühlenwerke GmbH"
1937 Der dreistöckige Speicher II von 1880 wird durch einen Brand zerstört.
1939 Neubau eines Getreidesilos, der 7.000 Tonnen Getreide faßt, als Ersatz für den zwei Jahre zuvor abgebrannten Getreidespeicher.
1964 Die Humboldt-Mühle ist die leistungsstärkste Mühle Berlins.
1979-1980 Imfolge der Neuordnung des Tegeler Hafengebiets im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) wird der Gleisanschluß aufgegeben.
1988 Mehlstaub-Explosion
1988 Nach der Mehlstaub-Explosion wird der Mühlenbetrieb aufgegeben.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Mehl 1361 Beginn (erste urkundl. Erwähnung) 1988 Ende als "Victoria-Mühle" nach Mehlstaubexplosion  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1905 August Borsig