Zeit |
Ereignis |
13.03.1412 |
Mit der Verleihung des Stadtrechtes durch Markgraf Friedrich den Streitbaren wird Radeberg das Brau- und Backrecht erteilt, ebenfalls das Recht, Wein und Bier auszuschenken. |
01.01.1862 |
Nach Einführung der Gewerbefreiheit in Sachsen gibt es auch in Radeberg das berechtigte Interesse, eine Brauerei nach modernen Maßstäben ins Leben zu rufen. |
05.05.1866 |
Es kommt zu einer Einigung zwischen dem Baumeister Bedrich, dem Kaufmann Günther (beide aus Radeberg) und dem Lichtenberger Braumeister Gäbler mit der hiesigen Braukommune. Am linken Röderufer (auf dem späteren Betriebsgelände der Radeberger Brauerei) entsteht die Privatbrauerei Gäbler, die vor allem Einfach-Bier herstellt. |
1869 |
Die Brauerei Gäbler erhält eine Bronzemedaille im Rahmen einer Internationalen Industrieausstellung in Altona. |
1870 |
Die Privatbrauerei Gäbler stellt auch Lagerbier her. |
1872 |
Es bildet sich ein Gründungskomitee zur Schaffung einer Aktien-Bierbrauerei. - Von den 1800 Aktien à 100 Taler übernimmt das Gründungsmitglied, der Landtagsabgeordnete und Lehnrichter von Kleinwolmsdorf, 800 Stück. |
17.04.1872 |
Die Gesellschaft wird als "Aktienbrauerei zum Bergkeller bei Radeberg" eingetragen. Diese Gesellschaft übernimmt die Brauerei von Gäbler und läßt diese pachtweise von ihm weiterführen. Gleichzeitig werden zusätzlich größere Feldgrundstücke erworben, und es wird eine völlig neue, auf ca. 40.000 hl ausgelegte Brauerei erbaut. |
23.04.1872 |
Grundsteinlegung für die Aktien-Bierbrauerei |
28.08.1872 |
Richtfest für die Aktien-Bierbrauerei |
1873 |
Die Produktion wird in den Räumlichkeiten der neuen Brauerei unter Leitung des Braumeisters Hauk aus Berlin aufgenommen. |
1873 |
Die erste Brauereigaststätte "Radeberger Bierhallen" in der Hauptstraße in Dresden-Neustadt wird eröffnet. |
15.03.1873 |
Die Mälzerei nimmt ihren Betrieb auf. |
10.06.1873 |
Das Bierbrauen beginnt. |
26.08.1873 |
Erste Bierprobe im Rathaussaal zu Radeberg. Urteil des "Radeberger Echo": "Es gibt nur ein Urteil über dieses Bier: einstimmig heißt es, es ist etwas ganz vorzügliches. Allgemein bewundert man Farbe und Glanz des Bieres, welches an die bevorzugten Wiener Biere lebhaft erinnert." |
14.09.1873 |
Es wird erstmals Export- und Lagerbier verkauft |
1878/79 |
Im Braujahr 1878/79 kann das Absatzgebiet bis an die entferntesten Grenzen Deutschlands ausgedehnt werden. Erstmals wird Bier nach überseeischen Plätzen exportiert. Im Gegensatz zu anderen Brauereien kann die "Aktienbrauerei zum Bergkeller" um 32 % zulegen, nicht zuletzt durch den zwischenzeitlich eingetretenen großen Erfolg des Böhmischen Bieres aus Radeberg. - Das Interesse wird in der Folgezeit immer größer, so daß vor allem der Export in die deutschen Kolonien nach Afrika und vor allem regelmäßige Beziehungen in die USA und Kanada aufgenommen wird. |
1880 |
Die Brauerei wird mit einer bronzenen Medaille (König-Albert-Medaille, gestiftet vom Königlich Sächsischen Landwirtschaftsministerium) auf der Landwirtschaftlichen Ausstellung in Radeberg ausgezeichnet. |
1881 |
