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Waggonfabrik Danzig
Firmenname | Waggonfabrik Danzig |
Ortssitz | Danzig (Westpr) |
Ortsteil | Legan |
Straße | Broschkischer Weg 1/2 |
Art des Unternehmens | Waggonfabrik |
Anmerkungen | Nördlich neben der Schichau-Werft, an der Toten Weichsel. Der Ortsteil Legan (Sklady) gehört zum Stadtbezirk Schellmühl (Mlyniska). Mit Gleisanschluß an die Weichseluferbahn. An der selben Adresse auch "Deutsche Waggonbau- und Leihgesellschaft mbH". Gebaut für eine jährliche Produktion von 600 Güterwagen und 80 zweiachsige Reisezugwagen III. und IV. Klasse, mit Metallgestell und hölzernen Seitenwänden. Im ersten Jahrzehnt wuchs die Zahl der gebauten Wagen auf 750 (ca. 680 Güter- und 70 Reisezugwagen III. Klasse). Adresse: Neufahrwasserweg 5 und 1911/36/43: Broschkischer Weg 1/2. Nach 1945 auf dem Gelände die Werften "Stocznia nr 3", später "Stocznia Pólnocna" (Nord-Werft). |
Quellenangaben | [Reichs-Adreßbuch (1900) 2055] [Dt Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 264] http://www.gedanopedia.pl [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6297] |
Hinweise | Anlagen 1911: Am Ufer der Toten Weichsel (im Osten) sind Spritzenhaus, Speisesaal, Werkmeisterwohnung, Verwaltung, Kontrollhäuschen, Magazin, Maschinen- und Kesselhaus, neue und alte Schmiede sowie Dreherei und Kohlenlager; in der Mitte des Geländes ist die große Untergestell- und Wagenkastenbauhalle (mit einer innenliegenden Schiebebühne); südlich davon, durch eine Schiebebühne getrennt die Holzbearbeitung und Lackiererei; ganz im Süden das Holzlager und die Holztrocknung. 1908: Die Schmiede ist reich mit schweren Dampfhämmern, großen, elektrisch betriebenen Pressen und Schmiedemaschinen sowie ausreichend mit Glühöfen versehen; die Holzbearbeitungswerkstätte wird durch eine besondere Exhaustoranlage entstaubt, sie besitzt eine große Blockbansäge; bis auf Radsätze, Tragfedern und Achsbüchsen werden alle Teile in der Waggonfabrik hergestellt [Danzig und seine Bauten (1908) 417]. |
Zeit |
Ereignis |
09.09.1853 |
Geburt von Carl Otto Schrey, Gründer der Danziger Waggonfabrik, in Krefeld |
01.10.1899 |
Gründung der "Deutschen Wagenbau- und Leihgesellschaft m. b. H.". Erster Direktor ist Carl Otto Schrey, der seit 1891 Eisenbahn-Bauinspektor im Preußischen Ministerium der Öffentlichen Arbeiten war und dort 1898 ausschied |
1900 |
Die Jahreslohnsumme 1900 beträgt 248.770 Mark |
1905 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1907 |
Die Jahreslohnsumme im Kalenderjahr 1907 beträgt 673.245 Mark. Die Beiträge zur Krankenkasse, Altersversicherung und Berufsgenossenschaft betragen 15.350 Mark, das sind 2 % der Lohnsumme. |
1899-1908 |
In der Zeit von 1. Oktober 1899 bis zum 1. Januar 1908 wurden 4.300 Wagen gebaut, darunter eine große Zahl von Bahnmeisterwagen und die Eisenbahnverwaltung und Spezialwagen, besonders Kesselwagen für Melassetransport für Private. |
1911 |
Ende der Amtszeit von Carl Otto Schrey als Generaldirektor (oder 1921?). Er war auch Vorsitzender der Norddeutschen Wagenbauvereinigung und des Verbandes Ostdeutscher Industrieller. |
1919 |
Carl Otto Schrey ist bis 1919 Vorsitzender des Verbandes Ostdeutscher Industrieller |
20.01.1923 |
Umweandlung in eine Aktiengesellschaft mit Wirkung ab 1. Juli 1922 und einem Kapital von 20.000.000 Mark; im selben Jahr eingetragen. Die Gesellschaft geht hervor aus der am 1. Oktober 1899 gegründeten Deutschen Wagenbau- und Leihgesellschaft m. b. H., Danzig. |
1924 |
Umstellung des Kapitals auf Danziger Gulden. 1.000.000,00 |
1924 |
Carl Otto Schrey wird Generaldirektor und Geschäftsführer der "Deutschen Waggonbau- und Leihgesellschaft mbH" in Berlin |
