Radeberger Exportbierbrauerei GmbH

Allgemeines

FirmennameRadeberger Exportbierbrauerei GmbH
OrtssitzRadeberg (Sachs)
StraßeDresdner Str. 2
Postleitzahl01454
Art des UnternehmensBrauerei
Anmerkungen1903 - 1925 Zweigniederlassung der "Deutsche Bierbrauereien Aktiengesellschaft" (s.d.), Berlin. Um 2004: Postfach 10153, 01446 Radeberg
Quellenangaben[Maschinenbau-AG, Nürnberg: Lieferbuch Dampfmaschinen] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 113] [Hiller: Kurzer hist. Abriß d. Brauereigeschichte (2007)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
13.03.1412 Mit der Verleihung des Stadtrechtes durch Markgraf Friedrich den Streitbaren wird Radeberg das Brau- und Backrecht erteilt, ebenfalls das Recht, Wein und Bier auszuschenken.
01.01.1862 Nach Einführung der Gewerbefreiheit in Sachsen gibt es auch in Radeberg das berechtigte Interesse, eine Brauerei nach modernen Maßstäben ins Leben zu rufen.
05.05.1866 Es kommt zu einer Einigung zwischen dem Baumeister Bedrich, dem Kaufmann Günther (beide aus Radeberg) und dem Lichtenberger Braumeister Gäbler mit der hiesigen Braukommune. Am linken Röderufer (auf dem späteren Betriebsgelände der Radeberger Brauerei) entsteht die Privatbrauerei Gäbler, die vor allem Einfach-Bier herstellt.
1869 Die Brauerei Gäbler erhält eine Bronzemedaille im Rahmen einer Internationalen Industrieausstellung in Altona.
1870 Die Privatbrauerei Gäbler stellt auch Lagerbier her.
1872 Es bildet sich ein Gründungskomitee zur Schaffung einer Aktien-Bierbrauerei. - Von den 1800 Aktien à 100 Taler übernimmt das Gründungsmitglied, der Landtagsabgeordnete und Lehnrichter von Kleinwolmsdorf, 800 Stück.
17.04.1872 Die Gesellschaft wird als "Aktienbrauerei zum Bergkeller bei Radeberg" eingetragen. Diese Gesellschaft übernimmt die Brauerei von Gäbler und läßt diese pachtweise von ihm weiterführen. Gleichzeitig werden zusätzlich größere Feldgrundstücke erworben, und es wird eine völlig neue, auf ca. 40.000 hl ausgelegte Brauerei erbaut.
23.04.1872 Grundsteinlegung für die Aktien-Bierbrauerei
28.08.1872 Richtfest für die Aktien-Bierbrauerei
1873 Die Produktion wird in den Räumlichkeiten der neuen Brauerei unter Leitung des Braumeisters Hauk aus Berlin aufgenommen.
1873 Die erste Brauereigaststätte "Radeberger Bierhallen" in der Hauptstraße in Dresden-Neustadt wird eröffnet.
15.03.1873 Die Mälzerei nimmt ihren Betrieb auf.
10.06.1873 Das Bierbrauen beginnt.
26.08.1873 Erste Bierprobe im Rathaussaal zu Radeberg. Urteil des "Radeberger Echo": "Es gibt nur ein Urteil über dieses Bier: einstimmig heißt es, es ist etwas ganz vorzügliches. Allgemein bewundert man Farbe und Glanz des Bieres, welches an die bevorzugten Wiener Biere lebhaft erinnert."
14.09.1873 Es wird erstmals Export- und Lagerbier verkauft
1878/79 Im Braujahr 1878/79 kann das Absatzgebiet bis an die entferntesten Grenzen Deutschlands ausgedehnt werden. Erstmals wird Bier nach überseeischen Plätzen exportiert. Im Gegensatz zu anderen Brauereien kann die "Aktienbrauerei zum Bergkeller" um 32 % zulegen, nicht zuletzt durch den zwischenzeitlich eingetretenen großen Erfolg des Böhmischen Bieres aus Radeberg. - Das Interesse wird in der Folgezeit immer größer, so daß vor allem der Export in die deutschen Kolonien nach Afrika und vor allem regelmäßige Beziehungen in die USA und Kanada aufgenommen wird.