Das Dresdener Kommissionslager mit Eiskeller und Faßbierlager (anfangs am Schützenplatz 3b) wir nach einigen Wechseln in die Schillerstraße 19 (dort später: Bautzner Straße / Ecke Jägerstraße) verlegt, wo erstmals Flaschenbier abgefüllt wird. |
28.07.1883 |
Das Radeberger Bier erhält auf der "Ausstellung Deutscher Biere" in Danzig eine silberne Medaille |
11.12.1883 |
Aufgrund der bestehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Gründerzeit stellt der Hauptgläubiger, die Geraer Bank, den Antrag zur Liquidation, die am 11. Dezember beschlossen wird. |
1884 |
Die Liquidatoren verkaufen die Brauerei an die Geraer Bank. |
11.04.1885 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft |
25.04.1885 |
Nach erfolgter Liquidation der "Aktiengesellschaft zum Bergkeller" wird die Firma nach der Gründung einer neuen Aktiengesellschaft als "Radeberger Exportbierbrauerei Aktiengesellschaft" fortgeführt. Dieser Name wird wegen des großen Exportanteils der vorangegangenen Jahre gewählt. Sitz der Gesellschaft ist Dresden. Der Kaufpreis beträgt 1.642.083,22 Mark. |
Ende 1886 |
Conrad Brüne wird eingestellt. - Er wirkt fast 50 Jahre als Braumeister und späterer Direktor. Ihm sind vor allem die wirtschaftlichen Erfolge des Unternehmens zu verdanken, und er erwirbt sich in der Fachwelt nicht zuletzt wegen seiner eingereichten Patente einen sehr guten Namen. |
1887 |
In Brauerei selbst wird erstmals Flaschenbier abgefüllt (in der Niederlage Dresden bereits um 1881) |
23.03.1887 |
Die Direktion der Radeberger Brauerei sendet zum Geburtstag des Fürsten Otto von Bismarck ein entsprechend mit Sinnspruch und Familienwappen dekoriertes Hectostück ihres so berühmten Münchner Bieres nach Berlin, Reichskanzler-Palais, und bittet in einem Begleitschreiben den Fürsten, er möge genehmigen, daß ihm zur Ehre das ihm kredenzte Bier "Kanzler-Bräu" getauft werde. |
12.04.1887 |
Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck erteilt mit Schreiben vom 12. April der Radeberger Exportbierbrauerei das Recht, ihr Bier nach Münchner Art "Kanzler-Bräu zu nennen". |
27.04.1887 |
Offizielle Taufe des "Kanzler-Bräu", benannt nach Reichskanzler Otto von Bismarck, im Beisein von 60 Zeugen. |
06.05.1887 |
Der Brauerei wird als Schutzmarke das Wappen der Stadt Radeberg genehmigt. |
15.07.1887 |
Auf der "Fachausstellung für Gastwirtswesen", verbunden mit einer Internationalen Bierausstellung in Königsberg, erhält die Brauerei eine Große Silberne Medaille. Im Wettbewerb stehen 47 Brauereien mit über 100 Biersorten. |
01.08.1889 |
Übernahme der Brauerei Pichelsdorf bei Spandau |
1892 |
Erschließung von eigenen Brunnen im Karswald. Eine ca. 8 km lange Wasserleitung wird direkt in die Brauerei verlegt. |
1894 |
Bei Kleinwolmsdorf wird ein Hochbehälter als Puffer der Wasserversorgung vom Karswald errichtet, um einen kontinuierlichen Zufluß zu gewähren. |
1895 |
Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg |
1898 |
Verlegung der Dresdener Niederlage der Radeberger Brauerei von der Glacisstraße in die Louisenstraße, beide in Dresden-Neustadt. Dort sind rund 50 Personen beschäftigt. |
1903 |
