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Steingutfabrik Colditz Aktiengesellschaft
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Firmenname | Steingutfabrik Colditz Aktiengesellschaft |
Ortssitz | Colditz (ü. Grimma) |
Postleitzahl | 04680 |
Art des Unternehmens | Steingutfabrik |
Anmerkungen | Bis 1907: "Steingutfabrik AG Sachsen" im Besitz von Carl August Zschau. Auch Abt. in Strehla. Bezug zu "Thornsberger & Hermann" (s.d.) unbekannt. Um 1923: Größte Steingutfabrik Deutschlands. DDR-Zeit: "VEB Porzellanwerk Colditz", ab 1969 "VEB Porzellankombinat Colditz", dann "VEB Vereinigte Porzellanwerke Colditz" mit Werken in Weißwasser, Lettin und Annaburg |
Quellenangaben | [Götz: Tortenplatten (Trödler & Sammler, Apr. 2002] [Klingenbrunn: Dt. Porzellanmarken (1992) 69] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2363] |
Zeit |
Ereignis |
1907 |
Es wird mit dem Bau einer vollkommen neuen Fabrik mit 10 großen Rundöfen begonnen, die durch eine Drahtseilbahn mit der Tongrube verbunden wird. Auch Gleisanschluß wird angelegt. Nach Fertigstellung des neuen Werkes wird die alte Fabrik veräußert. |
12.07.1907 |
Gründung mit Wirkung ab 1. Juni 1907 unter Übernahme der Firma "Carl Aug. Zschau" in Colditz mit einem Grundkapital von Mark 700.000,00. Mit dieser Gründung wird bezweckt, die bestehende kleine Steingutfabrik unter der Firma Carl Aug. Zschau in Colditz wesentlich zu erweitern und die dieser Firma gehörenden wertvollen Tonlager besser auszubeuten. |
1914 |
Für 1914 ist geplant, das Werk zu erweitern, doch muß die Ausführung infolge des Krieges zurückgestellt werden. |
1916 |
Es wird mit der Erweiterung begonnen, die aber infolge des Bauverbotes sehr langsam vor sich geht. |
06.1917 |
Die in Oschatz stilliegende Hartsteingutfabrik (Plattenfabrik) wird gepachtet und für die Geschirrfabrikation eingerichtet. |
1918 |
Die Hartsteingutfabrik in Oschatz wird käuflich übernommen, in welcher 7 Brennöfen im Betriebe sind. |
nach dem 1. Weltkrieg |
Erst nach Beendigung des Krieges kann der neue Erweiterungsbau gefördert werden, in welchem 6 weitere Rundöfen eingebaut werden. |
1919 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1921 |
Um der steigenden Nachfrage nach den Erzeugnissen gerecht zu werden, wird der Bau eines neuen Werkes in Colditz mit weiteren elf Brennöfen in Angriff genommen. |
1926 |
In das alte Werk werden noch weitere 3 Brennöfen im Laufe der folgenden Jahre eingebaut, so daß 1926 insgesamt 37 Öfen zur Verfügung stehen. Ferner wird die Rentabilität der Werke dadurch weiterhin gesichert, daß in der Kemmlitzer und Mügelner Gegend wertvolle Tonfelder und Abbaurechte erworben werden. |
1927 |
Erwerb der Majorität der Anteile der Steingutfabrik Staffel G. m. b. H. in Staffel bei Limburg-Lahn (Provinz Hessen-Nassau) aus Mitteln der 1926 aufgenommenen Amerika-Anleihe in Höhe von $ 400.000,00. |
1927 |
Das Fabrikgrundstück der früheren Firma Keramische Werke Strehla wird erworben. |
1928 |
Errichtung einer Schachtanlage in Nebitzschen bei Mügeln zwecks Ausbeutung der dortigen Kaolinlager. |
1928 |
Errichtung eines neuen Kesselhauses in Colditz. |
Anfang 1930 |
Nach Instandsetzung und Beendigung der Vorarbeiten in den Keramischen Werken Strehla wird Anfang des Jahres der Betrieb aufgenommen. |
1930 |
Die Firma F. H. Richelmann, Hamburg, wird übernommen, um die Ausfuhr über Hamburg zu heben. |
1931 |
Erwerb einer Beteiligung in Höhe von RM 70.781,09 an, der Firma Lorenz & Sohn G. m. b. H. in Leipzig. |
1932 |
Die Gesellschaft wird durch den Konkurs der Firma J. Edelstein A.-G., an die sie Forderungen von insgesamt RM 730.000,00 besitzt, erheblich betroffen. Für einen Teil dieser Forderungen übernimmt sie aus der Konkursmasse die Porzellanfabrik J. Edelstein, Küps (Bayern), und die Glas-, Porzellan- und Steinguthandels A.-G. und Vertriebsgesellschaft der Porzellanfabrik J. Edelstein in Berlin. Beide Unternehmungen werden als Aktiengesellschaften neu gegründet, deren Kapital von zusammen RM 700.000,00 vollständig im Besitz der Gesellschaft ist. |
1935 |
Auflösung und Eingliederung der Beteiligungsfirma F. H. Richelmann, Hamburg. |
1936 |
Der Restbetrag der Amerika-Dollar-Anleihe wird im vollen Umfang zurückgezahlt und dagegen bei der Bank für deutsche Industrie-Obligationen, Berlin, ein Darlehen in Höhe von RM 300.000,00 aufgenommen. |
1936 |
Das Kapital der Beteiligung Steingutfabrik Staffel G. m. b. H. wird herabgesetzt. |
1937 |
Das Kapital der Edelstein Porzellanfabrik A.-G., Küps, wird von RM 75.000,00 auf RM 200.000,00 erhöht. |
Anfang 1938 |
Anfang des Jahres Verkauf des bereits stilliegenden Werkes Oschatz |
23.05.1938 |
