Zeit |
Ereignis |
1907 |
Das Elektrizitätswerk Bitterfeld läßt in Vorbereitung des Grubenaufschlusses ein 3-kV-Drehstromkabel (3x 25 qmm Kupferquerschnitt) vom Bahnhof zum Werksgelände der Grube verlegen. |
1908 |
Beginn der Betriebserweiterung. Die neue Produktionsstätte entsteht auf einem Flurstück nördlich des Ortes Holzweißig und südlich von Bitterfeld. Zunächst wird das Grubenfeld entwässert. Bevor der Bau der geplanten Brikettfabrik mit Kesselhaus beginnen kann, ist es notwendig, den Strengbach, der bei Hochwasser regelmäßig über die Ufer tritt, nach Westen bis in die Nähe der Bahnstrecke Halle-Bitterfeld zu verlegen. Die Arbeit zum Aufschluß der Grube beginnt mit einem Lübecker Bagger. Mit seiner Hilfe entsteht zunächst ein Einschnitt bis hinunter zum Kohleflöz, an dem Pumpen zum Einsatz kommen. Das Elektrizitätswerk Bitterfeld liefert den Strom zum Abteufen und für die kleine Werkstatt. Die Arbeiten für die Fabrik gehen zügig voran. |
1909 |
Im Kesselhaus I können die ersten acht Flammrohrkessel montiert werden |
1910 |
Im Kesselhaus I kommen weitere zwei Flammrohrkessel hinzu |
Frühjahr 1910 |
Im Frühjahr wird die Kettenbahn zur Versorgung der Britettfabrik und des Kesselhauses für Rohbraunkohle aus dem Tagebau "Leopold" fertiggestellt |
1911 |
Die beiden neuen Steinmüller-Kessel 11 und 12 gehen in Betrieb |
1912 |
Die Grube "Leopold" speist zur Stabilisierung der Lage Strom in die Leitung Raguhn-Delitzsch-Landsberg ein. |
1912 |
Aufgrund der verstärkten Nachfrage wird ein erster Drehstrom-Turbogenerator mit 0,8 MW Leistung und 500 V Spannung aufgestellt |
1913 |
Aufstellung der Turbine II mit 2,4 MW |
1913 |
Als neuer Abnehmer tritt die "Deutsche Continentale Gasgesellschaft", Dessau auf den Plan, die energielieferunge für die hauptsächlich in Anhalt liegenden Versorgungsgebiete einschließlich der Stadt Köthen ordert. |
1913 |
Die Schrägrohrwasserkammerkessel mit zwei Oberkesseln Nr. 13 und 14 gehen in Betrieb |
1913 |
die Brikettfabrik hat 5 Pressen und 4 Trockner |
1914 |
Für den Betrieb des neuen Turbogenerators III mit 5 MW werden zwei weitere Steinmüller-Kessel (Nr. 15 und 16) aufgestellt |
1914 |
Die Brikettfabrik hat 7 Pressen und 6 Trockner |
1915 |
Zwei weitere Steinmüller-Kessel (Nr. 17 und 18) aufgestellt. Damit ist die Kapazität des Schornsteins II voll ausgelastet |
1916 |
Vergrößerung des Kesselhauses I: Das Gebäude wird ausgebaut, die Steinmüller-Kesselanlage verlängert |
1916 |
Aufstellung der Dampfturbine IV mit 6 MW |
1917 |
Die Brikettfabrik hat 10 Pressen und 8 Trockner |
1918 |
Die Brikettfabrik hat 12 Pressen und 12 Trockner |
1929 |
Die Brikettfabrik hat 14 Pressen und 12 Trockner |
1929 |
Das Braunkohlenfeld "Leopold I" (seit 1908 in Betrieb) ist ausgekohlt |
1930 |
Die Brikettfabrik hat 16 Pressen und 12 Trockner. Die beiden 1930 neu hinzugekommenen Pressen aus Gerlebogk stammen aus der Brikettfabrik der Grube "Ludwig", die 1930 nach siebenjähriger Betriebszeit geschlossen wurde. |
1932 |
Das Braunkohlenfeld "Leopold II" ist ausgekohlt |
02.1935 |
Ein Orkan bringt im Februar die Kühltürme I und II zum Einsturz, und bis Juli muß der Betrieb völlig ohne Kühlung laufen. |
07.1935 |
Bis zum Juli entsteht der neue Balcke-Kühler. Mit ihm ist es möglich, 5000 cbm/h Wasser zu kühlen |
1940 |
Seit 1940 wird Hexamethanphosphat dem Kühlwassr zugesetzt, um dieses weicher zu machen. Damit verringern sich die Rückstände in den Kühlschlangen im Rohrsystem, und weinger Reinigungsaufwand wird notwendig. |
1941-1942 |
1941/42 wird im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der Turbine IV ein zweiter neuer Kühlturm für 5.500 cbm Wasser/h aufgestellt |
01.10.1941 bis 20.12.1941 |
Im Herbst werden die beiden neuen Babcock-Hochleistungskessel mit künstlichem Saugzug für 50 bar Druck und 460 °C Dampftemperatur in Betrieb genommen. Das neue Kesselhaus II entsteht in einjähriger Bauzeit neben dem alten, an der Tagebaukante hinter dem Pressenhaus in Richtung Holzweißig. Die Dampfleistung der Anlage beträgt 65 t/h. |