Erhöhung des Aktienkapitals um M 2.000.000,00 auf M 4.000.000,00 |
01.07.1903 |
Das Unternehmen wird von der am 21. April 1903 mit einem Grundkapital von M 2.000.000,00 gegründeten "Deutsche Bierbrauerei Aktiengesellschaft", Berlin, erworben und unter der alten Firma als Zweigniederlassung der "Deutsche Bierbrauerei A.-G." weiterbetrieben. |
1904 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
02.09.1904 |
Erstmals wird ein Ausstoß von 100.000 hl Bier innerhalb eines Geschäftsjahres erreicht, und dies wird festlich begangen |
1905 |
Es wird ein Interessengemeinschaftsvertrag mit der "Brauerei zum Feldschlößchen Aktiengesellschaft" in Dresden abgeschlossen und gemeinsam mit dieser Brauerei die "Aktienbierbrauerei Gambrinus" in Dresden pachtweise übernommen. |
1905 |
Die große Nachfrage innerhalb Deutschlands nach dem zwischenzeitlich "Echt Radeberger Pils" genannten Pilsener Bier führt zu der Entscheidung, alle weiteren bisher am Standort Radeberg produzierten Biere einzustellen. |
05.04.1905 |
Die Zweigniederlassung Radeberger Exportbierbrauerei der "Deutschen Bierbrauerei Aktiengesellschaft" schließt einen Interessensgemeinschaftsvertrag mit der Feldschlößchen-Brauerei in Dresden ab. Die Niederlage auf der Louisenstraße wird geschlossen und die Verwaltung, Lagerung und Abfüllung in die Feldschlößchen-Brauerei verlegt. Gemeinsam wird die Gambrinus-Brauerei in Dresden angepachtet. |
11.12.1905 |
Die Brauerei bekommt durch ein königliches Dekret das Recht zugesprochen, sich offiziell als "Tafelgetränk Seiner Majestät des Königs Friedrich August von Sachsen" bezeichnen zu dürfen. Gleichzeitig wird gestattet, das königlich-sächsische Wappen zu führen |
1906 |
Es wird ein 3,5-t-Daimler-Lastkraftwagen erworben. - Daimler-Benz bleibt für viele Jahre der Hauptlieferant für LKW-Flotte der Brauerei. |
21.08.1907 |
Friedrich August III, König von Sachsen, stattet mit seinem Gefolge einen offiziellen Besuch der Brauerei ab, was feierlich begangen wird. Nach einer eingehenden Besichtigung und Führung durch die Betriebsräume und Einrichtungen findet ein Frühstück mit Bierprobe statt. Der Betrieb ist festlich geschmückt. Ein Pavillon wurde für den königlichen Besuch direkt im Hof aufgebaut. Weiterhin überspannt eine riesige Ehrenpforte aus Bierfässern die Dresdner Straße. |
30.08.1912 |
Die Ausstoßmenge von 200.000 Hektoliter - ausschließlich Pilsener - wird erreicht |
25.09.1913 |
Grundsatzurteil durch das Reichsgericht in Leipzig. Es bestätigt der Brauerei das Führen des Namens "Radeberger Pilsner". |
1918 |
Übernahme des Betriebes und des Braukontingents der "Münchner Brauhaus Aktiengesellschaft" in Berlin, zu welchem Zwecke das Aktienkapital um M 600.000,00 erhöht wird. |
1920 |
Die Abteilung Pichelsdorf der "Deutschen Bierbrauereien A.-G." wird stillgelegt und das Braukontingent sowie Inventar und die Außenstände an die "Brauerei Königstadt Aktiengesellschaft" in Berlin veräußert, wobei diese Gesellschaft gleichzeitig in den Vertrag mit der "Münchner Brauhaus A.-G." in Berlin eintrat. Der Grundbesitz in Pichelsdorf und in Berlin gelangte besonders zum Verkauf. |
1921 |