1880 Die Brauerei wird mit einer bronzenen Medaille (König-Albert-Medaille, gestiftet vom Königlich Sächsischen Landwirtschaftsministerium) auf der Landwirtschaftlichen Ausstellung in Radeberg ausgezeichnet.
1881 Das Dresdener Kommissionslager mit Eiskeller und Faßbierlager (anfangs am Schützenplatz 3b) wir nach einigen Wechseln in die Schillerstraße 19 (dort später: Bautzner Straße / Ecke Jägerstraße) verlegt, wo erstmals Flaschenbier abgefüllt wird.
28.07.1883 Das Radeberger Bier erhält auf der "Ausstellung Deutscher Biere" in Danzig eine silberne Medaille
11.12.1883 Aufgrund der bestehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Gründerzeit stellt der Hauptgläubiger, die Geraer Bank, den Antrag zur Liquidation, die am 11. Dezember beschlossen wird.
1884 Die Liquidatoren verkaufen die Brauerei an die Geraer Bank.
11.04.1885 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
25.04.1885 Nach erfolgter Liquidation der "Aktiengesellschaft zum Bergkeller" wird die Firma nach der Gründung einer neuen Aktiengesellschaft als "Radeberger Exportbierbrauerei Aktiengesellschaft" fortgeführt. Dieser Name wird wegen des großen Exportanteils der vorangegangenen Jahre gewählt. Sitz der Gesellschaft ist Dresden. Der Kaufpreis beträgt 1.642.083,22 Mark.
Ende 1886 Conrad Brüne wird eingestellt. - Er wirkt fast 50 Jahre als Braumeister und späterer Direktor. Ihm sind vor allem die wirtschaftlichen Erfolge des Unternehmens zu verdanken, und er erwirbt sich in der Fachwelt nicht zuletzt wegen seiner eingereichten Patente einen sehr guten Namen.
1887 In Brauerei selbst wird erstmals Flaschenbier abgefüllt (in der Niederlage Dresden bereits um 1881)
23.03.1887 Die Direktion der Radeberger Brauerei sendet zum Geburtstag des Fürsten Otto von Bismarck ein entsprechend mit Sinnspruch und Familienwappen dekoriertes Hectostück ihres so berühmten Münchner Bieres nach Berlin, Reichskanzler-Palais, und bittet in einem Begleitschreiben den Fürsten, er möge genehmigen, daß ihm zur Ehre das ihm kredenzte Bier "Kanzler-Bräu" getauft werde.
12.04.1887 Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck erteilt mit Schreiben vom 12. April der Radeberger Exportbierbrauerei das Recht, ihr Bier nach Münchner Art "Kanzler-Bräu zu nennen".
27.04.1887 Offizielle Taufe des "Kanzler-Bräu", benannt nach Reichskanzler Otto von Bismarck, im Beisein von 60 Zeugen.
06.05.1887 Der Brauerei wird als Schutzmarke das Wappen der Stadt Radeberg genehmigt.
15.07.1887 Auf der "Fachausstellung für Gastwirtswesen", verbunden mit einer Internationalen Bierausstellung in Königsberg, erhält die Brauerei eine Große Silberne Medaille. Im Wettbewerb stehen 47 Brauereien mit über 100 Biersorten.
01.08.1889 Ãœbernahme der Brauerei Pichelsdorf bei Spandau
1892 Erschließung von eigenen Brunnen im Karswald. Eine ca. 8 km lange Wasserleitung wird direkt in die Brauerei verlegt.
1894 Bei Kleinwolmsdorf wird ein Hochbehälter als Puffer der Wasserversorgung vom Karswald errichtet, um einen kontinuierlichen Zufluß zu gewähren.