1925 |
Beginn des Baues von Straßenbahnwagen für Danzig |
1927 |
Zwecks Sanierung Herabsetzung des Kapitals auf Danziger Gulden 300.000,00 und Wiedererhöhung auf Danz. G. 450.000,00 |
1928 |
Die "Waggonfabrik Danzig" beginnt mit dem Bau von Straßenbahnwagen für Warschau. - Die esten 26 werden im Folgejahr geliefert, weitere 21 im Jahre 1930. |
1932 |
Tod von Carl Otto Schrey |
07.10.1932 |
Lt. Hauptversammlungsbeschluß vom 7. Oktober 1932 (Mitteilung gemäß § 240 HGB.) abermalige Herabsetzung des Kapitals auf Danziger Gulden 90.000,00 und Wiedererhöhung um Danz. G. 100.000,00 auf Danz. G. 190.000,00 |
03.02.1938 |
Lt. Hauptversammlungsbeschluß vom 3. Februar 1938 Herabsetzung des Kapitals auf Danziger Gulden 95.000,00 durch Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis 2 : 1; gleichzeitig Erhöhung auf Danz. G. 600.000,00 beschlossen durch Ausgabe von Aktien zu Danz. G. 1.000,00, ausgegeben zu pari mit Dividenden-Berechtigung ab 1. Januar 1938. |
1942 |
Baubeginn von Oberleitungsomnibussen mit Fahrgestellen von Henschel und elektrischen Ausrüstungen der AEG |
1943 |
Die "Waggonfabrik Danzig AG" liefert 10 Oberleitungsomnibusse nach Gotenhafen (Gdingen) |
13.07.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
1944/45 |
Lieferung von Schnellbooten (Geschwindigkeit: 42 Knoten) für die Kriegsmarine. Acht Einheiten werden fertiggestellt, 90 sind im Bau oder in Planung. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Obusse |
1942 |
Beginn |
1943 |
für Gdingen |
mit Henschel/AEG-Ausrüstung |
Straßenbahntriebwagen |
1924 |
für Danzig |
1939 |
für Warschau |
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Verbrennungstriebwagen |
1934 |
VT 137 135 |
1934 |
VT 137 135 |
mit Maybach-Motor |
Waggons |
1899 |
Beginn |
1940 |
bekannt |
Reise- und Güterzugwagen; ab 1945 als Werft |
Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1905 |
Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG |
Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1899 |
150 |
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bei der Eröffnung |
1906 |
533 |
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1908 |
500 |
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Arbeitszeit nach Abrechnung der Pausen: 9,5 h |
1910 |
430 |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Dipl.-Ing. Paasche, Danzig; Dipl.-Kaufmann Hans Hoppenrath, Danzig. Aufsichtsrat: Dipl.-Ing. Wilhelm Huth, Regierungspräsident, Danzig, Vorsitzer; Rudolf Lencer (Betriebsführer und Vorsitzer des Vorstandes der Bank der Deutschen Arbeit A.-G.), Berlin, 1. stellv. Vorsitzer; Dipl.-Ing. Günther Woermann (Betriebsführer, Vorsitzer des Vorstandes der Danziger Werft A.-G.), Danzig, 2. stellv. Vorsitzer; Dr. Walter Nickel, Oberregierungsrat, Danzig; Erich Stankewitz, Direktor der Bank der Deutschen Arbeit A.-G., Niederlassung Danzig. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 Stimme, Geschäftsjahr: Kalenderjahr (bis 1938: 1. Juli bis 30. Juni). Grundkapital: Danziger Gulden 600.000,00 (= umgerechnet RM 420.000,00) in 600 Aktien zu Danziger Gulden 1.000,00. Großaktionäre: Danziger Vermögens- und Finanzierungs-G. m. b. H., Danzig; Bank der Deutschen Arbeit A.-G., Niederlassung Danzig. Dividenden 1931/32-1941: 0 %. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6297] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Zweck: Fortführung des unter der Firma Deutsche Wagenbau- und Leihgesellschaft m. b. H. in Danzig betriebenen Fabrikunternehmens. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6297] |
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