Das Vermögen der "Brauerei zum Feldschlößchen A.-G." in Dresden, mit der das Unternehmen seit 1905 in Interessengemeinschaft stand, wird im Wege der Fusion übernommen. In gleicher Weise findet die Übernahme der "Einsiedler-Brauhaus A.-G." in Einsiedel bei Chemnitz statt. Zur Durchführung dieser Transaktion wird das Aktienkapital um M 6.000.000,00 erhöht. |
22.09.1921 |
Die Firma wird in "Deutsche Bierbrauereien Aktiengesellschaft" abgeändert |
1922 |
Vollständige Übernahme der "Aktienbierbrauerei Gambrinus" und der "Hofbrauhaus Aktienbierbrauerei und Malzfabrik" in Dresden auf dem Fusionswege, welch erstere bereits im Jahre 1905 im Pachtverhältnis mit der Gesellschaft stand, während letztere von der Brauerei zum Feldschlößchen seit dem Jahre 1920 gepachtet war. Die Grundstücke sind verkauft worden. |
1923 |
Verkauf der Aktien der "Königstadt A.-G. für Grundstücke und Industrie", Berlin. |
09.03.1925 |
Rückbenennung der Firma aus "Deutsche Bierbrauereien Aktiengesellschaft" in "Radeberger Exportbierbrauerei Aktiengesellschaft". Der Sitz der Verwaltung wird beschlußmäßig von Berlin nach Radeberg verlegt. In Radeberg werden nach wie vor ausschließlich Pilsner-Biere hergestellt. Im Zweigwerk Dresden werden in Ergänzung helles Bier nur in geringem Umfang, dafür aber vorwiegend Spezialbiere wie Lagerbier, Kulmbacher, helles und dunkles Einfach, Weizenmalzbier und Vitamin-Kraftbornbier gebraut. Das dort produzierte Bier läuft unter "Radeberger Exportbierbrauerei, Abteilung Feldschlösschen". |
05.11.1925 |
Das "Einsiedler Brauhaus" wird eine Zweigniederlassung der "Radeberger Exportbierbrauerei AG" |
1927-1928 |
Gemeinsamer Erwerb mit der Bank für Bräu-Industrie von sämtlichen Anteilen der Brauerei "Gebr. Klein G.m.b.H.", Hainichen. |
02.03.1927 |
Die ordentliche Hauptversammlung vom 2. März 1927 beschließt, das Grundkapital um nom. RM 300.000,00 zu erhöhen. Die neuen Aktien, bei denen das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen wird, sind vom 1. Oktober 1926 ab gewinnanteilsberechtigt und werden an ein Konsortium unter Führung der Bank für Bräu-Industrie, Berlin-Dresden begeben. Das Übernahmekonsortium bringt gegen nom. RM 100.000,00 der vorerwähnten neuen Aktien nom. RM 184.100,00 Anteile der Brauerei Gebrüder Klein G. m. b. H., Hainichen (gesamtes Stammkapital RM 375.000,00), mit Gewinnanspruch vom 1. Oktober 1925 in die Gesellschaft ein. Weitere nom. RM 175.000,00 neue Aktien übernimmt es zu pari gegen Barzahlung unter, Einräumung einer Option auf die restlichen nom. RM 190.900,00 Anteile der Brauerei Gebrüder Klein G. m. b. H. in Hainichen zum Preise von RM 175.000,00, während die restlichen, gleichfalls zu 100 % übernommenen RM 25.000,00 neuen Aktien zugunsten der Gesellschaft verwertet werden. |
14.01.1928 |