1895 Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg
1898 Verlegung der Dresdener Niederlage der Radeberger Brauerei von der Glacisstraße in die Louisenstraße, beide in Dresden-Neustadt. Dort sind rund 50 Personen beschäftigt.
1903 Erhöhung des Aktienkapitals um M 2.000.000,00 auf M 4.000.000,00
01.07.1903 Das Unternehmen wird von der am 21. April 1903 mit einem Grundkapital von M 2.000.000,00 gegründeten "Deutsche Bierbrauerei Aktiengesellschaft", Berlin, erworben und unter der alten Firma als Zweigniederlassung der "Deutsche Bierbrauerei A.-G." weiterbetrieben.
1904 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
02.09.1904 Erstmals wird ein Ausstoß von 100.000 hl Bier innerhalb eines Geschäftsjahres erreicht, und dies wird festlich begangen
1905 Es wird ein Interessengemeinschaftsvertrag mit der "Brauerei zum Feldschlößchen Aktiengesellschaft" in Dresden abgeschlossen und gemeinsam mit dieser Brauerei die "Aktienbierbrauerei Gambrinus" in Dresden pachtweise übernommen.
1905 Die große Nachfrage innerhalb Deutschlands nach dem zwischenzeitlich "Echt Radeberger Pils" genannten Pilsener Bier führt zu der Entscheidung, alle weiteren bisher am Standort Radeberg produzierten Biere einzustellen.
05.04.1905 Die Zweigniederlassung Radeberger Exportbierbrauerei der "Deutschen Bierbrauerei Aktiengesellschaft" schließt einen Interessensgemeinschaftsvertrag mit der Feldschlößchen-Brauerei in Dresden ab. Die Niederlage auf der Louisenstraße wird geschlossen und die Verwaltung, Lagerung und Abfüllung in die Feldschlößchen-Brauerei verlegt. Gemeinsam wird die Gambrinus-Brauerei in Dresden angepachtet.
11.12.1905 Die Brauerei bekommt durch ein königliches Dekret das Recht zugesprochen, sich offiziell als "Tafelgetränk Seiner Majestät des Königs Friedrich August von Sachsen" bezeichnen zu dürfen. Gleichzeitig wird gestattet, das königlich-sächsische Wappen zu führen
1906 Es wird ein 3,5-t-Daimler-Lastkraftwagen erworben. - Daimler-Benz bleibt für viele Jahre der Hauptlieferant für LKW-Flotte der Brauerei.
21.08.1907 Friedrich August III, König von Sachsen, stattet mit seinem Gefolge einen offiziellen Besuch der Brauerei ab, was feierlich begangen wird. Nach einer eingehenden Besichtigung und Führung durch die Betriebsräume und Einrichtungen findet ein Frühstück mit Bierprobe statt. Der Betrieb ist festlich geschmückt. Ein Pavillon wurde für den königlichen Besuch direkt im Hof aufgebaut. Weiterhin überspannt eine riesige Ehrenpforte aus Bierfässern die Dresdner Straße.
30.08.1912 Die Ausstoßmenge von 200.000 Hektoliter - ausschließlich Pilsener - wird erreicht
25.09.1913 Grundsatzurteil durch das Reichsgericht in Leipzig. Es bestätigt der Brauerei das Führen des Namens "Radeberger Pilsner".
1918 Übernahme des Betriebes und des Braukontingents der "Münchner Brauhaus Aktiengesellschaft" in Berlin, zu welchem Zwecke das Aktienkapital um M 600.000,00 erhöht wird.
1920 Die Abteilung Pichelsdorf der "Deutschen Bierbrauereien A.-G." wird stillgelegt und das Braukontingent sowie Inventar und die Außenstände an die "Brauerei Königstadt Aktiengesellschaft" in Berlin veräußert, wobei diese Gesellschaft gleichzeitig in den Vertrag mit der "Münchner Brauhaus A.-G." in Berlin eintrat. Der Grundbesitz in Pichelsdorf und in Berlin gelangte besonders zum Verkauf.
