Zeit |
Ereignis |
1361 |
Erste urkundliche Erwähnung der Tegeler Mühle: der Berliner Bürger Johann Wolf kauft die Mühle, um sie kurz darauf wieder zu verkaufen. |
1375 |
Die Tegeler Mühle ist dokumentiert als zweitgrößte Wassermühle des Niederbarnim. Gemäß dem Landbuch von Karl IV. erwirtschaftet sie fast die Hälfte der gesamten Abgaben Tegels. |
1552 |
Nach fast 200 Jahren in kirchlichem Besitz wird die Mühle von Kurfürst Joachim II. dem neugegründeten Tegeler Gut zugeordnet. Das Fließ stellt die Grenze zwischen dem Dorf Tegel und dem Gut dar. |
1693 |
Kurfürst Friedrich III. kauft das Gut zurück und versteigert die Tegeler Mühle zusammen mit der Hermsdorfer Mühle. - Es folgen häufige Besitzerwechsel. |
1776 |
Die Tegeler Mühle wird an das Tegeler Gut versteigert, dessen Besitzer der Major Alexander Georg von Humboldt ist, der Vater von Wilhelm und Alexander von Humboldt. |
1810 |
Mit Einführung der Gewerbefreiheit wird auch der Mühlenzwang aufgehoben, so daß überall im Umfeld Konkurrenz entsteht. Die Rentabilität der Mühle sinkt, sie wird mehrfach verkauft. |
1847 |
Mühlenmeister Joh. Gottlieb Thießen und sein Teilhaber Karl Friedrich Henning erwerben die Mühlenanlage. Eine 20 PS starke Dampfanlage wird angeschafft, das Fließ wird von der Mühle bis zum See vertieft, um die Schneidemühle mit dem Schiff erreichbar zu machen. |
1847 |
Bau eines Kesselhauses mit Schornstein zur Aufstellung einer 20 PS starken Dampfanlage. Bauherr: J. Thießen. Ausführung: Pursche & Reiche, Maschinenbauanstalt, Berlin |
1854 |
Die Mühle wird gegen Zahlung einer Ablösesumme von den regelmäßigen Abgaben an die Gutsherrschaft befreit. |
1887 |
Die Unternehmer Cohn & Rosenberg bauen die Anlage zu einer leistungsstarken Großmühle aus. |
1893 |
Gründung der "Humboldt-Mühlen AG" durch Cohn & Rosenberg |
1905 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch A. Borsig |
1906 |
In das neu erbaute Maschinenhaus wird eine 100 PS starke Dampfmaschine eingebaut [unwahrscheinlich, da 1905 eine 900-PS-Borsig-Maschine beschafft wurde]. Neubau des großen Mühlengebäudes. Die Humboldt-Mühle gehört nun zu den mittleren Großmühlen im Berliner Raum. |
1912 |
Eine Brandkatastrophe zerstört den größten Teil der Mühlenanlage. |
1912 |
Der Neubau nach dem Brand überbrückt das Fließ und steht somit gleichzeitig im Gutsbezirk Tegel als auch im Gemeindegebiet Tegel. |
1924 |
Die "Victoria-Mühlen", ein altes Berliner Mühlen-Unternehmen, beteiligen sich. |
1930 |
Die "Victoria-Mühlen" erwirbt das gesamte Aktienkapital. Fortführung als "Victoria-Mühlenwerke GmbH" |
1937 |
Der dreistöckige Speicher II von 1880 wird durch einen Brand zerstört. |
1939 |
Neubau eines Getreidesilos, der 7.000 Tonnen Getreide faßt, als Ersatz für den zwei Jahre zuvor abgebrannten Getreidespeicher. |
1964 |
Die Humboldt-Mühle ist die leistungsstärkste Mühle Berlins. |
1979-1980 |
Imfolge der Neuordnung des Tegeler Hafengebiets im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) wird der Gleisanschluß aufgegeben. |
1988 |
Mehlstaub-Explosion |
1988 |
Nach der Mehlstaub-Explosion wird der Mühlenbetrieb aufgegeben. |