Die ordentliche Hauptversammlung vom 14. Januar 1928 hat zwecks Verstärkung der Betriebsmittel eine weitere Erhöhung des Grundkapitals um nom. RM 1.500.000,00 beschlossen unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre. Die neuen Aktien, die vom 1. Oktober 1927 ab gewinnanteilsberechtigt sind, werden einem Konsortium unter Führung des Bankhauses Gebr. Arnhold in Dresden- Berlin zum Kurse von 132 % überlassen gegen die Verpflichtung, den bisherigen Stammaktionären ein Bezugsrecht auf die neuen Aktien dergestalt einzuräumen, daß auf je nom. RM 700,00 bisherige Stammaktien nom. RM 200,00 oder auf je nom. RM 3.500,00 bisherige Stammaktien nom. Reichsmark 1.000,00 neue Stammaktien zum Kurse von 138 % bezogen werden können. |
1929 |
In der Abteilung Einsiedel wird eine neue Ausstoßstelle erbaut und in der Abteilung Feldschlößchen die Mälzerei ausgestaltet. |
1930-1931 |
Der technische Ausbau der Betriebseinrichtungen, der in den vorhergegangenen Jahren planmäßig in größerem Umfange durchgeführt wird, ist in der Hauptsache abgeschlossen. |
1931-1932 |
Erweiterungsbau der Pichhalle und Einbau von Malzsilos in Radeberg. |
1934-1935 |
Einbau von Malzsilos in dem Dresdner Betrieb. Ankauf eines Wohnhausgrundstücks in Radeberg. |
1935-1936 |
Erwerb eines forstwirtschaftlich genutzten Grundstückes und Verkauf eines nicht betriebsnotwendigen Einfamilienhauses. Verbesserungen und Instandsetzungen an Brauerei- und sonstigen Gebäuden. |
1935-1939 |
Errichtung eines Werkstättengebäudes sowie Erstellung eines Malzsilos. Bauliche Erweiterung der Lagerkeller in Radeberg und Umbau der Versandgebäude und der Flaschenkellereien in Dresden. Erwerb eines Wirtschaftsanwesens in Dresden und eines Niederlagengrundstücks in Nossen. |
1936-1937 |
Veräußerung der Zweigniederlassung "Einsiedler Brauhaus" in Einsiedel bei Chemnitz. Verkauf kleiner betriebsfremder Grundstücke. |
1936-1937 |
Erwerb im Zwangsversteigerungsverfahren des Wohn- und Gastwirtschaftsgrundstückes "Reichsadler" in Dresden-Neustadt. |
1937-1938 |
Ankauf von Grundstücken in Geising und Welzow zwecks Unterbringung von Niederlagen. Umbau der Gaststätten in Dresden und Schandau. |
1939-1940 |
Errichtung einer dem heutigen Verkehr angepaßten Toreinfahrt mit Pförtnerhaus in Dresden. |
1939-1940 |
Verkauf der Beteiligung an der "Stadtbrauerei Hainichen G.m.b.H." |
1940-1941 |
Erwerb eines an den Radeberger Betrieb angrenzenden Wohngrundstückes; Verkauf eines für industrielle Zwecke freigemachten Gaststättengrundstückes am Stadtrand Dresdens. Kauf eines unbebauten Grundstückes in Dresden-Neustadt. |
30.09.1941 |
Mit Wirkung vom 30. September 1941 Berichtigung des Stammaktienkapitals gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 40 % von RM 6 Mill. auf RM 8.4 Mill. Der Betrag von RM 2,4 Mill. wird aus Auflösung von freien Rücklagen - Werkerneuerungsrücklage RM 209.500,00, aus Gewinnvortrag RM 40.759,53, aus Zuschreibung zum Anlagevermögen RM 1.621.000,00 und aus der Auflösung von stillen Reserven des Umlaufvermögens RM 528 740.47 gewonnen. Die RM 5.000,00 Vorzugsaktien bleiben unverändert. Ihr nachzahlungspflichtiger Gewinnanteil beträgt 6 (früher 10) %, jedoch nicht weniger als die Stammaktiendividende. |
30.09.1942 |