1921 Das Vermögen der "Brauerei zum Feldschlößchen A.-G." in Dresden, mit der das Unternehmen seit 1905 in Interessengemeinschaft stand, wird im Wege der Fusion übernommen. In gleicher Weise findet die Übernahme der "Einsiedler-Brauhaus A.-G." in Einsiedel bei Chemnitz statt. Zur Durchführung dieser Transaktion wird das Aktienkapital um M 6.000.000,00 erhöht.
22.09.1921 Die Firma wird in "Deutsche Bierbrauereien Aktiengesellschaft" abgeändert
1922 Vollständige Übernahme der "Aktienbierbrauerei Gambrinus" und der "Hofbrauhaus Aktienbierbrauerei und Malzfabrik" in Dresden auf dem Fusionswege, welch erstere bereits im Jahre 1905 im Pachtverhältnis mit der Gesellschaft stand, während letztere von der Brauerei zum Feldschlößchen seit dem Jahre 1920 gepachtet war. Die Grundstücke sind verkauft worden.
1923 Verkauf der Aktien der "Königstadt A.-G. für Grundstücke und Industrie", Berlin.
09.03.1925 Rückbenennung der Firma aus "Deutsche Bierbrauereien Aktiengesellschaft" in "Radeberger Exportbierbrauerei Aktiengesellschaft". Der Sitz der Verwaltung wird beschlußmäßig von Berlin nach Radeberg verlegt. In Radeberg werden nach wie vor ausschließlich Pilsner-Biere hergestellt. Im Zweigwerk Dresden werden in Ergänzung helles Bier nur in geringem Umfang, dafür aber vorwiegend Spezialbiere wie Lagerbier, Kulmbacher, helles und dunkles Einfach, Weizenmalzbier und Vitamin-Kraftbornbier gebraut. Das dort produzierte Bier läuft unter "Radeberger Exportbierbrauerei, Abteilung Feldschlösschen".
05.11.1925 Das "Einsiedler Brauhaus" wird eine Zweigniederlassung der "Radeberger Exportbierbrauerei AG"
1927-1928 Gemeinsamer Erwerb mit der Bank für Bräu-Industrie von sämtlichen Anteilen der Brauerei "Gebr. Klein G.m.b.H.", Hainichen.
02.03.1927 Die ordentliche Hauptversammlung vom 2. März 1927 beschließt, das Grundkapital um nom. RM 300.000,00 zu erhöhen. Die neuen Aktien, bei denen das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen wird, sind vom 1. Oktober 1926 ab gewinnanteilsberechtigt und werden an ein Konsortium unter Führung der Bank für Bräu-Industrie, Berlin-Dresden begeben. Das Übernahmekonsortium bringt gegen nom. RM 100.000,00 der vorerwähnten neuen Aktien nom. RM 184.100,00 Anteile der Brauerei Gebrüder Klein G. m. b. H., Hainichen (gesamtes Stammkapital RM 375.000,00), mit Gewinnanspruch vom 1. Oktober 1925 in die Gesellschaft ein. Weitere nom. RM 175.000,00 neue Aktien übernimmt es zu pari gegen Barzahlung unter, Einräumung einer Option auf die restlichen nom. RM 190.900,00 Anteile der Brauerei Gebrüder Klein G. m. b. H. in Hainichen zum Preise von RM 175.000,00, während die restlichen, gleichfalls zu 100 % übernommenen RM 25.000,00 neuen Aktien zugunsten der Gesellschaft verwertet werden.