1942 |
Aufstellung der Doppel-Brikettpressen 13 und 14 |
07.01.1942 |
Die Turbine VI (24 MW Leistung, Spannung: 10 kV) wird zugeschaltet |
1944 |
Aufstellung der Doppel-Brikettpressen 15 und 16 |
1946 |
Die Dampfturbine II wird um 1946 als Reparationsleistung demontiert |
Winter 1946/47 |
Das Fehlen der demontierten Dampfturbine II macht sich im harten Winter 1946/47 bemerkbar |
01.07.1948 |
Trennung des Kraftwerks vom inzwischen umbenannten Werk Holzweißig. Das Kraftwerk wird der "Elektrizitätsversorgung Halle" angegliedert, und Tagebau und Brikettfabrik Holzweißig gehören zum Werksverband Bitterfeld. |
1950 |
Einbau der Brikettpressen 17 und 18 (Einfachpressen) |
1951 |
Ein dritter Kühlturm für 4.500 cbm Wasser/h wird aufgestellt |
1951 |
Einbau der Brikettpressen 19 und 20 (Zwillingspressen) |
1951 |
Erweiterung des Kraftwerks bis 1951 um einen Hochleistungskessel 120 t/h und die Turbosätze VII (12,5 MW, Gegendruck) und VIII (11,8 MW, Kondensation). Ferner wird ein neuer Transformator mit 31,5 MVA, 6/110 kV und eine neue Schaltanlage mit Warte für die Turbinen III, IV, V, VI, VII und VIII aufgestellt. |
1951 |
Der Röhrentrockner 16 mit einer Heizfläche von 1.850 qm geht in betrieb (gleichzeitig mit den Pressen 19 und 20). Damit beträgt die Gesamtheizfläche der Fabrik 15.440 qm und die Pressenkapazität 4.690 qcm. Damit werden täglich 3.000 t Briketts und 2.000 t Siebkohle produziert. |
1952 |
Das Kesselhaus I wird rekonstruiert. Die Kessel 11 bis 14 werden auf Gegenschub-Schwingrostfeuerung umgebaut. Dadurch erhöht sich die Dampfleistung von 8,5 t/h auf 15 t/h |
1955 |
Die Stromproduktion erreicht 1955 mit 416,7 Mio kWh den Höchststand |
1956 |
Die Kessel 1 bis 10 werden stillgelegt |
1969 |
Der Grabenbunker I wird umgebaut, vergrößert und mit Beton ausgekleidet. |
1969 |
Die Gleisanlagen werden von Schmal- auf Normalspur umgestellt |
1972 |
Das Kraftwerk gehört wieder zum Werkskomplex Bitterfeld und von hier aus geleitet. Es versorgt weiterhin die Stadt und den Kreis Bitterfeld mit Elektronergie. |
1972 |
Die Schaltanlage wird rekonstruiert |
1976 |
Bau eines zentralen Leitstandes in der Brikettfabrik bei laufender Produkton. |
11.03.1977 |
Es kommt im Kesselhaus II zu einer schweren Havarie. Ein Rohrschaden führt zu einer Kohlenstaubexplosion im Feuerraum. Kein Personenschaden. |
1978 |
Beginn der Rekonstruktion des Kesselhauses I mit dem Neuaufbau der Dampferzeuger 4 bis 11. Die Schrägrohrkesel 11 bis 24 werden stillgesetzt. |
06.1978 |
Der im März 1977 im Kesselhaus II durch die Explosion beschädigte Kessel wird wieder in Betrieb genommen |
1980 |
Die Brikettfabrik Holzweißig gehört zum Stammbetrieb des BKK Bitterfeld. Die Bekohlung der Fabrik erfolgt aus den Tagebauen Goitsche, Delitzsch Süd-West, Gröbern, Köckern und Breitenfeld. |
1982-1983 |
Austausch der Brikettpressen 9, 10 und 18 |
1984 |
Seit 1894 speist die Fabrik über eine Umformerzentrale in die Südtrasse der Fernwärmeversorgung der Stadt Bitterfeld ein. |
1989 |
Der zweite Bauabschnitt der Rekonstruktion des Kesselhauses I endet mit der Erneuerung der Dampferzeuger 12 bis 17 |
1989 |
Ein neuer, 120 m hoher Schornstein wird an das rekonstruierte Kesselhaus I angechlossen. |
1989-1990 |
Austausch der Brikettpressen 20 und 16 |
1990 |
Der alte Schornstein des Kesselhauses I wird gesprengt |
01.07.1990 |
Seit dem 1. Juli produziert die Fabrik als Anlage der Vereinigten Mitteldeutschen Braunkohlenwerke AG (MIBRAG) |
10.1990 |
Im letzten Monat mit voller Produktion werden 76.800 t Briketts hergestellt |
01.01.1992 |
Stillegung der Röhrentrockner 13 bis 16 mit mechanischer Brüdenentstaubung führt zu einer erheblichen Verringerung der Umweltbelastungen |
31.03.1993 |
Stillegung der Anlage. Damit endet die Brikettherstellung im Bitterfelder Gebiet. |