Bemerkungen zum Abschluß per 30. September 1942: Im Berichtsjahr, dem dritten Kriegsjahr, haben die weitere Herabsetzung des Stammwürzegehalts, der Fortfall der Spezialbiere und der verstärkte Vertrieb von Einfachbieren trotz verringerter Rohstoffzuteilung und sonstiger Schwierigkeiten, die sich insbesondere auf dem Gebiete des Transportwesens und des Arbeitseinsatzes zeigten, es ermöglicht, den Bedarf der Kundschaft annähernd zu befriedigen. Der Absatz blieb nur wenig hinter dem des Vorjahres zurück. Das Jahresergebnis wurde stark beeinflußt durch eine vom Preiskommissar im Zusammenhang mit der Stammwürzesenkung verfügte Bierpreisermäßigung, ferner durch die erhöhten Ertragsteuern und schließlich durch die Gewinnabschöpfung; die letztere führte im Berichtsjahr zu einer außerordentlichen Aufwendung, da nachträglich eine Umlageerhebung zur Abgeltung der Gewinnabschöpfung für die Zeit vom 1. September 1939 bis 31. Dezember 1940 erfolgte. Diese Umstände ergaben die Notwendigkeit der der Hauptversammlung vorgeschlagenen 2 % igen Dividendensenkung. Bei den Grundstücken wurde dem Umstande, daß ihre Instandhaltung heute nicht in vollem Umfange durchgeführt werden kann, durch eine Sonderabschreibung von Reichsmark 75.000,00 auf Grund des Besitzes von Steuergutscheinen I Rechnung getragen. Die bereits im Vorjahr ausgewiesene Beteiligung hat sich durch die Abdeckung der Resteinzahlungsverpflichtung auf RM 100.000,00 erhöht; die Gesellschaft hat sich zu einer weiteren Einzahlung von RM 50.000,00 verpflichtet. |
08.01.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Rudolf Horch, Radeberg; Dr. phil. Ernst Krause, Dresden, Stellvertreter: Eduard Häntschel, Dresden; Rudolf Heidenberger, Dresden; Georg Sodomann, Dresden. Braumeister: Jos. Limmer, Radeberg; Ernst Emslander, Dresden. Aufsichtsrat: Dr. Georg Kanz, Direktor der Dresdner Bank, Dresden, Vorsitzer; Carl W. Schneider, Direktor der Bank für Bräu-Industrie, Berlin, stellv. Vorsitzer; Geh. Legationsrat Dr. Walter Frisch, Berlin; Direktor Rudolf Roitzsch, Vorstandsmitglied der A.-G. für Cartonnagen-Industrie, Dresden, Meißen; Direktor Paul Schulz, Vorstandsmitglied der Hartwig & Vogel A.-G., Dresden; Dipl.-Brauing. Josef Vilsmeier, Berlin; Hugo Zinßer, Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30." September. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100,00 Vorzugsaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Von dem Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen und unter Berücksichtigung Vertrags- und satzungsmäßiger Gewinnanteile ergibt, erhalten in nachstehender Reihenfolge 1. die Vorzugsaktien einen Gewinnanteil, insoweit auf diese in früheren Jahren weniger als 6 % Gewinnanteil für das Jahr auf die geleisteten Einzahlungen verteilt wurde, jedoch keinen niedrigeren Prozentsatz als die Stammaktien; 2. die Vorzugsaktien 6 % Gewinnanteil auf die geleisteten Einzahlungen für das abgelaufene Geschäftsjahr; 3. der Rest wird als weiterer Gewinnanteil auf die Stammaktien verteilt, soweit nicht die Hauptversammlung etwas anderes beschließt. Grundkapital: nom. RM 8.400.000,00 Stammaktien in 7.800 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-7800), 6.000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 7801-13800), nom. RM 5.000,00; Vorzugsaktien in 50 Stücken zu je RM 100,00; Summe: RM 