14.01.1928 Die ordentliche Hauptversammlung vom 14. Januar 1928 hat zwecks Verstärkung der Betriebsmittel eine weitere Erhöhung des Grundkapitals um nom. RM 1.500.000,00 beschlossen unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre. Die neuen Aktien, die vom 1. Oktober 1927 ab gewinnanteilsberechtigt sind, werden einem Konsortium unter Führung des Bankhauses Gebr. Arnhold in Dresden- Berlin zum Kurse von 132 % überlassen gegen die Verpflichtung, den bisherigen Stammaktionären ein Bezugsrecht auf die neuen Aktien dergestalt einzuräumen, daß auf je nom. RM 700,00 bisherige Stammaktien nom. RM 200,00 oder auf je nom. RM 3.500,00 bisherige Stammaktien nom. Reichsmark 1.000,00 neue Stammaktien zum Kurse von 138 % bezogen werden können.
1929 In der Abteilung Einsiedel wird eine neue Ausstoßstelle erbaut und in der Abteilung Feldschlößchen die Mälzerei ausgestaltet.
1930-1931 Der technische Ausbau der Betriebseinrichtungen, der in den vorhergegangenen Jahren planmäßig in größerem Umfange durchgeführt wird, ist in der Hauptsache abgeschlossen.
1931-1932 Erweiterungsbau der Pichhalle und Einbau von Malzsilos in Radeberg.
1934-1935 Einbau von Malzsilos in dem Dresdner Betrieb. Ankauf eines Wohnhausgrundstücks in Radeberg.
1935-1936 Erwerb eines forstwirtschaftlich genutzten Grundstückes und Verkauf eines nicht betriebsnotwendigen Einfamilienhauses. Verbesserungen und Instandsetzungen an Brauerei- und sonstigen Gebäuden.
1935-1939 Errichtung eines Werkstättengebäudes sowie Erstellung eines Malzsilos. Bauliche Erweiterung der Lagerkeller in Radeberg und Umbau der Versandgebäude und der Flaschenkellereien in Dresden. Erwerb eines Wirtschaftsanwesens in Dresden und eines Niederlagengrundstücks in Nossen.
1936-1937 Veräußerung der Zweigniederlassung "Einsiedler Brauhaus" in Einsiedel bei Chemnitz. Verkauf kleiner betriebsfremder Grundstücke.
1936-1937 Erwerb im Zwangsversteigerungsverfahren des Wohn- und Gastwirtschaftsgrundstückes "Reichsadler" in Dresden-Neustadt.
1937-1938 Ankauf von Grundstücken in Geising und Welzow zwecks Unterbringung von Niederlagen. Umbau der Gaststätten in Dresden und Schandau.
1939-1940 Errichtung einer dem heutigen Verkehr angepaßten Toreinfahrt mit Pförtnerhaus in Dresden.
1939-1940 Verkauf der Beteiligung an der "Stadtbrauerei Hainichen G.m.b.H."
1940-1941 Erwerb eines an den Radeberger Betrieb angrenzenden Wohngrundstückes; Verkauf eines für industrielle Zwecke freigemachten Gaststättengrundstückes am Stadtrand Dresdens. Kauf eines unbebauten Grundstückes in Dresden-Neustadt.
30.09.1941 Mit Wirkung vom 30. September 1941 Berichtigung des Stammaktienkapitals gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 40 % von RM 6 Mill. auf RM 8.4 Mill. Der Betrag von RM 2,4 Mill. wird aus Auflösung von freien Rücklagen - Werkerneuerungsrücklage RM 209.500,00, aus Gewinnvortrag RM 40.759,53, aus Zuschreibung zum Anlagevermögen RM 1.621.000,00 und aus der Auflösung von stillen Reserven des Umlaufvermögens RM 528 740.47 gewonnen. Die RM 5.000,00 Vorzugsaktien bleiben unverändert. Ihr nachzahlungspflichtiger Gewinnanteil beträgt 6 (früher 10) %, jedoch nicht weniger als die Stammaktiendividende.