Die ordentliche Hauptversammlung vom 23. Mai 1938 beschließt die Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien. |
1939 |
Erhöhung des Beteiligungskontos um RM 160.000,00 durch Erhöhung des Gesellschaftskapitals des Tochterunternehmens Lorenz & Sohn G. m. b. H., Leipzig. |
23.05.1939 |
Laut Hauptversammlung vom 23. Mai 1939 Einziehung von RM 5.000,00 eigenen Aktien |
1940 |
Erhöhung des Beteiligungskontos um RM 150.000,00 durch die Erhöhung des Grundkapitals der Glas-, Porzellan- und Steingut-Handelsaktiengesellschaft, Berlin. |
01.01.1942 |
Ab 1. Januar Erhöhung des Beteiligungskontos um RM 300.000,00 durch Erhöhung des Grundkapitals der Edelstein Porzellanfebrik A.-G., Küps, um diesen Betrag. Die auf dam Grundbesitz der Gesellschaft für die Steingutfabrik Colditz A.-G. eingetragene Hypothek von RM 205.000,00 kommt dadurch in Fortfall. |
11.1944 |
Häftlinge errichten ein Lager der HASAG auf dem Gelände der "Steingut AG Colditz". Circa 450 Häftlinge werden zur Fertigung von Panzerfäusten eingesetzt. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Steingut |
1919 |
Aufstellung Dampfmaschine |
1919 |
Aufstellung Dampfmaschine |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1919 |
Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Otto Franz, Colditz; Dr.-Ing. Carl Pfefferkorn, Colditz. Aufsichtsrat: C. Max Richter, Kaufmann, Leipzig, Vorsitzer; Dr. Kurt Eckstein, Rechtsanwalt und Notar, Leipzig, stellv. Vorsitzer; Carl Jagemann, Direktor der Dresdner Bank, Leipzig, Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Karl A. Kraus, Leipzig. Geschäftsjahr: l Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 200,00 Stammaktie l Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. Zur Gewährung von 6 % Tantieme an den Vorstand. 2. Zur Zahlung einer Dividende bis zu 4 % an die Aktionäre. 3. Zur Gewährung einer weiteren Tantieme von 10 % an den Vorstand sowie einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat. 4. Der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre verteilt, falls die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM 3.400.000,00 Stammaktien in 17.000 Stücken zu je RM 200,00 (Nr. 1-17000). |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2363] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation und Vertrieb von Steingut und anderen Tonwaren sowie ähnlichen Erzeugnissen, die Errichtung, der Betrieb und Erwerb damit zusammenhängender Geschäfte und anderer Unternehmungen bzw. die Beteiligung an solchen. Die Gesellschaft kann an beliebigen Orten des In- und Auslandes Zweigniederlassungen errichten und betreiben, sich bei anderen Unternehmungen des In- und Auslandes beteiligen, solche Unternehmungen erwerben sowie alle Geschäfte einschließlich Interessengemeinschaftsverträge eingehen, die geeignet sind, dan Geschäftszweig der Gesellschaft zu fördern. Erzeugnisse: Steingutgebrauchsartikel für Haus und Küche, Waschgarnituren, Küchengarnituren, Tafelgeschirr, Keramiken. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2363] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Besitz- und Betriebsbeschreibung: 1. Werk Colditz. Fabrikanlagen: 2 Fabriken, Schlämmereianlagen, Maschinelle Einrichtungen: Dampfmaschinen, Dynamos, Dampfkessel, Motoren, 41 Trommelmühlen, 25 Farbmühlen, 260 Drehereispindeln, 24 andere Drehereimaschinen, 3 Kapselpressen, 30 Rundöfen, 16 Muffeln, l kontinuierliche Muffel, 3 Kompressoren und zahlreiche andere Hilfsmaschmen Häuser: 8 Wohnhäuser mit 32 Wohnungen in Colditz; 2 Wohnhäuser mit 12.Wohnungen in Oschatz. Sonstige Anlagen: eine 900 m lange Drahtseilbahn zur Beförderung von Rohton aus den eigenen Colditzer Gruben. 2. Werk Strehla. Fabrikanlagen: Steingutfabrik. Maschinelle Einrichtungen: Motoren, Trommelmühlen, 7 Drehereispindeln, l Kapselpresse, 2 Rundöfen, l Muffel. Häuser: ein Wohnhaus mit einer Wohnung. 3. Tonlager Colditz: rd. 44.400 qm. 4. Abbaurechte: Glossen und Schieben. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2363] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Beteiligung an folgenden Unternehmens |
TEXT | Beteiligungen: 1. Edelstein Porzellanfabrik Aktiengesellschaft, Küps (Bay.), Beteiligung: 100 % (Buchwert: RM 500.000,00); 2. Glas-, Porzellan- und Steinguthandelsaktiengesellschaft, Berlin, Beteiligung: 100% (Buchwert: RM 200.000,00); 3. Steingutfabrik Staffel G. m. b. H., Staffel bei Limburg (Lahn), Beteiligung: 100 % (Buchwert: RM 175.000,00); 4. Lorenz & Sohn G. m. b. H., Leipzig, Beteiligung: 100 % (Buchwert: RM 230.781,09). |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2363] |
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