8.405.000,00. Großaktionär: Bank für Brau-Industrie, Berlin (über 25%). Besondere Rechte: Die Vorzugs-Aktien können jederzeit im ganzen oder in Teilen zwangsweise eingezogen werden. Zur Einziehung bedarf es eines Beschlusses der Hauptversammlung sowie gesonderter Beschlüsse der Stamm- und Vorzugsaktionäre. Auf jede Aktie werden 120 % des Nennbetrages zuzüglich etwa rückständiger Vorzugsgewinnanteile ausgezahlt. Die Vorzugs-Aktien könn*n durch Beschluß der Hauptversammlung unter gesonderter Beschlußfassung der Stamm- und Vorzugsaktionäre jederzeit in Stamm-Aktien umgewandelt werden. Im Falle der Abwicklung der Gesellschaft erhalten die Vorzugs-Aktien bis zu 120 % der auf sie geleisteten. Einzahlungen. Soweit darüber ein Abwicklungserlös vorhanden ist, ist er auf die Stamm- Aktien zu verteilen. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 113] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Betrieb des Brauereigewerbes und aller dazugehörigen und damit in Zusammenhang stehenden Nebengewerbe, darunter auch die Herstellung und der Vertrieb alkoholfreier Getränke. Erwerb von Grundstücken und Gebäuden zur Erreichung dieser Zwecke sowie ihre Wiederveräußerung. Ferner ist die Gesellschaft berechtigt, neue Geschäftszweige aufzunehmen, Zweigniederlassungen zu errichten, andere Unternehmungen zu gründen, zu pachten, zu erwerben oder sich an ihnen zu beteiligen, Interessengemeinschaftsverträge abzuschließen und alle sonstigen Geschäfte einzugehen, die geeignet sind, ihren Geschäftszweig zu fördern. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 113] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Besitz- und Betriebsbeschreibung: Sitz der Verwaltung; Dresden-A. 24, Chemnitzer Straße 6 (Zentralbüro). Betrieb Radeberg: Grundstücksgröße: 64 500 qm, bebaut ca. 15 000 qm. Betriebs- und Kraftanlagen: Einrichtungen für Bierbrauerei und Malzfabrikation; 1 Dampfmaschine von 380 PS, Dynamos von zusammen ca. 608 PS, Elektromotoren von zusammen ca. 1050 PS, Braupfannen von zusammen ca. 95 000 Liter, Maischbottiche von zusammen ca. 52 000 Liter, Gär- und Lagertanks von zusammen ca. 65 000 hl, daneben eine Anzahl Lagerfässer aus Eichenholz, Quellwasserleitung von ca. 7000 m Länge. Fuhrpark: Neben einer entsprechenden Anzahl Pferdegespanne besitzt die Brauerei diverse Lastkraftwagen und 16 Eisenbahnwagen. Betrieb "Brauerei zum Feldschlößchen", Dresden (s.d.). Gefolgschaft (Arbeiter/Angestellte): 1932/33: 505/139; 1933/34: 530/143; 1934/35: 458/106; 1935/36: 515/136; 1936/37: 509/148; 1937/38: 415/117; 1938/39: 412/111; 1939/40: 459/131; 1940/41: 418/98; 1941/42: 300/100. Grundbesitz (gesamt/bebaut), Ohne Wohn-, Gaststätten- und Niederlagengrundstücke: 1932/33: 158.800/26.800; 1933/34: 158.800/26.800; 1934/35: 158.800/26.800; 1935/36: 255.180/29.240; 1936/37: 255.180/-; 1937/38: 255.180/26.800; 1938/39: 256.900/27.366; 1939/40: 256.900/27.366; 1940/41: 258.573/22.287; 1941/42: 258.573/22.287. Produktionsfähigkeit: ca. 500 000 hl Bier; Vermälzung von ca. 80 000 Ztr. Gerste. Braurechtsfuß: 554 654.86 hl. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 113] |