30.09.1942 Bemerkungen zum Abschluß per 30. September 1942: Im Berichtsjahr, dem dritten Kriegsjahr, haben die weitere Herabsetzung des Stammwürzegehalts, der Fortfall der Spezialbiere und der verstärkte Vertrieb von Einfachbieren trotz verringerter Rohstoffzuteilung und sonstiger Schwierigkeiten, die sich insbesondere auf dem Gebiete des Transportwesens und des Arbeitseinsatzes zeigten, es ermöglicht, den Bedarf der Kundschaft annähernd zu befriedigen. Der Absatz blieb nur wenig hinter dem des Vorjahres zurück. Das Jahresergebnis wurde stark beeinflußt durch eine vom Preiskommissar im Zusammenhang mit der Stammwürzesenkung verfügte Bierpreisermäßigung, ferner durch die erhöhten Ertragsteuern und schließlich durch die Gewinnabschöpfung; die letztere führte im Berichtsjahr zu einer außerordentlichen Aufwendung, da nachträglich eine Umlageerhebung zur Abgeltung der Gewinnabschöpfung für die Zeit vom 1. September 1939 bis 31. Dezember 1940 erfolgte. Diese Umstände ergaben die Notwendigkeit der der Hauptversammlung vorgeschlagenen 2 % igen Dividendensenkung. Bei den Grundstücken wurde dem Umstande, daß ihre Instandhaltung heute nicht in vollem Umfange durchgeführt werden kann, durch eine Sonderabschreibung von Reichsmark 75.000,00 auf Grund des Besitzes von Steuergutscheinen I Rechnung getragen. Die bereits im Vorjahr ausgewiesene Beteiligung hat sich durch die Abdeckung der Resteinzahlungsverpflichtung auf RM 100.000,00 erhöht; die Gesellschaft hat sich zu einer weiteren Einzahlung von RM 50.000,00 verpflichtet.
08.01.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1895 Aufstellung Dampfmaschine 1904 Aufstellung Dampfmaschine  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1904 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1895 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1909 1910 Bier 180000   hl
1912 1912 Bier 200000   hl




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1889 Nebenwerk danach Radeberger Export-Bierbrauerei  
1903 Nebenwerk zuvor Deutsche Bierbrauereien Aktiengesellschaft als Zweigniederlassung




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Rudolf Horch, Radeberg; Dr. phil. Ernst Krause, Dresden, Stellvertreter: Eduard Häntschel, Dresden; Rudolf Heidenberger, Dresden; Georg Sodomann, Dresden. Braumeister: Jos. Limmer, Radeberg; Ernst Emslander, Dresden. Aufsichtsrat: Dr. Georg Kanz, Direktor der Dresdner Bank, Dresden, Vorsitzer; Carl W. Schneider, Direktor der Bank für Bräu-Industrie, Berlin, stellv. Vorsitzer; Geh. Legationsrat Dr. Walter Frisch, Berlin; Direktor Rudolf Roitzsch, Vorstandsmitglied der A.-G. für Cartonnagen-Industrie, Dresden, Meißen; Direktor Paul Schulz, Vorstandsmitglied der Hartwig & Vogel A.-G., Dresden; Dipl.-Brauing. Josef Vilsmeier, Berlin; Hugo Zinßer, Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30." September. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100,00 Vorzugsaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Von dem Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen und unter Berücksichtigung Vertrags- und satzungsmäßiger Gewinnanteile ergibt, erhalten in nachstehender Reihenfolge 1. die Vorzugsaktien einen Gewinnanteil, insoweit auf diese in früheren Jahren weniger als 6 % Gewinnanteil für das Jahr auf die geleisteten Einzahlungen verteilt wurde, jedoch keinen niedrigeren Prozentsatz als die Stammaktien; 2. die Vorzugsaktien 6 % Gewinnanteil auf die geleisteten Einzahlungen für das abgelaufene Geschäftsjahr; 3. der Rest wird als weiterer Gewinnanteil auf die Stammaktien verteilt, soweit nicht die Hauptversammlung etwas anderes beschließt. Grundkapital: nom. RM 8.400.000,00 Stammaktien in 7.800 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-7800), 6.000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 7801-13800), nom. RM 5.000,00; Vorzugsaktien in 50 Stücken zu je RM 100,00; Summe: RM 8.405.000,00. Großaktionär: Bank für Brau-Industrie, Berlin (über 25%). Besondere Rechte: Die Vorzugs-Aktien können jederzeit im ganzen oder in Teilen zwangsweise eingezogen werden. Zur Einziehung bedarf es eines Beschlusses der Hauptversammlung sowie gesonderter Beschlüsse der Stamm- und Vorzugsaktionäre. Auf jede Aktie werden 120 % des Nennbetrages zuzüglich etwa rückständiger Vorzugsgewinnanteile ausgezahlt. Die Vorzugs-Aktien könn*n durch Beschluß der Hauptversammlung unter gesonderter Beschlußfassung der Stamm- und Vorzugsaktionäre jederzeit in Stamm-Aktien umgewandelt werden. Im Falle der Abwicklung der Gesellschaft erhalten die Vorzugs-Aktien bis zu 120 % der auf sie geleisteten. Einzahlungen. Soweit darüber ein Abwicklungserlös vorhanden ist, ist er auf die Stamm- Aktien zu verteilen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 113]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Betrieb des Brauereigewerbes und aller dazugehörigen und damit in Zusammenhang stehenden Nebengewerbe, darunter auch die Herstellung und der Vertrieb alkoholfreier Getränke. Erwerb von Grundstücken und Gebäuden zur Erreichung dieser Zwecke sowie ihre Wiederveräußerung. Ferner ist die Gesellschaft berechtigt, neue Geschäftszweige aufzunehmen, Zweigniederlassungen zu errichten, andere Unternehmungen zu gründen, zu pachten, zu erwerben oder sich an ihnen zu beteiligen, Interessengemeinschaftsverträge abzuschließen und alle sonstigen Geschäfte einzugehen, die geeignet sind, ihren Geschäftszweig zu fördern.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 113]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Sitz der Verwaltung; Dresden-A. 24, Chemnitzer Straße 6 (Zentralbüro). Betrieb Radeberg: Grundstücksgröße: 64 500 qm, bebaut ca. 15 000 qm. Betriebs- und Kraftanlagen: Einrichtungen für Bierbrauerei und Malzfabrikation; 1 Dampfmaschine von 380 PS, Dynamos von zusammen ca. 608 PS, Elektromotoren von zusammen ca. 1050 PS, Braupfannen von zusammen ca. 95 000 Liter, Maischbottiche von zusammen ca. 52 000 Liter, Gär- und Lagertanks von zusammen ca. 65 000 hl, daneben eine Anzahl Lagerfässer aus Eichenholz, Quellwasserleitung von ca. 7000 m Länge. Fuhrpark: Neben einer entsprechenden Anzahl Pferdegespanne besitzt die Brauerei diverse Lastkraftwagen und 16 Eisenbahnwagen. Betrieb "Brauerei zum Feldschlößchen", Dresden (s.d.). Gefolgschaft (Arbeiter/Angestellte): 1932/33: 505/139; 1933/34: 530/143; 1934/35: 458/106; 1935/36: 515/136; 1936/37: 509/148; 1937/38: 415/117; 1938/39: 412/111; 1939/40: 459/131; 1940/41: 418/98; 1941/42: 300/100. Grundbesitz (gesamt/bebaut), Ohne Wohn-, Gaststätten- und Niederlagengrundstücke: 1932/33: 158.800/26.800; 1933/34: 158.800/26.800; 1934/35: 158.800/26.800; 1935/36: 255.180/29.240; 1936/37: 255.180/-; 1937/38: 255.180/26.800; 1938/39: 256.900/27.366; 1939/40: 256.900/27.366; 1940/41: 258.573/22.287; 1941/42: 258.573/22.287. Produktionsfähigkeit: ca. 500 000 hl Bier; Vermälzung von ca. 80 000 Ztr. Gerste. Braurechtsfuß: 554 654.86 hl.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 113]